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Report of 5 January 1944 by Globocnik to Himmler on Administration of Operation Reinhardt
Contemporary Source

1944-05-01 Report by Globocnik on the Administrative Processing of Operation Reinhardt

Introduction

Odilo Globocnik’s report, enclosed in his January 5, 1944 letter to Reichsführer-SS Heinrich Himmler, details the “administrative processing of Operation Reinhardt”. Globocnik highlighted that “all assets accrued from this operation were centrally recorded, organized, and booked by an administration set up by me.” These assets included large quantities of Reichsmarks, Zloty, jewelry, and clothing, which were primarily transferred to the state institutions. Globocnik estimated the total value of these assets to be minimum “approximately 180,000,000 Reichsmarks,” with “over 1,900 wagons delivered to the German industry alone.” As most Jews deported during Operation Reinhardt were murdered in the death camps at Belzec, Sobibor, and Treblinka, even “their food, transported with them, was used to supply Jewish camps”.

Document

Geheime Reichssache

Bericht über die verwaltungsmäßige Abwicklung der Aktion Reinhardt.

I. Alle aus dieser Aktion angefallenen Werte wurden in einer von mir aufgebauten Verwaltung zentral erfasst, entsprechend geordnet und gebucht. Die Erfassung erstreckt sich auf das ganze Generalgouvernement. Die Kräfte waren vom SS-Wirtschafts- und Verwaltungshauptamt. Die Verwendung und Abwicklung der Werte wurde nach Grundlinien des Reichsführers-SS durchgeführt, im Laufe der Aktion in einer Weisung vom 26.9.42 u. 9.12.43 zusammengefasst und das SS-Wirtschafts- und Verwaltungshauptamt mit der Abwicklung gegenüber den Reichsstellen betraut. Die von mir gesammelten Werte wurden laufend gegen Bestätigung dem SS-Wirtschafts- und Verwaltungshauptamt übergeben und dieses leitete die Werte an die Reichsbank, Reichsfinanzministerium, Textilbetriebe usw. weiter.

Für Volksdeutsche durfte auf Befehl des Reichsführers-SS zu deren Versorgung Notwendiges entnommen werden, für SS-eigene Zwecke hat der Reichsführer-SS jede Verwendung verboten. Das Besondere der Abrechnung ist, dass eine gebundene Einnahmevoraussetzung nicht gegeben war, da die Sammlung der Werte auf Befehl erfolgte und nur die Anständigkeit und Sauberkeit, sowie die Überwachung der hier eingesetzten SS-Männer eine restlose Ablieferung gewährleisten konnte.

Was allerdings dann erfasst und gesammelt war, und von der Abt. Reinhardt vereinahmt wurde, ist unter größter Genauigkeit und ohne Verfehlung abgerechnet und abgeliefert worden. Eine Vorprüfung bis 1.4.43 durch SS-Obersturmbannführer Vogt vom SS-Wirtschafts- und Verwaltungshauptamt, hat bereits stattgefunden und hat vollste Ordnung ergeben. Für den Rest muss die Vorprüfung noch durchgeführt werden.

Aufgrund einer Vereinbarung mit dem Reichsfinanzministerium ist diese Vorprüfung endgültig und werden unter Ausschaltung des Reichsrechnungshofes die Belege und Unterlagen gemäß den Geheimhaltungsvorschriften vernichtet.

II. Die abgerechneten Werte gliedern sich:
1.) Reichsmark und Zloty – Beträge.
Aus diesen Eingängen wurden die gesamten Sachausgaben, Transportspesen, Gebührennisse usw., die aus der Aktion entstanden gedeckt. Der weitaus größte Teil wurde dem SS-Wirtschafter im Generalgouvernement zur Verfügung gestellt und die Beträge im Buchausgleich vom SS-Wirtschafts- und Verwaltungshauptamt der Aktion Reinhardt in Reichsmark gutgeschrieben und der Reichsbank übergeben.
Ein kleiner Teil wurde aus Devisengründen als Kredit für verschiedene Wirtschaftsbetriebe verwendet und ebenfalls dann im Buchausgleich vom SS-Wirtschafts- und Verwaltungshauptamt gutgeschrieben.
Außerdem wurden für dringende Materialbeschaffungen Überpreisdifferenzen gedeckt. Alle diese Vorgänge sind mit Genehmigung des SS-Wirtschafts- und Verwaltungshauptamtes erfolgt.
Ein weiterer Betrag wurde dem KZ laufend zur Verfügung gestellt, um Ausbauten vorzunehmen, den Wirtschaftsbetrieb aufzubauen und die entsprechenden landwirtschaftlichen Maschinen usw. zu beschaffen. Hierüber wurde genau Buch geführt, von mir laufend die Käufe bestätigt und werden diese Unterlagen ebenfalls der Endabrechnung angeschlossen.
Das Buch wurde vom Verwaltungsführer des KZ geführt, und zwar gesondert von meiner Verwaltung, da die KZ-Verwaltung von der SS-Standortverwaltung Lublin auf Weisung des SS-Wirtschafts- und Verwaltungshauptamtes unabhängig war. Für diese Ausgaben muss noch eine Vergütung an Reinhardt von der Dienststelle erfolgen, die endgültig den Betrieb übernimmt.

2.) Devisen in Noten oder gemünztem Gold wurden gesammelt, sortiert und ebenfalls über das SS-Wirtschafts- und Verwaltungshauptamt der Reichsbank übergeben.

3.) Juwelen, Schmuckgegenstände, Uhren und dergleichen wurden nach ihren Wert sortiert und dem SS-Wirtschafts- und Verwaltungshauptamt abgeliefert. Auf dessen Anweisung wurden Uhren aus Nichtedelmetall an die Truppe abgeliefert, Brillen nach Herrichtung Versehrten zur Verfügung gestellt, sowie wertlose Gebrauchsgegenstände hauptsächlich an Wehrmachtsdienststellen zur Deckung von dringendem Bedarf abgegeben. Hierüber liegen die entsprechenden Übernahmebelege vor.

4.) Spinnstoffe, Bekleidungsstücke, Wäsche, Bettfedern und Lumpen wurden gesammelt und nach ihrer Qualität sortiert. Die sortierten Gegenstände mussten nach verborgenen Werten durchsucht und schließlich desinfiziert werden. Über 1.900 Waggon sind dann auf Weisung des SS-Wirtschafts- und Verwaltungshauptamtes von dem Reichswirtschaftsministerium angegebenen Stellen zur Verfügung gestellt worden. Aus diesen Beständen wurden nicht nur fremdvölkische Arbeiter bekleidet, sondern ein großer Teil zur Wiederverspinnung verwendet. Es ist kein Krankheitsfall bekannt geworden, obwohl die Bekleidungsstücke oft von hauptsächlich Fleckfieberkranken stammten, somit ist die Desinfektion ausreichend gewesen. Die besten Bekleidungsstücke wurden ausgesondert und zur Versorgung der Volksdeutschen auf Befehl des Reichsführers-SS verwendet. Schuhe wurden ebenfalls nach Brauchbarkeit sortiert und dann entweder an Volksdeutsche abgegeben, in die KZ zur Häftlingsversorgung oder aber zertrennt und auf Holzschuhe für die Häftlingsbekleidung neu verarbeitet.

5.) Einzelwerte besonderer Art, wie Briefmarken, Münzen und dergleichen wurden sortiert und dem SS-Wirtschafts- und Verwaltungshauptamt abgeliefert, wertloses Zeug wurde vernichtet.

6.) Sonstige angefallene Gegenstände, wie Seife, Waschmittel, Essgeschirr und dergleichen wurden in den Judenlagern verwendet, Glas, alte Eisengegenstände usw. den Verwertungsstellen zur Neuverarbeitung zugeführt.

7.) Die auf den Transporten mitgebrachte Verpflegung wurde für die Versorgung der Judenlager mitverwendet.

8.) Wertvolle Einrichtungsgegenstände und Hausrat wurden instandgesetzt und hauptsächlich den volksdeutschen Siedlern zur Verwendung übergeben. Aber auch deutschen Dienststellen und Wehrmachtsstellen wurden Einrichtungsgegenstände gegen Scheinwechsel leihweise überlassen. Minderwertige Ware wurde entweder vernichtet oder an die Bevölkerung zur Prämierung bei guten Ernteleistungen usw. verwendet. Es wurde getrachtet, aus Gegenständen, die nicht mehr verwendbar waren, Teile, wie z.B. Schlösser, Scharniere und dergleichen abzumontieren und sie neu zu verwerten. Die Belege der leihweise abgegebenen Gegenstände wurden monatlich dem Höheren SS- und Polizeiführer Ost übergeben.

Gemäß Reichsführer-SS Befehl vom 22.9. ist der Gesamtanfall abgeschlossen, verwertet und weitergegeben, sodass kaum noch eine Masse vorhanden ist. Vorhanden sind noch Einrichtungen, die zur Durchführung der Aktion notwendig waren, wie Baracken, Lagergestelle, Fuhrwerke und dergleichen und aus den angefallenen Mitteln gekauft wurden. Diese sind vereinahmt, es müsste jedoch der Entscheid noch gefällt werden, welchen Verwertungszweck sie zu dienen haben.
Der Gesamtwert der angefallenen Gegenstände ist laut beiliegender Aufstellung ungefähr 180,000,000 Reichsmark. Hierbei sind jedoch Mindestwerte angenommen, sodass der Gesamtwert wahrscheinlich das Doppelte beträgt, abgesehen des Wertes der vereinahmten Gegenstände, in denen Mangellage herrscht, wie Textilien, wovon allein über 1.900 Waggons der deutschen Industrie zugeführt wurden.

[Unterschrift]
SS-Gruppenführer und Generalleutnant der Polizei

Secret Reich Matter
Report
on the administrative processing of Operation Reinhardt.

I. All assets accrued from this operation were centrally recorded, organized, and booked by an administration set up by me. The recording covered the entire General Government. The personnel were provided by the SS Economic and Administrative Main Office. The use and processing of the assets were carried out according to the guidelines of the Reichsführer-SS, summarized in an order dated 26.9.42 and 9.12.43, and the SS Economic and Administrative Main Office was entrusted with processing the assets in relation to the Reich authorities. The assets collected by me were continuously handed over to the SS Economic and Administrative Main Office against receipt, and they forwarded the assets to the Reichsbank, Reich Ministry of Finance, textile companies, etc.

Items necessary for the supply of ethnic Germans were allowed to be taken by order of the Reichsführer-SS, but the Reichsführer-SS prohibited any use for SS purposes. The peculiarity of the accounting was that there was no fixed revenue prerequisite, as the collection of assets was carried out by order, and only the decency, integrity, and supervision of the SS men deployed here could ensure the complete delivery.

However, what was recorded and collected, and received by the Reinhardt Department, was accounted for and delivered with the greatest accuracy and without any discrepancies. A preliminary audit up to 1.4.43 by SS-Obersturmbannführer Vogt of the SS Economic and Administrative Main Office has already taken place and found everything in perfect order. The rest still needs to be subjected to a preliminary audit.

Based on an agreement with the Reich Ministry of Finance, this preliminary audit is final, and the documents and records will be destroyed in accordance with the secrecy regulations, bypassing the Reich Audit Office.

II. The accounted assets are classified as follows:

1.) Amounts in Reichsmarks and Zloty.

From these revenues, all material expenses, transport costs, fees, etc., incurred from the operation were covered. The vast majority was made available to the SS economic officer in the General Government, and the amounts were credited in the account reconciliation by the SS Economic and Administrative Main Office to Operation Reinhardt in Reichsmarks and handed over to the Reichsbank.

A small portion was used as credit for various economic enterprises due to currency exchange reasons and was also credited in the account reconciliation by the SS Economic and Administrative Main Office.

In addition, price differences for urgent material procurements were covered. All these transactions were carried out with the approval of the SS Economic and Administrative Main Office.

Another amount was continuously made available to the concentration camp to carry out expansions, set up the economic operation, and procure the necessary agricultural machinery, etc. Exact records were kept of this, and the purchases were continually confirmed by me, and these documents will also be attached to the final accounting.

The bookkeeping was done by the administrative officer of the concentration camp, separately from my administration, as the concentration camp administration was independent of the SS site administration Lublin by order of the SS Economic and Administrative Main Office. For these expenses, a reimbursement to Reinhardt must still be made by the service office that will ultimately take over the operation.

2.) Foreign currencies in banknotes or minted gold were collected, sorted, and also handed over to the Reichsbank through the SS Economic and Administrative Main Office.

3.) Jewelry, valuables, watches, and similar items were sorted according to their value and delivered to the SS Economic and Administrative Main Office. On their instructions, watches made of non-precious metals were handed over to the troops, glasses were refurbished and made available to disabled individuals, and worthless everyday items were primarily given to Wehrmacht service offices to meet urgent needs. The corresponding receipts for these transactions are on record.

4.) Textiles, clothing, linens, bedding, and rags were collected and sorted according to their quality. The sorted items had to be searched for hidden valuables and then disinfected. Over 1,900 wagons were made available to the locations specified by the Reich Ministry of Economics, as directed by the SS Economic and Administrative Main Office. From these stocks, not only were foreign workers clothed, but a large portion was also used for re-spinning. No cases of illness were reported, even though the clothing often came from people primarily suffering from typhus, indicating that the disinfection process was adequate. The best clothing items were set aside and used to supply ethnic Germans by order of the Reichsführer-SS. Shoes were also sorted according to their usability and then either distributed to ethnic Germans, sent to concentration camps for prisoner supplies, or dismantled and reprocessed into wooden shoes for prisoner clothing.

5.) Individual items of special nature, such as postage stamps, coins, and the like, were sorted and delivered to the SS Economic and Administrative Main Office; worthless items were destroyed.

6.) Other collected items, such as soap, detergents, dishes, and similar things, were used in the Jewish camps, while glass, old iron items, etc., were sent to recycling centers for reprocessing.

7.) The food brought along on the transports was also used to supply the Jewish camps.

8.) Valuable furniture and household goods were repaired and primarily handed over for use by ethnic German settlers. However, furniture was also loaned to German offices and Wehrmacht units against receipts. Inferior goods were either destroyed or distributed to the population as rewards for good harvest performances, etc. Efforts were made to salvage parts from items that were no longer usable, such as locks, hinges, and similar components, for reuse. The receipts for the loaned items were submitted monthly to the Higher SS and Police Leader East.

According to the Reichsführer-SS’s order of September 22, the overall accumulation has been completed, utilized, and passed on, so that hardly any mass remains. What remains are still items necessary for carrying out the operation, such as barracks, camp structures, vehicles, and similar items that were purchased from the accrued funds. These have been appropriated, but a decision still needs to be made regarding their intended purpose.

The total value of the items collected is approximately 180,000,000 Reichsmarks, according to the attached summary. However, minimum values were assumed, so the total value is likely double that amount, aside from the value of the appropriated items that are in short supply, such as textiles, of which over 1,900 wagons were delivered to the German industry alone.

[Signature]

SS-Gruppenführer and Lieutenant General of the Police

Archivial reference:

Bundesarchiv, NS 19/2234, p. 40 – 43

Szlama Winer
Contemporary Source

1942-02-00 Report by Chełmno Escapee Winer on his Experience in the Extermination Camp

Deposition in Yiddish in February 1942 in the Warszaw Ghetto by Szlama Winer aka Jakub Grojnowski. In his account titled “Gvies-eydes funem tsvang-kabren . . .” (Testimony of a forced gravedigger), Winer reports his experiences in the Jewish working detail at the Chełmno (Kulmhof) extermination camp . Winer was deported from Izbica Kujawska to Chełmno on January 5, 1942 but managed to escape the camp on January 19, 1942.

Szlama Winer
Szlama Winer1

Document

Zeugnis des Zwangs-Totengräbers Grojnowski, Yankew

Am Montag, den 5. Januar [1942], rief die Gendarmerie von Izbica [Kujawska] die Vorsteher des Judenrats zu sich und sagte, dass man ihrem Befehl folgen müsse. Sie seien nicht das Arbeitsamt, dessen Befehle man nicht auszuführen brauche. Sie befahlen, in
den Flur hinauszugehen, und machten eine Liste von ungefähr 40 Männern, darunter Alte und Kranke. Danach riefen sie die Juden wieder herein und befahlen auch dem Gemeindesekretär zu kommen. Sie gaben ihm die Liste mit den ungefähr 40 Personen
und befahlen, [dass diese] noch heute in die Gendarmerie kämen. Man nahm ihnen die Pässe ab und ließ sie wieder frei. Man befahl ihnen, dass sie sich am Dienstag, den 6., um 7 Uhr früh mit einer Schaufel oder einem Spaten stellen und eine Tagesration Brot
mitnehmen sollten. Sie sagten, die Arbeit dauere voraussichtlich 1 oder 2 Tage, und danach würden sie zurückgeschickt. Ich war einer von den 40 Männern.

Von den Gendarmen kenne ich folgende mit Namen: 1) Leutnant Yokhane, 2) Meister Pletsenider, 3) den volksdeutschen Gendarmen Shmalts. Insgesamt waren es 7 Gendarmen. Ich bin völlig sicher, dass sie genau wussten, wozu man uns brauchte. Ich betone, dass sie es 100% wussten, dennoch haben sie keinen [von uns] Juden davor gewarnt, sondern uns zum Narren gehalten – mit bitteren Konsequenzen.

Um die Wahrheit zu sagen, hatte ich nicht vor, mich am Dienstagfrüh zur Arbeit zu stellen. Meine Eltern redeten mir aber sehr zu und argumentierten, dass es so besser wäre, denn ich müsse dann dieses Jahr nicht mehr ins [Arbeits-]Lager, weil dies vermutlich das Lager sei. Man muss wissen, dass ich mich schon dreimal vor dem Lager gedrückt hatte.

Insgesamt stellten sich am Dienstagfrüh 15 Mann. Man wartete bis 8 Uhr, aber es kam keiner mehr. Deswegen begannen die Gendarmen, Juden auf der Straße und in den Häusern aufzugreifen. So wurden 19 Mann eingefangen. 5 von ihnen wurden wieder freigelassen – einige, weil sie zu alt waren, und einige, weil sie noch Kinder waren. Es blieben also noch 14, zusammen mit den freiwillig Gekommenen – 29. Man stellte dann eine sehr genaue Liste mit unseren Personalien auf. Währenddessen kam ein Pkw mit Gendarmen. Sie zählten uns durch und setzten uns dann in ein Auto. Jeder von uns hatte einen Rucksack mit Kleidung bei sich. Das mit uns davonfahrende Auto machte einen großen Eindruck auf alle. Unsere Nachbarn waren noch sicher, dass es sich um ein Arbeitslager handle. Das polnische Publikum verhielt sich so: Die Jugend lachte und spottete, die Älteren weinten.

Wir fuhren in Richtung Koło (Koyl). Von dort fuhren wir auf der Chaussee von Dąbie nach Chełmno (der Ort war schon damals in der ganzen Gegend sehr bekannt, weil vor 4 Wochen die Vertreibung aus Koło und Dąbie nad Nerem stattgefunden hatte. Verschiedene schreckliche Gerüchte waren darüber im Umlauf, dass alle, die nach Chełmno deportiert wurden, nicht zurückgekommen sind. Was aber genau geschah und wie, wussten wir nicht. Auch von etlichen Kurieren hörten wir nur Vages und überhaupt keine Details.).

An der Hauptstraße in Chełmno warteten wir ungefähr eine halbe Stunde. Danach fuhren wir zum Schloss, einer Ruine aus dem vorigen Weltkrieg. Das Schloss liegt auf der rechten Seite der Chaussee, links liegen die Tume (die Kirche) und das eigentliche Dorf.
Alle Gebäude um die Kirche herum sind von der Gestapo requiriert.

Wir kamen um 12.30 Uhr mittags an. An beiden Toren des Schlosses stand Gestapo, und Gendarmen hielten Wache (Feld-Gendarmen). Nachdem wir in den zweiten Hof eingefahren waren, öffnete man das Auto und jagte uns hinaus, befahl uns, die Rucksäcke abzulegen und uns in Reihen zu zweit aufzustellen. Von nun an hatten wir es mit schwarzuniformierter SS zu tun, d. h. mit Reichsdeutschen höherer Chargen. Tiefer im Hof befahlen sie uns, alles Geld und alle Wertsachen abzugeben. Danach zählten sie 15 Mann ab (ich war einer von ihnen), umstellten sie mit Feld-Gendarmen und führten sie in den Schlosskeller hinunter. Einer sagte mir, es gäbe ungefähr 15 Kellerräume. Wir alle wurden in einem Kellerraum eingeschlossen. Die übrigen 14 in einem anderen.

Obwohl noch heller Tag war, war es im Keller dunkel. Etliche volksdeutsche Bedienstete versorgten uns mit Stroh. Nachts wurde uns eine Laterne hineingegeben. Um 8 Uhr abends gab man uns schwarzen, ungezuckerten Kaffee und sonst nichts. Unsere Stimmung war verzweifelt, wir waren auf das Schlimmste gefasst. Fast alle weinten, küssten sich und verabschiedeten sich voneinander. Es war sehr kalt, deshalb schmiegten wir uns aneinander und überstanden so die Nacht und den Frost, allerdings ohne ein Auge zuzutun. Wir sprachen über die Juden, die man schon vorher aus den Städtchen vertrieben hatte, d. h. aus Koło und Dąbie. So wie es aussah, waren wir sicher, dass wir da nicht wieder herauskommen.

Mittwoch, den 7., um 7 Uhr früh klopfte der diensthabende Gendarm an die Tür und befahl uns aufzustehen. Wegen der Kälte hatten wir sowieso nicht geschlafen. Nach einer halben Stunde brachte man bitteren schwarzen Kaffee und Brot aus unserem Gepäck. Wir fanden darin ein wenig Trost, und einer sagte zum anderen, dass unser Gott im Himmel groß ist und wir wohl doch zur Arbeit gehen werden.

Um halb neun Uhr früh (so spät, weil der [Winter-]Tag so kurz war) wurden wir auf den Hof geführt. 6 Mann blieben unten im zweiten Kellerraum, um von dort 2 Erhängte aus Kłodawa herauszutragen (die Namen kenne ich nicht). Sie waren Zwangs-Totengräber gewesen. Die Toten wurden auf einen Lastwagen geworfen. Dort trafen wir die anderen 14 Zwangs-Totengräber aus Izbica. Sobald wir aus dem Keller kamen, umstellten uns 12 Gendarmen und Gestapo mit Maschinengewehren. Zu den 29 Totengräbern und den 2 Toten stiegen noch 6 Gendarmen mit Maschinengewehren. Hinter uns fuhr ein Pkw mit ungefähr 10 Gendarmen und 2 Zivilisten.

Wir fuhren in Richtung Koło. Als wir ungefähr 7 Kilometer auf der Chaussee gefahren waren, bog das Auto links in den Wald ein. Da war ein schon befestigter Weg, ungefähr einen halben Kilometer lang. Dort stellten sie das Auto ab, befahlen uns, auszusteigen
und uns zu zweit aufzustellen. Einer von der SS befahl, dass wir nur Schuhe, Unterwäsche, Hosen und Hemd anbehalten und dass jeder seinen Spaten nimmt. Mäntel, Hüte, Pullover und alles Weitere mussten wir auf die Erde legen, obwohl schrecklicher Frost
herrschte. Die Zivilisten nahmen die Spaten und Spitzhacken herunter und teilten dem einen Spaten, dem anderen eine Spitzhacke zu. Nur 8 von uns bekamen gar nichts. Ihnen befahl man, die 2 Toten aus dem Auto zu tragen.

Als wir auf den Wald zufuhren, sahen wir schon ungefähr 14 Mann, Zwangs-Totengräber aus Kłodawa, die wahrscheinlich bereits vor uns angekommen waren. Sie standen schon dort und arbeiteten nur mit den Hemden bekleidet. Und so sah es aus: 21 Mann
in Zweierreihen mit Spitzhacken und Spaten, dahinter 8 Mann mit den 2 Toten und um uns herum Deutsche mit Maschinengewehren. Auch die aus Kłodawa wurden bewacht, von etwa 12 Gendarmen. Das heißt, wir waren insgesamt von 30 Gendarmen eingekreist.

Als wir uns der Grube näherten, begegneten uns die aus Kłodawa mit leisen Fragen: Woher kommt Ihr? Wir antworteten: Izbica. – Fragten sie: Seht Ihr die Vernichtung, die hier vor sich geht? Wie viele seid Ihr? – Wir antworteten: 29. Diese Unterhaltung lief
während der Arbeit. Wir warfen die beiden Toten in die Grube. Jene 8 Personen, die immer noch keine Spaten hatten, hatten sie vom Auto zur Grube gebracht. Sie brauchten gar nicht lange zu warten, bis ein neues Auto mit neuen Opfern ankam. Es war ein
besonders konstruiertes Auto. Und es sah ungefähr so aus: So groß wie ein normales Lastauto, graue Farbe, hinten mit 2 Türen hermetisch geschlossen. Von innen ist das Auto mit Blech ausgekleidet. Sitzplätze gab es keine. Auf dem Boden lagen hölzerne
Roste wie in einem Bad und darauf eine Strohmatte. Zwischen dem Laderaum und dem Sitz des Fahrers waren 2 Scheiben, durch die man mit einer elektrischen Lampe hineinschaute, ob die Opfer schon tot sind. Unter den Holzrosten befinden sich 2 […] Zenti
meter dicke Röhren, die vom Führerhaus kommen. Sie enden in Öffnungen, durch die das Gas eingeleitet wird. Der Gasapparat befand sich im Führerhaus, in dem sich nur der Fahrer aufhielt, die ganze Zeit derselbe, in SS-Uniform mit dem Totenkopf. Er war
ungefähr 40 Jahre alt. Von diesen Autos gab es zwei.

Als das Auto ankam, blieb es 5 Meter vom Grab entfernt stehen. Der Leiter der Wachmannschaft, ein SS-Mann von höherem Rang, war ein ganz besonderer Mörder und Sadist. Er befahl den 8 Mann, die Tür des Autos zu öffnen, und sogleich schlug uns
ein starker, scharfer Gasgeruch entgegen. Es waren Zigeuner aus Łódź, die man in den Autos tötete. Im Auto lagen auch alle ihre Sachen wie Harmonikas, Geigen, Bettzeug und sogar Uhren und Goldsachen. Nachdem die Türen 5 Minuten offen gestanden hatten, schrie er [der SS-Mann]: Na, ihr Juden, hinein und schmeißt alles raus! – Die Juden näherten sich dem Auto und begannen, die Toten auszuladen. Da ihnen die Arbeit am Anfang nicht leichtfiel, nahm der SS-Leiter den „Bykowiec“ heraus und schrie:
Hellblaue, ich komme sofort zu Euch, und fing an, auf Köpfe, Ohren und Augen zu schlagen, mit einem Wort, wahllos, bis alle zu Boden fielen. Wer von der Gruppe der 8 es nicht schaffte aufzustehen, wurde sofort mit dem Maschinengewehr erschossen. Als
sie das sahen, standen die Übrigen mit letzter Kraft auf und taten die Arbeit.

Alle wurden aus dem Lastauto herausgeworfen wie Abfall – auf einen Haufen, einer auf den anderen. Man zerrte sie an den Beinen oder an den Haaren. Oberhalb der Grube standen 2 Mann, die die Körper in die Grube warfen, in der Grube standen 2 andere
und schichteten auf, d. h. sie legten die Toten mit dem Gesicht zur Erde, so dass beim Kopf des einen die Beine des anderen lagen. Die Auswahl wurde von einem bestimmten SS-Mann getroffen. Er befahl, was als Nächstes zu tun sei. Wenn irgendwo noch eine
kleine Lücke war, wurde ein totes Kind hineingestopft. Alles ging sehr brutal vor sich. Er stand oben mit einem Kiefernzweig, mit dem er dirigierte, wo der Kopf hinkommt, wo die Beine, wo Kinder oder Sachen. Alles ging mit Wut, mit Schlägen und mit Geschrei vor sich: Du Sakrament. Eine Lage bestand aus 180–200 Mann. Nach jedem dritten Auto mussten 20 Totengräber die Toten zuschütten. Anfangs zweimal, später, als es 9 Autos waren (d. h. 9 Mal 60 Tote), musste dreimal zugeschüttet werden.

Um 12 Uhr befahl der SS-Leiter (Ochsenziemer): Spaten abstellen! Er befahl, sich in Zweierreihen aufzustellen, und zählte durch, danach befahl er, aus der Grube herauszukommen. Um uns herum waren ständig Wachposten, die sich überhaupt keinen Moment von uns entfernten. Sogar erleichtern mussten wir uns dort, wo wir arbeiteten.

Wir kamen an die Stelle, wo unsere Sachen lagen. Man befahl uns, uns eng nebeneinander auf unser Gepäck zu setzen. Immer noch standen die Posten um uns herum. Man gab uns kalten, bitteren Kaffee in Bechern und dazu gefrorenes Brot. Eine halbe Stunde
saßen wir so. Danach stellten wir uns wieder auf, wurden wieder durchgezählt und zur Arbeit abgeführt.

Wie die Toten aussahen? Sie sahen gar nicht vergiftet aus, nicht schwarz. Die Gesichtsfarbe war gar nicht verändert. Fast alle Toten hatten sich beschmutzt.

Ungefähr um 5 Uhr beendeten wir die Arbeit. Jenen 8 Mann, die mit den Toten befasst gewesen waren, wurde befohlen, sich mit dem Kopf nach unten auf die Leichen zu legen. Danach schoss ein SS-Mann jedem mit einem Maschinengewehr in den Kopf.
Der Ochsenziemer schrie: Hellblaue, flink sich anziehen! Wir zogen uns schnell an und nahmen die Spaten mit. Man zählte uns durch und führte uns unter Bewachung von Gendarmen und SS zum Auto. Dort befahl man uns, die Spaten abzustellen. Man
zählte uns noch einmal und trieb uns auf den Wagen. Wir fuhren zurück zum Schloss. Der Weg dauerte ungefähr 15 Minuten. Auf dem Rückweg waren wir schon mit den Leuten aus Kłodawa zusammen. Im Auto sprachen wir leise miteinander. Ich sagte zu
meinen Kollegen: Meine Mutter wollte mich zum weißen [Trau-]Baldachin führen, und nun wird sie nicht mehr erleben, mich zum schwarzen Baldachin zu geleiten. Wir brachen alle in unterdrücktes Weinen aus. Die Gendarmen hinter uns sollten nicht hören, was mit uns vorgeht. Wir sprachen sehr leise.

Am ersten Tag geschah Folgendes: Um 10 Uhr früh konnte ein gewisser Bitter aus Bydgoszcz, ein dicker Mensch – während des Krieges wohnte er in Izbica – das Arbeitstempo nicht halten. Der SS-Mann mit dem Ochsenziemer befahl ihm, sich nackt auszuziehen, und er und andere schlugen ihn derart mit Knüppeln und dem Ochsenziemer, dass er ohnmächtig wurde. Sein Körper wurde dunkel wie eine Milz. Danach befahl man ihm, sich in das offene Grab zu legen, und erschoss ihn.

Offenbar waren im Schloss noch weitere Räume. In unserem Kellerraum waren 20 Menschen und 15 andere in einem zweiten. Weitere Zwangs-Totengräber gab es damals nicht. Sobald wir in den kalten, finsteren Keller kamen, warfen wir uns auf das bisschen Stroh und weinten laut. Väter weinten über das Schicksal ihrer Kleinen, die sie nie mehr sehen würden. Monyek Halter, ein 15-jähriger Junge aus Izbica, umarmte mich und küsste mich und sagte: Oy, Shloyme, mag ich auch als Opfer sterben, wenn nur meine Mutter und Schwester am Leben bleiben.

Meir Pyotrkovski, 40 Jahre alt, aus Izbica, mein Schlafgenosse, umarmte und küsste mich und sagte: … Ich habe meine liebe Frau und 8 Kinder zu Hause zurückgelassen, wer weiß, ob ich sie noch einmal wiedersehe und was aus ihnen wird. Gershon Prashker,
55 Jahre, aus Izbica, sagte: Wir haben einen großen Gott im Himmel, und wir müssen zu ihm beten. Er wird uns nicht verlassen. Dennoch müssen wir jetzt alle Vidui sagen. Wir stellten uns alle im Kreis zusammen, Gershon Prashker in der Mitte, und sprachen
laut das Vidui. Wir alle sprachen ihm nach unter großem Weinen und Jammern. Das alles wirkte sehr verzweifelt. Weil der Wachtmeister bei uns anklopfte und schrie: Heh, Juden, still bleiben, sonst schieße ich – beendeten wir mit ersterbenden Stimmen leise das Vidui.

Halb 8 Uhr abends brachte man uns einen Topf nicht aufgetaute, kalte Rübensuppe. Wir konnten aber leider das Essen nicht hinunterwürgen, wir weinten nur still und bitterlich. Eine halbe Stunde später gab man uns schwarzen, bitteren, lauwarmen Kaffee und etwas von unserem Brot. Und wieder konnte vor Kummer und Schmerz keiner essen. Wir legten uns aufs Stroh, aber keiner konnte schlafen. Es war kalt, und wir hatten nichts zum Zudecken. Einer rief: Wer weiß, wer von uns morgen fehlen wird. Schließlich schmiegten wir uns völlig erschöpft aneinander und fielen in einen schrecklichen Schlaf, voller Träume. Wir schliefen ungefähr vier Stunden. Danach gingen wir wegen der großen Kälte in der Zelle herum und sprachen miteinander über das Schicksal, das uns erwartet.

