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Himmler to Globocnik, November 4 1943
Contemporary Source

1943-11-30 Letter from Himmler to Globocnik Acknowledging Completion of Aktion Reinhard (Operation Reinhard)

Introduction

In this letter dated 30 November 1943, Heinrich Himmler replied to Odilo Globocnik letter of 4 November 1943 and acknowleged “the completion of Operation Reinhardt”. Himmler expresses his gratitude and appreciation for Globocnik’s role in what he describes as “great and unique services” to the German people. Operation Reinhard was responsible for the mass extermination of Jews in the General Government.

Document

Der Reichsführer-SS Feld-Kommandostelle, den 30. Nov. 1943

RF/M.

An den
Höheren SS- und Polizeiführer