Donnerstag, den 8. Januar, um 7 Uhr früh klopfte der Wachgendarm an die Zelle und fragte zornig: Ihr Juden, habt ihr euch ausgeschlafen? – Wir antworteten: Wir konnten nicht schlafen wegen der Kälte. Um halb 8 Uhr brachte der Koch warmen, aber bitteren schwarzen Kaffee und trockenes Brot. Der Kaffee wurde in eine große Schüssel umgegossen, aus der wir mit Bechern schöpften. Manche haben getrunken, aber die Mehrheit wollte nicht vom Frühstück kosten und meinte, der Tod stünde ohnehin unmittelbar bevor. Um 8 Uhr früh hörten wir, dass etliche Menschen den Flur betraten. Das waren höhere SS-Männer. Der Gendarm machte einem von ihnen Meldung und sagte, es sei nachts bei den Juden nichts vorgefallen. Der SS-Mann befahl, unsere Kellertür zu öffnen (sie war zusätzlich zu den Riegeln mit 3 Schlössern versehen). Der Offizier schrie: Alle Juden raus. Er selbst stand auf dem Flur. (Wir nahmen an, dass die SS-Offiziere Angst hatten, wir könnten eine Verzweiflungstat begehen.) Während wir aus dem Keller gingen, überprüfte er die Anzahl. Auf dem Hof befahl er, sich in Reihen zu zweit aufzustellen. Der zweite SS-Offizier hat nochmals die Zahl der Totengräber überprüft. Danach schickte er uns auf den Lastwagen. Im Allgemeinen brachten uns 2 Autos zur Arbeit und zurück: eines mit einer Plane und ein niedriges Personenfahrzeug mit gläsernen Fensterscheiben an den Seiten (Autobus). Außerdem natürlich die Privatautos der SS-Männer. Im Auto standen wir, hinter uns 6 Gendarmen mit Maschinengewehren in der Hand, bereit zu schießen. Der Hof, auf dem wir nach dem Verlassen des Kellers antraten, war die ganze Zeit, die ich in Chełmno war, streng durch Feldgendarmerie mit Maschinengewehren im Anschlag bewacht. Während unserer Fahrt zur Arbeit folgte uns ein Wagen mit SS.

Am Ort selbst verfuhr man mit uns genau wie am Tag davor. Nach dem Aussteigen wurden wir gezählt, dann mussten wir antreten, und anschließend wurde wieder gezählt. Danach wurden 8 von uns ausgesucht – Menschen, die nicht kräftig genug graben
konnten. Diese abgezählten 8 traten mit gesenkten Köpfen still aus der Reihe. Es versteht sich, dass wir alle, bevor wir auf die gestrigen Arbeitsposten zurückgingen, alles bis auf die Schuhe, Unterhose, Hose und Hemd ausziehen mussten (einer, der zwei Hemden anhatte, wurde mörderisch zusammengeschlagen). Wir legten alle Sachen auf einen Platz. Nach einer halben Stunde kam der zweite Transport mit Totengräbern, d. h. denjenigen, die in einem anderen Kellerraum gewesen waren. Sie durchliefen die gleiche Prozedur wie wir. Das ganze Gelände, auf dem wir uns befanden, war von Gendarmen mit Maschinengewehren im Anschlag umstellt. Darüber hinaus war der ganze Wald voller Gendarmerie-Patrouillen. Überhaupt wurden die Gendarmen bei jeder Gelegenheit in unserer Gegenwart zu größter Wachsamkeit aufgefordert. Die 8 [mit den Toten in der
Grube] Befassten arbeiteten ungefähr 20 Schritte von uns entfernt. Einer von ihnen, Mekhl Viltshinski aus Izbica, 19 Jahre alt, rief mir zu: … Bleib gesund. Bleibt Ihr am Leben. Wir gehen von dieser Welt. Aber Ihr sollt entkommen aus dieser Hölle. – Die
anderen sagten gar nichts, sie seufzten nur verzweifelt.

Ungefähr nach zwei Stunden kam das erste Auto mit Zigeunern. Ich stelle entschieden fest, dass die Exekutionen im Wald vor sich gingen. Normalerweise hielt das Auto ungefähr 100 Meter von den Massengräbern entfernt, außer in 2 Fällen – der erste Wagen an diesem Donnerstag und der zweite Wagen am Mittwoch den 14ten mit Juden –, in denen das Auto 20 Meter abseits des Grabes hielt.

Die Kameraden von den 8 [mit den Toten] Befassten informierten uns, dass im Führerhaus ein spezieller Apparat mit Knöpfen angebracht war. Von dem Apparat führen zwei Röhren in das Innere des Wagens. Der Fahrer (es gab zwei solche Exekutionsfahrzeuge und zwei Fahrer, immer dieselben) drückte einen Knopf und stieg aus. Dann drangen aus dem Auto Rufe, verzweifelte Schreie und An-die-Wände-Klopfen. Es dauerte ungefähr 15 Minuten. Danach ging der Fahrer wieder zum Auto und leuchtete mit einer elektrischen Lampe in das Innere, ob die Menschen schon tot waren. Dann fuhr er bis 5 Meter an die Grube heran. Blieb wieder 5 Minuten stehen. Dann befahl der „Ochsenziemer“ (der SS-Offizier) vier von den [in der Grube] Beschäftigten, die Türen zu öffnen. Ein scharfer Gasgeruch schlug heraus. Nach 5 Minuten schrie er: Oh, Ihr Juden, geht Tefillin
legen! Das heißt die Toten herauswerfen.

Die Toten lagen in großer Unordnung. Sie waren noch warm und sahen aus, als ob sie schliefen. Die Wangen waren nicht bleich, sondern hatten noch die natürliche Hautfarbe. Wie die [mit den Toten] Befassten uns sagten, war ihnen warm, weil sie mit den
warmen Körpern hantierten. Ich wiederhole hier noch einmal die Reihenfolge ihrer Arbeit. 4 von ihnen warfen die Toten heraus, natürlich immer unter Schlägen und Geschrei. Man warf die Toten zunächst auf einen Haufen, 2 andere zogen sie dann zur
Grube und warfen sie hinein. Die letzten 2, die in der Grube standen, schichteten die Toten nach der Anweisung eines bestimmten SS-Manns auf. Nach dem Entladen des Autos machten sich diese 8 daran, den Schmutz und die Exkremente aus dem Auto zu
beseitigen. Man nahm die Strohmatte und den Holzrost heraus und wischte mit Hemden oder etwas dergleichen das Auto aus, bevor der Holzrost und die Matte wieder zurückgelegt wurden. Die 2 doppelten Außentüren wurden von außen mit einem Riegel
hermetisch verschlossen. Das brauchte eine gewisse Übung. Da aber täglich andere damit beschäftigt waren, wurden sie von Ochsenziemer mörderisch geschlagen.

Nachdem das Auto abgefahren war und alle Toten aufgeschichtet waren, zogen die 8 [mit den Toten] Befassten wegen der Kälte bunte Zigeunertrachten über und setzten sich auf die Toten in der Grube. Das wirkte tragikomisch. Überhaupt durften diese 8 nicht mit den übrigen Arbeitern in Kontakt treten. Sie mussten auch mittags in der Grube bleiben, und man gab ihnen nur kalten, bitteren Kaffee zu trinken und ein Stückchen Brot. Das ging so vor sich: Einer der Gendarmen füllte mit einer langen Schöpfkelle einen Becher mit Kaffee, und nachdem einer ausgetrunken hatte, füllte er erneut denselben Becher und befahl einem anderen zu trinken. Die 8 [mit den Toten] Befassten wurden wie Aussätzige behandelt.

Nach ungefähr einer halben Stunde kam das zweite Auto mit Zigeunern, blieb aber nicht 20 Meter, sondern 100 Meter von uns entfernt stehen, damit wir nichts hören (die gedämpften Rufe brachten uns um den Verstand). Bis Mittag hatten wir 3 Autos abgefertigt, nachmittags 4 Autos (wir zählten die Autos immer). Unser Mittagessen bestand aus schwarzem, kaltem und bitterem Kaffee und gefrorenem, trockenem Brot. Um 5 Uhr nachmittags beendeten wir die Tagesarbeit. Bevor sie die Grube hätten verlassen können, befahl man den 8 [mit den Toten] Befassten, sich mit dem Gesicht nach unten auf die toten Zigeuner zu legen, und ein Gendarm durchlöcherte ihre Köpfe mit dem Maschinengewehr.

Gleich nach der Ankunft im Schloss, das etwa 100 Meter seitlich von der Chaussee lag, wurde schnell das Tor geschlossen, auf dass nicht neugierige Bauern etwas bemerkten. Es fuhren 7 Gendarmen vor uns und 3 Gendarmen hinter uns. Als Erste stiegen (im
Schlosshof) die 7 [vorderen] Gendarmen aus, sie umstellten das Auto mit dem Maschinengewehr in der Hand, dann stiegen die übrigen 3 aus. Schließlich befahl man uns auszusteigen, und nach dem Durchzählen wurden wir in denselben finsteren Keller ge-
führt. Dort war es dunkel und kalt. Wir riefen einander zu: Dies ist das Paradies (wir meinten im Vergleich zu dem schauderhaften Friedhof). Anfangs saßen wir im Dunkeln. Auf dem Stroh sitzend, wurden wir wiederum von unserem tragischen Schicksal
überwältigt. Der 15-jährige Monyek Halter aus Izbica, der sich die ganze Zeit an mich klammerte, umarmte und küsste mich und sagte: … Wir sind alle verloren! –, und er wiederholte, er wolle gerne zu den Opfern gehören, wenn nur seine Mutter und seine
Schwester am Leben blieben. Andere aber sagten: Schon wieder sind unschuldige 8 Menschen von dieser Welt gegangen. So verging die Zeit unter Jammern, Schluchzen und tiefem Seufzen.

Um 7 Uhr abends brachte der Koch einen Eimer Rübensuppe, die er in unsere Schüssel goss. Einige sehr Hungrige aßen etwas davon, aber die Mehrheit aß überhaupt nichts. In die kleinen Näpfe mit kalter Rübensuppe flossen bittere Tränen. Zusammen mit dem Essen hatte man eine Petroleumlampe gebracht. Fast alle stimmten darin überein, dass sie ihren Frieden damit machen könnten, auch das ganze Leben in diesem entsetzlichen Gefängnis zuzubringen, wenn sie nur auf diese Weise ihre Angehörigen retten und vielleicht die Rache an den Mördern erleben könnten. Nach einiger Zeit befahl der Gendarm zu singen. Wir gehorchten nicht. Erst als er drohte zu schießen und sogar die Tür zu unserem Keller öffnete, haben meine zwei Schlafgenossen, Meir Pyotrkovitsh aus Izbica und Yehude Yakubovitsh aus Włocławek (er wohnte zuletzt in Izbica), mich inständig gebeten, aufzustehen und zu singen. Obwohl ich sehr müde war, stand ich auf, ich weiß selbst nicht, woher ich die Kraft nahm, und mit gebrochener Stimme wandte ich mich an meine Kameraden: Kameraden, meine Herren, stellt Euch auf und singt mit mir. Lasst uns vorher die Mützen aufsetzen. – Alle stellten sich auf. Mit einem weißen Hemd wurde der Eimer mit den Exkrementen bedeckt. Der ungeduldige Gendarm stand in der Tür und forderte uns noch einmal zornig auf zu singen. Ich begann zu singen: Shma Jisroel, Adonaj Elohajnu, Adonaj Echod! Als ich die Strophe beendet hatte, sprachen die Versammelten mir mit Verzweiflung in der Stimme nach. Danach fuhr ich fort: Boruch Schem Kewod Malchusoj Lealom Woed! – nach mir schrien es die Übrigen und so noch drei Mal. Uns war, als ginge unser Leben zu Ende. Übergroße Traurigkeit und Schaudern ergriffen uns. Alle waren ernst wie vor dem höchsten Gericht. Aber wenn wir glaubten, dass wir damit erlöst wären, so hatten wir uns bitter getäuscht. Der Gendarm verlangte mehr. Ich sagte: Kameraden und Herrschaften, wir werden jetzt die Hatikva singen. – Mit bedeckten Köpfen sangen wir das Lied. Es klang wie ein Gebet. Danach ging der Gendarm hinaus und verschloss wieder die 3 Schlösser der Tür. Wir konnten nicht aufhören zu weinen. Wir sagten, so eine Barbarei sei noch nicht da gewesen auf der Welt. Unschuldige Juden und Zigeuner auf so entsetzliche Weise umzubringen und sie zu zwingen, unter solchen Umständen noch zu singen. Mögen sie so enden wie Haman. Möge doch der Herr der Welt das schreckliche Strafgericht von uns abwenden. Moyshe Ash, ein Bürger von Izbica, rief aus: Wir sterben als Opfer – das muss der Beginn der messianischen Zeit sein.

Der Wächter öffnete wieder die Tür, und der zivile deutsche Koch brachte einen Eimer schwarzen, bitteren Kaffee, der in die Schüssel gegossen wurde. (Die ungegessene Rübensuppe gossen wir in den Eimer mit den Exkrementen.) Jeder von uns nahm ein kleines Stück Brot und ein bisschen Kaffee.

15 Minuten später verlangte der Gendarm erneut Gesang. Wir versuchten Müdigkeit vorzuschützen, aber das hatte keinerlei Wirkung. Er befahl, ihm nachzusprechen: Wir Juden danken Adolf Hitler für diese Sache. – Wir sprachen es nach. Danach sagte er
[uns vor]: Wir Juden danken Adolf Hitler für das Essen. Auch das sprachen wir nach. Danach verlangte er Gesang. Wir sangen die Hatikva und danach „Beshuv Adonay“ (damit meinten wir, eine Antwort auf unsere verzweifelte Lage zu geben). Wieder
schloss er uns ein. Wir schliefen bis Mitternacht. Ob wegen böser Träume oder wegen der Kälte, jedenfalls wachte ich mitten in der Nacht auf und fing an, die ganze Sache noch einmal zu durchdenken: „Wo, um Himmels willen, ist denn Gott, dass er einfach
zuschaut, wie man unschuldige Menschen umbringt, ungerührt von unserem Schmerz? Warum tut er kein Wunder?“ Mittendrin hatte ich den Gedanken, mich aus dem Gefängnis zu befreien. Bei flackerndem Licht ging ich zum vermauerten Fenster und versuchte, mit dem Messer einen Ziegel zu lockern. Die Bemühungen waren jedoch vergeblich. Da auch drinnen Frost herrschte, waren die Ziegel festgefroren. Nach 2 Stunden vergeblicher Mühe verzweifelte ich und legte mich wieder auf mein Lager.

Um 5 Uhr früh wachten alle vor Kälte auf. Wir führten Gespräche. Getsl Khzhonstovski (vom Bund) und Ayznshtab, beide aus Kłodawa (Ayznshtab hatte [früher] ein Pelzgeschäft in Włocławek), hatten den Glauben an Gott, der sich des Unrechts, das man den Leidenden zufügt, nicht annimmt, vollständig verloren. Andere aber, unter ihnen auch ich, wurden im Glauben noch bestärkt und wiederholten die Aussage von Moyshe Ash, dass die Zeit des Messias nahe wäre.

Freitag, den 9. Januar 1942, um 7 Uhr früh, brachte man wieder bitteren Kaffee. Auf die Frage, ob wir genug Brot hätten, antworteten wir, dass es genug sei, denn auch das Brot, das wir hatten, haben wir nicht aufgegessen. Um 8 Uhr früh kamen die SS-Männer, die im Flur den Rapport entgegennahmen, dass bei den Juden nichts vorgekommen sei. Nachdem die Tür geöffnet worden war, befahl man uns hinauszugehen und zählte durch. Der Hof war schon von ungefähr 20 Gendarmen mit Maschinengewehren in der Hand umstellt. (Am ersten Tag erfasste uns panische Angst, als wir die auf uns gerichteten Läufe sahen. Wir dachten schon, man erschießt uns.)

Auf dem Hof sahen wir 2 große, offene Autos, beladen mit Zigeunern; Männer, Frauen und Kinder mit ihrem Hab und Gut. Rasch wurden wir auf das Lastauto verladen, damit wir uns nicht mit ihnen verständigen konnten. Es war übrigens der einzige Fall, dass wir eine Gruppe Opfer noch lebend sahen. Auf dem Auto standen wir vorn und 7 Gendarmen mit Maschinengewehren in der Hand hinter uns. Hinter uns fuhr ein Pkw mit 8 SS-Männern.

Am Ort umstellten uns wieder Gendarmen; wir zogen uns für die Arbeit aus, so wie bisher, danach wurde durchgezählt, und 8 Personen wurden ausgesondert. Wir nahmen Spitzhacken und Spaten zur Hand und traten zu unserer Arbeit an. Das Massengrab war am Grund ungefähr anderthalb Meter breit und ungefähr 5 Meter tief. Es erstreckte sich in die Länge, wenn ein Baum störte, wurde er umgehackt. Am dritten Tag unserer tragischen Erlebnisse ging die Arbeit streng vor sich und war besonders schwer. Schon nach einer Stunde kam das erste Auto mit Zigeunern und 20 Minuten später – das zweite Auto. Der Ochsenziemer wütete unaufhörlich. Im Laufe der Arbeit gelang es uns, uns den 8 [mit den Toten] Befassten etwas zu nähern. Unter ihnen waren: Avrom Zhelinski aus Izbica, 32 Jahre alt, Bravman aus Izbica, 17 Jahre, Zalmen Yakaubovski aus Izbica, 55 Jahre alt, Gershon Prashker aus Izbica. Ungefähr um 3 Uhr, als nicht so viel zu tun war und man sie nicht so herumjagte, nahm Gershon Prashker, tief unten im Grab stehend, das Gebetbuch heraus und betete, wobei er den bloßen Kopf mit der Hand bedeckte. Um 11 Uhr früh sagten sie zu uns: Wir gehen einem tragischen Tod entgegen, möge es [ein Opfer] für unsere Angehörigen und das Volk Israel sein. Wir werden die
Welt nicht mehr wiedersehen. An dem Tag aßen wir um halb 2 Mittag. Der Frost erreichte 20 Grad. Die Gendarmen machten ein Feuer, über dem sie unser Brot auftauen wollten. Das Brot war dann verqualmt und angebrannt. Die Mittagspause war sehr kurz,
denn es kam ein neues Auto mit Zigeuneropfern. Nach dem Mittag ging der Ochsenziemer etwas tiefer in den Wald und trank eine Flasche Schnaps. Dann kam er zurück und fing an zu schreien: Oh, ihr Hellblauen, ihr wollt nicht arbeiten – und er setzte seinen
Knüppel in Gang. Die Totengräber wurden misshandelt, Blut floss von ihren Köpfen, aus der Nase, von der Stirn, vom Gesicht, die Augen waren geschwollen. An dem Tag wurden 8 oder 9 Zigeunertransporte begraben. Um halb 6 hörten wir auf. Natürlich wurden vorher die 8 getötet. Uns befahl man, uns schnell anzuziehen, und trieb uns in den Lastwagen. Die ganze Zeit über wurde das ständige Durchzählen peinlich eingehalten.

Beim Eintreffen im Schloss in Chełmno sahen wir zu unserer schmerzlichen Überraschung eine neue Gruppe, wahrscheinlich Totengräber: 16 Mann aus Izbica und 16 Mann aus Bugiten (Bugaj). Unter denen aus Izbica waren 1.) Moyshe Lepek, 40 Jahre; 2.) Avigdor Polanski, ungefähr 20 Jahre; 3.) Shtayer, ungefähr 55 Jahre; 4.) Krol, ungefähr 45 Jahre; 5.) Itskhak Prays, ungefähr 45 Jahre; 6.) Yehude Lubinski, 31 Jahre; 7.) Kalmen Radzheyevski, 32 Jahre; 8.) Menakhem Artshibovski, ungefähr 40 Jahre; und aus Bugiten mein Kamerad und Freund Khayim Ruvn Izhbiyetski, 33 Jahre.

20 alte Totengräber und 5 neue, zusammen 25 Mann, trieb man in einen anderen Keller, der etwas kleiner war als der vorherige. Wir fanden dort Bettzeug, Wäsche, Hosen, Jacken und Lebensmittel (Brot, Zucker, Schmalz). Die Sachen gehörten den neuangekommenen Totengräbern. Müde und gebrochen setzten wir uns auf die Bündel. Die erste Frage, die wir den Neuangekommenen stellten, war, ob unter ihnen etwa Verwandte und Bekannte von uns seien. Fragen und Antworten vermischten sich mit Tränen. Aus dem benachbarten Raum hörte man Stimmen. Ich ging zur Wand, wo sich die Lüftung befand
und ein Ziegel herausgebrochen war, und klopfte und schrie hinein, ob sich Khayim Ruvn Izhbiyetski aus Bugiten dort befinde. Er kam. Durch die Wand erkundigte ich mich, ob es wenigstens seinen Eltern und Schwestern gelungen sei zu fliehen. Der Wächter unterbrach das Gespräch.

Während des Abendbrots verteilte Shtayer unter uns Schmalz und sagte dazu: Gebe Gott, dass ich das Elend nicht mit ansehen muss und schon morgen in jener Welt bin. (Tatsächlich wurde er am anderen Tag getötet.) Moyshe Lepek wiederum verteilte Zu-
cker. Nach dem Abendbrot bedeckten wir den Eimer mit den Exkrementen und sprachen unter Tränen das Abendgebet. Danach erzählten uns die Neuangekommenen etwas über Politik. Sie sagten, der Russe habe schon Smolensk und Kiev eingenommen
und komme näher. Wir wünschten uns, er möge hierher kommen und den schrecklichen Ort mit Bomben zerstören. Einige zeigten schon, wo sie sich während des Bombardements verstecken wollten. Andere hielten dagegen, dass es mindestens noch einen
Monat dauern werde und dass wir bis dahin schon nicht mehr auf der Welt sein würden. Keiner hielt es für möglich, der Hölle auf normale Weise zu entkommen. Eine Diskussion über die göttliche Gerechtigkeit zeigte, dass ein Teil der Anwesenden, sogar ältere,
den Glauben vollständig verloren hatten. Sie sagten, das wären Ammenmärchen. Es gäbe keinen Gott, wenn er unserem Leid zusieht und nicht hilft. Die aber, die im Glauben gestärkt waren, darunter auch ich, waren der Meinung, dass es nicht an ihnen sei, die Geschehnisse zu verstehen. Alles liegt bei Gott. Schließlich deckten wir uns mit unserem bisschen Kleidung zu und schliefen ein.

Noch eine wichtige Anmerkung: Donnerstag und Freitag transportierte das jeweils letzte Auto Juden; und zwar jüngere und ältere Männer mit Davidsternen vorn und hinten auf der Kleidung, mit Koffern und Rucksäcken. Wir nahmen an, dass es kranke Lagerinsassen seien, die auf diese Weise umgebracht wurden. Sie wurden mit ihrer ganzen Habe begraben. All dies erschütterte uns, denn bis dahin hatten wir noch gehofft, dass die Lagerinsassen diese tragische Zeit irgendwie überstehen würden.

Am Schabbat, dem 10. Januar, um 7 Uhr früh, brachte man das Frühstück: bitteren Kaffee mit Brot. Nach dem Frühstück sprachen Moyshe Lepek und danach ich das Vidui, und durch die sieben Stadien der Hölle, das mehrmalige Durchzählen und die Bewachung mit auf uns gerichteten Gewehrläufen gelangten wir ins Auto. Den 5 Neuen sagten wir, dass sie sich nahe bei uns halten sollten. Zusammen mit ihnen waren 53 Personen in unserer Gruppe, die in schrecklichem Gedränge im Auto standen. Hinter uns standen
10 Gendarmen mit angelegten Maschinengewehren. Dahinter fuhr ein Wagen mit 10 SS-Leuten. Am Ort machte sich die alte Gruppe gesondert wie ihre Vorgänger bereit zur Arbeit, nur die Neuangekommenen mussten alle unsere Leiden durchmachen. Dieses Mal wurden aber keine 8 [mit den Toten] Befassten ausgesondert. Um 11 Uhr früh kam das erste Auto mit jüdischen Opfern.

Mit ihnen wurde so verfahren: Als man die Juden – Männer, Frauen und Kinder nur in Unterwäsche – vom Auto geworfen hatte, kamen die beiden deutschen Zivilisten und untersuchten sie genau, ob irgendwo Wertgegenstände versteckt seien. Ketten wurden vom Hals gerissen, Ringe von den Fingern gezogen, Goldzähne ausgebrochen. Man suchte sogar bei allen im Enddarm und bei den Frauen auch vorn (Geschlechtsteile). Alles ging sehr brutal zu. Nach dieser Untersuchung lief die Prozedur wie üblich ab. Erst nachdem der jüdische Transport eingetroffen war, wählte man 8 [mit den Toten] Befasste aus. Die Opfer waren allesamt aus Kłodawa, wie uns Getsl Khzhonstovski, der selbst aus Kłodawa stammte, mitteilte. Nachdem das erste Auto abgefertigt war, kehrten die [mit den Toten] Befassten zu ihrer früheren Arbeit zurück, d. h. zum Graben. Um halb 2 kam das zweite Auto. In einem bestimmten Moment fing Ayznshtab, selbst aus Kłodawa, an, leise zu weinen, und sagte zu uns, er habe nichts mehr, wofür es sich zu leben lohne, denn er hatte gesehen, wie man seine Frau und seine einzige, 15-jährige Tochter begrub. Er wollte die Deutschen bitten, auch ihn zu töten, damit er das Grab mit seinen Nächsten teile. Wir hielten ihn aber davon ab, mit dem Vorwand, dass er das ja immer noch tun könne, inzwischen aber könne er sich retten und Rache nehmen.

Um dreiviertel 2, als wir zu Mittag aßen (bitteren, kalten Kaffee und verqualmtes Brot) und die 8 [mit den Toten] Befassten ihre bittere Arbeit beendeten, kamen 2 Autos mit höheren SS-Offizieren. Sie stiegen aus, betrachteten wohlgefällig die Mordstätte, nahmen den Rapport des Ochsenziemers entgegen und schüttelten ihm anerkennend und zufrieden die Hand. Danach fuhren sie ab. Nachmittags begruben wir in großer Eile 5 weitere Autoladungen. Ungefähr um 6 Uhr abends machten sich alle daran, das Grab zuzuschütten. Es wurde dem Erdboden gleichgemacht. Auf die eingespielte Weise kehrten wir zurück ins Schloss. Zufällig stieß Khayim Ruvn Izhbiyetski zu unserer Gruppe. In der Zelle brachen wir alle in großes Weinen aus. Die Tatsache, dass ich anfangs meinen besten Freund Izhbyetski nicht erkannte, mag Zeugnis über meinen Gemütszustand ablegen. Wir waren so zerschlagen, sowohl heute als auch in den Tagen davor, dass uns das Weinen ganz natürlich vorkam. Am meisten klagte der trauernde Ayznshtab. Nach dem Abendbrot, ein Viertelliter Kartoffelsuppe pro Kopf und schwarzer, bitterer Kaffee
mit Brot, trugen wir den Fäkalieneimer hinaus, und beim Schein einer rußenden Lampe sprachen wir das Abendgebet. Danach sprach Ayznshtab das Kaddisch. Wir redeten nur über das große Unglück, das dem jüdischen Volk zugestoßen ist. Wir hatten deutlich gesehen, wie man eine ganze jüdische Siedlung mit der Wurzel ausreißt (Kłodawa). Keiner konnte ein Auge schließen. In einem Moment sprang Ayznshtab von seinem Lager und begann in höchstem Maße aufgeregt zu schluchzen. Er schrie, er habe nichts mehr, wofür er lebe, alle Hoffnungen seien ihm genommen. Er schlug mit dem Kopf gegen die Wand. Am meisten weinte er darüber, dass er sich nicht das Leben zu nehmen vermochte. Erschöpft legte er sich wieder hin und schlief ein. Ich blieb die ganze Nacht wach. Ich umarmte meine beiden Schlafgenossen, Meir Pyotrkovski und Yehude Yakubovski, schmiegte mich an sie und weinte leise.

Sonntag, den 11. Januar, um 7 Uhr früh brachte man uns Frühstück und meldete gleichzeitig, dass wir wegen des Sonntags nicht arbeiten werden. Nach dem Morgengebet und dem Kaddisch blieben wir in unserem Keller-Paradies. Wir sprachen kein Vidui. Wieder entwickelten sich Gespräche über Politik, über Gott und über uns. Alle wollten bis zu unserer Erlösung aushalten. Aber wichtiger war uns die Sorge um das Volk Israel. Alle hätten freudig ihr Leben hingegeben, wenn nur das Volk Israel am Leben bliebe. Um 11 Uhr früh wurde eine Gruppe von 10 Mann hinausgetrieben, um ein Auto anzuschieben, das eingefroren war. Auf dem Hof stand auf einer Seite das graue Gas-Auto. Wo ich schon auf dem Hof war, kam mir der Gedanke zu fliehen, aber im letzten Moment verlor ich den Mut. Nach dieser Arbeit wurden wir wieder in den Keller getrieben. Um 1 Uhr aßen wir zu Mittag – Rübensuppe mit Brot. Nachmittags setzte oder legte man sich auf die Bündel. Einige zogen die Stiefel aus. Endlich schliefen wir für ein paar Stunden ein.

Beim Wachwechsel um 6 Uhr abends befahl uns der Wächter wieder zu singen. Wir aber schrien nur mit schauerlichen Stimmen „Shma Yisroel“, so wie am Tag vorher, und Hatikva. Dann kam ein höherer SS-Mann und steckte ihm fluchend, dass Juden nicht
singen dürften. Um 7 Uhr abends aßen wir Abendbrot, danach trugen wir den Fäkalieneimer hinaus, sprachen das Abendgebet und das Kaddisch, legten uns hin, deckten uns mit Mänteln zu und fielen in Tiefschlaf.

Montag, den 12. Januar, um 5 Uhr früh versammelten sich 6 Menschen und sprachen weinend und klagend Psalmen. Die anderen lagen gleichgültig da. Manche verspotteten unsere Frömmigkeit explizit. Sie sagten, dass Gott sicher nicht existiere, unsere Tröstungen kämen ihnen vor wie kindische Narreteien. Wir entgegneten, unser Leben läge in Gottes Hand, seinen Willen nähmen wir in Liebe an, umso mehr, als doch die Zeiten des Messias nahten. Nach dem Morgengebet und dem Kaddisch, an dem sich sogar
Ayznshtab beteiligte, sagten wir Vidui. Um 7 Uhr früh brachte man uns Kaffee und Brot. Etliche aus Izbica (die zuletzt in Kutno gewohnt hatten) nahmen sich den ganzen Kaffee. Alle anderen verurteilten diese Tat scharf und sagten, da wir ohnehin dem Tode nahe seien, müsse man sich würdig verhalten. Es wurde beschlossen, in Zukunft jedem den Kaffee zuzuteilen. Um halb 9 Uhr waren wir alle schon bei der Arbeit. Um halb 10 Uhr kam das erste Gas-Auto. Unter den 8 [mit den Toten] Befassten befanden sich: Aron
Rozental, Shloyme Babyatski und Shmuel Bibergal, alle zwischen 50 und 60 Jahre alt. An dem Tag wurden wir sehr gejagt, und man ließ nicht zu, dass das Gas nach dem Öffnen des Fahrzeugs abzog. Die Schreie der Ausgepeitschten waren nicht zu beschreiben. Gleich nach dem ersten Auto kam ein zweites und bis 12 Uhr noch ein drittes. Als wir zum Mittagessen gingen und die 8 noch dort blieben, um diese Ladung zu beenden, kam eine schwarze Limousine, aus der 4 SS-Offiziere stiegen. Auch sie nahmen den Rapport des Ochsenziemers entgegen und schüttelten ihm danach anerkennend die Hand. Vor Freude und Befriedigung misshandelte der Ochsenziemer die 8 [mit den Toten] Befassten ein weiteres Mal. Nach der Abfahrt der SS-Leute nahmen auch die 8 ihr
karges Mittagessen ein: bitteren Kaffee und verqualmtes Brot. Ungefähr um 1 Uhr kam schon wieder ein Auto. An dem Tag – gearbeitet wurde bis 6 Uhr abends – begrub man 9 Autoladungen mit jeweils 60 Juden aus Kłodawa, zusammen über 500.
In einem Augenblick rief mein Kamerad Getsl Khzhonstovski, er erkenne seinen 14-jährigen Sohn, der in die Grube geworfen wurde. Auch ihm redeten wir aus, die Deutschen zu bitten, dass sie ihn erschießen sollen. Wir argumentierten, um der Rache willen
müsse man die Schmerzen aushalten, wir würden es ihnen später mit gleicher Münze heimzahlen.

Nach der Arbeit wurden die 3 älteren [mit den Toten] Befassten getötet, und uns wurde befohlen, das Grab schnell zuzuschütten. Weil es schon spät war (es war schon ganz dunkel), teilten uns die Deutschen, aus Angst vor möglichem Widerstand, rasch auf und
trieben uns ins Auto. Mit uns fuhren 7 Gendarmen. Es war schon 7 Uhr abends, als wir in unsere Unterkunft kamen. Die Söhne der beiden Getöteten, Rozental und Bibergal, weinten sehr. Wir trösteten sie damit, dass wir doch alle umkommen würden und es
schließlich egal sei, wen das Schicksal früher trifft. Diesmal beteten auch diese beiden das Kaddisch. Nach dem Abendbrot, das wie gewöhnlich aus Rübensuppe und bitterem, schwarzem Kaffee mit trockenem Brot bestand und nach unserem Beschluss gerecht verteilt wurde, sprach Moyshe Lepek Vidui. Er wollte sich das Leben nehmen, um das Leid seiner Nächsten nicht mehr ansehen zu müssen. Er verteilte seine ganze Habe; Brot, Kunsthonig und Kleidung. In dem Augenblick hörte man ein Geräusch auf dem Flur. Die zweite Gruppe aus dem benachbarten Keller gab uns durch die Wand Nachricht, dass die Deutchen einen Juden aus Kłodawa gefangen hätten. Am anderen Morgen erzählten sie uns folgende Einzelheiten: Der von den Deutschen gefangene Goldman aus Kłodawa hat ihnen genau geschildert, wie die Juden in das Gas-Auto getrieben werden. Wenn man sie in das Schloss brachte, behandelte man sie sehr höflich. Ein alter, ungefähr 60-jähriger Deutscher mit langer Pfeife half den Müttern, ihre Kinder vom Auto zu heben. Die Säuglinge nahm er selbst auf den Arm, um den Müttern das Aussteigen zu erleichtern. Greise geleitete er in das Schloss, mit einem Wort, seine Sanftheit und sein feines Benehmen rührten die Unglücklichen. Alle wurden in ein warmes Zimmer geführt, in dem 2 Öfen geheizt waren. Der Fußboden war mit Holzrosten ausgelegt, wie in einem Bad. Im Zimmer haben der alte Deutsche und ein SS-Offizier ihnen Reden gehalten. Sie versicherten, dass sie ins Getto Litzmannstadt führen, wo sie arbeiten und produktiv sein würden. Die Frauen würden den Haushalt führen und die Kinder in die Schule gehen. Sie müssten aber, um nach Litzmannstadt zu kommen, entlaust werden. Zu diesem Zwecke müssten sich alle bis auf die Unterwäsche ausziehen. Die Kleidungsstücke würden mit Dampf desinfiziert. Alle Wertsachen und Dokumente müssten daher herausgenommen, in ein Tuch gewickelt und zur Aufbewahrung abgegeben werden. Wenn einer Papiergeld versteckt oder in ein Kleidungsstück eingenäht habe, müsse er es unbedingt heraustrennen, weil es sonst im Ofen verbrennt. Die Versammelten selbst müssten auch ins Bad.
Der alte Deutsche bat alle sehr höflich, ins Bad zu gehen, und öffnete die Tür, von der 15–20 Stufen nach unten führten. Dort herrschte schon Frost. Auf den Einwand, es sei kalt, antwortete der Deutsche sanft, sie sollten nur weitergehen, dann würde ihnen schon warm. Es ging durch einen langen Flur, an dessen Ende sich eine Rampe befand, zu der einige Stufen führten. Das Gasauto fuhr an die Rampe. Da verschwand die ganze Sanftheit, und man trieb alle mit mörderischer Wut in den Wagen. Die Juden verstanden sofort, dass ihnen der Tod bevorstand, und riefen verzweifelt „Shma Yisroel“. Beim Ausgang aus dem warmen Zimmer befand sich rechts eine kleine Kammer. Dort hatte sich Goldman versteckt. Aber nachdem er dort 24 Stunden bei starkem Frost zugebracht hatte, beschloss er, schon fast steif gefroren, sich Kleidung zu suchen und sich zu retten. Stattdessen wurde er gefangen und zu den Totengräbern gesteckt. Dort munterten die Kameraden ihn auf, gaben ihm etwas zu essen sowie ein Paar Hosen und einen Mantel. Bei uns wurde sehr lebhaft über diesen Fall diskutiert. Jeder meinte, dass er an Goldmans
Stelle sich besser zu helfen gewusst hätte. Ungefähr um 3 Uhr nachts weckte Moyshe Lepek alle auf, küsste jeden, verabschiedete
sich und bereitete einen Strick vor, um sich aufzuhängen. Als er sich aber die Schlinge um den Hals legte, verließen ihn die Kräfte. Er konnte sich nicht das Leben nehmen.

Dienstag, den 13ten Januar, um 7 Uhr früh schafften wir es kaum, nach dem Frühstück Vidui zu sagen, bevor wir alle, zusammen mit Goldman, auf das Auto geladen wurden. Am Ort bereiteten wir uns auf die Arbeit vor. Da befahl man Goldman, sich in das Grab
zu legen, und erschoss ihn. Schon um 8 Uhr früh kam ein Gaswagen. An dem Tag waren alle Autos besonders vollgepfropft, ungefähr 90 Tote in einem Auto. Wir schlossen das daraus, dass die Toten gleich nach dem Öffnen der Türen von selbst herausfielen und es trotz des mörderischen Tempos länger als bisher dauerte, ein Auto zu entladen. An diesem Tag wurden die Juden von Bugiten liquidiert. Ein Auto folgte auf das andere. Als aus dem vierten unter anderen ein in ein Kissen gewickelter Säugling herausgeworfen wurde und anfing zu weinen, brachen die SS-Leute in Gelächter aus. Sie erschossen den Säugling mit Maschinengewehren und schleuderten ihn in die Grube. Im Laufe dieses Dienstags wurden ungefähr 800 Juden aus Bugiten begraben. Bei starkem Frost arbeiteten wir bis 6 Uhr abends und begruben die Toten aus 9 Autos. Nach der Arbeit wurden
5 der [mit den Toten] Befassten erschossen. Als wir wieder im Keller waren, brach Mekhl Podkhlebnik aus Bugiten in heftiges
Weinen aus. Er hatte seine Frau, seine Kinder und Eltern verloren. Nach dem Abendbrot und dem Leeren des Fäkalieneimers beteten einige das Abendgebet und führten danach ein Gespräch über Aktuelles. Es ging wieder um die Möglichkeit zur Flucht: Der Drang, sich zu befreien, um die gesamte jüdische Bevölkerung zu alarmieren, war so groß, dass kein Preis dafür zu hoch schien. Einige wollten einen ca. 50 Meter langen Tunnel graben. Die Schwierigkeit bestand nur darin, dass man nicht wusste, wohin mit der ausgeschachteten Erde. Andere wiederum wollten das (einschalig) zugemauerte Fenster öffnen. Wegen des Frosts konnten aber selbst die gesündesten Kerle unter uns keinen einzigen Ziegel bewegen. Resigniert legten wir uns schlafen.

Mittwoch, den 14ten Januar, brachte man uns bitteren Kaffee und Brot. Gleich nach dem Frühstück machte sich Kzhevatski aus Kłodawa, der sich schon seit längerem mit Selbstmordgedanken trug, eine Schlinge und legte sie sich um den Hals. Er bat Getsl
Khzhanstovski, ihm das Bündel unter den Füßen wegzuziehen und ihm den Mund zuzuhalten, damit er schneller erstickt. Khzhanstovski tat das. Kzhevatski hatte einen leichten Tod. Kzhevatski beging Selbstmord, weil er, wie er uns sagte, keine Kraft mehr in sich fand, dem Morden weiter zuzusehen. Wir schnitten den Strick durch und legten ihn an die Seite. Gleich nach ihm beschloss Gershon Shvyentoslavski aus Izbica Kuj[awska], sich das Leben zu nehmen. Er war Kzhevatskis Arbeitskollege beim Graben. Er sagte: Ich habe mit Kzhevatski zusammengearbeitet, und ich will mit ihm zusammen im Grab liegen. Wegen der späten Stunde – die Peiniger konnten jederzeit kommen – wollte ihm keiner beim Hängen helfen. Da nahm er selbst rasch einen Strick, machte eine Schlinge, legte sie sich um den Hals und beugte, auf dem Fußboden stehend, seinen Körper, um sich so zu erwürgen. Mitten in seinem Martyrium klopfte es. Der junge Monyek Halter schnitt rasch den Strick ab. Shvyentoslavski fiel zu Boden und röchelte heftig, als er wieder zu Atem kam. Als der Wächter weg war, baten wir Getsl Khzhonstovski, ein Ende zu machen, da wir ihn einerseits nicht retten wollten (denn wofür?) und andererseits sein Leid nicht mehr mit ansehen konnten. Khzhonstovski knüpfte eine Schlinge, legte sie Shvyentoslavski um den Hals und zog, während er den Körper mit den Füßen fixierte, so lange mit aller Kraft am Strick, bis er Shvyentoslavski erwürgt hatte. Beide Tote ließen wir unbedeckt in der Kammer liegen. Sie lagen dort etliche Tage.

Um 8 Uhr früh waren wir schon in den Gräbern. Um 10 Uhr früh kam schon das erste Auto mit Opfern aus Izbica. Bis um 12 Uhr waren bereits 3 vollgepfropfte Autos bearbeitet. Aus einem zog man den Körper eines toten deutschen Zivilisten heraus. Es war einer von den Köchen. Wahrscheinlich ist er auf folgende Weise in das Auto geraten: Er hatte bemerkt, dass einer der Juden irgendeine Wertsache bei sich hatte. Also lief er ihm nach und wollte sie ihm rauben. In dem Moment aber wurde das Auto geschlossen. Sein Geschrei und sein Klopfen wurden nicht beachtet, und so wurde er zusammen mit allen vergast. Sowie man ihn abgeladen hatte, kam vom Schloss ein besonderes Auto mit einem Sanitäter. Der Körper des Kochs wurde zurückgebracht. Manche behaupteten, er sei absichtlich vergiftet worden, und es würden noch alle Deutschen vergiftet, damit es keine Zeugen der Mordtaten gäbe.

Mittags kamen SS-Leute in 2 Autos und ergötzten sich am Anblick der Massenmordfabrik. Nachmittags wurden 5 weitere Wagenladungen begraben. Aus einem Auto wurde eine junge Frau mit einem Säugling an der Brust herausgeschleudert. Das Kind war gestorben, während es an der Mutterbrust trank. An dem Tag arbeiteten wir bei Scheinwerferbeleuchtung bis 7 Uhr abends.
Auch an dem Tag fuhr einer der Wagen versehentlich so nahe an die Grube, dass wir die gedämpften Schreie hörten, das Rufen der Gepeinigten und wie sie an die inneren Türen klopften. Bevor die Arbeit beendet wurde, wurden 6 von den [mit den Toten]
Befassten erschossen. Wieder im Keller, brachen wir in lautes Weinen aus. Nach dem Abendbrot sprachen wir das Abendgebet und das Kaddisch. Wir schliefen fest bis um 7 Uhr früh.

Donnerstag, den 15ten Januar, fuhren wir wieder sehr früh zur Arbeit, und zwar mit einem Bus. Plötzlich rief Monyek Halter mir zu, dass sich das Fenster ganz leicht mit einer Kurbel öffnen ließe. Der Gedanke an Flucht rumorte schon die ganze Zeit in mei-
nem Hirn. Mit aller Kraft wollte ich zu lebenden Juden gelangen, um ihnen die Gräuel von Chełmno zu berichten. Um 8 Uhr früh waren wir schon bei der Arbeit. Um 10 Uhr kam bereits die erste Ladung Opfer, wieder aus Izbica. Bis Mittag waren wir mit 4 vollgepfropften Wagen fertig. Ein Wagen wartete hinter dem anderen. Ich muss nochmals berichten, wie barbarisch und sadistisch die Toten untersucht wurden. Man stelle sich vor, wie je zwei Deutsche, der eine links, der andere rechts, einen Toten aus dem Haufen der Opfer zerren. Man untersucht die Hälse der Frauen, ob goldene Ketten vorhanden sind. Falls ja, reißt man sie ab. Ringe werden von den Fingern gezogen. Goldene Zähne werden mit Zangen ausgebrochen. Danach richtet man den Toten auf, die Beine werden gespreizt, und man fasst mit der Hand in den Enddarm. Bei den Frauenleichen macht man es von vorn. Obwohl das jeden Tag und die ganze Zeit über geschieht, kocht jedes Mal erneut das Blut in unseren Adern.

Mittags überbrachte man mir die traurige Nachricht, dass meine geliebten Eltern und mein Bruder ebenfalls begraben wurden. Um 1 Uhr waren wir schon wieder bei der Arbeit. Ich versuchte, näher an die Toten heranzukommen, um meine Nächsten wenigstens noch ein letztes Mal zu sehen. Das erste Mal bekam ich ein Stück gefrorene Erde in die Seite, von dem gutmütigen Deutschen mit der Pfeife, das zweite Mal schoss der Ochsenziemer auf mich. Ich weiß nicht, ob er nicht treffen wollte oder konnte, jedenfalls wurde ich gerettet. Ohne auf meinen Schmerz zu achten, arbeitete ich sehr schnell, um wenigstens für Momente meine schreckliche Lage zu vergessen. Ich war mutterseelenallein. Von meiner 60-köpfigen Familie war nur noch ich am Leben. Als
wir Totengräber am Abend halfen, die Toten zuzuschütten, stellte ich für einen Augenblick den Spaten beiseite, Mekhl Podkhlebnik ebenso, und wir sprachen lautlos das Kaddisch. Vor dem Verlassen der Grube wurden 3 der [mit den Toten] Befassten erschossen. Um 7 Uhr abends wurden wir zurückgebracht. Alle aus Izbica waren verzweifelt. Uns allen war bewusst, dass wir keinen unserer Nächsten lebend wiedersehen würden. Ich war außer mir. Mir war alles egal. Nach dem Abendgebet sprachen alle aus Izbica das Kaddisch mit. Derweil bemerkten wir, dass sich in der Nachbarzelle 18 Totengräber aus Łódź befanden. Durch die Wand erfuhren wir, dass auf Anweisung Rumkowskis bisher 750 jüdische Familien deportiert wurden. Die Nacht war voller Albträume und schrecklicher Bilder. Die Stärkeren unter uns versuchten noch einmal, das Fenster aufzubrechen.

Am Freitag, den 16ten Januar, wachten wir um 5 Uhr früh auf. Wir besprachen wieder unsere hoffnungslose Lage. Was soll das ganze Leben, wenn wir ohne Freunde sind, ohne Verwandte, ohne Retter, wenn keiner mehr da ist, zu dem man sprechen könnte.
Bei der Arbeit wurden die neuen Totengräber aus Łódź vom Ochsenziemer heftig zugerichtet, damit sie wissen, wie sie zu arbeiten haben. Ungefähr um 10 Uhr früh kam das erste Auto. Bis 1 Uhr haben wir 4 Wagenladungen begraben. Alle Opfer kamen aus Łódź.
Ihr abgemagerter Zustand sowie die vielen Wunden und Schwären, mit denen ihre Körper übersät waren, legten Zeugnis ab vom Hunger in Łódź. Wir hatten großes Mitgefühl mit ihnen. Wie lange hatten sie im Getto gelitten und gehungert, um die schwere Zeit
zu überstehen, nur um jetzt einen so schlimmen Tod zu sterben. Die Toten waren leicht. Hatten früher je 3 Wagenladungen in eine Lage [Toter im Massengrab] gepasst, waren es jetzt 4. Nachmittags leerte der Ochsenziemer wieder eine Flasche Schnaps und richtete dann wieder alle mörderisch zu. Nachmittags begruben wir weitere 4 Wagenladungen. Am Schluss wurden 7 [Toten]gräber erschossen.

Von Freitag an wurden die Gräber mit Chlorkalk begossen, denn der Verwesungsgeruch machte sich stark bemerkbar.

In unserer Zelle waren 3 aus Łódź, von denen wir weitere Einzelheiten über das Schicksal der 750 Familien aus dem Getto in Łódź erfuhren. Sie waren am Donnerstag mit der Bahn in Koło angekommen. Dort wurden sie ins Bethaus geführt. Von ihnen wählte
man 18 robustere Menschen aus und führte sie als Totengräber ab. Die ausgehungerten Lodzher aßen unser ganzes Abendbrot.

Am Schabbat, dem 17ten Januar, sagten wir vor dem Aufbruch Vidui. An dem Tag begruben wir die Ladung von 7 Autos, vollgepfropft mit Juden aus Łódź. Nachmittags kamen 5 SS-Leute, um dem Begräbnis zuzusehen. Um 5 Uhr abends, vor Beendigung der Arbeit, kam ein Wagen mit dem Befehl, 16 Menschen zu erschießen. Wie wir annahmen, handelte es sich um eine Strafaktion für die Flucht von Avrom Ro’i (er war am Freitagabend um 10 Uhr geflohen). Man wählte 16 Menschen aus, befahl ihnen, sich zu jeweils 8 in einer Gruppe mit dem Gesicht auf die Toten zu legen, und durchlöcherte ihre Köpfe mit Maschinengewehren. Nach der Rückkehr in den Keller nahmen wir an, wir würden so wie vorige Woche am Sonntag nicht arbeiten. Die Juden aus Łódź berichteten noch, dass eine Zeitung im Getto von Łódź 10 Mark kostet. Nach dem Essen konnten wir nur schwer einschlafen.

Am Sonntag, dem 18ten Januar 1942, bemerkten wir beim Frühstück, dass wir an diesem Tag doch arbeiten würden. Um 8 Uhr waren wir schon am Ort. Vom Auto wurden 20 neue Spaten und 4 Spitzhacken abgeladen. Daraus schlossen wir, dass das fabrikmäßige Töten nicht nur nicht aufhören, sondern noch ausgeweitet werden würde. Wahrscheinlich würden alle Juden aus dem Warthegau vergast. Diese Einschätzung stützte sich darauf, dass die Reihe schon an die Juden aus Łódź gekommen war. Bis Mittag haben wir 5 Wagenladungen begraben. Weil am Sonntag nicht alle Gendarmen anwesend waren, aber viele Arbeiter, haben sie alle unsere Sachen in die Grube geworfen. Auch Mittag haben wir an dem Tag im Grab gegessen. Wahrscheinlich waren sie sich
nicht sicher, ob wir nicht einen von ihnen angreifen würden. Mehr als einmal wollten wir uns auf unsere Henker stürzen, aber die auf uns gerichteten Maschinengewehrläufe erfüllten uns mit Angst und Schrecken. In den nächtlichen Gesprächen warfen wir uns
oft Feigheit vor, und ich weiß bis heute nicht, was gesunde Menschen, die nichts zu verlieren haben, von einer solchen Tat hat abhalten können. Vielleicht, dass es uns nicht um reines Heldentum ging, sondern darum, sich zu retten, um alle anderen Juden zu
alarmieren.

Ein paar Worte zu den Gendarmen, die uns bewachten. Generell verhielten sie sich uns gegenüber feindselig oder gleichgültig. Nur einer von ihnen lief die ganze Zeit über sehr traurig herum, schrie keinen von uns an und jagte keinen an die Arbeit. Wir sagten:
Sieh mal an, so ein menschlicher Deutscher. Er kann die Mordtaten, die man an uns verübt, nicht mit ansehen.

Nachmittags begruben wir weitere 4 Wagenladungen. An diesem Tag wurde keiner getötet. Nach dem Abendgebet und dem Kaddisch beschlossen wir, um jeden Preis zu fliehen. Da ich keinen Groschen mehr besaß, bat ich Kalmen Radzheyevski aus Izbica, mir ein paar Mark zu geben. Er trennte 50 Mark heraus, die er eingenäht hatte, und gab sie mir. Am Morgen versuchte ich, Ziegel herauszureißen, so stark hatte mich das Beispiel von Ro’i, der durch ein Kellerfenster geflohen war, beeindruckt. Es funktionierte wieder nicht.

Montag, den 19ten Januar 1942, stiegen wir in den Bus. Ich ließ alle vor mir einsteigen und ging als Letzter hinein. Die Gendarmen saßen vorne. An diesem Tag fuhren keine SS-Leute hinter uns. Rechts von mir war ein Fenster, das sich sofort öffnete, als ich es
während der Fahrt aufdrehte. Luftzug drang ein. Ich erschrak sehr und drehte es wieder zu. Aber meine Kameraden und vor allem Monyek Halter machten mir Mut. Als mein Entschluss feststand, bat ich die Kameraden leise, sich so hinzustellen, dass der Luftzug
nicht zu den Gendarmen weht. Schnell drehte ich das Fenster herunter, steckte die Beine heraus, drehte mich abwärts, hielt mich mit der Hand am Fensterflügel und stützte die Füße auf den […]ab. Ich sagte den Kameraden, sie sollten das Fenster gleich nach
dem Absprung wieder hochdrehen, und sprang ab. Ich überschlug mich ein paarmal und schürfte mir die Hand auf. Das Wichtigste war, dass ich mir nicht das Bein breche. Ein gebrochener Arm hätte mich nicht gestört. Die Hauptsache war doch, dass ich laufen
kann und die erste jüdische Siedlung erreiche. Ich sah mich um, ob der Bus weiterfährt. Er fuhr weiter. Nachdem ich kurz gewartet hatte, fing ich an, aus voller Kraft querfeldein durch Felder und Wälder zu laufen, bis ich nach kurzer Zeit auf eine polnische Bauernkate stieß. Ich trat ein mit dem polnischen Gruß: Gelobt sei Jesus Christus! Beim Aufwärmen erkundigte ich mich, wie weit es nach Chełmno sei. Es waren nur 3 Kilometer. Ich bekam ein ordentliches Stück Brot, das ich in die Tasche steckte. Beim Abschied fragte mich der Bauer, ob ich zufällig Jude sei. Ich leugnete Stein und Bein, fragte aber gleich, warum er mich verdächtige. Darauf er: In diesem Chełmno vergasen sie Juden und Zigeuner. Ich verabschiedete mich mit dem polnischen Gruß und ging. Nach einer weiteren Stunde kam ich wieder zu einer polnischen Kate. Dort bewirtete man mich mit süßem Milchkaffee und einem Stück Brot. Die Anwesenden sagten: In diesem Chełmno lassen sie Juden und Zigeuner eingehen. Und wenn sie mit ihnen fertig sind, nehmen sie sich uns vor. Ich lachte darüber. Nachdem ich die nötigen Informationen über den Weg erhalten hatte, machte ich mich wieder auf, bis ich in ein deutsches Dorf kam. (Deutsche Bauernkaten konnte man von polnischen leicht unterscheiden, weil sie sehr gut ausgestattet waren und Antennen auf den Dächern hatten.) Ich beschloss, das Dorf dreist zu durchqueren. Erst am Ende stieß ich auf eine polnische Kate, und es stellte sich heraus, dass ich 10 Kilometer von Grabów entfernt war, wo eine Gruppe Juden lebte.

Ich gab mich als polnischer Schlachter aus, unterwegs nach Grabów zur Arbeit. Der Hausherr schickte mich in ein anderes Dorf zu einem gewissen Grabowski, der Pferd und Wagen besaß und mich nach Grabów bringen würde. Generell wollte ich nur Umwege
benutzen, aber um zu dem bezeichneten Dorf zu kommen, musste ich ein Stück Weg auf der Chaussee zurücklegen. Auf einmal bemerkte ich ein Militärfahrzeug. Mein Herz setzte aus. Ich sah mich schon von den Deutschen gefangen. Im letzten Moment fasste ich eine Bäuerin beim Arm und bog mit ihr in einen Seitenweg, wobei ich sie fragte, ob sie zufällig Butter zu verkaufen habe. Der Wagen fuhr vorbei. Ich atmete auf. Die ganze Zeit rief ich Gott und meine Eltern an, dass sie mir helfen, das Volk Israel zu retten. Bei Grabowski stellte ich mich als Wojciechowski vor, der unterwegs zur Arbeit nach Grabów wäre. Es stellte sich heraus, dass er aber unterwegs nach Dąbie zum Markt war. Auch sein Nachbar, zu dem man mich geschickt hat, war unterwegs zum Markt in Dąbie. Also ging ich wieder eine Zeit zu Fuß und bedachte das große Unglück, das mich verfolgt. Ich fragte Vorbeikommende nach dem Weg, immer auf der Hut vor Gendarmerieposten, weil ich keinerlei Dokumente besaß. Schließlich kam ich in ein Dorf, 7 Kilometer von Grabów entfernt. Einen polnischen Bauern brachte ich dazu, mich für 15 Mark nach Grabów zu fahren. Ich zog seinen Pelzmantel und seine Fellmütze an, und wir erreichten Grabów am Montag um 2 Uhr mittags. Die Juden hielten mich für einen Volksdeutschen, weil ich kein Schandzeichen trug. Ich fragte nach dem Rabbiner. Ich war völlig ungepflegt (in Chełmno hat man sich nicht nur nicht gewaschen, sondern auch nicht rasiert). Ich frage: Wohnt hier der Rabbiner? – Wer sind Sie? – Rebbe, ich bin ein Jude aus dem Jenseits. – Er betrachtet mich wie einen Verrückten. Ich sage: Rebbe, denken Sie nicht, ich sei meschugge oder verrückt. Ich bin ein Jude aus dem Jenseits. Man tötet ganz Israel. Ich selbst habe eine ganze jüdische Stadt begraben, darunter auch meine Eltern, meinen Bruder und meine ganze Familie. Ich bin mutterseelenallein. Währenddessen weinte ich
heftig. Fragt der Rabbi: Wo bringt man sie um? – Ich sage: Rebbe, in Chełmno, sie werden alle im Wald vergast und in einem Massengrab begraben.

Das Dienstmädchen (der Rabbiner war Witwer) brachte mir mit verweinten Augen eine Schüssel Wasser. Ich wusch mir die Hände. Die Wunde an der rechten Hand begann zu schmerzen. Als die Juden dies erfuhren, kamen sie massenhaft zum Rabbiner. Ich berichtete ihnen in allen Einzelheiten von den schrecklichen Vorkommnissen, und alle weinten mit mir. Ich aß Butterbrote mit Tee und sprach das Dankgebet.



[The testimony of the forced gravedigger Grojnowski, Yankew]2

On Monday January 123, 1942, gendarmes from the town of Izbica Kujawska ordered the members of the Jewish Council (Judenrat) to assemble and demanded men for work. They stated that unlike the neglected orders of the Arbeitsamt , that order had to be carried out immediately.

The same day about 40 men turned up at the police station, including the old and ill, from a list made by the gendarmes. Their documents were taken away and they were ordered to come back the following day with spades and shovels and a supply of bread for one-two days. They were told they would be able to go back home after a few days. I was among them. I knew the names of some of the gendarmes: 1. Lieutenant Johannes, 2. Meister 3. a gendarme volksdeutsch Schmalz. There were seven of them. I am convinced they were aware of our fate. I repeat, they knew perfectly well what was going on, and I am 100 percent sure of it, and in spite of that, they did not warn any of the Jews. Quite the opposite – they deceived us bitterly.

To tell the truth, I did not want to turn up for work. However, my parents strongly tried to convince me to do so, believing that this was the only way for me to avoid a labor camp. I must admit that I had already managed to avoid being sent to a camp three times.
On Tuesday morning, 15 people turned up. The gendarmes waited until eight o’clock, but nobody else appeared so they started seizing people in the streets and houses. Out of the 19 men seized, five were released: a doddering old men and four children. The remaining 14, plus the 15 who turned up “voluntarily” formed a group of 29. Then a list with their names was made. Meanwhile, a car with gendarmes arrived. We were counted once again and loaded into a van. Each of us had a rucksack packed with clothes. Our truck drew people’s attention. Our families were convinced that we were going to a labor camp. Polish passers-by behaved in various ways. The young sometimes mocked and laughed at us, but the elderly wept.

The vehicle was moving in the direction of Koło. Then we turned onto the road leading to Chełmno , a place of notorious repute in the whole area, due to the evacuations from Koło and Dąbie-on-Ner, which took place four weeks before. Incredible rumors were circulating that no one sent to Chełmno had returned. We did not know exactly what had happened there. The rumors came from messengers, but we were unable to obtain any details however.

In Chełmno the truck waited on the road for about half an hour afterwards it drove into the palace grounds. It was a ruin uninhabited from since the previous war. It is on the right side of the road; on the left there is a church and a village. All the buildings around the church had been taken ovet by the Gestapo.

We arrived in Chełmno at twelve thirty in the afternoon. The Gestapo officers were standing next to the two gates, and the palace grounds were guarded by the gendarmerie. Behind the second gate we were told to get out of the truck, put our rucksacks aside and stand in two rows. After that we were under the command of high-ranking SS officers in black uniforms (reichsdeutsche). We were ordered to hand over all our money and valuables Then 15 men were chosen and led to one of the cellars (I was among them) Later I found out that there were several such cellars. We were locked in one of them and the remaining 14 men in another.

Although it was still bright outside, the cellar was immersed in darkness. We got some straw from service volksdeutsche-men. We alsogota night-light. At about eight in the evening, we were served black coffee without sugar. Nothing to eat. We were in terrible moods, prepared for the worst. All of us were crying and saying goodbye to one another. It was very cold, so we nestled together. This way, with no sleep, we survived that freezing night. All the time we were talking about the Jews evacuated from Koto and Dąbie. Judging by what we had seen, we were becoming more and more convinced that there was no way out of here.

On Wednesday January 7 at seven in the morning a gendarme on duty banged on the door shouting: “Get up!” But because of the cold, nobody was actually sleeping. After an hour they brought bitter, black coffee and some bread from our bags. It gave us some hope – we were whispering that we still had God’s mercy and that we would go to work.

At eight thirty (late because the nights were long), we were led to the courtyard. A few people were ordered to go to the neighboring cellar and carry out two Jews (the names of whom I do not know) who had hung themselves These were prisoners-gravediggers from Kłodawa. The corpses were thrown into a truck. We met the remaining prisoners from Izbica. As soon as we came out of the cellar twelve gendarmes and the Gestapo officers with submachine guns surrounded us. In the truck there were 29 prisoners, the two corpses and six gendarmes. We were followed by a car carrying 10 gendarmes and two civilians.
We were moving in the direction of Koło. After seven kilometers the truck suddenly turned left into the woods. The route was well-traveled and a half-kilometer long. When the truck came to a halt the SS-men ordered us to get off, undress and arrange in pairs (we had our shoes, underwear, trousers and shirts on). Coats, caps, sweaters and gloves had to be left on the ground, although it was severely cold. The two civilians brought spades and pickaxes and gave one to each of us. Only eight of us did not get any tools. They were told to get the corpses off the truck.

When we arrived to the woods, we saw about 14 forced laborers- gravediggers from Kłodawa, who had arrived there before we came. Dressed in shirts only, they had already been working for some time. It looked like this: 21 people with pickaxes and spades, in back there were eight people with two corpses, and we were all surrounded by German soldiers with submachine guns. 12 gendarmes were also guarding the men from Kłodawa. We were surrounded by 30 gendarmes altogether.

As we approached a hole in the ground those from Kłodawa welcomed us whispering: “Where are you from?” “From Izbica,” we answered. They asked: “You see what misfortune? How many of you are there?” We answered: “Twenty-nine.” We were talking without taking a break from work. We threw the two corpses into the hole. They were brought from the truck by those without spades. They did not have to wait long, however, for the next van with new dead bodies. It was a specially-constructed vehicle, the size of a regular van, painted gray, with two hermetically-sealed doors in the back. Inside it was padded with sheet metal. Inside there were no seats. The floor was covered with wooden planks, just like in a bathhouse, and lined with straw. Between the inside of the vehicle and the driver’s cabin there were two peepholes, through which the driver could check if the victims were already dead. Under the wooden planks there were several 16-centimeter pipes coming from the driver’s cabin. The gas entered through a vent. The gas pedal was in the driver’s cabin. The driver, dressed in the uniform with a death’s head, was about 40 and was always the same. There were two such vehicles.

The vehicle stopped about eight meters in front of the grave. The commanding officer of the guard unit, a high-ranking SS-man, was an extreme sadist. He ordered the eight men to open the door of the vehicle. Suddenly, the strong, unpleasant odor of gas came out of the vehicle. A group of Gypsies from Lodz had just been murdered Among their belongings there were concertinas, violins, feather beds, and even watches and gold jewelry. After about five minutes the SS-man shouted: “Ihr Juden, herein und schmeisst alles raus.’’ The Jews rushed towards the vehicle and pulled the corpses out. Because the work did not go smoothly at the beginning, the supervising SS-man pulled out a leather whip and yelled: “Hellblaue, ich komme sofort zu euch,” whipping their heads, ears, eyes until everybody got to the ground. Those who could not pick themselves up, died immediately under the fire of a submachine gun. Seeing that, the rest with great effort tried to get up and complete the job.

The gassed people were thrown out of the vehicle and piled like rubbish. They were grabbed either by their legs or hair. Above the grave, there were two men throwing the bodies into it. Inside the hole there were another two men putting the corpses in layers, faces down, in the way that one person’s legs met another person’s head. A special SS-man was supervising the process. If there was any tiny space left, it was filled with a child’s body A gendarme standing above the grave with a pine branch decided where to pur the heads, legs, children, belongings, etc. This awful event was accompanied by fierce shouts: “Du Sakrament!” One layer consisted of 180-200 corpses After all three vehicles were unloaded; about twenty gravediggers buried the dead bodies.
At noon, the SS-commandant (“The Whip”) ordered: “Spadel stehen lassen.”He arranged us in pairs and counted us, and then he told those in the back to come forward. There were guards around us all the time; they did not leave us unattended so even natural needs had to be dealt with at the place where we worked.

We came to the place where our belongings had been placed. We were told to sit on the packs. We were constantly under guard. Each of us was given a cup of cold coffee and a piece of frozen bread. That was our lunch.
We were sitting like that for about half an hour, afterwards we were arranged again, counted and led for work.

What did the dead look like? No, they were not charred or black. Their facial colors remained unchanged. Almost all of the dead were covered in excrement.
At about five in the afternoon, we finished the job. The eight men who had been burying the bodies were ordered to lie on the corpses with their faces down. Then an SS-man shot each of them in the head with a submachine gun.

“The Whip” yelled: “Hellblaue, flink sich anziehen!” – We dressed rapidly and took the spades. After being counted, we were led to the vehicles under the guard of gendarmes and the SS-men. We were told to leave the spades there. We were counted once again and driven into the trucks. We came back to the palace. The journey lasted about 15 minutes. On the way back we were in the same vehicle with the men from Kłodawa.

In the truck we talked quietly. I said to my fellow inmates: “My mother dreamt of accompanying me to the white wedding canopy; now she won’t even get a chance to accompany me to my last black wedding.” Everybody began sobbing, very quietly so that the gendarmes sitting behind us could not hear. We spoke very quietly.

On the first day the following event took place: a man known as Bitter from the city of Bydgoszcz, who during the war lived in Izbica, a stout man, one of the eight burying the dead bodies, could not keep up with the others doing the job. The SS-man with the whip told him to undress and then beat him so hard that the man lost consciousness. His body turned black; it was the color of liver. Then he was ordered to lie down in the open grave and was shot dead.

There appeared to be other rooms in the palace. There were 20 people in our cellar and 15 in the other one. There were no more gravediggers at that time. Having come back to the cold, dark cellar, we threw ourselves at the scant layer of straw and burst in tears. Fathers cried over the fate of the children they would never see again. One of the prisoners, Moniek Halter, a 15-year-old boy from Izbica, hugged me and spoke to me weeping: “Szlojme, I don’t care if they kill me as long as they leave my mother and sister alive.” Meir Piotrkowski from Izbica, aged 40, embraced and kissed me saying: “I left my beloved wife and my eight children at home. Will I ever see them again? What will happen to them?” Gerszon Praszker, aged 55, also from Izbica, said: “We have a Great God in heaven and we must pray to Him. God shall never abandon us. In spite of that, we should now say our last prayer.” We all made a circle and Gerszon Praszker stood in the middle of it. Then we said our prayers. We repeated after him in sobs. The atmosphere was very lofty. Because the Wachtmeister started banging on the door shouting: “Hej, Juden, stillbleiben, sonst schiesse ich’’ we finished our last prayers in broken, silent voices.
At seven thirty, they brought us a pot of cold, unseasoned rutabaga soup. We could not swallow the food; we only cried bitterly. About a half an hour later they brought black, bitter, lukewarm coffee and some bread from our packs. And again, because of pain and suffering, no one was able to eat. It was cold and we had nothing to cover ourselves with. Someone said: “Who knows who won’t be here tomorrow?” Finally, extremely exhausted, we nestled together. We had terrible nightmares. After four hours of sleep, we jumped to our feet because of the cold. We started walking around the cell and talking about our dreadful fate.

On Thursday, January 8, at seven in the morning, the gendarme on duty knocked at the door and asked angrily: “O, ihr Juden, hat ihr euch ausgeschlafen?” We answered: „Wir konnten nicht schlafen wegen der Kaelte’’. At seven thirty, the cook brought us some warm, bitter coffee with dry bread. Some of us drank the coffee, but most did not want breakfast, saying that they would be killed anyway. At eight o’clock we heard the SS-men walking through the corridor. The gendarme reported that nothing had happened to the Jews during the night. One of the SS-men ordered the basement doors to be opened (they were locked with three locks and bolts.) The officer, remaining in the corridor, called out: “Alle Juden raus!” (We believed the SS officers were afraid that we might try to take some desperate measures). Outside, he counted us and ordered us to pair off and get into the truck. We were transported to and from the work site in two vehicles: a tarpaulin covered truck and a low passenger vehicle with glass windows on the side (a bus). We stood up in the vehicle, and behind us stood six gendarmes with machines guns at the ready. During the whole period of time I spent in Chełmno, the courtyard where we came out of the cellar was tightly guarded by the gendarmerie with their submachine guns at the ready. While we were transported to the workplace, a car with the SS-men followed our truck.
At the site everything happened in the same way as the day before After getting off the truck we were counted, arranged in a row and counted once again. Before going back to our work posts we all had to undress; we were left in shoes, trousers and shirts (one man who had two shirts on was brutally beaten). We put all the clothes in one place. After half an hour another transport of gravediggers arrived. These were the prisoners from the neighboring cell. They went through the same procedure as we did. The place was guarded by gendarmes with submachine guns and the woods were full of gendarmerie patrols. The gendarmes were required to maintain constant vigilance. Again eight men were ordered to work inside the grave. One of them, 19-year-old Mecht Wilczyriski from Izbica, said to me: “Good bye, I hope you will survive. We are dying but you try to get away from this hell.” The others were silent. Only their sighs reached my ear.

After two hours the first van with Gypsies arrived. I can state firmly that the executions were carried out in the woods. A gas-van usually stopped about 100 meters (328 feet) from the mass grave, but twice it stopped about 20 meters (65 feet) from the grave. As the “pit-workers” told us, in the driver’s cabin there was a special apparatus with buttons, linked with the inside of the vehicle by two pipes. There were always the same two drivers. They used to press one of the buttons and get out of the cabin. Soon after, the sound of anguished screams, desperate sobs and banging at the door came from inside of the van. They lasted about 15 minutes. Then, the driver returned to the cabin, switched on a flashlight and looked inside the van through a window to check if all the victims were dead. Later he moved the van closer to the grave – about six meters (20 feet) from the grave. After another five minutes “the Whip” (the SS commandant) ordered the four “pit-workers” to unlock the door. A strong smell of gas belched out from the inside. Having waited another five minutes, “the Whip” yelled: “IhrJuden, geht tefilin legen”, which meant, “throw the corpses out.”

They were lying there in their own excrements, their bodies entangled They looked as if they had just been put to sleep – their faces were not pale, but had a natural skin color. The bodies were still warm, so the “pit-workers” warmed themselves up staying close to them. Now, the order of the procedure: four “pit-workers” piled the corpses on the ground, two others pulled them closer towards the hole and then threw them into it. In the hole there were another two “pit-workers” who arranged the bodies according to the SS-man’s instructions. Having emptied the van of the corpses, the “pit- workers” went on to remove the excrement. The straw and the wooden strips were removed and the vehicle was cleaned with the “pit-workers” own shirts before the strips and the straw were placed back into the van. Locking the van door required some experience; because every day new prisoners were selected to do it, “the Whip” beat them terribly.

After the van had left and the corpses had been placed in the graves, the “pit-workers” put on colorful Gypsy clothes and sat down on the dead bodies in the graves. They were not allowed to hang around with other forced laborers. During dinnertime they were left in the graves, where they got only bitter, black coffee without even a small piece of bread. It went on like this: one of the gendarmes filled a little pot with coffee using a long ladle. After one of the prisoners had drunk his coffee, the gendarme filled the same pot and told the next prisoner to drink it. The eight men were treated as lepers.

A half an hour later, the second van with Gypsies arrived. It stopped about 100 meters (328 feet) from us so that we could not hear the screams of despair, which made us lose our temper. By lunch we did three vans, after lunch – four (we used to count them).
And again our lunch consisted of cold, black coffee, without sugar and some frozen dry bread. We finished our working day at five in the afternoon. The eight “pit-workers” were not allowed to leave the grave. They were told to lie down on the corpses of the Gypsies with their faces down. A gendarme killed them with a submachine gun.

After the “working” day was over and we were back in the campgrounds, the gate was quickly locked so that the local people could not see anything. We were lead to the cellar again. The same dark and cold cellar. Somebody said: “This is real heaven in comparison with the dreadful graveyard. We sat down on the straw in the darkness. A moment later we were again shivering at the thought of the tragedy of our fate.
Fifteen-year-old Moniek Halter from Izbica, the same person who stayed close to me all the time, embraced and kissed me and said: “We are doomed to death,” and restated his wishes to die in exchange for the lives of his mother and sisters.

In the darkness someone said: “Again eight innocent people were put to death.” And there was no end to the sobs and tears.
At about seven o’clock, the cook brought a bucket of rutabaga soup and poured it into our bowl. Some of us, those who were very hungry, ate some of it. But most of us did not even touch the food. Bent over the dishes with the cold soup, we shed our tears into it. Together with the soup they brought an oil lamp. Almost everybody was ready to accept their fate, even stay in this horrible place, if only their loved ones could be saved and if they could see the murderers severely punished.

After some time a gendarme told us to sing. We did not obey. Only after he threatened to shoot someone dead and even opened the door of the cell in order to do so, two of my inmates, Meir Piotrkowski from Izbica and Jehuda Jakubowicz from Wtoctawek (who recently had lived in Izbica), begged me to stand up and start singing. In spite of being exhausted, I managed to stand up and in a breaking voice I said to my fellow inmates: “My friends and fellow countrymen, stand up and sing with me. But first, let’s put our caps on.” All of us stood up. The bucket with the waste was covered with a shirt. The impatient gendarme standing in the open doorway rushed us in an angry voice. I started like this: “Shma Israel adonai elohaynu adonai ecfrad!” My companions repeated these words after me movingly. I kept on saying: “Baruch shem kavod Malchuto I’olam va’ed!”and the rest repeated after me three times loudly. We felt as if our lives would end in any minute. We were overtaken by grief and sorrow. We felt as if we were just before the Final Judgment. Yetwe were under the illusion that we had sung enough. But the gendarme wanted more. So I said: “My fellow prisoners and countrymen, let’s sing Hatikvah now!” With our heads covered, we sang the song, which sounded like a prayer. Then the gendarme went out and locked the door with three locks. We could not hold back our tears. We kept on saying: “Nothing like that has ever happened in the world. They kill innocent people in such a cruel way andther force us to sing. May they end up like Haman. May the Lord turn His punishing hand from us.” Mojzesz (Moses) Asz from Izbica answered: “We were meant to become victims. I can’t be mistaken – the times of Messiah are coming.”

The guard unlocked the door again and the German cook carried in a bucket of bitter, black coffee, which he poured into the bowl. The uneaten rutabaga soup was poured out into the waste bucket. Each of us reached for a piece of bread and some coffee.

Fifteen minutes later the gendarme again demanded song. We were trying to excuse ourselves by saying that we were tired, but it did not help. He told us to repeat: “ WirJuden danken Adolf Hitler für diese Sache,. We did it. Then he added: “Wir Juden danken Adolf Hitler für das Essen” We repeated these words as well. Then he demanded a song. We sang Hatikvah and then Beshuv Adonai; this was an answer to our sufferings. Finally, we were locked up again.
We fell into a deep sleep. Either because of delirium or the cold, I woke up in the darkness and started thinking the situation over once again: “If there is a God in heaven how can He allow the murdering of innocent people? May He work some miracle! Suddenly, it occurred to me that I would get away from that place. In the faint light of a flickering lamp flame I moved towards the bricked up window; using a knife I tried to scrape off some brick, but my efforts were in vain. The sub-zero temperatures, which also got to the inside, turned the bricks as hard as stones. After two hours of vain effort, I gave up and lay down on the bed.

At about five in the morning, everybody woke up because of the cold. We started talking. Gecel Chrzqstkowski from the Bund (General Jewish Workers’ Union) and Ajzensztab, both of whom were from Kłodawa (Ajzensztab used to have a fur shop in Włocławek), completely lost their faith in God, because the sufferings of the victims were not lessened. On the other hand, others (I was among them) even deepened their faith, repeating after Mojzesz Asz that the times of Messiah were coming.

On Friday, January 9, 1942, at seven in the morning bitter coffee was brought again. Asked if we had enough bread, we answered affirmatively, because we had not yet eaten the bread we had been given previously. The SS-men arrived at eight o’clock we were ordered out and then counted. The courtyard was already surrounded by about 20 gendarmes with submachine guns. On the first day, when we saw submachine gun barrels aimed at us, we were scared stiff, and we thought they would shoot.

In the courtyard we saw two big uncovered trucks full of Gypsies ~ men, women and children, together with their belongings. We were quickly loaded on a covered truck so that we could not talk to the Gypsies. It was the first time we saw the victims alive. On the truck we stood in the front with seven armed gendarmes behind us. A car carrying a group of SS-men followed our truck.

In the graveyard the gendarmes again surrounded us. As usual, we took our clothes off for work. Then we were counted and eight of us were chosen to be the “pit-workers”. We took pickaxes and spades in our hands and started working. The grave was about 1.5 meters wide at the bottom and about five meters wide at the surface; it was five meters deep. The grave was dug along a long line. If there was a tree in the way, it had to be cut down. On the third day the work was extremely hard and the treatment was extremely cruel. As soon as an hour later the first van with the Gypsies arrived; 20 minutes later the next one. “The Whip” was going mad. While working we managed to get closer to the eight “pit-workers”. Among them were: Abram Zielinski from Izbica, aged 32; Brawman from Izbica, aged 17; Zalman Jakubowski, aged 55; Gerszon Praszker from Izbica. At about three, when there was not much work (they were not rushed so much then) Gerszon Praszker, standing in the grave, pulled out his prayer book, covered his head with his hand and said his prayers. At about eleven in the morning, they said to us: “We are dying in a terrible way. May our death be redemption for our loved ones, for the whole nation. We shall never see the world again.”

That day we had lunch at one thirty. It was 20 degrees below zero. The gendarmes lit a fire and thawed out our bread; it was burnt and charred. The dinner was very quick, because another van with Gypsies arrived. After lunch “the Whip” went deeper into the woods and drank a bottle of vodka. When he returned, he started yelling: “O, ihr Hellblaue, ihr wollt nicht arbeiten!” and then he used his whip. He tormented the prisoners; their heads, noses, foreheads, and faces were in blood, their eyes swollen. On that day eight or even nine full vans of Gypsies were buried. We finished at five thirty. As usual the eight “pit-workers” were killed. We were told to get dressed quickly and were led to the van. The rule of repeatedly carrying out roll call was observed meticulously. An unpleasant surprise waited for us in the Chełmno palace, we saw a new group of prisoners (probably gravediggers), 16 of whom were from Izbica and the other 16 from Bugaj. Among those from Izbica were: Mojzesz Lepek, aged about 40; Awigdor Polanski, aged about 20; Sztajer, aged about 55; Krol, aged about 45; Jehuda Lubinski, aged 31; Kalman Radziejewski aged 32; Menachem Arcichowski, aged about 40; and from Bugaj, my friend – Chaim Ruwen Izbicki, aged 33.

Twenty ‘old’ gravediggers and five ‘new’ ones – 25 people altogether – were led into a cellar, which was a bit smaller than the previous one. We found some bedclothes, underwear, trousers, jackets, and food (bread, sugar, lard)
All these things belonged to the new gravediggers. Exhausted and depressed we sat on the packs. The first question we asked the newcomers was if there were any of our relatives among them. We cried. There were some voices coming from the neighboring cell. I went up to the wall in the place where a ventilation duct ran through (one brick had been removed) and shouted into the vent to ask if Chaim Ruwen from Bugaj was there. He came up to the wall I asked if at least his parents and sisters had managed to flee. But the guard interrupted our conversation.

During supper Sztajer divided up lard among us saying: “May God deliver me from watching this agony; I wish to end my life tomorrow.” Indeed he was shot dead the following day. Mojzesz tepek divided up the sugar. After supper, we covered the waste bucket and said the evening prayers. The prayers were mixed with tears. Then the newcomers told us a bit about politics. They said that the Russians had already taken over Smolensk and Kijow [Kiev] and were moving towards us. We wished they would and blow this horrible place up. Some of us even pointed to the places where we would hide during the bomb attacks. Others however, thought that it would have to last at least a month and by that time we would all be dead. No one believed it was possible to get out of this hell in a regular way. Some, even the elderly, completely lost their faith in God. They said: “These are fairy tales. There is no God. Otherwise, seeing our agony, he would have helped us. But those of great faith, including me, kept on saying that we could not know God’s intentions. Finally, we covered ourselves with our clothes and fell asleep.

One more thing I noticed: on Thursday and Friday, January 8 and 9, the last transports carrying Jews arrived. There were men – old and young – with Stars of David (Mogen David) sewn on their clothes, carrying suitcases and backpacks. We came to the conclusion that these were the ill from several camps. They were buried with all their belongings. We were completely shocked by this situation, because we had hoped that the Jews would survive this tragic time in the camps.

On Saturday, January 10, they served breakfast at seven in the morning bitter coffee and some bread. After breakfast, Mojzesz tepek said his prayers – a pre-death confession. The rest of us followed. Then again we went through the hell of roll call and the view of machine-gun barrels aimed in our direction. We got into the truck. We told the five ‘new’ gravediggers to stay close to us. Altogether there were 53 people in our group. The van was very crowded. As usual, we were followed by a car with SS-men. In the graveyard, the ‘old’ prisoners were separated out and told to get ready to work, while the new’ ones were treated to the torment, already well known to us. This time the eight “pit-workers” were not selected at once. At about eleven o’clock the first van with Jewish victims arrived.

The victims: men, women and children, were dressed only in their underwear. After they were thrown out from the van, two German civilians searched the bodies for valuables. They tore off necklaces, took off rings, pulled out gold teeth. They even looked into the rectum and female genital organs. The next stages of the procedure were carried out according to the plan. The new “pit-workers”, eight as usual, were selected only after the van with the Jews had arrived. Among the transported victims, there were some Jews from Kłodawa, according to Gecel Chrząstkowski, who also came from Kłodawa. Having dealt with the first van, the “pit-workers” went on to bury the corpses. At one thirty in the afternoon, the second transport arrived. Suddenly, Ajzensztab, also from Kłodawa, started crying quietly and said that his life was now pointless, because he saw the bodies of his wife and his only 15-year-old daughter being buried. He even wanted to ask the Germans to shoot him, because he wanted to be in one grave with his loved ones. We talked him out of it, explaining that there was no point in hurrying and that if he managed to escape there would be time for retaliation.

At one forty five, at lunch time (bitter, black coffee and frozen bread), when the eight “pit-workers” were finishing laying out the corpses, two cars with high-ranking SS officers arrived. They got out of the cars, examined the graves contentedly, listened to “the Whip’s” report, shook his hand in recognition, and then drove off. After lunch we buried another five transports in great haste. At about six o’clock, everybody started covering up the grave. The grave was leveled out. In the evening, we arrived back to the palace. Accidentally, Chaim Ruwen Izbicki joined our group.

In the cell we all burst out in tears. At first, I even did not even recognize my best friend Izbicki. But the greatest despair was that of the widower Ajzensztab. After supper (one-fourth liter of potato soup [about one cup] per person, bitter, black coffee, and bread) we took the waste bucket out and said the evening prayers to the light of a smoky, oil lamp. At the end, Ajzensztab recited the Mourner’s Kaddish. We talked all the time about the enormous tragedy, which afflicted our people. We were witnessing the annihilation of the entire Jewish community. No one could sleep. Suddenly Ajzensztab jumped to his feet and started sobbing in an agitated way. He claimed his life was pointless, because he had been deprived of all hope. He kept on hitting his head against the wall and crying in despair; he could not take his own life. Exhausted, he lie down again and fell asleep. I kept vigil all night long. I embraced my two colleagues, Meir Piotrkowski and Jehuda Jakubowicz, and cried quietly.

On Sunday, January 11, at seven in the morning, we were informed we would not be working. After the morning prayers and the Mourner’s Kaddish, we stayed in our cellar – the paradise. Again we talked about politics, God, and our situation. Each of us wished to be liberated. But our biggest wish was to save the nation. Each of us would have sacrificed his life for the sake our people. At eleven in the morning, we were told to move a car off the road which was out of order due to the sub-zero temperatures. I wanted to take advantage of the situation and run away, but at the last moment I lost all my courage. After work we were again locked in the cellar. After dinner, we stretched out on the bags. Some of us took our shoes off. Finally, we slept for a few hours. During the changing of the guards at six o’clock, one of the Germans again told us to sing. But it was not singing; it was the scream of breaking voices blended in with the Shma Israel and the Hatikvah. Then a high-ranking SS officer turned up. He scolded the guard claiming that the Jews were not allowed to sing. We had supper at seven in the evening. Afterwards we removed the waste bucket and said the evening prayers and the Mourner’s Kaddish prayer. Then we lay down on our beds of misery, covered ourselves with coats and fell asleep.

On Monday, January 12, at five in the morning, six people from our group gathered together and began saying Psalms, crying bitterly at the same time. The rest remained in bed, indifferent. Some even derided our piety: they said there was no God and our attempts at consolation seemed to be childish fairy tales. However, we replied that our lives were in the hands of God, and that if such was His will, we would take it with humility, especially because the Messiah was coming.

After the morning prayers and the Kaddish, in which even Ajzensztab participated, we said the pre-death prayer. At seven in the morning, coffee and bread were delivered. A few men from Izbica (recently they had lived in Kutno) took all the coffee for themselves. The rest condemned this deed saying that in the face of death we should all behave with dignity. It was decided that the coffee would be shared from now on. At eight thirty, we were all already at work. At nine thirty, the first gas-van arrived. Among the eight “pit-workers” there was Aron Rozental, Szlojme Babiacki and Samuel Bibergal, all aged between 50 and 60. That day we were rushed using extreme bestiality. We were not allowed to wait until the gas had evaporated after the doors of the gas-vans were opened. The screams of the murdered were indescribable. One van arrived right after the other, and before noon even a third one arrived. When we went for lunch, the eight “pit-workers” stayed in the pit to finish their job, a black limousine with four SS officers turned up. They also listened to “the Whip’s” report, and they shook his hand in recognition. As a sign of his satisfaction, “the Whip” tormented the “pit-workers” again. After the SS officers left, the eight “pit-workers” were finally allowed to eat their miserable lunch: bitter coffee and frozen bread. At about one in the afternoon, another van with the victims arrived. That day, by six o’clock, nine vans arrived, each of them carrying 60 victims. Altogether, more than 500 Jews from Kłodawa.

At one point, my friend Gecel Chrząstkowski recognized his 14-year- old son being thrown into the grave. He also wanted to ask the Germans to shoot him, but we persuaded him out of doing so. We claimed he should bear it all patiently and think about future retaliation. After work the Germans killed three ‘old’ “pit-workers” and told us to cover the grave quickly. Because it was late and completely dark, the Germans, probably afraid of resistance, hurriedly separated us and led us to the vans. There were seven gendarmes in our van. We reached our “asylum” in the evening. The sons of the two killed men, Rozental and Bibergal, were in despair and cried loudly. We tried to console them saying that we would all die anyway, so it did not really matter who was going to be first. This time the two also joined in on the Mourner’s Kaddish.

After supper, which, as usual, consisted of rutabaga soup, bitter, black coffee and dry bread, and which was equally distributed according to our agreement, Mojzesz tepek made a pre-death confession of sins because he decided to commit suicide as he no longer wished to watch the sufferings of his relatives. He gave out all he possessed: bread, honey, and clothes. Suddenly, some noise came from the corridor and the group from the other cell informed us through the wall that the Germans had caught a Jew from Kłodawa. The following day they added the following details: Goldman from Kłodawa, caught by the Germans, described precisely how Jews were led into the gas-vans. When they were led to the palace they were treated very kindly. An old German, about 60 years old, with a long pipe in his mouth, helped mothers get their children down from the truck. He even took infants in his arms so that their mothers could get out of the vehicle more easily. He helped the elderly get to the palace. In a word, he moved the troubled people with his gentleness and courtesy. They were led into a warm room heated by two stoves. The floor was covered with a wooden grate, just like in the bathhouse. There, the old German and an SS officer made a speech assuring the Jews that they would be taken to the Litzmannstadt Ghetto and would work there and become useful people. Women would manage households, children would go to school. However, they were told that before their departure, they would have to undergo disinfection. For this reason everybody had to undress and leave only the underwear on. The clothes would be steamed. All valuables and documents had to be wrapped into a handkerchief and given to the Germans for safekeeping. If someone had some paper money hidden or sewn in their clothes, they should definitely take them out; otherwise the money would bum in the stove. The people had to take a bath. The old German kindly asked everybody to go to the bathhouse and opened the door, beyond which there was a flight of about 15-20 stairs going down. It was cold downstairs, but the old German assured them that it would be warmer farther down the corridor. The corridor was quite long and led to a ramp, at the end of which a gas-van was waiting. At that moment the kindness ended. The victims were forced into the van with fierce brutality. The Jews realized that death was approaching and cried “Shma Israef’ desperately. Next to the exit, on the right, there was a small cell. That is where Goldman managed to hide. However, after having spent 24 hours in the extreme cold, he decided to look for some clothes to keep him warm. Unfortunately, he was caught and locked in the cellar among the gravediggers, who brought him round, gave him some food, trousers and a coat. Then after Goldman gave an account of what he had seen, a heated debate began. Everybody said that if they were in Goldman’s shoes, they would have done better in a similar situation. At about three in the morning, Mojzesz tepek woke us up to say goodbye. He kissed each of us and prepared a rope to hang himself. But while he was putting the loop around his neck, he suddenly felt powerless. He could not take his own life.

On Tuesday, January 13, at seven o’clock hardly had we finished our pre-death prayer after breakfast when the Germans loaded all of us, including Goldman, into the van. When we arrived at the graveyard, we started preparing for work; Goldman was told to lie down in the grave. He was shot dead. The first van came by eight in the morning. That day all the vans were extremely packed – 90 corpses in each. After the doors were unlocked, the corpses fell out by themselves. In spite of the fact that we worked extremely hard, unloading the van took longer than usual. That day the Jewish ghetto in Bugaj was annihilated. The vans arrived continually, one after another. From the fourth van, someone threw out an infant; it was still alive. The SS men burst out laughing, shot the baby with a submachine gun and threw the body into the grave. Throughout the day about 800 Jews from Bugaj were buried. In the extreme cold, we worked until six in the evening and buried nine full vans of victims. After work, five of the “pit-workers” were shot dead.

After we returned to the cellar, Michal Podchlebnik burst into tears. He had lost his wife, two children, and parents. After supper we poured out the waste from the bucket. Some of us prayed. Then we talked again about escape. The desire to break free and alarm the whole Jewish community was so strong that we would pay any price for our freedom. Some wanted to dig a tunnel about 50 meters long. The only problem was that they did not know what to do with the soil. Others wanted to open the bricked up window Because of the cold we could not even budge one brick. Resigned, we went to sleep.

On Wednesday, January 14, we had bitter coffee and bread. Right after breakfast Krzewacki from Kłodawa, who had intended to commit suicide for some time, quickly prepared a rope and put the noose around his neck. Then he asked Gecel Chrząstkowski to remove a bag from under his feet and gag his mouth so that he would suffocate more quickly. Chrząstkowski did what Krzewacki asked. Krzewacki had an easy death. He took his life because, as he had told us, he was not able to watch all these atrocities Having cut the rope, we put his body aside. Right after Krzewacki, Gerszon Świętosławski from Izbica Kujawska also decided to commit suicide. He was Krzewacki’s fellow worker and told us: “I worked with Krzewacki and want to rest in one grave with him.” Because it was late and we expected the guards at any time, no one wanted to help Świętosławski take his life. Therefore, he took a rope hurriedly, made a loop, put it around his neck and, standing on the floor, intentionally twisted his body so that he would strangle himself quickly During the attempt someone knocked on the cell door. Young Moniek Halter quickly cut the rope. Swi^tostawski fell to the floor and started wheezing after he caught his breath. When the guard left, we asked Gecel Chrząstkowski to put an end to Swi^tostawski’s agony; we could neither watch it nor save him from death. Chrząstkowski made a loop, put it around the victim’s neck and, holding the body between his legs, kept pulling the rope strongly until the latter gave up the ghost. We left the corpses uncovered; they remained like this for a few days. At eight, we were already at the graveyard. At ten, the first van with the victims from Izbica arrived.

By noon we managed to do three fully- loaded vans. A corpse of a German civilian was pulled out from one of them. It was one of the cooks. He had probably noticed that one of the Jews had something valuable, so he went after him into the van to take it away. At that time the van door was locked. His screams and shouts were ignored and so he was gassed together with the others. Right after his corpse was pulled out, a special car with an orderly came from the palace. The body was taken back to the palace. Some were saying that he was killed intentionally and that all the German personnel would be murdered in order to get rid of the eyewitnesses to all these crimes.

At noon SS-men in two cars amused themselves watching this death factory. After dinner another five full vans of bodies were buried. A young woman with an infant at her breast was thrown out from one of the vans. Suckling milk from his mother’s breast, the child was killed. That day we worked until seven in the evening by the light of searchlights.
One of the vans came so close to the grave that we could hear muffled screams, desperate calls and banging on the door. By the time the job was done, six of the “pit-workers” were shot dead. When we crossed the threshold of the cell, we burst into tears. After supper we said the evening prayers and the Mourner’s Kaddish. We slept deeply till morning.

On Thursday, January 15, we were again driven to work very early. We went to the graveyard by bus. Moniek Halter told me that the window of the bus opened easily with the use of a crank. The thought of escape occupied my mind all the time; I strongly wished to get to all living Jews to inform them about the terror at Chełmno.
At eight we were by trench. The first transport arrived at ten. Those were Jews from Izbica. By lunchtime we had completed four tightly filled vans.

I should describe the whole atrocious process of searching corpses. Imagine such a scene: from a pile of victims one German pulls a corpse in one direction and another one in the opposite direction. They check women’s necks for jewelry – if there are some gold necklaces they pull them off at once. Rings are pulled from their fingers. Gold teeth are removed from their mouths with the use of pincers. Then the corpse’s legs are spread apart and a German puts his hand into the corpse’s rectum. The same is done to women, but here the front part of the body is penetrated. Although the procedure was repeated every day, each time it caused our furious anger.

During dinner I heard sad news: my dear parents and brother were already lying in the grave. At one in the afternoon, we went back to work. I was trying to get closer to the dead to look at my family for the last time. I was hit by the “warm-hearted” German with a pipe and “the Whip” shot at me. He missed. I do not know if that was intentional. But I was still alive. Not paying attention to the pain, I worked very fast to forget about the terrible loss, at least for a moment. I was alone in this world. Of my whole family, which consisted of 60 people, I was the only one still alive. Before the evening, while we were helping the gravediggers bury the corpses, I put my spade aside and together with Podchlebnik said the Kaddish quietly. Three “pit-workers” were shot dead before they left the grave. In the evening we were driven back to the cell. The anybody from our family ever again. I could not control my feelings either. I did not care anymore. After the evening prayers, those from Izbica recited the Kaddish.

Meanwhile we learned that in the neighboring cell there were 18 gravediggers from Litzmannstadt. We were told that according to
Rumkowski’s list, 750 Jewish families had been sent out of the Lodz ghetto so | far. That night was full of nightmares. The strongest of us once again tried to break through the small window.

On Friday, January 16, we woke up at five in the morning. We kept on repeating to ourselves that in such a hopeless situation, with no friends, no relatives, no hope for regaining freedom, our lives were pointless. At work the new gravediggers from Lodz were soundly beaten by “the Whip”. This was apparently done to “instruct” them how to work. At about ten, the first van arrived. By one in the afternoon, we had buried four transports. All the victims came from Lodz. We could tell by their emaciated bodies covered in wounds and ulcers. We pitied them saying that they had been suffering and starving in the ghetto for so long and survived such hard times, and now they ended up in such a terrible way. The dead did not weigh much. Previously, three vans of corpses formed one layer in the grave; now four vans. After dinner “the Whip” again drank a bottle of vodka and tormented us bestially. We had buried another four transports. Finally, seven gravediggers were killed.

As of Friday, chloride [chlorinated lime] was poured on the graves due to the strong, foul odor from the decomposing bodies.

Three men from Lodz were assigned to our cell. They gave us more details of the fate of the 750 families from the Lodz ghetto. They arrived in Koto on Thursday; there they were placed in the building of the Bet Hamidrash, The strongest eighteen people from the group were selected to work as gravediggers. The men from Lodz ate their whole supper; they were very hungry.

On Saturday, January 17, before going to work, we made a pre-death confession. That day we also buried Jews from Lodz – seven fully-loaded vans. After dinner five SS officers came to watch the procedure. At five o’clock, at the end of our working day, a car came with an order to shoot sixteen workers. We supposed it was punishment for Abram Roj’s escape (he ran away on Friday at ten at night). The Germans selected sixteen people and told them to lay down in two layers, eight in each, faces down. Then they shot them in the head. After we came back to the cellar, we thought that, like a week before, we would not work on Sunday. Those from Lodz also told us that a newspaper cost 10 Marks in the ghetto. After supper we slept soundly.

On Sunday January 18, we found out it was going to be a regular working day. We were already at work at eight o’clock. Twenty new spades and four new pickaxes were brought from a car. We understood that the annihilation process was not only far from cessation, but was going to be intensified. Certainly all the Jews from the Wartheland would be gassed because even Jews from the Lodz ghetto were already brought to Chełmno. By dinnertime, we had buried five transports. On Sunday there was a lot of work to be done. There were fewer gendarmes than usual and we had to eat our dinner in the pit. Apparently, they were afraid that we might attack them. But the submachine gun barrels aimed at us paralyzed us with fear. During late night conversations we accused ourselves of cowardice. I still do not know why those fit and healthy men with nothing to lose hesitated so much. Maybe it was because our aim was not some heroic act; our aim was to alarm the Jewish community outside the camp.

A few words about the guards. Generally, they treated us with hostility and indifference. But one of them was very gloomy all the time; he neither shouted at us nor forced anyone to work. We said to ourselves: “Look what a humane German. He cannot watch the criminal acts being committed here.”

After lunch we buried another four transports. Not one of us was killed that day. After the evening prayers and the Kaddish we decided to escape, no matter the price. Because I had no money on me, I asked Kalman Radziejowski from Izbica for a few Marks. He pulled out 50 Marks, which were sewn in his clothes, and gave it to me. Early in the morning I tried to remove a brick guarding the cell window. Roj’s escape (through a window of the cellar) encouraged me in this attempt. But again my efforts came to nothing.

On Monday, January 19, 1942, while we were being loaded into the bus, I let everybody in and got into the vehicle last. A few gendarmes were sitting in the front, but there were none in the back. On my right there was a small window, which could be opened easily. When I opened it a stream of fresh air blew in. I got scared and closed the window quickly. But my colleagues, especially Moniek Halter, encouraged me to try to escape. I made up my mind, and whispering, asked my fellows to stand so that the stream of air did not blow in the direction of the gendarmes. Then I opened the window quickly, put my legs out, slid down, grabbed the wall of the platform with one hand, and put my feet on the hinges of the back door. I told my colleagues to close the window right after I jumped out. I fell to the ground and turned a few somersaults. I grazed my arm. I was hoping that I would not break my leg. It would be better to break an arm than a leg, because the most important thing was to march forward and get to some Jewish settlement. The car continued to move straight ahead. Without delay I started running through the field and woods, and after an hour I got to a Polish cottage. I went in saying: “Blessed is the Lord Jesus Christ!” Then I asked them how far it was from Chełmno. It was only three kilometers (1.8 miles). They gave me a big piece of bread, which I put into my pocket. When I was leaving the cottage the peasant asked me whether I was a Jew. I denied it and asked him why he suspected me of being one. He replied: “In Chełmno they gas Jews and Gypsies.” I said goodbye to him in the Polish fashion and went away. I marched ahead for another hour, and again came to a Polish cottage. There I was treated to a sweet, white coffee and a slice of bread. The household members were saying: “In Chełmno they are killing Jews and Gypsies; after they finish with them, they will do the same with us.” Then the proprietors showed me the way. I went further until I reached a German village (German households could be easily distinguished from Polish ones because they were well-equipped and had antennas on the roof tops).

I forced myself to walk boldly through the village. I finally found a Polish cottage at the end of the village. There, I found out that I was 10 kilometers from Grabów where Jews lived. I said I was a Polish butcher rushing to Grabów to work. The proprietor told me to go to the neighboring village and find a man called Grabowski, who had a horse and a wagon and could take me to Grabów. I tried to keep to dirt roads all the time, but sometimes I had to go along a main road too. Suddenly I noticed a German military car. The view made my blood run cold. I imagined myself caught by the Germans. At the last moment I grabbed some peasant woman’s arm, and walking arm in arm, we turned onto a side road. I asked her if she had some butter for sale. After the car went by I breathed a sigh of relief.Correc

All the time I called upon God and my parents to help me save the Jewish nation. At Grabowski’s place I introduced myself as Wojciechowski who was going to Grabów to work. It appeared that the farmer was going to a market in D^bie. Grabowski sent me to his neighbor’s, but he had already left for the market. So ! walked for another few kilometers thinking all the time about my bad luck. I asked for the way trying to avoid gendarmerie posts, as I had no documents on me. Finally, I arrived in some village seven kilometers (4.2 mile) from Grabów . I persuaded a peasant to take me to the village for 15 Marks. I put on his fur coat and fur cap and we went to Grabów. It was Monday, January 19, at two in the afternoon.

The Jews took me for a volksdeutsch, as I did not wear the Jewish sign – the Shield of David. I was looking for the Rabbi. I was completely unshaven (in Chełmno we did not wash or shave). I asked: “Does the Rabbi live here?” “Who are you?” “Rebe, I have come from the great beyond.” His look told me he took me for a madman. I said: “Rebe, don’t think I am crazy or insane. I am a Jew. I have come from the great beyond. The Jewish nation is being annihilated. I myself have buried the entire Jewish community, including my parents, brothers, and the rest of the family. I am completely alone.” I was sobbing. The Rabbi asked: “Where are they being murdered?” I answered: “In Chełmno. They are all poisoned with gas in the woods and buried in one mass grave.”
The Rabbi was a widower. His servant, her eyes swollen of tears, brought a bowl of water for me. I started washing my arms. The wound on my right arm hurt. When the rumor spread throughout the village, crowds of Jews came to the Rabbi’s. I told them in detail about the cruel events. They all wept. I was eating bread with butter and sipping tea. Then I gave thanks to God

Archivial reference:

Archiwum Żydowskiego Instytutu Historycznego (AZIH), ARG I 1115 (Ring. I/412) (online)

German Translation:

Loose (Editor), Die Verfolgung und Ermordung der europäischen Juden durch das nationalsozialistische Deutschland 1933–1945, Band 10 Polen: Die eingegliederten Gebiete August 1941–1945, p. 268 – 287, Berlin, Boston: De Gruyter Oldenbourg, 2020. https://doi.org/10.1515/9783110412635

English Translation:

Pawlicka-Nowak (Editor), Chełmno Witnesses Speak, p. 101 – 118, Konin : The Council for the Protection of Memory of Combat and Martyrdom in Warsaw : The District Museum in Konin, 2004

Further Reading:

Patrick Montague, Chełmno and the Holocaust. The History of Hitler’s First Death Camp, p. 127 – 141.

  1. Archiwum Żydowskiego Instytutu Historycznego (AZIH), ARG I 1115 (Ring. I/412) ↩︎
  2. The title is missing in the English translation of the account, so it has been added based on the German translation. ↩︎
  3. Correct translation: 5 ↩︎
Report by Globocnik of January 5, 1944 on the economic part of Aktion Reinhard
Contemporary Source

1944-01-05 Report by Globocnik on the Economic Part of Operation Reinhard: “The facilities built for this operation from accruing funds … have been entirely removed”

Introduction

Report by Odilo Globocnik on the “economic part of Operation Reinhardt” enclosed in his letter of January 5, 1944 to Reichsführer-SS Heinrich Himmler. The report is divided into four sections: the “resettlement” of Jewish populations, the exploitation of forced labor, the utilization material assets, and the acquisition of hidden values, including real estate. Regarding the Operation Reinhard extermination camps Treblinka, Belzec, and Sobibor the report notes that “the facilities built for this operation from accruing funds … have been entirely removed. For monitoring reasons, a small farm has been established in each camp, manned by a specialist”.

Document



Geheime Reichssache

Wirtschaftlicher Teil der Aktion Reinhardt.

Zusammengefasst im SS-Wirtschafts- und Verwaltungshauptamt Sonderaufgaben “G”, die ich führe und nicht entlastet bin.
Die gesamte Aktion Reinhardt zerfällt in 4 Gebiete:
A) die Aussiedlung selbst
B) die Verwertung der Arbeitskraft
C) die Sachverwertung
D) die Einbringung verborgener Werte und Immobilien.

A. Die Aussiedlung.

Sie ist erledigt und abgeschlossen.
Die Voraussetzung hierbei war, durch eine methodisch richtige Behandlung, mit den schwachen zur Verfügung stehenden Kräften, die Menschen zu erfassen und möglichst wenig wirtschaftlichen Schaden an der Kriegsproduktion anzurichten.
Im Großen und Ganzen ist dies gelungen. Ein größerer Schaden ist nur in Warschau entstanden, wo aus Verkennung der Sachlage der Abschluss methodisch falsch durchgeführt wurde.
Die Abwicklung Litzmannstadt konnte von mir aus wegen der Versetzung nicht mehr durchgeführt werden.
Die für diese Aktion aus anfallenden Mitteln, die jedoch als Reichsmitteln aufzufassen sind, erstellten Einrichtungen sind zur Gänze weggeräumt. Aus Überwachungsgründen ist in den Lagern je ein kleiner Bauernhof entstanden, der von einem Fachmann besetzt ist. An ihn muss laufend eine Rente gezahlt werden, um den Bauernhof erhalten zu können.

B. Verwertung der Arbeitskraft.

Die gesamten Arbeitskräfte wurden in geschlossenen Lagern erfasst, in die kriegswichtige Fertigungen verlegt wurden.
Hierzu mussten nun folgende Voraussetzungen geschaffen werden:
1.) Erstellung aller Wohnlager
2.) Erstellung von Fertigungsräumen mit allen betrieblichen Voraussetzungen, wie Maschinenbeschaffung, Energieversorgung usw.
3.) Versorgungsgrundlagen, einmal durch Heranziehung der TWL’s, zum anderen aber durch Anlage von landwirtschaftlichen Betrieben in der Umgebung der Lager.
4.) Einrichtungen zur Herstellung einwandfreier sanitären und hygienischer Voraussetzungen.
5.) Sicherheitsmaßnahmen.
a) durch entsprechende Sicherungsgrundlagen
b) durch eine sichernde Organisation innerhalb des Lagers
c) durch entsprechende Bewachung:
Hierzu wurden die SS-Wachmannschaften aufgebaut, die von Deutsch geführt zum überwiegenden Teil ihren Dienst einwandfrei versehen haben.
Durch Vermischung dieser Wachmannschaften mit reichsdeutschen Bewachungsmannschaften aus den KZ’s sollte die Verlässlichkeit erhöht werden.
d) durch die Übernahme der Lager in die KZ-Führung des SS-Wirtschafts- und Verwaltungshauptamtes wurde die Voraussetzung zu einer einwandfreien Sicherheitslage geschaffen.
6.) Die richtige Führung und methodische Behandlung wurde durch ausgiebige Schulung des deutschen Führungspersonals ermöglicht. Es zeigte sich, dass die Leistungsfähigkeit der Juden in den Lagern im steten Steigen begriffen war.
7.) Durch Schaffung einer Betriebsführung und Betriebsgebahrung wurde die technische und kaufmännische Seite gesichert.
Hierzu wurde die “Osti” gegründet, als 2. Betriebsführung die Deutschen Ausrüstungswerke.
Im Ganzen waren 18 Betriebe aufgebaut; weitere hätten noch hinzu kommen sollen. Ungefähr 52,000 Arbeitskräfte standen zur Verfügung.

Diese Arbeitsbasis ermöglichte sowohl von der Rüstungsinspektion, als auch vom Reichsministerium Speer rascheste Fertigungen zu übernehmen, um so Ersatz für ausgebombte Betriebe zu stellen.
Die Nachfrage von diesen Stellen war sehr groß.
“Osti” und Deutsche Ausrüstungswerke waren von mir selbst geführte Betriebe, während andere Betriebe, wie Flugzeugwerk Heinkel nur von mir betreut wurden.
In der Beilage 1 sind Betriebsberichte und Umsatzzahlen angeschlossen.
Der Auftragsbestand war so groß, dass die DAW bis März voll ausgelastet, die anderen Werke 2 – 3 Monate mit Arbeit eingedeckt waren.

C. Sachverwertung.

Die Sachverwertung, die durch Reinhardt I durchgeführt wurde, ist in Beilage 2 ersichtlich und abgeschlossen.

D. Einbringung verborgener Werte.

Die Einbringung verborgener Werte und Verwertung fester Werte zerfällt in:
1.) in arischen Besitz übergegangene Einrichtungen, wie Maschinen, Rohstoffe, usw. durch die “Osti”.
6,3 Millionen Reichsmark ist das bisherige Ergebnis; 7 – 8 Millionen sind noch einzubringen.
Diese Erfassung hatte noch den Vorteil, als all diejenigen erfasst werden sollten, die sich auf diese Art, mit Hilfe der Juden, Betriebe kostenlos aufgebaut haben und mühelos reich wurden.
2.) Erfassung jüdischer Forderungen im In- und Ausland, indem den Lagerinsassen auferlegt wurde, diese Forderungen an die “Osti” abzutreten, die dann die Einbringung vornahm.
Der erste Versuch brachte einen Betrag von 11,000,000 Zloty zur Abtretung, der mindestens zur Hälfte einbringbar erschien.
Da aber auch ins Ausland verschobene Gelder festgestellt werden konnten, so hätte diese Aktion dem Reich wertvolle Devisen einbringen können.
3.) Immobilien wurden der Liegenschaftsverwaltung des Generalgouvernements zur Auswertung übertragen.

Alle vorgeschriebenen Einrichtungen haben bei meinem Weggang klaglos funktioniert. Da ich vom Reichsführer-SS bereits im Juli 1943 andeutungsweise vernahm, dass eine eventuelle Versetzung im Laufe des Jahres möglich wäre, habe ich mich sofort über die endgültige Regelung und Fundierung der von mir geschaffenen Einrichtungen gemacht und hierzu die gesamten Einrichtungen dem SS-Wirtschafts- und Verwaltungshauptamt übergeben.

Die getroffenen Maßnahmen waren folgende:
1.) Am 13.8.1943 wurde von SS-Obergruppenführer Pohl das SS-Ausbildungslager Trawniki übergeben. (s. Schr.b.v. 13.8.43 – Chef A/Fr./ – Anlage 3)
2.) Am 7.9.43 wurde in einer Besprechung bei SS-Obergruppenführer Pohl die Übernahme von 10 SS-Arbeitslagern im Distrikt Lublin als Außenstellen des KZ Lublin festgelegt und außerdem die weitere Übergabe weiterer Arbeitslager im Generalgouvernement.
Der Führer des KZ Lublin wurde mit entsprechenden Aufträgen versehen. Diese Besprechung ist durch einen Besuch von SS-Obergruppenführer Krüger und SS-Standartenführer Schellin veranlasst worden. (s. Aktenvermerk vom Chef des SS-WVHA vom 7.9.43 – D II/L (Az.: 29Ma.F.) (Beilage 4)
3.) Im Anschluss daran wurde mit Schreiben vom 14.9.43 vom Kommandanten des KL Lublin den 10 Arbeitslagern mitgeteilt, dass sie Außenstellen des KZ Lublin geworden seien.
Die Vermischung der fremdvölkischen Schutzmannschaften mit reichsdeutschen KZ-Bewachungsmannschaften wurde ebenfalls in die Wege geleitet.
4.) Am 22.10.43 teilte SS-Obergruppenführer Pohl mit, dass er die Übernahme folgender Arbeitslager durch die Amtsgruppe D angeordnet habe:

1. Alter Flughafen Lublin
2. SS-Arbeitslager Trawniki
3. ” ” Poniatowa
4. Zwangsarbeitslager und -Werkstätten in Radom
5. ” ” ” ” Budzyn
6. Hauptlager Krakau – Placzow
7. Deutsche Ausrüstungswerke, Lublin
8. Rüstungslager in Lemberg.

5.) Bei der Besprechung am 22.10.43 teilte SS-Obergruppenführer Pohl mit, dass ich als 1. Geschäftsführer der “Osti” durch den 2. Geschäftsführer ersetzt werden sollte und ein neuer zweiter Geschäftsführer eingesetzt wird. Die Entlastung wurde mir ebenfalls zugesagt. Meinen Nachfolger habe ich ebenfalls voll aufgeklärt und ihn auf seine Aufsichtspflicht verwiesen.

Damit habe ich alle Voraussetzungen, die für die Fortführung notwendig waren, geschaffen. Die Sicherheitsgrundlage war gegeben und durch die Führung durch die KZ gewährleistet. Die Entlastung ist bis heute nicht erfolgt. Am 3.11.1943 wurden die Arbeitskräfte den Arbeitslagern entzogen und die Werke stillgelegt. Die Lagerführer waren von dieser Aktion nicht unterrichtet, obwohl bei ihnen die Verantwortung lag. Ich wurde daher in meiner Aufsichtspflicht gehindert.
Ich habe den Lagerführern den Auftrag gegeben, die Abschlüsse durchzuführen und Auftragsfeststellungen bzw. Überlagerungen fortzusetzen.

Am Tage vor der Lagerräumung hat General Schindler, Rüstungsinspektion Krakau, aufgrund einer Zusage von SS-Obergruppenführer Krüger mit den Lagerführern vereinbart, dass
a) künftig nur mehr Rüstungsaufträge in die Arbeitslager kommen
b) er am 2.11. die Zusicherung bekommen habe, weitere 10,000 Juden für die Rüstungsarbeit abzustellen.
Dieser Vereinbarung konnte nicht mehr entsprochen werden.

[Unterschrift]
SS-Gruppenführer und Generalleutnant der Waffen-SS

Secret Reich Matter

Economic part of Operation Reinhardt.

Summarized in the SS Economic and Administrative Main Office Special Tasks “G,” which I lead and am not relieved of. The entire Operation Reinhardt is divided into 4 areas: A) the resettlement itself B) the utilization of labor C) the material utilization D) the acquisition of hidden values and real estate.

A. The Resettlement.

It is done and completed. The prerequisite here was to capture people with the weak forces available and cause as little economic damage to war production as possible through a methodically correct approach. By and large, this succeeded. Major damage only occurred in Warsaw, where the conclusion was methodically incorrect due to a misunderstanding of the situation. The liquidation of Litzmannstadt could no longer be carried out by me due to my transfer. The facilities built for this operation from accruing funds, which should, however, be regarded as Reich funds, have been entirely removed. For monitoring reasons, a small farm has been established in each camp, manned by a specialist. He must be paid a pension continuously to maintain the farm.

B. Utilization of Labor.

All labor forces were captured in closed camps, where war-essential productions were relocated. For this, the following prerequisites had to be created: 1.) Construction of all residential camps 2.) Construction of production rooms with all operational prerequisites, such as procurement of machines, energy supply, etc. 3.) Supply bases, partly by bringing in the TWLs, but also by setting up agricultural operations around the camps. 4.) Facilities for the production of flawless sanitary and hygienic conditions. 5.) Security measures. a) through appropriate security bases b) through a securing organization within the camp c) through appropriate guarding: For this, the SS guard units were established, which, led by Germans, mostly performed their service flawlessly. By mixing these guard units with Reich German guard units from the concentration camps, reliability was to be increased. d) by taking over the camps into the SS Economic and Administrative Main Office’s concentration camp management, the basis for a flawless security situation was created. 6.) Proper leadership and methodical treatment were enabled through extensive training of the German leadership personnel. It was shown that the performance capability of the Jews in the camps was constantly increasing. 7.) By creating an operational management and operational accounting, the technical and commercial side was secured. For this, “Osti” was founded, as the 2nd operational management, the German Equipment Works. In total, 18 operations were established; more were to come. Approximately 52,000 labor forces were available.

This labor base enabled both the Armament Inspection and the Reich Ministry Speer to take on the fastest productions to provide replacements for bombed-out operations. The demand from these positions was very high. “Osti” and German Equipment Works were operations led by me personally, while other operations, such as the Heinkel Aircraft Works, were only supervised by me. Appendix 1 contains operational reports and sales figures. The order backlog was so large that DAW was fully occupied until March, and the other works were covered with work for 2-3 months.

C. Material Utilization.

The material utilization, carried out by Reinhardt I, is evident in Appendix 2 and completed.

D. Acquisition of Hidden Values.

The acquisition of hidden values and the utilization of fixed values breaks down into: 1.) Facilities transferred into Aryan possession, such as machines, raw materials, etc., by “Osti.” The previous result is 6.3 million Reichsmarks; 7-8 million are yet to be collected. This capture had the additional advantage that all those who had built up operations for free with the help of the Jews and became rich effortlessly were to be captured. 2.) Capturing Jewish claims domestically and abroad, by having the camp inmates assign these claims to “Osti,” which then undertook the collection. The first attempt resulted in an amount of 11,000,000 zlotys being transferred, at least half of which seemed recoverable. Since funds shifted abroad could also be detected, this action could have brought valuable foreign currency to the Reich. 3.) Real estate was transferred to the property management of the General Government for utilization.

All prescribed facilities were functioning smoothly at my departure. As I had already heard from the Reichsführer-SS in July 1943 that a possible transfer within the year was possible, I immediately set about finalizing and consolidating the facilities I had created and handed over all facilities to the SS Economic and Administrative Main Office.

The measures taken were as follows:

1.) On 13.8.1943, SS-Obergruppenführer Pohl handed over the SS Training Camp Trawniki. (see letter from August 13, 1943 – Chief A/Fr./ – Annex 3)

2.) On 7.9.43, in a meeting with SS-Obergruppenführer Pohl, the takeover of 10 SS labor camps in the Lublin district as external branches of the Lublin concentration camp was determined, and also the further handover of other labor camps in the General Government. The leader of the Lublin concentration camp was provided with appropriate orders. This meeting was prompted by a visit from SS-Obergruppenführer Krüger and SS-Standartenführer Schellin. (see memorandum from the Chief of the SS-WVHA of 7.9.43 – D II/L (Az.: 29 Ma./F.) (Appendix 4)

3.) Subsequently, on 14.9.43, the commandant of the Lublin concentration camp informed the 10 labor camps that they had become external branches of the Lublin concentration camp. The mixing of foreign ethnic guard units with Reich German concentration camp guard units was also initiated.

4.) On 22.10.43, SS-Obergruppenführer Pohl announced that he had ordered the takeover of the following labor camps by Office Group D:

  1. Old Airport Lublin
  2. SS Labor Camp Trawniki
  3. ” ” Poniatowa
  4. Forced Labor Camp and Workshops in Radom
  5. ” ” ” Budzyn
  6. Main Camp Krakow – Plaszow
  7. German Equipment Works, Lublin
  8. Armament Camp in Lemberg.

5.) In the discussion on 22.10.43, SS-Obergruppenführer Pohl announced that I was to be replaced as the 1st manager of “Osti” by the 2nd manager and that a new second manager would be appointed. I was also promised relief. I have also fully briefed my successor and pointed out his duty of supervision.

Thus, I created all the prerequisites necessary for continuation. The security basis was given and ensured by the management through the concentration camps. The relief has not yet occurred. On 3.11.1943, the labor forces were withdrawn from the labor camps, and the works were shut down. The camp leaders were not informed of this action, although they were responsible. Therefore, I was hindered in my duty of supervision. I instructed the camp leaders to carry out the closures and continue the determination of orders or overstock.

The day before the camp evacuation, General Schindler of the Armament Inspection Krakow agreed with the camp leaders, based on a promise from SS-Obergruppenführer Krüger, that a) only armament orders would be placed in the labor camps in the future, b) on 2.11. he had received the assurance to assign another 10,000 Jews for armament work. This agreement could no longer be fulfilled.

[Signature]
SS-Gruppenführer and Generalleutnant der Waffen-SS

Archivial reference:

Bundesarchiv, NS 19/2234, p. 33 – 39

Post-War Testimony

Testimony of Freigang, Adele on Kulmhof (Chełmno) Extermination Camp (16 April, 1962)

Introduction

On April 16, 1962, Adele Freigang, former resident of the village Chełmno nad Nerem (Kulmhof), provided a detailed testimony to West-German investigators . In autumn 1941, Freigang heard rumors of a Gestapo commando in Kulmhof, which later seized several key buildings. Reports surfaced about transports of Jewish people, initially believed to be going through a transit camp but later revealed to be destined for extermination. The victims were killed in gas vans, and their bodies disposed of in the nearby forest.

Testimony of Adele Freigang

LKA-NW/Dez. 15

z.Z. Arnsberg, den 16.4.1962

Zur Vernehmung bestellt erscheint im Dienstgebäude der
Kreisverwaltung Arnsberg die Zeugin

Adele Freigang, geb. Steinke,
geb. am 20. 4. 1906 in Ostruwek/Lenschitz-Polen,
wohnh. in Arnsberg, Bahnhofstr. 51,

und gibt mit dem Gegenstand der Vernehmung bekanntgemacht
folgendes an:

Bis zum Jahre 1940 bewirtschafteten mein Ehemann Friedrich Freigang und ich einen kleinen Bauernhof in der Ortschaft Schönhagen, Kr. Warthbrücken / Warthegau. Die Ortschaft Schönhagen gehörte zur Gemeinde Kulmhof. Dann wurden wir von einem gewissen Herrn Meier, der im Kreise Warthbrücken mit der Ansiedlung von Auslandsdeutschen und der Umsiedlung von Volksdeutschen zu tun hatte, nach Kulmhof umgesiedelt. Wir mussten einen größeren Hof bewirtschaften, der am Rande der Ortschaft etwa 1 1/2 km von Mittelpunkt des Ortes entfernt lag.

Die Ortschaft Kulmhof ist an der Hauptstraße zwischen Eichstädt und Warthbrücken, etwa 6 km von Eichstädt und 12 km von Warthbrücken entfernt. Sie bestand aus etwa 40 – 50 Häusern, bei denen es sich in der Hauptsache um Bauernhöfe
handelte. Von Warthbrücken nach Eichstädt führte eine Kleinbahn, die auch Kulmhof berührte. Inmitten des Dorfes befand sich ein verfallenes Schloss. Nicht weit davon entfernt befand sich die Kirche. Beide Gebäude lagen an einer Seite
der Hauptstraße. Auf der anderen Straßenseite lagen diesen Gebäuden gegenüber das Gemeindehaus, das Schützenhaus und die Schule. Hinter dem Schloss und der Kirche verlief ein Fluss, der Ner genannt wurde.

Wieviel Einwohner Kulmhof hatte, weiß ich nicht. Bei den Einwohnern handelte es sich in der Hauptsache um polnische Staatsangehörige, jedoch waren auch einige volksdeutsche bzw. auslandsdeutsche Familien umgesiedelt worden.
Ich erinnere mich noch an die Familien Semmler, Selent, Beck, Stahnke, Dickhoff, Ryll, Popko und Lippert, jedoch ist mir nicht bekannt, wo diese sich heute aufhalten.

Amtskommissar der Gemeinde Kulmhof war der Konrad Schulz der in Schönhagen wohnte. Wo er sich heute aufhält, ist mir nicht bekannt. Ortsvorsteher in Kulmhof war der Friedrich Semmler, jetziger Aufenthalt nicht bekannt. Ortsbauernführer war der Jakob Semmler, der im Januar 1945 von russischen Soldaten auf der Flucht erschossen wurde. Weiter gab es in Kulmhof noch einen sog. Umsiedlerbetreuer, bei dem es sich um einen gewissen Wauer handelte. Wo dieser sich heute aufhält, weiss ich ebenfalls nicht. Lehrer der Gemeinde Kulmhof war ein gewisser Michelsohn. Auch dessen Aufenthalt ist mir nicht bekannt. Weitere wichtige Persönlichkeiten gab es in Kulmhof nicht.

Im Herbst des Jahres 1941 erfuhr ich vom Hörensagen, dass ein Kommando der Gestapo nach Kulmhof gekommen war. Wie stark das Kommando war, habe ich nicht erfahren. Zunächst wusste ich auch nicht, was dieses Kommando in Kulmhof zu tun hatte. Von den Gestapoleuten wurden das Schloss, die Schule, das Schützenhaus sowie einige Häuser in der Mitte des Ortes beschlagnahmt. Kurz darauf kam auch ein grösseres Polizeikommando nach Kulmhof, welches in Schulzimmern und in der Schule untergebracht wurde. Einige Zeit später erfuhr ich ebenfalls vom Hörensagen, dass fortlaufend Transporte mit jüdischen Menschen in Kulmhof einträfen. Zunächst wurde erzählt, dass die jüdischen Menschen lediglich durch das von der Gestapo in Kulmhof errichtete Durchgangslager durchgeschleust würden und ins Reichsgebiet kämen. Im Frühjahr 1942 erfuhr ich jedoch, dass diese Sachen getötet wurden. Es wurde erzählt, dass die Menschen sich in das Schloss entkleiden
mussten und dann in sog. Gasautos mit Gas erstickt wurden. Ob das mit den Auspuffgasen der Kraftwagen geschah, habe ich nicht erfahren. Weiter habe ich vom Hörensagen erfahren, dass die Leichen der Menschen im Walde von Maydani in
Massengräber verscharrt wurden. Soviel ich weiss, kamen die Judentransporte mit der Kleinbahn in Kulmhof an. Manchmal habe ich von meiner Wohnung aus diese Transporte in die Ortschaft fahren sehen. Ab Sommer 1942 wurden von dem Gestapo- und Polizeikommando die Leichen im Walde verbrannt. Aus dem Walde konnte man den Rauch aufsteigen sehen, und wenn der Wind auf die Ortschaft stand, war ein furchtbarer Geruch wahrzunehmen.

Meines Wissens wurde die Vernichtung der jüdischen Menschen ununterbrochen bis Januar 1945 durchgeführt. Als das Gebiet von russischen Truppen besetzt wurde, flüchtete das Gestapokommando, nachdem auch die letzten Arbeitsjuden getötet
worden waren. Soviel ich weiss, wurde die Unterkunft der Juden im Brand gesteckt, wodurch diese Leute umkamen. Wieviel Juden in Kulmhof im Laufe der Jahre getötet wurden, weiss ich nicht zu sagen.

Ich weiss auch nicht, wer der Kommandant des Vernichtungslagers gewesen ist und wer dem Gestapokommando und dem Polizeikommando angehört hat. Ich habe mich seinerzeit um diese Leute nicht gekümmert. Die mir vorgehaltenen Namen
sagen mir nichts. Auch habe ich auf den mir vorgezeigten Lichtbildern keine Personen wiedererkannt. Ob Schultz, Friedrich Semmler, Jakob Semmler und Wauer Beziehungen zu den Gestapokommandos hatten und an der Judenvernichtung irgendwie beteiligt gewesen sind, entzieht sich meiner Kenntnis. Ein Mann namens Otto Herkner, der einen Gutshof in Schönhagen bei Warthbrücken bewirtschaftet haben soll, ist mir nicht bekannt.

Ob im Laufe der Jahre höhere SS-Führer das Vernichtungslager inspiziert haben, weiss ich ebenfalls nicht.

Weitere Angaben kann ich zur Sache nicht machen.

Vorgelesen, genehmigt und unterschrieben:
[Unterschrift]

Geschlossen:
[Unterschrift]
(Kofner) KM.

LKA-NW/department 15

Currently in Arnsberg, April 16, 1962

Summoned for interrogation, the witness

Adele Freigang, née Steinke,
born on April 20, 1906, in Ostruwek/Lenschitz, Poland,
residing in Arnsberg, Bahnhofstr. 51,

appears at the office building of the Arnsberg district administration and, informed of the subject of the interrogation, gives the following statement:

Until 1940, my husband Friedrich Freigang and I ran a small farm in the village of Schönhagen, district of Warthbrücken / Warthegau. The village of Schönhagen belonged to the municipality of Kulmhof. Then we were resettled to Kulmhof by a certain Mr. Meier, who was involved with the resettlement of ethnic Germans and the settlement of Germans from abroad in the Warthbrücken district. We had to manage a larger farm located about 1.5 km from the center of the village.

The village of Kulmhof is on the main road between Eichstädt and Warthbrücken, about 6 km from Eichstädt and 12 km from Warthbrücken. It consisted of about 40 – 50 houses, mainly farms. A small railway led from Warthbrücken to Eichstädt, passing through Kulmhof. In the middle of the village was a dilapidated castle. Not far from it was the church. Both buildings were on one side of the main street. On the other side of the street were the community center, the shooting house, and the school. Behind the castle and church flowed a river called Ner.

I do not know how many inhabitants Kulmhof had. Most of the inhabitants were Polish citizens, but some ethnic German or foreign German families had also been resettled there. I remember the families Semmler, Selent, Beck, Stahnke, Dickhoff, Ryll, Popko, and Lippert, but I do not know where they are today.

The administrative commissioner of the municipality of Kulmhof was Konrad Schulz, who lived in Schönhagen. I do not know his current whereabouts. The local leader in Kulmhof was Friedrich Semmler, whose current whereabouts are unknown. The local farmers’ leader was Jakob Semmler, who was shot by Russian soldiers while fleeing in January 1945. There was also a resettlement advisor named Wauer in Kulmhof. I do not know his current whereabouts either. The teacher of the municipality of Kulmhof was a certain Michelsohn, whose current whereabouts are also unknown. There were no other important personalities in Kulmhof.

In the autumn of 1941, I heard rumors that a Gestapo commando had arrived in Kulmhof. I did not learn the strength of the commando. Initially, I did not know what this commando was doing in Kulmhof. The Gestapo confiscated the castle, the school, the shooting house, and some houses in the middle of the village. Shortly thereafter, a larger police commando arrived in Kulmhof, which was housed in the schoolrooms. Some time later, I also heard rumors that transports of Jewish people were arriving continuously in Kulmhof. Initially, it was said that the Jewish people were merely being routed through a transit camp established by the Gestapo in Kulmhof and then sent to the Reich. However, in the spring of 1942, I learned that these people were being killed. It was said that the people had to undress in the castle and were then suffocated in so-called gas vans. I did not learn whether this was done with the exhaust gases of the vehicles. I further heard rumors that the bodies of the people were buried in mass graves in the forest of Maydani. As far as I know, the Jewish transports arrived in Kulmhof by the small railway. Sometimes I saw these transports driving into the village from my home. From summer 1942, the Gestapo and police commandos burned the bodies in the forest. Smoke could be seen rising from the forest, and when the wind blew towards the village, a terrible smell was noticeable.

To my knowledge, the extermination of the Jewish people continued uninterrupted until January 1945. When the area was occupied by Russian troops, the Gestapo commando fled after killing the last Jewish workers. As far as I know, the Jews’ accommodation was set on fire, resulting in their deaths. I cannot say how many Jews were killed in Kulmhof over the years.

I do not know who was the commander of the extermination camp or who belonged to the Gestapo and police commandos. At that time, I did not concern myself with these people. The names mentioned to me mean nothing to me. I also did not recognize any persons in the photographs shown to me. Whether Schultz, Friedrich Semmler, Jakob Semmler, and Wauer had relations with the Gestapo commandos and were involved in the extermination of the Jews is beyond my knowledge. I am not familiar with a man named Otto Herkner, who is said to have managed an estate in Schönhagen near Warthbrücken.

I also do not know whether higher SS leaders inspected the extermination camp over the years.

I cannot provide any further information on the matter.

Read aloud, approved, and signed:
[Signature]

Closed:
[Signature]
(Kofner) KM.

Archivial reference:
BArch B 162/3249, p. 207-209

Globocnik to Himmler on Operation Reinhard
Contemporary Source

1944-01-05 Letter from Globocnik to Himmler on Operation Reinhard (Aktion Reinhard): “the documents of all other works in this matter have already been destroyed”

Introduction

In a letter dated January 5, 1944, the Higher SS and Police Leader Odilo Globocnik, addressed Reichsführer-SS Heinrich Himmler regarding the economic settlement of Operation Reinhardt (Aktion Reinhard). The letter was submitted in response to Himmler’s order from September 22, 1943, which requested its completion by December 31, 1943. He outlined the two-part structure of the accounting of the “economic part of Operation Reinhardt… a) accounting and delivery of confiscated valuables and b) accounting of values generated from labor”. Globocnik also stressed that “With the entire accounting of Reinhardt, it must also be noted that their documents must be destroyed as soon as possible since the documents of all other works in this matter have already been destroyed.”

Document

Der Höhere SS- und Polizeiführer
in der Operationszone
Adriatisches Küstenland

Triest, den 5. Jänner 1943 [recte: 1944]

Gl./Go. – Tgb.Nr. 1/44 gRs PK

An den
Reichsführer-SS und Reichsinnenminister
Heinrich Himmler,
Berlin

Reichsführer!

Ich erlaube mir, in der Beilage die Meldung über die wirtschaftliche Abwicklung der Aktion Reinhardt vorzulegen, da Sie, Reichsführer mit Schreiben vom 22.9.1943 befohlen hatten, daß ich sie am 31.12.1943 abgewickelt und übergeben haben müßte.

Aber auch die mir gegebene Anerkennung für die Aktion verpflichtet mich, Ihnen, Reichsführer, Rechenschaft über die wirtschaftliche Seite zu geben, damit Sie, Reichsführer, daraus ersehen, daß auch auf dieser Seite die Arbeit in Ordnung war. Wenn SS-Obergruppenführer Pohl bisher noch nicht Zeit gehabt hat, die Übernahme durchzuführen, so hoffe ich doch, daß diese Grundlagen zur Entlastung führen werden.

Denn ein ordentlicher Abschluß und meine Entlastung ist deswegen notwendig, als ich diese Tätigkeit im Rahmen der SS ausgeführt habe und sie daher vor den zuständigen Reichsstellen einen klaren Abschluß finden muß. Dazu war die Aktion Reinhardt zu gefährlich.

Zum Weiteren aber lastet ja immer ein Odium auf mir, daß ich in allen Wirtschaftsangelegenheiten nicht die nötige Ordnung halte und muß ich in diesem Falle den einwandfreien Nachweis erbringen, daß dem nicht so ist.

Die ganze Abrechnung enthält 2 Teile:
1.) Wirtschaftlicher Teil der Aktion Reinhardt, mit der Unterteilung
a) Abrechnung und Ablieferung erfaßter Werte und
b) Abrechnung der aus dem Arbeit erzielten Werte

2.) Die Siedlerwirtschaftsgemeinschaft, deren wirtschaftliche Gebarung ebenfalls auf meiner Arbeit beruhte, die nunmehr in zivile Hände übergeht.

Bei der gesamten Abrechnung Reinhardt kommt noch das eine dazu, daß deren Belege baldigst vernichtet werden müssen, nachdem von allen anderen Arbeiten in dieser Sache die Unterlagen schon vernichtet sind.

Bei der SWG handelt es sich nicht allein um die finanzielle Ordnung selbst, sondern auch um eine Übergabe, damit diese Einrichtung den Siedlern erhalten bleibt.

Erst nachdem ich die Entlastung für beide Fälle habe, ist meine Funktion für beide Fälle erloschen.

Ich bitte, Reichsführer, einen Zeitpunkt zu befehlen, zu welchem aufgrund meiner Unterlagen an Ort und Stelle der endgültige Abschluß getätigt werden muß.

Ich habe mir erlaubt, SS-Obergruppenführer Pohl eine Abschrift zu senden.

Heil Hitler!
gehorsamst
[Unterschrift]

The Higher SS and Police Leader
in the Operational Zone
Adriatic Coastal Land

Trieste, January 5, 1943 [recte: 1944]

Gl./Go. – Tgb.Nr. 1/44 gRs PK

To the
Reichsführer-SS and Reich Minister of the Interior
Heinrich Himmler,
Berlin

Reichsführer!

I am submitting the attached report on the economic settlement of Operation Reinhardt, as you, Reichsführer, ordered in your letter of September 22, 1943, that it should be settled and handed over by December 31, 1943.

But the recognition given to me for the operation obliges me to give you, Reichsführer, an account of the economic side, so that you, Reichsführer, can see that the work on this side was also in order. If SS-Obergruppenführer Pohl has not yet had time to carry out the takeover, I hope that these foundations will lead to relief.

A proper conclusion and my relief are necessary because I carried out this activity within the framework of the SS and therefore must find a clear conclusion before the responsible Reich offices. Operation Reinhardt was too dangerous for this.

Furthermore, there is always an odium on me that I do not maintain the necessary order in all economic matters, and in this case, I must provide clear evidence that this is not the case.

The entire accounting contains 2 parts:
1.) Economic part of Operation Reinhardt, with the subdivision
a) Accounting and delivery of confiscated values and
b) Accounting of the values achieved from the work

2.) The Settlers Economic Community, whose economic management was also based on my work, which is now being handed over to civilian hands.

With the entire accounting of Reinhardt, it must also be noted that their documents must be destroyed as soon as possible since the documents of all other works in this matter have already been destroyed.

The SWG is not only about financial order itself but also about a transfer so that this institution remains available to the settlers.

Only after I have relief for both cases will my function for both cases expire.

I ask, Reichsführer, to order a time at which, based on my documents, the final conclusion must be made on-site.

I have taken the liberty of sending SS-Obergruppenführer Pohl a copy.

Heil Hitler!
obediently
[Signature]

Archivial reference:

Bundesarchiv, NS 19/2234

Himmler to Globocnik, November 4 1943
Contemporary Source

1943-11-30 Letter from Himmler to Globocnik Acknowledging Completion of Aktion Reinhard (Operation Reinhard)

Introduction

In this letter dated 30 November 1943, Heinrich Himmler replied to Odilo Globocnik letter of 4 November 1943 and acknowleged “the completion of Operation Reinhardt”. Himmler expresses his gratitude and appreciation for Globocnik’s role in what he describes as “great and unique services” to the German people. Operation Reinhard was responsible for the mass extermination of Jews in the General Government.

Document

Der Reichsführer-SS Feld-Kommandostelle, den 30. Nov. 1943

RF/M.

An den
Höheren SS- und Polizeiführer in der
Operationszone Adriatisches Küstenland
SS-Gruppenführer Globocnik
Triest.

Lieber Globus!

Ich bestätige Ihren Brief vom 4.11.43 und Ihre Meldung über den Abschluß der Aktion Reinhardt. Ebenso danke ich Ihnen für die mir übersandte Mappe.

Ich spreche Ihnen für Ihre großen und einmaligen Verdienste, die Sie sich bei der Durchführung der Aktion Reinhardt für das ganze deutsche Volk erworben haben, meinen Dank und meine Anerkennung aus.

Heil Hitler!

[Unterschrift]

The Reichsführer-SS Field Command Post, November 30, 1943
RF/M.

To the
Higher SS and Police Leader in the
Operational Zone Adriatic Coastal Land
SS-Gruppenführer Globocnik
Trieste.

Dear Globus!

I acknowledge your letter of November 4, 1943, and your report on the completion of Operation Reinhardt. I also thank you for the folder you sent me.

I express my gratitude and appreciation for your great and unique services, which you have rendered in carrying out Operation Reinhardt for the entire German people.

Heil Hitler!
[Signature]

Archivial reference:

Bundesarchiv, NS 19/2234

Interrogation protocol of Josef Peham, dated December 12, 1962, on his experiences in Kulmhof (Chelmno) extermination camp.
Post-War Testimony

Testimony of Peham, Josef on Kulmhof / Chelmno Extermination Camp (December 12, 1962)

Introduction

Interrogation protocol of Josef Peham, dated December 12, 1962, on his experiences in Kulmhof (Chelmno) extermination camp.

Testimony of Josef Peham

Vernehmung des Beschuldigten

Landes-Gericht für Strafsachen Wien
am 12.12.1962, Beginn 9 Uhr

Gegenwärtig:

Richter: LGR. Dr. Johann Tinhof
Schriftführer: VB. Christine Mayer

Strafsache gegen:
Der Beschuldigte wird ermahnt, die vorzulegenden Fragen bestimmt, deutlich und wahrheitsgemäß zu beantworten.

Er gibt über seine persönlichen Verhältnisse an:

Vor- und Zuname:
(bei Frauen auch Mädchenname)
Josef Peham

Ruf- oder Hausname:

Familienstand:
verh.,

Namen der Eltern:
(nur Mutter Elisabeth Peham, (ae. Vater Jakob Buchegger))

Vorname des Gatten:
Rosalia, geb. Ryll

Tag, Monat, Jahr der Geburt:
1.3.1918

Ort, Bezirk, Land der Geburt:
Schönau-Bad Schallerbach, Bez. Grieskirchen O.Ö.

Staatszugehörigkeit:
Österreich

Glaubensbekenntnis:
rk.

Beruf und Stellung im Beruf:
Pol.Ray.Insp.

Letzter Wohn-(Aufenthalts-)ort, Bezirk, (Straße, Hausnummer):
Wien, 2., Engerthstr. 245/8/2/7

Schulbildung:
8 Volksschule

Vermögen und Einkommen:
keines, ca. S 2450,- monat. netto

Pflicht zu sorgen für:
Gattin

Vorstrafen:
keine

Gemäß § 38/3 StPO. wegen Verd. d. Verbrechens des Mordes nach §§ 134, 135/5 StG. vernommen, gebe ich an:

Die Vorkehrungen, die in dieser Strafsache angeblich gegen mich vorliegen, wurden mir vorgehalten. Ich bekenne mich der mir zur Last gelegten Straftat nicht schuldig. Es ist wohl richtig, dass ich einem Sonderkommando der Schutzpolizei angehörte, welches im Vernichtungslager Kulmhof-Polen eingesetzt war. Bei diesem Einsatz habe ich die mir aufgetragenen Befehle nur so weit ausgeführt, dass ich mich heute einer strafbaren Handlung nicht schuldig fühlen muss. Ich habe meines Erachtens keine Handlung gesetzt, derentwegen ich nunmehr beschuldigt werden könnte, an der Vernichtung von Menschen im Kulmhof teilgenommen zu haben.

Ich wurde am 1.3.1918 in Schönau, Bez. Grieskirchen von Elisabeth Pelham geboren. Mein Vater Jakob Buchegger war Hilfsarbeiter. Ich bin mit ihm nur wenig in Berührung gekommen. Aufgezogen wurde ich durch meine Großeltern Josef und Elisabeth Pelham in Schönau. Meine Mutter war in Wien als Haushaltshilfe tätig. Mit meiner Mutter lebte ich niemals im gemeinsamen Haushalt. Sie heiratete später. Dieser Ehe entstammt ein Sohn; es ist dies mein einziger Stiefbruder. Andere Geschwister besitze ich nicht.

In Schönau besuchte ich 8 Klassen Volksschule; nach meinem Schulaustritt im Jahre 1932 war ich zunächst als landwirtschaftlicher Hilfsarbeiter tätig; später war ich ebenfalls als Hilfsarbeiter in einem Schotterwerk und danach wieder in der Landwirtschaft tätig. Beruf erlernte ich zunächst keinen. Im Herbst 1938 wurde ich zum Reichsarbeitsdienst eingezogen. Unser Lager befand sich in Kammer-Schörfling am Attersee. Im Frühjahr 1939 wurde ich aus dem Arbeitsdienst entlassen. Nach meiner Entlassung war ich wieder als landwirtschaftlicher Arbeiter tätig.

Am 1. Juni 1940 wurde ich zur Schutzpolizei eingezogen, nachdem ich mich freiwillig gemeldet hatte. Ich hatte die Absicht Polizeibeamter zu werden. Der Standort der Polizeieinheit zu der ich eingezogen wurde, war an sich Wien. Ich wurde jedoch sofort zu dem Polizeiausbildungsbataillon nach Pohrlitz-Niederdonau eingezogen. Meiner Erinnerung nach war ich bei der 3.Kompani. Nach ca.3-monatiger Grundausbildung wurde ich mit meiner Kompanie zu einer Radfahrerersatzschwadron der SS-Polizeidivision nach Katschar in Oberschlesien versetzt. Bei dieser Division dürfte ich glaublich nicht ganz 1 Jahr gewesen sein. Glaublich im März 1941 wurde ich mit meiner damaligen Einheit zu einem Polizeiausbildungsbataillon nach Litzmannstadt versetzt. Welcher Komp. ich damals zugeteilt war, weiss ich heute nicht mehr genau. Mein Kompaniechef war Polizeihauptmann N. Dietrich. In Litzmannstadt wurde unsere Ausbildung weiterbetrieben; neben der Ausbildung wurden wir aber auch bereits zu örtlichen Polizeidiensten, so vor allem für Streifen und Absperrdiensten herangezogen. Wir wurden hierzu einzelnen Polizeirevieren zugeteilt.

Ende 1941 oder Anfang 1942 den näheren Zeitpunkt vermag ich heute nicht mehr zusagen wurde ich mit anderen Angehörigen meiner Komp. nach Kulmhof Polen abkommandiert. In Kulmhof wurden wir einem Polizeikommando zugeteilt. Wir hatten Absperrdienst und Wachdienst im und am Schloss sowie im Waldlager zu leisten.

Am 1. April 1943 heiratete ich meine nunmehrige Frau Rosalia. Sie war eine Volksdeutsche und wohnte in einer Ortschaft welche in der Nähe von Kulmhof lag. Schon vorher nämlich am 28.2.1943 hatte meine Frau unsere Tochter Hertha geboren. Da ich mich im Zeitpunkt meiner Verehelichung noch bei dem Sonderkommando in Kulmhof befand nahm ich an dass etwa um diese Zeit das Kommando von Kulmhof abgezogen wurde. Es ist möglich dass ich mich zum Zeitpunkt der Verehelichung bereits im Urlaub befand und das Sonderkommando einige Zeit vorher aus Kulmhof abgezogen wurde. Die Abkommandierung dürfte aber frühestens anfangs Mitte März 1943 erfolgt sein. Jedenfalls war ich bis zu diesem Zeitpunkt bei dem Sonderkommando der Schutzpolizei in Kulmhof.

Mit dem Pol.Sonderkommando wie den Angehörigen des ebenfalls in Kulmhof eingesetzten SS-Sonderkommando wurde ich im Anschluss zu der SS-Waffendivision “Prinz Eugen” nach Jugoslawien versetzt. Ich war inzwischen zum Polizeirottwachtmeister befördert worden.

Bei der SS-Division Prinz Eugen wurden wir als Polizeidivision eingesetzt, wobei wir auch zur Partisanenbekämpfung herangezogen wurden. In Jugoslawien trugen wir die Uniform der Waffen-SS, ebenso erhielten wir die Dienstgradbezeichnungen der Waffen-SS.

Am 14.10.1944 geriet ich bei Negotin/Jugoslawien in russische Kriegsgefangenschaft. Ich wurde in der Folge nach Russland abtransportiert und befand mich zuletzt in dem Kriegsgefangenenlager in Kasan. Bereits von den Russen wurde ich wegen meiner Zugehörigkeit zu dem Sonderkommando in Kulmhof vernommen und wurde deswegen 11 Monate lang in Einzelhaft gehalten.

Im März oder April 1948 wurde ich schließlich von den Russen an die Engländer ausgeliefert. Der Grund dieser Auslieferung war, weil ich 1944 bei einem Transport eines englischen Abwehroffiziers, es soll sich hierbei um den Neffen Churchills gehandelt haben, in Jugoslawien dabei waren. Es wurden damals übrigens neben diesem Abwehroffizier noch mehrere andere in Jugoslawien gefangenommene Engländer nach Belgrad transportiert.

Nach der Übergab an die Engländer an der Zonengrenze in Berlin wurde ich in Hamburg-Altona von den Engländern verhört und versch. Personen gegenübergestellt. Es stellte sich heraus dass ich mit der Angelegenheit die die Engländer untersuchten nichts zu tun hatte. Ich wurde hierauf im Juni oder Juli 1948 ordnungsgemäß aus der Kriegsgefangenschaft entlassen. Ich begab mich zunächst zu einer Tante nach Wels, meine Grosseltern waren ja inzwischen verstorben. Ich hielt mich noch in Wels auf, als ich um Aufnahme bei der Gend. bzw. bei der Polizei ansuchte. Durch die Bundespolizeidirektion Wien wurde meinem Ansuchen Folge gegeben; glaublich Ende Juli anfangs August 1948 zog ich nach WIen. Ich hatte mich mit dem richtigen Namen und richtigen Personaldaten in Wien polizeilich gemeldet. Am 30.10.1948 wurde ich als Polizeianwärter zur Ausbildung eingezogen; nach der Ausbildung verrichtete ich an verschiedenen Polizeikommissariaten in Wien Dienst und befinde mich seit etwa Ende 19455 bei der Alarmabteilung. Meine unmittelbar vorgesetzte Dienststelle ist das Generalinspektorat der SW. Mein dzt. Dienstrang in Polizei-Ray.Insp.

Seit September 1948 wohne ich mit meiner Frau beisammen, der es geglückt war, von Polen nach Westdeutschland zu flüchten und von dort nach Wien zu mir zu kommen.

Meine Frau ist zur Zeit als Vorarbeiterin berufstätig.: meine Tochter ist bereits selbst erhaltungsfähig. Vermögen besitze ich keines.

Mitglied der NSDAP oder einer ihrer Organisationen war ich nicht.

Zur Sache:

Wie ich bereits angab, weiss ich heute nicht mehr genau, welcher Kompanie des Bataillons der Schutzpolizei in Litzmannstadt ich angehörte. Chef meiner Kompanie war zuerst Hauptmann Dietrich und später H. Maas. Die Namen der einzelnen Angehörigen meiner Kompanie weiß ich heute auch nicht mehr. Ich glaube mich zu erinnern dass Johann Heilbrunner, Theo Malzmüller, Michalsky bei meiner Kompanie waren. Sicher weiß ich das heute aber nicht mehr. Wer das Bataillon in Litzmannstadt führte, weiß ich heute nicht mehr. Zuletzt waren wir in einem Barackenlager an der “Böhmischen Linie” in Litzmannstadt kaserniert.

In Litzmannstadt wurde die Infanterieausbildung fortgesetzt. Wir wurden aber auch schon zu Polizeidiensten herangezogen, so vor allem zu Streifendienst, Bewachung des Ghettos in Litzmannstadt u.a.

Glaublich Ende 1941 oder anfangs 1942 wurde ich einem Sonderkommando zugeteilt, das in Litzmannstadt aus Angehörigen des Bataillons der Schutzpolizei zusammengestellt wurde. Ich meldete mich zu diesem Sonderkommando nicht freiwillig sondern wurde hierzu befohlen. Nach welchen Gesichtspunkten die Abkommandierung erfolgte, weiss ich nicht. Ich weiss heute nicht mehr sicher, ob wir bereits in Litzmannstadt über den Einsatz des Sonderkommandos unterrichtet wurden. Ich kann mich nicht mehr erinnern, von wem das Sonderkommando von Litzmannstadt nach Kulmhof geführt wurde und mit welchen Transportmitteln wir dort hin gebracht wurden. In Litzmannstadt hatte ich von dem in Kulmhof errichteten Vernichtungslager noch nicht gehört.

Kulmhof war eine kleine polnische Ortschaft gelegen an dem dort vorbeifließenden Fluss “Ner”. Bei meinem Eintreffen in diesem Ort war bereits ein Wachkommando der Schutzpolizei vorhanden ebenso ein SS-Sonderkommando. Ich nehme an dass wir zur Verstärkung des Wachkommandos gekommen sind. Ich konnte nicht feststellen dass auf Grund unseres Eintreffens eine größere Anzahl von Angehörigen der Schutzpolizei von Kulmhof abgezogen worden wären.

Meiner Erinnerung nach wurde das Wachkommando von Pol.Oberleutnant Hüfing geführt.

Das SS-Sonderkommando setzte sich m.W. aus Angeh. des SD zusammen und wurde von SS-Hauptsturmführer Bothmann geführt. Er war auch Kommandant des Lagers Kulmhof. Sein Stellvertreter war SS-Untersturmführer Platte [Plate].

Kurz nach unserem Eintreffen in Kulmhof hielt uns Bothmann eine Ansprache und erklärte uns den Zweck unseres Einsatzes in Kulmhof und verpflichtete uns zu strengstem Stillschweigen. Schon bei unserem Eintreffen in Kulmhof er fuhr ich von den schon länger dort anwesenden dass im Schloss Juden vergast und deren Leichen in einem nahe gelegenen Waldstück verscharrt werden. Durch Bothmann erfuhr ich es nun offiziell. Ich kann mich nicht erinnern, ob und welche Strafsanktionen von Bothmann für die Verletzung der Verschwiegenheitspflicht angedroht wurden. Ich weiss aber, dass die Vorgänge in Kulmhof als “Geheime-Reichssache” bezeichnet wurden.

Die Angehörigen des Wachkommandos waren in Privathäusern in Kulmhof untergebracht. Das Wachkommando war in Gruppen aufgeteilt. Die Stärke des Polizei-Wachkommandos schätze ich auf 50-60 Mann. Das Wachkommando wurde eingesetzt zur Bewachung des Waldlagers, der Kirche, welches als Magazin für die den Juden abgenommen Kleider und Wertgegenstände diente, der Mühle und insbesondere zur Bewachung der jüdischen Arbeitskommandos.

In Kulmhof war ich bereits Unterwachtmeister (Gefreiter).

Ich glaube mich zu erinnern dass wir nach unserem Eintreffen in Kulmhof von Bothmann durch das Schloss geführt wurden. Die Örtlichkeiten im Schloss kenne ich aber auch durch meine Dienstleistung im und am Schloss. Wann ich erstmals zum Wachdienst im oder am Schloss eingeteilt wurde, weiss ich heute nicht mehr.

Das Schloss selbst war ein altes, baufälliges glaublich zweistöckiges Steingebäude. Vorne, nämlich zur Landstrasse hin, war es von einem Bretterzaun umgeben. Der rückwärtige, zum Fluss abfallende Teil dürfte von einem Drahtzaun umgeben sein. Ausser dem Hauptgebäude befanden sich in der Umzäunung noch ein oder zwei Schuppen.

Als Wachtposten ausserhalb des Schlosses also am Schloss, hatte man die Aufgabe niemand Unbefugten in das Schloss hineinzulassen; vor allem aber eine Flucht oder einen Ausbruch der im Schloss untergebrachten jüdischen Arbeitskommandos zu verhindern.

Als Posten am Schloss wurde ich sehr häufig und zu jeder Tageszeit herangezogen. Bewaffnet waren wir bei diesem Posten meiner Erinnerung nach mit einer Pistole. Wir hatten den Befehl auf Juden, wenn sie flüchten wollten, zu schießen. Ich selbst wurde niemals vor die Entscheidung gestellt, ob ich diesen Befehl ausführen soll oder nicht, weil während meiner Wachzeit am Schloss niemand flüchtete.

Bald nach unserem Eintreffen in Kulmhof konnte ich selbst wahrnehmen, dass mittels LKWs Menschen in das Schloss transportiert wurden. Meinen Wahrnehmungen nach handelte es sich hierbei um Juden, wobei sowohl Frauen als auch Männer in jegliche. Altersstufen, aber auch Kinder antransportiert worden waren.

Die LKW wurden von Angehörigen des SS-Sonderkommandos und zivilen Fahrern gelenkt. Die LKW waren meistens sehr stark beladen. Mitunter kamen täglich mehrere Transport an. ZU meiner Zeit wurden die Juden immer per LKW ins Schloss gebracht. Auf jedem LKW befand sich jeweils ein Wachposten von unserem Wachkommando, der mit einem Karabiner oder einer Pistole bewaffnet war.

Vom Hören her weiss ich , dass die Juden hauptsächlich aus Polen stammten, doch sollten einige Transporte auch aus Wien und dem damaligen “Altreich” gekommen sein.

Die Anzahl der Menschen, die während meines Aufenthaltes in Kulmhof herangebracht und getötet wurden, weiss ich nicht. Es waren aber sehr viele.

Auf Grund meiner Wahrnehmungen als Wachposten bei der “Mühle” weiss ich, dass Juden mit einer Kleinbahn hergebracht wurden. Die “Mühle” war ein grosses Gebäude , aber nicht mehr als Mühle in Betrieb. Die Kleinbahn endete etwa 300 bis 300 m vor der Mühle. Nach der Ankunft der Kleinbahn mussten die Juden aussteigen und wurden zur Mühle geführt. In der Mühle mussten sie meistens übernachten und wurden am nächsten Tag mit LKW ins Schloss gebracht.

Ich war sehr oft zum Wachdienst bei der Mühle eingeteilt. Insgesamt waren wir jeweils drei Wachposten bei der Mühle und wurden nach zwei Stunden Dienst abgelöst und nach vier Stunden Freizeit wieder eingesetzt. Da sich die Juden in der Mühle immer ruhig verhielten und den notwendigen Anordnungen ohne Widerstand Folge leisteten, kam ich selbst niemals in die Lagen einen Juden mit Gewalt oder sonstigen Misshandlungen gefügig zu machen. Ich konnte nicht wahrnehmen und habe auch nichts davon gehört, dass Juden wegen eines etwaigen Fluchtversuches oder sonstigen Widersetzlichkeiten bei der Mühle misshandelt, erschossen oder auf andere Art getötet worden wären. Beim Verladen auf die Lkw mussten meinen Wahrnehmungen nach ebenfalls keine Gewaltmaßnahmen ergriffen werden, weil sie sich nicht widersetzlich zeigten.

Im Schloss selbst war ich nur sehr selten als Wachposten eingeteilt. Wenn ich eingeteilt war, dann nur zur Bewachung der im Schlossgebäude untergebrachten jüdischen Arbeitskommandos. Das Arbeitskommando, das ich zu bewachen hatte, hatte die Aufgabe, Kleider und Wertgegenstände, die den Juden vor ihrer Tötung abgenommen wurden, zu sortieren. Das Arbeitskommando setzte sich durchschnittlich aus 10-15 Juden zusammen, die an ihren Füßen mit Ketten gefesselt waren. Die Kleider oder Wertgegenstände, die zu sortieren waren, befanden sich entweder im Schlosshof oder in der Kirche, wobei ich hinzufügen muss, dass die Kleider und Wertgegenstände aus einem höhergelegenen Raum durch ein Fenster zu den zum Fluss abfallenden Hang des Schlossgebäudes geworfen wurden. Bei der Entkleidung der Juden, welche meines Wissens in einem höher gelegenen Raum im Schloss stattfand, war ich nie zugegen. Dies war Hauptaufgabe von eigens hierzu herangezogenen Polen. Ich war auch niemals Posten in jenen Kellergängen, durch die die Juden zum “Gaswagen” geführt oder getrieben wurden. Mir ist aber bekannt, dass die antransportierten Juden nach ihrer Entkleidung mit dem Hinweis, dass sie baden gehen müssten, zum Gaswagen geführt und dort vergast wurden.

Mit der Bedienung oder Handhabung des Gaswagens hatte ich nichts zu tun. Wie die Wachposten in den Kellergängen bzw. in den Umkleideräumen oder in der Nähe des Gaswagens bewaffnet waren, weiß ich nicht. Meines Wissens waren 3 oder 4 Gaswagen im Einsatz. Gelenkt wurden diese von Angehörigen des SS-Sonderkommandos. Wie die Lenker hießen, weiß ich heute nicht mehr. Das Gas wurde meines Wissens vom Auspuff des Motors mittels eines Schlauches in das Wageninnere geführt. Wer die Verbindung zwischen dem Auspuffrohr und dem Wageninneren mit dem Schlauch jeweils herstellte, entzieht sich meiner Kenntnis. Dem Hören nach dürften in einem Gaswagen 50-60 Leute hineingegangen sein. Wer die Zugangstüren zum Gaswagen schloss, nachdem die Juden drinnen waren, weiß ich nicht.

Mir ist aber bekannt, dass der Gaswagen mit den getöteten Menschen in das nahegelegene Waldlager fuhr. In der ersten Zeit wurden die getöteten Menschen im Waldlager verscharrt, später in einem errichteten Verbrennungs-Ofen verbrannt.

Das Waldlager war vom Schloss ca. 3-4 km entfernt und konnte vom Schloss her auf der Landstraße, welche nach Wartbrücken führte, erreicht werden. Als ich nach Kulmhof kam, bestand dieses Waldlager bereits, bei dem es sich um eine Waldlichtung im Ausmaß von ca. 300 m zu 600 m handelte.

Wieviel Massengräber und in welchem Ausmass in diesem Waldlager waren, weiss ich nicht. Ich bin wohl auch als Wachposten beim Waldlager eingeteilt worden, doch meistens nur zur Nachtzeit und immer ausserhalb des Lagers. Zur Bewachung der jüdischen Arbeitskommandos im Waldlager wurde ich nicht eingeteilt. Aufgabe der Wachposten ausserhalb des Waldlagers war, das Hineingehen Unbefugter zu verhindern und die Flucht der dort eingesetzten jüdischen Arbeitskommandos hintanzuhalten. Das Waldkommando wurde von einem Polizeimeister geführt. Ich weiss aber heute nicht mehr, wie dieser hiess. Ich selbst habe bei meinem Nachtdienst im Waldlager niemals ein Angehörigen der dort eingesetzten jüdischen Arbeitskommandos misshandelt oder getötet. Ich habe auch nicht wahrgenommen, dass im Waldlager Juden aus irgendeinem Grund, sei es, weil sie arbeitsunfähig geworden sind oder sich Anordnungen widersetzten, erschossen worden wären.

Mir ist bekannt, dass in dem errichteten Verbrennungs-Ofen im Waldlager die Leichen der getöteten Menschen verbrannt wurden. Ich habe lediglich gehört, aber nicht selbst gesehen, dass Leichen aus Massengräbern herausgenommen und verbrannt wurden. Es wurden also nicht nur die kurz zuvor im Gaswagen getöteten, sondern schon längere Zeit vorher getöteten Menschen im Waldlager verbrannt. Der Verbrennungsofen wurde von einem Angehörigen der Schutzpolizei errichtet. Es dürfte dies Hauptwachtmeister Runge gewesen sein. Ich selbst habe nicht wahrgenommen oder gehört dass auch noch lebende Menschen in den Verbrennungsofen geworfen wurden.

Meines Wissens wurde das jüdische Arbeitskommando, welches im Waldlager eingesetzt wurde, jeweils mit LKW in das Waldlager gebracht. Ich selbst war niemals beim Antransport des jüdischen Arbeitskommandos dabei. Das Brennmaterial für den Verbrennungsofen wurde in den umliegenden Wäldern von einem eigenen Waldkommando besorgt. Mit der Besorgung des Brennmaterials hatte ich niemals etwas zu tun.

Ich war des Öfteren auch als Wachtposten bei der Kirche eingesetzt, wo jüdische Arbeitskommando damit beschäftigt waren, Kleidungsstücke und sonstige Wertgegenstände zu sortieren. Die sortierten Gegenstände wurden mittels LKWs weggeschafft; man erzählte dass die Kleidungsstücke in eine Kleiderfabrik bzw. Stofffabrik gebracht wurden. Sie sollten dort angeblich als Ausgangsstoff für die Erzeugung neuer Stoffe verwendet worden sein. Was mit den Wertgegenständen geschah , weiss ich nicht. Ich selbst habe keinen wie immer gearteten Gegenstand der den Juden abgenommen wurde, erworben oder sonst wie an mich gebracht.

Für die Dienstleistungen in Kulmhof erhielten wir Sonderzulagen in Geld und Naturalien. Die Geldzulage betrug glaublich 12 Mark. Die Verpflegung war ganz gut. Während unserer Freizeit war es uns gestattet Filmvorführungen zu besuchen und mit en in der Nähe ansässigen Volksdeutschen persönlichen Kontakt aufzunehmen. Ich lernte auf diese Weise meine nunmehrige Gattin kennen, welche die Tochter eines Besitzers in der Nähe gelegenes Gutshofes war, es handelte sich um einen grösseren landwirtschaftlichen Betrieb. Ich dürfte mit dem Wachtkommando der Schutzpolizei bis ca. Mitte März 1943 in Kulmhof gewesen sein. Jedenfalls wurde ich mit den Angehörigen meines Wachtkommandos und Oberleutnant Hüfing sowie SS-Hauptsturmführer Bothmann und dessen Stellvertreter, SS-Untersturmführer N. PLatte [Plate] gleichzeitig zur SS-Division “Prinz Eugen” nach Jugoslawien versetzt und dort der Feldgendarmerie zugeteilt.

Ich glaube mich zu erinnern dass wir vor unserer Verlegung nach Jugoslawien auch in Berlin waren wo uns von einem höheren SS-Offizier eine Ansprache gehalten wurde. Ob uns in Berlin neuerlich strengstens Stillschweigen über die Vorgänge in Kulmhof auferlegt wurde, weiss ich nicht mehr. Wie ich bereits aufzeigte, geriet ich in Jugoslawien in russische Kriegsgefangenschaft. Nach Kulmhof kehrte ich nicht mehr zurück.

Lediglich vom Hörensagen weiss ich, dass das Vernichtungslager in Kulmhof später nochmals eröffnet worden sein soll. Wer damals dort eingesetzt war und von wem das Lager damals geleitet wurde, vermag ich nicht zu sagen.

Die Vernichtung der Juden wurde bei verschiedenen dienstlichen Anlässen und Besprechungen in Kulmhof als unbedingt notwendige Massnahme dargestellt. Es wurde hierbei von der “Lösung des Judenproblems” gesprochen. Ich selbst war innerlich mit diesen Massnahmen niemals einverstanden. Den Befehl mit dem Sonderkommando nach Kulmhof zu gehen und nachdem ich den wahren Zweck des Sonderkommandos in Kulmhof erfahren hatte, dort zu bleiben und den mit aufgetragenen Wachdienst zu versehen, konnte ich mich auf Grund der damaligen Situation nicht entziehen. Ich habe es gar nicht versucht meine Versetzung zu erreichen da ich ein diesbezügliches Ansuchen als zwecklos hielt. Ich habe auch niemals gehört dass es irgendeinem geglückt wäre, seine Versetzung zu erreichen. Ich habe niemals gehört dass man allenfalls durch eine Meldung zum Fronteinsatz eine Versetzung erreichen könnte. Für den Fall einer Befehlsverweigerung hatte ich mit strengster Bestrafung rechnen müssen, obwohl ich heute nicht mehr sicher weiss, mit welcher Bestrafung man bei Befehlsverweigerung hätte rechnen müssen.

Da ich lediglich den mir auf ertragenen Wachdienst verrichtete, selbst aber keine Menschen in Kulmhof misshandelte oder durch sonstige Handlungen oder Unterlassungen zu ihrer Tötung beigetragen habe, fühle ich mich des Tatbestands der mir nunmehr strafrechtlich vorgeworfenen wird, nicht schuldig.

Über das Verhalten und die Funktion der einzelnen Angehörigen des Polizeiwachtkommandos und des SS-Sonderkommandos kann ich heute keine sicheren Angaben mehr machen. Wenn mir nun einzelne Namen vorgehalten werden, so gebe ich hierzu wie folgt an:

SS-Hauptsturmführer Lange: Wie er mit Vornamen hiess, weiss ich nicht. Er war Lagerkommandant vor dem SS-Hauptsturmführer Bothmann. Wie sich Bothmann gegenüber den Juden verhielt, ob er persönlich Juden tötete, oder sie sonst misshandelte, weiss ich nicht.

SS-Untersturmführer Platte [Plate] war meines Wissens Stellvertreter von Bothmann. Sowohl er als auch Bothmann hielten sich sehr häufig sowohl im Schloss als auch im Waldlager auf.

Erwin Bürstinger: Meines Wissens war er Angehöriger des SS-Sonderkommandos. Er hatte glaublich den Dienstrang eines Oberscharführers. Weitere Angaben kann ich über ihn nicht machen.

Burmeister: Der Name kommt mir bekannt vor. Ich weiss aber nicht mehr, welche Funktion er in Kulmhof ausübte.

Ludwig Jung [Junk]: Mit diesem dürfte ich glaublich schon in Litzmannstadt beisammen gewesen sein. Er war so wie ich, lediglich Wachtposten in Kulmhof.

Theodor Malzmüller: Auch mit diesem war ich in Litzmannstadt schon beisammen. Ob er und Ludwig Jung gleichzeitig mit mir nach Kulmhof kamen, weiss ich nicht sicher, es könnte aber so gewesen sein.

Gustav Laabs: Er war Angehöriger des SS-Sonderkommandos. Ich glaube mich zu erinnern, dass er mit einem Gaswagen fuhr.

Gustav Hüfing: Er war Kommandant des Polizeiwachtkommandos und der unmittelbare Vorgesetzte der Polizeiangehörigen.

Otto Böge: Sicher weiss ich, dass er während meiner Zeit in Kulmhof war, kann mich aber nicht mehr ganz an seine Funktion erinnern. Es ist möglich das er Spieß des Polizeiwachtkommandos war.

Polizeimeister Willi Lenz: An einen Mann solchen Namens kann ich mich nicht erinnern.

Polizeimeister Alois Häfele: Dieser war hauptsächlich im Schloss tätig. Ihm unterstanden m.W. auch die Polen.

Revieroberwachtmeister Johannes Runge: Dieser war glaublich mit einem Kommando aus Posen gekommen. Er war ständig im Waldlager eingesetzt und Erbauer des Verbrennungsofens.

Johann Heilbrunner: Mit diesem war ich schon in Porlitz beisammen; ob ich mit ihm gleichzeitig nach Kulmhof kam, vermag ich jedoch nicht zusagen. Welche Funktionen er in Kulmhof innehatte und wie er sich den Juden gegenüber verhielt, weiss ich nicht.

Die übrigen aus dem Akt vorgehaltenen Namen der Angehörigen des Polizeiwachtkommandos S.31 – 37 sind mir zum Teil bekannt, jedoch vermag ich über das Verhalten und die Funktion dieser Namensträger in Kulmhof keine sicheren Angaben zu machen.

Lichtbilder von mir aus der Zeit in Kulmhof besitze ich nicht, da sie durch die Kriegsereignisse verloren gegangen sind.

Ende 16 Uhr

VB. Mayer eh.
Dr. Tinhof eh.
Josef Peham e.h.

Regional Court for Criminal Matters Vienna
on 12.12.1962, Start at 9 am

Present:

Judge: LGR. Dr. Johann Tinhof
Recorder: VB. Christine Mayer

Criminal case against: The accused is admonished to answer the questions to be presented clearly, precisely, and truthfully.

He states the following about his personal circumstances:

First and last name: (for women, also maiden name) Josef Peham

Nick or house name:

Marital status: married,

Names of parents: (only mother Elisabeth Peham, (father Jakob Buchegger))

First name of spouse: Rosalia, née Ryll

Day, month, year of birth: 1.3.1918

Place, district, country of birth: Schönau-Bad Schallerbach, District Grieskirchen Upper Austria

Nationality: Austrian

Religious affiliation: Roman Catholic

Occupation and position: Police Inspector

Last place of residence (address, district): Vienna, 2nd district, Engerthstr. 245/8/2/7

Education: 8 years of elementary school

Assets and income: none, approximately S 2450,- monthly net

Responsible for supporting: Wife

Previous convictions: none

According to § 38/3 StPO. due to suspicion of the crime of murder under §§ 134, 135/5 StG. interrogated, I state:

The provisions allegedly against me in this criminal case were presented to me. I plead not guilty to the crime charged against me. It is true that I belonged to a special unit of the Schutzpolizei, which was deployed in the Kulmhof extermination camp in Poland. During this deployment, I carried out the orders given to me only to the extent that I do not feel guilty of any criminal act today. I believe I did not commit any acts that could now make me accused of participating in the extermination of people at Kulmhof.

I was born on 1.3.1918 in Schönau, District Grieskirchen, to Elisabeth Pelham. My father, Jakob Buchegger, was a laborer. I had little contact with him. I was raised by my grandparents, Josef and Elisabeth Pelham, in Schönau. My mother worked as a housemaid in Vienna and never lived with me. She later married, and from this marriage, I have one half-brother, my only sibling.

In Schönau, I attended 8 years of elementary school. After leaving school in 1932, I worked initially as an agricultural laborer, then in a gravel plant, and later returned to agriculture. I did not initially learn a trade. In autumn 1938, I was drafted into the Reich Labor Service. Our camp was in Kammer-Schörfling at Attersee. In spring 1939, I was discharged from the Labor Service. After my discharge, I worked again as an agricultural laborer.

On June 1, 1940, I was drafted into the Schutzpolizei after volunteering. I intended to become a police officer. The police unit to which I was drafted was based in Vienna, but I was immediately sent to the police training battalion in Pohrlitz-Niederdonau. To my recollection, I was in the 3rd company. After about three months of basic training, my company was transferred to an SS-Police Division cyclist replacement squadron in Katschar, Upper Silesia. I was with this division for not quite a year, I believe. In March 1941, I was transferred with my then-unit to a police training battalion in Litzmannstadt. I no longer remember exactly which company I was assigned to then. My company commander was Police Captain N. Dietrich. In Litzmannstadt, our training continued; we were also used for local police duties, especially for patrol and cordoning duties. We were assigned to individual police stations for this purpose.

At the end of 1941 or the beginning of 1942, I was transferred to Kulmhof, Poland, with other members of my company. In Kulmhof, we were assigned to a police command. We had to perform cordoning and guard duties at the castle and in the forest camp.

On April 1, 1943, I married my current wife Rosalia. She was an ethnic German and lived in a village near Kulmhof. My wife had already given birth to our daughter Hertha on February 28, 1943. Since I was still with the special unit in Kulmhof at the time of my marriage, I assume that the unit was withdrawn from Kulmhof around that time. It is possible that I was on leave at the time of the marriage and the special unit had been withdrawn from Kulmhof some time before. The transfer probably occurred no earlier than mid-March 1943. In any case, I was with the special unit of the Schutzpolizei in Kulmhof until that time.

With the police special unit, as well as the members of the SS special unit also deployed in Kulmhof, I was transferred to the SS-Waffen Division “Prinz Eugen” in Yugoslavia. I had meanwhile been promoted to Police Sergeant.

With the SS Division “Prinz Eugen,” we were used as a police division, also for partisan combat. In Yugoslavia, we wore the uniform of the Waffen-SS and received the ranks of the Waffen-SS.

On October 14, 1944, I was captured by the Russians near Negotin/Yugoslavia. I was subsequently transported to Russia and ended up in the prisoner-of-war camp in Kazan. Already by the Russians, I was interrogated about my involvement with the special unit in Kulmhof and was kept in solitary confinement for 11 months because of this.

In March or April 1948, I was finally handed over to the British by the Russians. The reason for this transfer was because I was involved in the transport of a British intelligence officer in Yugoslavia in 1944; it was said to be Churchill’s nephew. Besides this intelligence officer, several other British prisoners captured in Yugoslavia were transported to Belgrade.

After handing me over to the British at the border zone in Berlin, I was interrogated by the British in Hamburg-Altona and confronted with various persons. It turned out that I had nothing to do with the matter the British were investigating. I was duly released from captivity in June or July 1948. I initially went to an aunt in Wels, as my grandparents had meanwhile passed away. I was still in Wels when I applied to join the Gendarmerie or the police. My application was granted by the Federal Police Directorate in Vienna; I believe I moved to Vienna at the end of July or the beginning of August 1948. I registered with the police in Vienna under my real name and real personal details. On October 30, 1948, I was drafted as a police recruit for training; after the training, I served at various police stations in Vienna and have been with the Alarm Department since around the end of 1955. My immediate superior department is the General Inspectorate of SW. My current rank is Police Inspector.

Since September 1948, I have been living with my wife, who managed to flee from Poland to West Germany and from there came to Vienna to join me.

My wife is currently working as a forewoman; my daughter is already self-sufficient. I have no assets.

I was never a member of the NSDAP or any of its organizations.

To the case:

As I already stated, I do not know exactly which company of the Schutzpolizei battalion in Litzmannstadt I belonged to. My company commander was first Captain Dietrich and later H. Maas. I no longer remember the names of the individual members of my company. I think I recall that Johann Heilbrunner, Theo Malzmüller, and Michalsky were in my company. But I am not sure about that today. I do not know who commanded the battalion in Litzmannstadt. We were last quartered in a barracks camp on the “Bohemian Line” in Litzmannstadt.

In Litzmannstadt, infantry training continued. But we were also used for police duties, mainly for patrols and guarding the Litzmannstadt ghetto.

I believe I was assigned to a special unit at the end of 1941 or early 1942, composed of members of the Schutzpolizei battalion in Litzmannstadt. I did not volunteer for this special unit but was ordered to join it. I do not know the criteria for the assignment. I do not remember if we were informed about the special unit’s mission in Litzmannstadt. I do not remember who led the special unit from Litzmannstadt to Kulmhof and how we were transported there. In Litzmannstadt, I had not heard about the extermination camp established in Kulmhof.

Kulmhof was a small Polish village situated by the “Ner” river. When I arrived in this place, a guard command of the Schutzpolizei and an SS special unit were already present. I assume we came to reinforce the guard command. I did not notice any significant withdrawal of Schutzpolizei members from Kulmhof due to our arrival.

To my recollection, the guard command was led by Police Lieutenant Hüfing.

The SS special unit consisted of members of the SD and was led by SS Captain Bothmann. He was also the commandant of the Kulmhof camp. His deputy was SS Second Lieutenant Platte [Plate].

Shortly after our arrival in Kulmhof, Bothmann gave us a speech explaining the purpose of our deployment in Kulmhof and imposing strict confidentiality on us. From those already there, I learned that Jews were gassed in the castle and their bodies buried in a nearby forest area. Bothmann confirmed this officially. I do not remember if any penalties were threatened by Bothmann for violating confidentiality. But I know the operations in Kulmhof were classified as “Reich secret.”

The guard command members were housed in private homes in Kulmhof. The guard command was divided into groups. I estimate the strength of the police guard command at 50-60 men. The guard command was used to guard the forest camp, the church (which served as a depot for clothing and valuables taken from the Jews), the mill, and particularly to guard the Jewish labor commands.

In Kulmhof, I was already an under-sergeant (private first class).

I believe we were guided through the castle by Bothmann after our arrival in Kulmhof. But I know the premises from my service in and around the castle. I do not remember when I was first assigned to guard duty at or near the castle.

The castle itself was an old, dilapidated two-story stone building. The front, facing the main road, was enclosed by a wooden fence. The rear, sloping down to the river, was probably surrounded by a wire fence. Apart from the main building, there were one or two sheds within the enclosure.

As a guard outside the castle, our task was to prevent unauthorized persons from entering the castle, and especially to prevent the escape of the Jewish labor commands housed in the castle.

I was frequently assigned to guard duty at the castle at all times of day. We were armed with pistols. We were ordered to shoot Jews attempting to escape. I was never faced with the decision to carry out this order, as no one attempted to escape during my guard duty at the castle.

Soon after our arrival in Kulmhof, I saw people being transported to the castle by trucks. To my knowledge, these were Jews, including women, men of all ages, and children.

The trucks were driven by members of the SS special unit and civilian drivers. The trucks were often heavily loaded, and sometimes several transports arrived daily. During my time, Jews were always brought to the castle by truck. Each truck had a guard from our guard command, armed with a carbine or a pistol.

I heard that the Jews mainly came from Poland, but some transports also came from Vienna and the “Old Reich.”

I do not know the number of people brought to Kulmhof and killed during my stay. But it was very many.

Based on my observations as a guard at the “mill,” I know that Jews were also brought by a narrow-gauge railway. The “mill” was a large building no longer in operation as a mill. The narrow-gauge railway ended about 300-400 meters from the mill. After the train arrived, the Jews had to disembark and were taken to the mill. They usually spent the night there and were transported to the castle by truck the next day.

I was often assigned to guard duty at the mill. There were always three guards at the mill, rotating every two hours with four hours off. The Jews always behaved quietly and followed necessary orders without resistance, so I never had to use force or other means to subdue them. I did not observe or hear of Jews being mistreated, shot, or otherwise killed at the mill for attempting to escape or other insubordination. Loading them onto trucks did not require force, as they did not resist.

I was rarely assigned to guard duty inside the castle. When I was, it was only to guard the Jewish labor commands housed there. These commands sorted clothing and valuables taken from the Jews before their killing. The labor command consisted of 10-15 Jews, chained at the feet. The clothing and valuables to be sorted were in the castle yard or the church. The clothing and valuables were thrown from a higher room through a window to the slope leading to the river. I was never present during the undressing of the Jews, which took place in a higher room in the castle. This was mainly done by specially assigned Poles. I was also never a guard in the basement corridors where the Jews were led to the “gas van.” But I know the Jews were led to the gas van with the pretense of going to bathe and were gassed there.

I had no involvement in operating the gas van. I do not know how the guards in the basement corridors, undressing rooms, or near the gas van were armed. As far as I know, three or four gas vans were in use. These were driven by members of the SS special unit. I do not remember the drivers’ names. The gas was fed from the exhaust pipe into the van interior using a hose. I do not know who connected the exhaust pipe to the van interior. I heard that 50-60 people could fit in one gas van. I do not know who closed the doors of the gas van after the Jews were inside.

But I know the gas van with the killed people was driven to the nearby forest camp. Initially, the bodies were buried in the forest camp, later burned in a constructed incineration oven.

The forest camp was about 3-4 km from the castle, accessible via the main road to Wartbrücken. When I arrived in Kulmhof, this forest camp already existed, a clearing of about 300 m by 600 m.

I do not know how many mass graves were in this forest camp. I was assigned as a guard at the forest camp mainly at night and always outside the camp. I was not assigned to guard the Jewish labor commands in the forest camp. The guards’ task outside the forest camp was to prevent unauthorized entry and the escape of the Jewish labor commands. The forest command was led by a police sergeant. I do not remember his name. During my night shifts at the forest camp, I never mistreated or killed any Jewish labor command members. I did not observe any Jews being shot or killed for becoming unable to work or disobeying orders.

I know the bodies of the killed people were burned in the incineration oven in the forest camp. I only heard, but did not see, that bodies were removed from mass graves and burned. So, not only the recently killed but also those killed much earlier were burned in the forest camp. The incineration oven was built by a member of the Schutzpolizei, probably Master Sergeant Runge. I never saw or heard that living people were thrown into the incineration oven.

As far as I know, the Jewish labor command working in the forest camp was brought there by truck. I was never present during the transport of the Jewish labor command. The fuel for the incineration oven was gathered by a separate forest command from the surrounding woods. I had nothing to do with gathering the fuel.

I was often assigned to guard duty at the church, where Jewish labor commands sorted clothing and valuables. The sorted items were removed by truck; it was said the clothing was taken to a factory for new fabric production. I do not know what happened to the valuables. I did not acquire any items taken from the Jews.

For the services in Kulmhof, we received special allowances in cash and kind. The cash allowance was 12 marks, I believe. The food was quite good. During our free time, we were allowed to attend film screenings and interact with ethnic Germans in the vicinity. This is how I met my current wife, the daughter of a nearby estate owner. It was a large agricultural operation. I was with the Schutzpolizei guard command in Kulmhof until about mid-March 1943. In any case, I was transferred with the members of my guard command, Lieutenant Hüfing, SS Captain Bothmann, and his deputy, SS Second Lieutenant N. Plate, to the SS Division “Prinz Eugen” in Yugoslavia, and assigned to the field gendarmerie.

I believe we were in Berlin before our transfer to Yugoslavia, where a senior SS officer addressed us. I do not remember if we were again strictly instructed to keep silent about the events in Kulmhof. As I mentioned, I was captured by the Russians in Yugoslavia. I never returned to Kulmhof.

I only heard that the extermination camp in Kulmhof was reopened later. I do not know who was deployed there then and who led the camp at that time.

The extermination of Jews was presented at various official events and meetings in Kulmhof as an absolutely necessary measure. It was referred to as the “solution to the Jewish problem.” I was never internally in agreement with these measures. I could not avoid the order to join the special unit in Kulmhof and, after learning its true purpose, to stay and perform the guard duty assigned to me. I did not attempt to request a transfer, as I considered such a request pointless. I never heard of anyone successfully getting a transfer. I never heard that one could request a transfer by volunteering for frontline duty. In case of refusing orders, I would have faced severe punishment, although I do not remember what the specific punishment would have been.

Since I only performed the guard duty assigned to me and did not mistreat or contribute to the killing of people in Kulmhof, I do not feel guilty of the crime now charged against me.

I cannot make any reliable statements about the behavior and function of the individual members of the police guard command and the SS special unit today. If individual names are presented to me, I state as follows:

SS Captain Lange: I do not know his first name. He was the camp commandant before SS Captain Bothmann. I do not know how Bothmann treated the Jews, whether he personally killed or mistreated them.

SS Second Lieutenant Platte [Plate] was, as far as I know, Bothmann’s deputy. Both he and Bothmann were often present in both the castle and the forest camp.

Erwin Bürstinger: As far as I know, he was a member of the SS special unit. He was likely a senior squad leader. I cannot provide any further information about him.

Burmeister: The name is familiar. But I do not remember his function in Kulmhof.

Ludwig Jung [Junk]: I believe I was already with him in Litzmannstadt. Like me, he was only a guard in Kulmhof.

Theodor Malzmüller: I was also with him in Litzmannstadt. I am not sure if he and Ludwig Jung came to Kulmhof with me, but it is possible.

Gustav Laabs: He was a member of the SS special unit. I believe he drove a gas van.

Gustav Hüfing: He was the commander of the police guard command and the immediate superior of the police members.

Otto Böge: I know he was in Kulmhof during my time there, but I do not clearly remember his function. He may have been the sergeant major of the police guard command.

Police Master Willi Lenz: I do not remember a man by this name.

Police Master Alois Häfele: He was mainly active in the castle. He was also in charge of the Poles, as far as I know.

District Sergeant Johannes Runge: He came with a command from Posen, I believe. He was constantly deployed in the forest camp and built the incineration oven.

Johann Heilbrunner: I was already with him in Pohrlitz; I cannot say if he came to Kulmhof with me. I do not know his functions in Kulmhof or how he treated the Jews.

The other names of police guard command members presented in the file on pages 31-37 are partially familiar, but I cannot provide reliable information about their behavior and function in Kulmhof.

I have no photographs of myself from the time in Kulmhof, as they were lost during the war.

End at 4 pm

VB. Mayer signed Dr. Tinhof signed Josef Peham signed

Archivial reference:
Landesarchiv Schleswig-Holstein, Abt. 352.3, Nr. 16511

Letter from Globocnik to Himmler of November 4, 1943
Contemporary Source

1943-11-04 Letter from Globocnik to Himmler on the completion of Aktion Reinhard (Operation Reinhard)

Introduction

On 4 November 1943, Odilo Globocnik reported to Heinrich Himmler the completion of “Operation Reinhardt, which I led in the General Government, and dissolved all the camps”. Globocnik mentions he enclosed a detailed folder and sought approval to propose Iron Cross awards for the “special achievements of this arduous task”.

Document

Der Höhere SS- und Polizeiführer
in der Operationszone
Adriatisches Küstenland

Gl./Go. – Tgb.No 225/43

An den
Reichsführer-SS und Chef
der Deutschen Polizei
Heinrich Himmler,
Berlin

Reichsführer!

Ich habe mit 19.10.1943 die Aktion Reinhardt, die ich im Generalgouvernement geführt habe, abgeschlossen und alle Lager aufgelöst.

Als Abschlußdarstellung erlaube ich mir, beiliegende Mappe, Ihnen, Reichsführer, zu überreichen.

Meine Feststellungen in Lublin haben ergeben, daß es sich im Generalgouvernement und besonders aber im Distrikt Lublin um einen besonderen Ausstrahlungsherd gehandelt hat und versuchte ich daher diese Gefahrenmomente bildlich festzuhalten. Es wird vielleicht für die Zukunft sich zweckmäßig erweisen, auf die Ausschaltung dieser Gefahr hinweisen zu können. Andererseits aber habe ich versucht, eine Darstellung über den Arbeitseinsatz zu geben, aus dem nicht nur die Arbeitsmenge zu ersehen ist, sondern auch mit wie wenig Deutschen dieser Großeinsatz ermöglicht wurde. Er ist heute jedenfalls so angewachsen, daß sich namhafte Industrien hierfür interessieren.

Ich habe mittlerweile diese Arbeitslager an SS-Obergruppenführer Pohl übergeben.

Ich bitte, Reichsführer, diese Mappe durchzusehen.

Bei einem Besuch haben mir Reichsführer in Aussicht gestellt, daß für die besonderen Leistungen dieser harten Aufgabe einige EK’s nach Abschluß der Arbeiten verliehen werden könnten. Ich bitte, Reichsführer, um Mitteilung, ob ich hierfür Vorschläge unterbreiten darf.

Ich darf mir erlauben darauf hinzuweisen, daß für den Warschauer-Einsatz, der einen verhältnismäßig kleinen Teil der Gesamtarbeit ausgemacht hat, an die Kräfte des dortigen SS- und Polizeiführers ebenfalls eine solche Verleihung bewilligt wurde. Ich wäre Ihnen, Reichsführer, für eine positive Entscheidung diesbezüglich sehr dankbar, als ich gerne die harte Arbeit meiner Männer belohnt sehen möchte.

Heil Hitler!

gez.
[Unterschrift]
SS-Gruppenführer
und Generalleutnant der Polizei

The Higher SS and Police Leader
in the Operational Zone
Adriatic Coastal Land

Gl./Go. – Ref.No 225/43

To the
Reichsführer-SS and Chief
of the German Police
Heinrich Himmler,
Berlin

Reichsführer!

On October 19, 1943, I completed Operation Reinhardt, which I led in the General Government, and dissolved all the camps.

As a final report, I am submitting the enclosed folder to you, Reichsführer.

My findings in Lublin have shown that the General Government, especially the Lublin district, was a particular hotspot, and I tried to document these danger moments visually. It might be useful for the future to point out the elimination of this danger. On the other hand, I have tried to provide a report on the labor deployment, which shows not only the amount of work done but also how few Germans were involved in this major operation. It has grown to such an extent that well-known industries are now interested in it.

I have since handed over these labor camps to SS-Obergruppenführer Pohl.

I request, Reichsführer, that you review this folder.

During a visit, the Reichsführer indicated that some Iron Crosses could be awarded for the special achievements of this arduous task upon completion of the work. I request, Reichsführer, to be informed if I may submit proposals for this.

I would like to point out that for the Warsaw operation, which constituted a relatively small part of the overall work, the forces of the local SS and Police Leader were also granted such an award. I would be very grateful for a positive decision in this regard, as I would like to see the hard work of my men rewarded.

Heil Hitler!

Signed
[Signature]
SS-Gruppenführer
and Lieutenant General of the Police

Archivial reference:

Bundesarchiv, NS 19/2234

Report "The Incidents in Kulmhof" of April 1942 by Hersz Wasser on Chelmno Extermination camp
Contemporary Source

1942-04-00 Report by Hersz Wasser “The Incidents in Kulmhof” on Chelmno Extermination Camp

Introduction

In a report titled “The Incidents in Kulmhof,” Hersz Wasser, the secretary of the Warsaw Ghetto underground organisation Oneg Shabbbat, describes the atrocities at the Chelmno Extermination Camp, also known as Kulmhof, during December 1941 and January 1942. The document was addressed to the Polish Home Army in April 1942.1

Document

Die Vorfälle in Kulmhof

In der zweiten Hälfte des M. Dezember 1941 und im Laufe des M. Jänner 1942 ereigneten sich im Dorfe Kulmhof Kreis Warthbrücken Fälle, welche an Greul und Barbarei alle bisherigen menschlichen Begriffe übertreffen.

Im Zeitlauf von etwa 4 Wochen vor der sogenannten Aussiedlung aus den gegebenen Judengemeinden wurde von den deutschen Behörden auf die gesamte jüdische Bevölkerung eine Kopfsteuer in der Höhe von RM 4.- auferlegt. Ausserdem wurden alle Juden (Männer von 14-60 und Frauen bis 50) einer ärztlichen Untersuchung unterzogen zwecks Feststellung ob sie arbeitseinsatzfähig sind, d.h. ob sie sich zur physischen Arbeit eignen. Diese Tatsachen beunruhigten ernstlich die Judenräte, jedoch alle Bemühungen zur Aufklärung des wahren Sinnes dieser Verordnungen haben fehlgeschlagen. Wohl hier und da sind ein deutscher Beamte oder SS Mann versichert, dass alle Juden aus dem Warthegau nach Pinsk, Galizien oder anderswo ausgesiedelt werden, aber diese Nachrichten trugen dem Charakter subjektiver Annahmen der Informateure ohne sich auf welche Daten zu stützen. Man schenkte dem keinen Glauben in der Meinung, dass nach 2-jährigen Bestehen des Warhegaus nach der Reduzierung bis zum Minimum der jüdischen Siedlungen, auf diese Angelegenheit niemand zurückkommen wird. Übrigens haben die schweren Lebensbedingungen der Juden im Warthegau und das Fehlen jeglichen Kontakts mit den massgebenden deutschen Stellen es verursacht, dass sämtliche Bemühungen erfolg- und zwecklos waren.

Die Juden des Kreises Kolo wussten lediglich von der Aussiedlung der Hinterberger Juden im Oktober 1941, welche sich auf ganz geheime Art vollzogen hat. In Hinterberg wurde die ganze jüdische Bevölkerung des Kreises Konin in der Zahl 8000 Seelen konzentriert. Die Amtshandlungen vor der Aussiedlung kamen vor ebenfalls in Hinterberg. Die Juden entrichteten die Kopfsteuer in der Höhe von RM 4.- und wurden ärztlich untersucht. Nach einer gewissen Zeit begann die Aussiedlung. In Partien zu je 60 Mann wurden die Juden in Lastautos weggeführt, wobei jeder nur 1 kg Paket mitnehmen durfte. Die Fahrt endete in den Kasimir-Wäldern in der Gegend vom Hinterberg. Dort stiegen alle aus und gingen in den Wald. Dann hörte man nichts mehr von ihnen. Sowohl Eilboten wie auch überall ins Reich und Generalgouvernement entsendete Briefe brachten nichts Neues. Die Tiefen der Kasimir-Wälder bargen das Geheimnis der Ausgesiedelten Hinteberger Juden.

Mitte Dezember 1941 wurde die ganze jüdische Bevölkerung aus Kolo (2000 Seelen) und Dombje a Ner (1000 Seelen) nach Kulmhof weggeführt. Die Aussiedlung umfasste wörtlich alle Juden. In Lastautos wurden Säuglinge, Kinder, Greise, Bettlägerige und alle übrigen mit dem ganzen Hab und Gut verladen und in Partien zu 60 Personen nach Kulmhof gebracht. Kulmhof ist ein auf der Strasse von Kolo nach Dombje a/ Ner ca 12 Kilometer von Kolo entferntes Dorf.

Die deutschen Behörden verbreiteten tendenziös Gerüchte, dass Kulmhof eine ausschließlich jüdische Siedlung im Kreis Kolo werden wird. Die Juden werden dort ihren Lebensunterhalt auf Grund produktiver Arbeit organisieren.

Das Schicksal der Juden aus Kolo und Dombje a/ Ner interessierte lebhaft die restlichen Gemeinden des Kreises Kolo. Die Juden aus Klodawa (1200 jüdische Einwohner), aus Izbica-Kuj. (1800 jüd. Einwohner), aus Bugaj (Bugitten, 800) und aus Sompolno (1000) glaubten richtig, dass auch sie dasselbe Schicksal erwartet. Um die Lebensbedingungen in Kulmhof genau kennenzulernen, entsendeten sämtliche Gemeinden polnische und deutsche Boten. Diese sollten konkrete Nachrichten über Kulmhof bringen. Die erhaltenen Nachrichten hatten gleichen Wortlaut: die Juden werden im Kulmhofer Schloss untergebracht, von wo sie nicht mehr herauskommen. Ins Schloss werden keine Lebensmittel gebracht. Die dortigen Bauern beobachten oft ein graues Lastauto, das mehrmals im Tage ins Schloss fährt und es verlässt und dann in die Lubrodzer Wälder fährt. Sie äusserten die Meinung, dass die Juden vergast werden. Man glaubte dem nicht und behandelte diese Nachrichten als ein Produkt bäuerlicher Phantasie. Das Leben floss weiter. Allein die Stimmung war sehr gedrückt- die Atmosphäre wurde dichter.

Am 2-ten und 4-ten Jänner 1942 wurden 46 Männer (30 und 16) aus Klodawa, am 6-ten und 9-ten Jänner 45 Männer (29 und 16) aus Izbica-Kuj. (Mühlental), am 9-ten Jänner 16 Männer aus Bugitten (Buhaj) genommen und nach Kulmhof weggeführt. In Bugitten lebten bereits 800 aus Kolo und Babjak ausgesiedelte Juden die dort musterhafte Landsiedlunge eingerichtet haben. Die Prozedur der früheren Einiehung der Kopfsteuer in der Höhe von 4 RM der ärztlichen Untersuchung der Juden und der Wegführung vorher einer gewissen Anzahl jüdischer Männer nach Kulmmhof betraf sowohl Warthbrücken und Dombje wie auch die oben erwähnten Städte.

Es unterliegt gar keinen Zweifel, dass die Aktion ideal vorbereitet und koordiniert war und die Ortsgendamerie von dem die jüdischen Bevölkerung erwartenden Schicksal genau benachrichtigt war. So haben z.B. in Izbica-Kuj. sämtliche Gendarmen darunter Ltnt. Johanne, Meister Plätzennieder und der volksdeutsche Gendarm Schmalz keinen Juden von der wahren Tatsache informiert, dagegen habe sie alle belogen und behauptet, dass ihnen von irgendwelcher Aussiedlung der Juden nichts bekannt ist.

Die früher weggeführten Juden erfüllten die Aufgaben der Gräber.

In der Zeit von 2-ten bis 9-ten Jänner wurden aus dem jüdischen Gheto in Lodz gebracht Zigeuner hingerichtet (manche glaubten, dass die Zigeuner politische Verbannte aus Jugoslawien sind). Am 10-ten und 12-ten Jänner wurden Juden aus Klodawa, am 13-ten Juden aus Bugaj, am 14-ten u. 15-ten Jänner Juden aus Izbica-Kuj. und vom 16-an Juden aus Lodz hingerichtet. Die erste Partie der nach Kulmhof “ausgesiedelten” Lodzer Juden zählte 750 Familien, ungefähr 3000 Seelen. Informateure (die am 15-ten Jänner aus Lodz nach Kulmhof gebrachten Gräber) geben an, dass die “Aussiedlung” der Juden aus Lodz 10.000 Personen erfassen soll.

Die Juden wurden in Lastautos, zuerst in Partien zu 60 , dann zu 90 Personen gebracht. Das Gepäck wurde in der Kirche, die links an der Strasse gelegen ist, abgelegt. Die rings um der Kirche befindlichen Gebäude wrden durch mundierte und nichtmunduierte Gestapo requiriert. Weiter links liegt das betreffende Dorf. Rechts von der Strasse, etwa 100 m entfernt, befindet sich das kulmhofer Schloss. Dort eben fuhr jedes Mal das Auto mit den Opfern vor. Beim Aussteigen aus dem Wagen war ein älterer, etwa 60-jähriger Deutsche behilflich und benahm sich gegen die Deliquenten sehr herzlich. Hielt die Säuglinge, damit die Mütter aus den Auto steigen können, den Alten und Kranken half er aus dem Wagen. Die Kranken stützten sich auf seinen Arm auf dem Wege ins Schloss. Durch sein herzliches Auftreten erwarb er sich die Sympathie und Vertrauen aller.

Das Schloss, von dem die Rede ist, ist ein altes einstöckiges Gebäude nach einem durch die Kriegshandlungen in den Jahren 1914-1918 vernichtetes Schlösschen. Einen düsteren Eindruck machte der Anblick der fehlenden Fensterscheiben. Das richtige Gebäude befindet sich im zweiten Hof. Der Raum, in dem man die Opfer gebracht hat, war ein grosses beheiztes Zimmer. Von dort führt eine Treppe hinunter ins Untergeschoss. Dort befindet sich ein Korridor, an dessen Ausgang eine Rampe aufgestellt wurde, zu der eine kleine Treppe führt. Im Untergeschoss befinden sich mehrere Kellerzimmer. Die Eingangstür führt in den ersten Hof und die zweite in den zweiten, den richtigen Schlosshof. Das ganze Schloss war durch starke Gendarmarie-Posten bewacht. Es waren dort zumindest 20 Gendarme. Gestapo, welche die ganze Aktion leitete, handelte nach einem präzis-ausgearbeiteten Plan. Das Grundprinzip der ganzen Aktion war vollständige Diskretion. Die Einzelnen Teile waren derart perfekt zusammengestellt, dass nicht ein Mal kam es vor, dass sich 2 Gruppen der “ausgesiedelten” zusammengetroffen hätten.

Ein SS-Offizier und der erwähnte 60 jährige hielten an die Versammelten Ansprachen. Sie erklärten, dass alle Versammelten nach Litzmannstadt Ghetto fahren werden, wo die Männer in Fabriken und Shops beschäftigt werden und die Frauen werden sich mit Hauswirtschaft befassen und die Kinder werden in die Schule gehen. Vor der Abreise nach Lodz müssen aber die Juden in speziell eingerichteten Schwitzbad, wo auch ihre Sachen desinfiziert werden. Alle müssen sich ausziehen, die Männer bleiben in Hemden und Unterhosen, die Frauen in Hemden. Ausweise und Wertgegenstände sollen in einem Tuch aufbewahrt werden. Das in der Kleidung eingenähte Geld soll herausgenommen werden, damit es im Desinfektor nicht vernichtet wird.

Nach dieser Vorbereitung der Versammelten wurde die Tür geöffnet und durch eine kleine Treppe die hinunter führte wurden sie höflich aufgefordert ins Bad zu gehen. Nach dem Verlassen des Zimmers fiel stark die Temperatur, da es draussen ein starker Frost herrschte und der Korridor gänzlich unbeheizt war. Auf die Klagen der Versammelten antwortete der 60-jährige Deutsche und der SS-Offizier auf höfliche und herzliche Art, sie mögen ein wenig Geduld haben, bis sie in dem Baderaum kommen. Der “Baderaum” war eben die Rampe, auf die man die Opfer mit Peitschen und Stöcken gejagt hat und von wo sie in das Gasauto das an der zweiten Seite der Rampe untergebracht war, verladen wurden. Die Herzlichkeit und Höflichkeit schwanden. Eine unbeschreibliche Verzweiflung und wilder Schrecken packte die Unglücklichen. Sie schrieen und weinten und beteten laut. Der Wagen, in den die Opfer hineingejagt wurden (es war derer zwei) war ungefähr so groß wie ein grosses Lastauto. Grau, hermetisch abgesperrt, hatte gut zugepasste Türen mit einem Aussenriegel versehen. Innen war keine Sitzplätze. Die Wände waren mit Blech beschlagen, der Fußboden mit Strohmatten auf hölzerne Leisten ausgelegt. Unter den Leisten, zu beiden Seiten des Wagens, waren zwei 15-cm breite Gasröhren untergebracht. Beide Röhren , der Öffnungen sich im Innern des Wagens befanden, führten in den Fahrerraum wo sie mit einer Gasleitung verbunden waren, welche mit mehreren Knöpfen versehen war.

Nachdem alle verladen waren und das Auto hermetisch abgesperrt war fuhr der Wagen durch die beiden Schlosstore in den 7 km in der Richtung Kolo entfernten Wald. Die Fahrt dauerte 15 Minuten. Links von der Strasse führte ein halb-kilometerlanger glattgemachter Weg und wieder links davon nach ungf. 200 meter Fahrt sah man den Standplatz. Es war dies ein Wiesenplatz umstellt mit Gendarmen mit schiessbereiten Hand Maschinengewehren. Entlang des Platzes zog sich im Rechteck ein Graben bis zum Weg der zum Platz führte.

Der Graben vielmehr das gemeinsame Grab der vergasten Opfer war unten 1,5 Meter und oben 5 Meter breit. Die Tiefe betrug 5 Meter.

Am Platz drehten sich die Gräber ind Zahl von ung. 20-50, und durchschnittlich 30 Gendarmen und S.S. Männer und civile Gestapo. Ein Teil der Gräber war mit dem aufgraben des durch den Frost hartgewordenen Bodens, ein anderer Teil wieder bei den Leichen. Die Gräber sowohl die im Mannesalter wie auch 15 jährige Jungs und 60 Jährige Greise arbeiteten nur dürftig gekleidet u.z. in Hosen Unterhosen Hemden und Stiefeln. Andere Garderobeteile mussten sie ablegen.

Der Wagen blieb ungefähr 100 Meter vom Grab stehen. Der Fahrer und Henker in einer Person drückte auf die Knöpfe des Gasaparates der im Fahrerraum montiert war und ging hinaus. Die Fahrer der beiden Hinrichtungswagen waren wie gesagt gleichzeitig die Henker. Es waren dies SS-Männer mit dem Totenkopf auf den Mützen. Auf dem Wagen drängte ein gedämpftes Geschrei, Lärmen und Weinen und Klopfen in die Wände. Nach einer gew. Zeit (etwa einer Viertelstunde) war alles wieder still. Dann stieg der Fahrer und Henker wieder in den Fahrerraum und schaute mit Hilfe einer elektrischen Taschenlampe in das Innere der Gaskammer (Wageninnere) um festzustellen ob der Tod eingetreten ist. Zwischen der Gaskammer und dem Fahrerraum waren 2 Scheiben. Nachdem er festgestellt hat dass der Tod eingetreten ist fuhr er näher zum Grab. Dann wartete er 5 Minuten wonach der sog. SS Platzoffizier der sich durch eine unbegreifliche Barbarei und Sadismus auszeichnete den Befehl gab die Türe des Wagens zu öffnen. Es schlug ein starker Gas Geruch. Nach weiteren 5 Minuten schrie der Offizier: “Juden geht Tefilin legen das hiess schmeisst die Leichen heraus. Diese Arbeit verrichteten 8 Juden von denen 4 die Leichen aus dem Wagen holten 2 warfen sie ins Grab und 2 legten sie dort zurecht. Die Leichen im Wagen waren in einem schrecklichen Durcheinander, beinahe alle waren mit Kot beschmutzt wahrscheinlich von Schreck oder durch die Wirkung des Gases. Die Toten behielten aber die natürliche Hautfarbe und sahen eher aus wie im Schlaf. Das Hinauswerfen der Leichen vom Wagen geschah schnell und brutal. Der Offizier schrie und schlug mit der Peitsche. Frauenleichen wurden bei den Haaren die anderen bei den Händen und Füßen gepackt und so auf einen Haufen geworfen. Dann haben 2 Deutsche in zivil die Leichen speziell genau untersucht um ihnen die Wertsachen abzunehmen. Die Prozedur sah mehr weniger so aus. Aus dem Haufen nahm man der Reihe nach je eine Leiche und untersuchte sie genau. Die Halsketten wurden heruntergerissen die Eheringe von den Fingern heruntergezogen, die Goldkronen aus dem Mund gerissen. Es wurde genau nachgesehen, ob nicht Wertsachen und Gold im After oder den weiblichen Organen verborgen liegen. Diese Prozedur rief unter den terrorisierten Gräbern einen wahren Schrecken und Wutanfall hervor. Die Zigeuner wurden zum Unterschied von den Juden im Gasauto mitsamt ihren Hab sogar mit den Wertsachen untergebracht und nach erfolgter Hinrichtung zusammen bestattet. Dann wurden die geschändeten und beraubten Leichen in dem Grab geworfen. Diese Arbeit verrichteten 2. hierzu speziell gewählten Juden. 2 andere jüdische Gräber arbeiten im Grab selbst unter den Befehl eines SS-Mannes welcher mit Hilfe eines Zweiges, oben stehend die Arbeit leitete und zeigte, wie die Leichen gelegt werden sollen. Diese wurden mit dem Gesicht zum Boden gelegt – neben dem Kopfe der einen lagen die Beine der anderen. Im Freiraum legte man die Säuglinge, Kinder und bei den Zigeunern das Hab und Gut.

Nach dem Entleeren wurde der Wagen von menschlichen Kot und anderen Unsauberkeiten gereinigt, dann fuhr er fort.

Täglich wurden 6-9 Transporte beerdigt. Eine Schicht zählte bis 200 Leichen. Jede Schicht wurde mit Erde zugeschüttet und ab 17. Jänner schüttete man noch Chlorkalk darüber um den üblen faulen Geruch zu beseitigen.

Der Kulmhofer Wald wo diese massenhafte, unheimliche Hinrichtung stattfand, war dicht mit Gendarmarieposten besetzt. Es ging darum, die absolute Sicherheit zu gewinnen, dass das schreckliche Geheimnis des höllischen Mordens ganzer jüdischer Siedlungen nicht entdeckt werden. Die am Mordplatz tätigen Gendarmen hatten die Aufgabe die Gräber bei jedem Ortswechsel (vom Grab zum Wagen, zum Mittagessen) zu hüten und ihnen fortwährend mit den HMG zu drohen.

Die Gräber sassen im Schloss in 2 anschliessenden Kellern. Der Tag begann um 7 Uhr früh. Der zivile deutsche Koch brachte den Eimer mit dem Frühstück. Es bestand aus einen bitteren lauen schwarzen Kaffee und trockenen Brot, das aus dem Gepäck der jüdischen Opfer stammte. Nach dem Frühstück meldete der diensthabende Gendarm dem SS Offizier. Dann öffnete er die 3-fach geschlossene Tür, es kam der Befehl: Juden raus! Nicht ein einziges mal kam es vor dass der SS-Offizier in Keller stieg, denn er fürchtete die verzweifelten, desperaten Gräber, die vom Hass gegen die Henker erfüllt waren. Beim Verlassen des Kellers wurden die Gräber mehrmals gezählt. Jede Partie wurde in den Hof geführt. Der Hof war mit 20 Mann starken Feldgendarmie-Posten bestellt, mit HMG gegen die Versammelten gerichtet. Nach neuerlichen Zählen der Gräber wurden sie im Auto verladen. Zwei Wagen, ein Lastauto und eine Autokarre führten sie zum Hinrichtungsplatz. Hinter dem Wagen fuhr eine Limousine mit mund. und nichtmund. Gestapo.

In der Zeit der kurzen Jännertage, wenn man um 8 Uhr früh hinausfuhr, war es noch finster, so dass man noch keinem Fremden begegnete.

Die Arbeit am Hinrichtungsplatz begann gegen 8.30 früh und dauerte bis Mittag, d.h. 12.30. Es fiel der Befehl: Spaten stehen lassen! Die Gräber verließen den Graben und eskortiert von SS Männern und Gendarme begaben sich zum Ort, wo sich ihre Kleidung befande. Dort befahl man ihnen sich zusammenzudrücken und sich am Gepäck hinsetzen. Das Mittagessen bestand wieder aus bitterem Kaffe, kalten schwarzen Kaffee und hartem gefroren Brot.

8 Gräber, die unmittelbar bei den Leichen beschäftigt waren, durften das Grab nicht verlassen. Dorthin wurde ihnen der Kaffee ohne Brot gereicht. Vor dem Beenden des Arbeitstages befahl man ihnen, sich in das Grab mit den Gesicht zu den Leichen gewendet zu legen und ein SS Mann durchlöcherte ihnen die Köpfe mit dem HMG. Die übrigen schütteten das Grab zu und begaben sich eiligst unter Eskorte der Gendarme auf dem Sammelplatz. Mehrmals wurde ihre Zahl kontrolliert. Nach dem Befehl: – Juden anziehen! – zogen sich alle an. Grundsätzlich endete der Arbeitstag um 5 Uhr. Es waren jedoch Tage, besonders beim Hinrichten der Lodzer Juden, dass bis zum späten Abend bei Scheinwerferlicht gearbeitet wurde.

Während der Arbeit im Grab verrichteten die Gräber oft das Gebet für die Gestorbenen, das s,g. Kadisch. Die Arbeiter mussten oft zusehen, wie ihre nahem Verwandten in das Grab geworfen wurden.
Jede Erscheinung der Ermüdung wurde mit harten Prügeln am nackten Körper oder mit dem Tod bestraft.
Der Platz-Offizier war oft betrunken und in der Folge hatte er die Arbeiter noch barbarischer und herzloser geprügelt.
Beinahe jeden Tag kamen SS-Offiziere in Autos um die “Arbeit” mitanzusehen. Mit sichtlicher Befriedigung schauten sie der Hinrichtung zu und drückten dann dem Platz-Offizier mit Anerkennung die Hand.

Folgender Vorfall fand am 13. Jänner statt: nach dem Hinauswerfen der Leichen aus der Gaskammer stellte es sich heraus, dass ein Säugling aus Bugitten in ein Polster gehüllt durch einen wunderlichen Zufall nicht vergast wurde. Es begann zu weinen, aber ein Schuss aus dem MG in das Köpfchen des Kindes machte das wunderbar-gewonne Leben des Säuglings ein Ende. Die Nazi-Gerechtigkeit war befriedigt.

Im Schlosskeller war es kalt und düster. Am Boden lag in Unordnung das Kleidungsgepäck der Gräber. Die Hände mit Eis bedeckt. Im Winkel brannte eine kleine Petroleumlaterne. Im zweiten stand ein Latrineeimer. DIe Nerven der noch lebenden Opfer waren derart zerrüttet dass das Weinen erwachsener Männer war eine natürliche Erscheinung. Die einen hielt noch der Selbsterhaltungstrieb, die anderen unterlagen gänzlich der Verzweiflung und begingen Selbstmord. Über alles aber wollten alle aus der Falle hinaus, um die noch bestehenden jüdischen Gemeinden und die ganze Welt von den schrecklichen Geschehnissen in den Kulmhofer Wald zu alarmieren.

Es kam noch vor, dass der Wächter verlangte, dass die Juden singen. Es half kein Flehen und Bitten. Das MG zwang sie zum Gehorchen. Man sang Fragmente des Gebetes “Schma Israel” und das Nationallied “Hatikwa” (Die Hoffnung). Alle fühlte sich wie vor dem Gottesgericht. Der Ernst und völlige Gleichgültigkeit zu den irdischen Angelegenheiten und Leidenschaften erfüllten ihr Dasein. Doch war das dem brutalen Wächter zu wenig. Die Juden mussten laut den von ihm gesprochenen Satz wiederholen: “Wir Juden danken Adolf Hitler für diese Sache” und dann “Wir Juden danken Adolf Hitler für das Essen.”

Die Richtigkeit der obigen Beschreibung unterliegt keinen Zweifel. Sie stützt sich auf sicheres Quellenmaterial.

The Incidents in Kulmhof

In the second half of December 1941 and during January 1942, incidents occurred in the village of Kulmhof, Warthbrücken district, which surpassed all previous human notions of cruelty and barbarism.

Approximately four weeks before the so-called resettlement from the given Jewish communities, the German authorities imposed a head tax of RM 4 on the entire Jewish population. Additionally, all Jews (men aged 14-60 and women up to 50) were subjected to a medical examination to determine if they were fit for physical labor. These facts seriously worried the Jewish councils, but all efforts to clarify the true meaning of these regulations failed. Here and there, a German official or SS man assured that all Jews from the Warthegau would be resettled to Pinsk, Galicia, or elsewhere, but these reports were seen as subjective assumptions without data to back them up. No one believed that, after two years of the Warthegau’s existence and the reduction of Jewish settlements to a minimum, this matter would resurface. Moreover, the harsh living conditions of Jews in the Warthegau and the lack of any contact with the relevant German authorities caused all efforts to be futile and pointless.

The Jews of the Kolo district only knew about the resettlement of the Hinterberg Jews in October 1941, which was carried out in a very secretive manner. In Hinterberg, the entire Jewish population of the Konin district, numbering 8,000 souls, was concentrated. The formalities before the resettlement also took place in Hinterberg. The Jews paid the head tax of RM 4 and were medically examined. After some time, the resettlement began. In groups of 60 men, the Jews were taken away in trucks, each allowed to carry only a 1 kg package. The journey ended in the Kazimier forests in the Hinterberg area. There, they disembarked and walked into the forest. Then nothing more was heard of them. Neither couriers nor letters sent throughout the Reich and General Government brought any news. The depths of the Kazimier forests held the secret of the resettled Hinterberg Jews.

In mid-December 1941, the entire Jewish population of Kolo (2,000 souls) and Dombje a Ner (1,000 souls) were taken to Kulmhof. The resettlement literally included all Jews. Infants, children, the elderly, bedridden individuals, and all others, with all their belongings, were loaded onto trucks and brought to Kulmhof in groups of 60 people. Kulmhof is a village about 12 kilometers from Kolo on the road to Dombje a/ Ner.

The German authorities spread tendentious rumors that Kulmhof would become an exclusively Jewish settlement in the Kolo district. The Jews were to organize their livelihoods there based on productive work.

The fate of the Jews from Kolo and Dombje a/ Ner was of keen interest to the remaining communities of the Kolo district. The Jews from Klodawa (1,200 Jewish residents), Izbica-Kuj. (1,800 Jewish residents), Bugaj (Bugitten, 800), and Sompolno (1,000) correctly believed that they would share the same fate. To learn about the living conditions in Kulmhof, all communities sent Polish and German messengers. These were to bring concrete news about Kulmhof. The reports they received were identical: the Jews were housed in the Kulmhof castle, from which they did not come out. No food was brought to the castle. The local farmers often saw a gray truck that drove to the castle several times a day, left, and then drove into the Lubrodzer forests. They expressed the opinion that the Jews were being gassed. This was not believed and was treated as a product of peasant imagination. Life went on. However, the mood was very depressed—the atmosphere became denser.

On January 2nd and 4th, 1942, 46 men (30 and 16) from Klodawa, on January 6th and 9th, 45 men (29 and 16) from Izbica-Kuj. (Mühlental), and on January 9th, 16 men from Bugitten (Buhaj) were taken to Kulmhof. In Bugitten, 800 Jews expelled from Kolo and Babjak had already set up a model rural settlement. The procedure of collecting the head tax of 4 RM, the medical examination of Jews, and the prior removal of a certain number of Jewish men to Kulmhof applied to both Warthbrücken and Dombje as well as the aforementioned towns.

There is no doubt that the action was ideally prepared and coordinated, and the local gendarmerie was fully informed of the fate awaiting the Jewish population. For example, in Izbica-Kuj., all gendarmes, including Ltnt. Johanne, Meister Plätzennieder, and the ethnic German gendarme Schmalz, did not inform any Jew of the true situation but lied, claiming they knew nothing of any Jewish resettlement.

The previously removed Jews fulfilled the tasks of gravediggers.

From January 2nd to 9th, Gypsies from the Jewish ghetto in Lodz were brought and executed (some believed the Gypsies were political exiles from Yugoslavia). On January 10th and 12th, Jews from Klodawa, on January 13th Jews from Bugaj, on January 14th and 15th Jews from Izbica-Kuj., and from January 16th Jews from Lodz were executed. The first group of Lodz Jews “resettled” to Kulmhof numbered 750 families, approximately 3,000 souls. Informants (the gravediggers brought from Lodz to Kulmhof on January 15th) reported that the “resettlement” of Jews from Lodz was to include 10,000 people.

The Jews were brought in trucks, first in groups of 60 and then 90 people. The luggage was deposited in the church, located on the left side of the road. The buildings around the church were requisitioned by uniformed and non-uniformed Gestapo. Further to the left was the concerned village. About 100 meters to the right of the road was the Kulmhof castle. This was where the truck with the victims stopped each time. An elderly, approximately 60-year-old German man assisted the victims in getting off the truck and behaved very kindly towards them. He held infants so that mothers could get off the truck, helped the elderly and sick out of the vehicle. The sick leaned on his arm as they walked to the castle. His cordial demeanor earned him the sympathy and trust of all.

The castle in question is an old single-story building, replacing a small castle destroyed by war actions in 1914-1918. The sight of the missing window panes created a gloomy impression. The actual building is in the second courtyard. The room where the victims were taken was a large heated room. From there, a staircase led down to the basement. There is a corridor at the end of which a ramp was set up, accessed by a small staircase. In the basement, there are several cellar rooms. The entrance door leads to the first courtyard, and the second door leads to the second, the main castle courtyard. The entire castle was guarded by strong gendarmerie posts. There were at least 20 gendarmes. The Gestapo, which led the entire action, acted according to a precisely worked-out plan. The basic principle of the entire action was complete discretion. The individual parts were so perfectly coordinated that it never happened that two groups of the “resettled” met each other.

An SS officer and the mentioned 60-year-old addressed the assembled victims. They explained that all assembled would go to the Litzmannstadt ghetto, where the men would work in factories and shops, women would take care of housekeeping, and children would attend school. However, before leaving for Lodz, the Jews had to go to a specially equipped steam bath, where their belongings would also be disinfected. Everyone had to undress, men remaining in shirts and underwear, women in shirts. Identity documents and valuables were to be kept in a cloth. Money sewn into clothing was to be removed so it would not be destroyed in the disinfectant.

After this preparation, the assembled were politely asked to go to the bath through a small staircase leading down. Upon leaving the room, the temperature dropped sharply, as it was very frosty outside and the corridor was completely unheated. The 60-year-old German and the SS officer replied politely and warmly to the complaints of the assembled, asking them to have a little patience until they reached the bath. The “bathroom” was actually the ramp where the victims were driven with whips and sticks and from which they were loaded into the gas van stationed on the other side of the ramp. The cordiality and politeness disappeared. An indescribable despair and wild terror gripped the unfortunate. They screamed, cried, and prayed loudly. The truck into which the victims were herded (there were two) was about the size of a large truck. Gray, hermetically sealed, with well-fitted doors secured by an external latch. Inside, there were no seats. The walls were lined with metal sheets, the floor covered with straw mats on wooden slats. Under the slats, on both sides of the truck, were two 15-cm wide gas pipes. Both pipes, with openings inside the truck, led to the driver’s cabin where they were connected to a gas line with several buttons.

After all were loaded and the truck was hermetically sealed, it drove through the two castle gates to the forest 7 km away towards Kolo. The ride took 15 minutes. A smooth path, half a kilometer long, led to the left of the road, and after another 200 meters, one reached the execution site. It was a meadow surrounded by gendarmes with ready-to-fire hand machine guns. Along the site, a trench was dug in a rectangular shape leading to the path to the site. The trench, or rather the mass grave of the gassed victims, was 1.5 meters wide at the bottom, 5 meters at the top, and 5 meters deep.

At the site, the gravediggers, numbering around 20-50, and an average of 30 gendarmes and SS men and civilian Gestapo were present. Some of the gravediggers were digging the hard, frost-hardened ground, others dealing with the corpses. The gravediggers, whether of working age, 15-year-old boys, or 60-year-old elders, worked only scantily dressed, i.e., in trousers, underwear, shirts, and boots. They had to lay down other clothing items.

The truck stopped about 100 meters from the grave. The driver and executioner in one person pressed the buttons of the gas apparatus installed in the driver’s cabin and stepped out. The drivers of the two execution trucks were also the executioners. They were SS men with skulls on their caps. From the truck, a muffled cry, noise, and weeping and knocking on the walls could be heard. After some time (about a quarter of an hour), everything was quiet again. Then the driver and executioner climbed back into the driver’s cabin and looked inside the gas chamber (truck interior) with the help of a flashlight to ascertain if death had occurred. Between the gas chamber and the driver’s cabin were two glass panes. After confirming death, he drove closer to the grave. He waited for 5 minutes, after which the so-called SS site officer, known for his incomprehensible barbarity and sadism, gave the order to open the truck doors. A strong gas odor wafted out. After another 5 minutes, the officer shouted: “Jews, put on Tefilin,” meaning throw out the bodies. This task was performed by 8 Jews, 4 of whom took the bodies out of the truck, 2 threw them into the grave, and 2 arranged them there. The bodies in the truck were in a terrible mess, almost all smeared with feces, probably from fear or the gas’s effect. The dead retained their natural skin color and looked more like they were sleeping. Throwing the bodies out of the truck was done quickly and brutally. The officer shouted and whipped. Women’s bodies were grabbed by the hair, others by the hands and feet, and thrown onto a heap. Then two Germans in civilian clothes examined the bodies thoroughly to take their valuables. The procedure looked more or less like this: from the heap, each body was taken in turn and examined thoroughly. Necklaces were torn off, wedding rings pulled off fingers, gold crowns ripped from mouths. It was checked whether valuables and gold were hidden in the anus or female organs. This procedure caused real horror and rage among the terrorized gravediggers. Unlike the Jews, the Gypsies were buried in the gas truck with all their belongings, even with valuables, and buried together after execution. Then the desecrated and robbed bodies were thrown into the grave. This work was done by 2 specially chosen Jews. Two other Jewish gravediggers worked in the grave under the command of an SS man who, standing above, directed the work with the help of a branch, showing how the bodies should be laid. They were laid face down, with the legs of one next to the head of the other. In the free space, infants, children, and in the case of the Gypsies, belongings were placed.

After unloading, the truck was cleaned of human excrement and other dirt, then drove off.

Daily, 6-9 transports were buried. A shift counted up to 200 bodies. Each layer was covered with earth, and from January 17th, lime was also spread over it to eliminate the foul decaying smell.

The Kulmhof forest, where this massive, eerie execution took place, was densely guarded by gendarmerie posts. The aim was to ensure absolute secrecy so that the terrible secret of the hellish murder of entire Jewish settlements would not be discovered. The gendarmes at the murder site were tasked with guarding the gravediggers at every movement (from the grave to the truck, to lunch) and constantly threatening them with hand machine guns.

The gravediggers sat in the castle in two adjoining cellars. The day began at 7 am. The civilian German cook brought a bucket of breakfast. It consisted of a bitter lukewarm black coffee and dry bread that came from the luggage of the Jewish victims. After breakfast, the duty gendarme reported to the SS officer. Then he opened the triple-locked door and gave the order: Jews out! Not once did the SS officer descend into the cellar, as he feared the desperate, desperate gravediggers filled with hatred for the executioners. Upon leaving the cellar, the gravediggers were counted several times. Each group was led into the courtyard. The courtyard was manned by a 20-man field gendarmerie post, with hand machine guns aimed at the assembled. After recounting the gravediggers, they were loaded into a truck. Two vehicles, a truck and an auto cart, took them to the execution site. A limousine with uniformed and non-uniformed Gestapo followed behind the truck.

During the short January days, when they left at 8 am, it was still dark, so they did not encounter any strangers.

Work at the execution site began around 8:30 am and lasted until noon, i.e., 12:30. The order was given: Spades down! The gravediggers left the grave and, escorted by SS men and gendarmes, went to the place where their clothing was. There, they were ordered to huddle together and sit by the luggage. Lunch consisted again of bitter coffee, cold black coffee, and hard frozen bread.

8 gravediggers, who were directly involved with the bodies, were not allowed to leave the grave. Coffee was brought to them without bread. Before the end of the workday, they were ordered to lie in the grave with their faces to the bodies, and an SS man shot them in the head with a hand machine gun. The rest filled the grave with earth and quickly went under the gendarmerie escort to the assembly point. Their number was repeatedly checked. After the order: – Jews dress! – everyone got dressed. The workday generally ended at 5 pm. However, there were days, especially during the execution of Lodz Jews, when they worked until late at night under spotlights.

During the work in the grave, the gravediggers often recited prayers for the dead, the so-called Kaddish. They often had to watch their close relatives being thrown into the grave. Any sign of fatigue was punished with severe beatings on the bare body or death. The site officer was often drunk, and as a result, he beat the workers even more barbarically and heartlessly. Almost every day, SS officers came by car to watch the “work.” With visible satisfaction, they watched the execution and then shook hands with the site officer in recognition.

The following incident occurred on January 13th: after the bodies were thrown out of the gas chamber, it turned out that a baby from Bugitten, wrapped in a pillow, miraculously was not gassed. It began to cry, but a shot from the machine gun to the child’s head ended the miraculously spared life. Nazi justice was satisfied.

The castle cellar was cold and dark. The clothing luggage of the gravediggers lay in disorder on the ground. Their hands were covered with ice. In the corner, a small kerosene lamp burned. In the second corner stood a latrine bucket. The nerves of the surviving victims were so shattered that the crying of grown men was a natural occurrence. Some were still driven by the instinct of self-preservation, while others succumbed completely to despair and committed suicide. Above all, they all wanted to get out of the trap to alert the remaining Jewish communities and the whole world about the horrific events in the Kulmhof forest.

It also happened that the guard demanded that the Jews sing. No pleas and requests helped. The machine gun forced them to obey. They sang fragments of the prayer “Shema Israel” and the national anthem “Hatikva” (The Hope). Everyone felt like they were before God’s judgment. The seriousness and complete indifference to earthly matters and passions filled their existence. However, this was too little for the brutal guard. The Jews had to loudly repeat the sentence spoken by him: “We Jews thank Adolf Hitler for this matter” and then “We Jews thank Adolf Hitler for the food.”

The accuracy of the above description is beyond doubt. It is based on reliable source material.

Archivial reference:

Ringelblum Archive. The Underground Archive of the Warsaw Ghetto, ARG I 1117

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  1. Die Verfolgung und Ermordung der europäischen Juden durch das nationalsozialistische Deutschland 1933–1945, Band 10 Polen: Die eingegliederten Gebiete August 1941–1945, p. 330 ↩︎
Contemporary Source

1942-03-09 Invoice for “8 Barrels of 100 kg Chlorinated Lime” for Chelmno Extermination Camp

Introduction

On March 9, 1942, the F. Reichelt Aktiengesellschaft Litzmannstadt, a Pharmaceutical Company, issued an invoice to the Ghetto Administration in Lodz for “8 barrels of 100 kg chlorinated lime”. The bill was paid on May 7, 1942 from the special account 12300, suggesting that the materials were supplied to Chelmno (Kulmhof) extermination camp for desinfecting the mass grave in the forest camp.

Document

F. Reichelt Aktiengesellschaft Litzmannstadt
Fernruf: Sammel-Nr. 25323
für Bestellungen: 25320
Bank-Konten: Deutsche Bank, Filiale Litzmannstadt Dresdner Bank, Filiale Litzmannstadt
Postcheckkonto Breslau 79715
Postanschrift: F. Reichelt, Aktiengesellschaft, Litzmannstadt, Adolf-Hitler-Straße 96

Herrn Apotheker D.D.A.
Der Oberbürgermeister des Ernährungs & Wirtschaftsamtes
Getto-Verwaltung
Moltke Str. 211

Litzmannstadt, 9.3.42
Adolf-Hitler-Straße 96

Rechnung

Wir sandten Ihnen für Ihre Rechnung und Gefahr durch Auto – Post – Bahn – Expreß F.R. Nr.

wird abgeholt

Auftrag Nr. o13921 /ohne/027/7/Schi/G

Lieferschein Nr. 026189
Einheitspreis RM Netto Kasse RM Zielposten RM
8 Fass a 100 kg. Chlorkalk /800 Kg./ % 25.- 200.-
8 Fässer 5.- 40.-
—————————————
40.- 200.-
Rm 240.-


Überweisung 14814
7.5.42

F. Reichelt Aktiengesellschaft Litzmannstadt

Telephone: General Number 25323
for Orders: 25320

Bank Accounts: Deutsche Bank, Litzmannstadt Branch Dresdner Bank, Litzmannstadt Branch
Postal Account Breslau 79715

Postal Address: F. Reichelt, Joint Stock Company, Litzmannstadt, Adolf-Hitler-Straße 96

To Pharmacist D.D.A.
The Mayor of the Food & Economic Office
Ghetto Administration

Litzmannstadt, 9.3.42
Adolf-Hitler-Straße 96

Invoice

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will be picked up

Order No. o13921 /without/027/7/Schi/G

Delivery Note No. 026189

Unit Price RM Net Cash RM Account RM
8 barrels of 100 kg. chlorinated lime /800 Kg./ % 25.- 200.-
————————–
8 barrels 5.- 40.-
40.- 200.-
RM 240.-


Transfer 14814
7.5.42

Archivial reference:

APL/221/29665, p.114

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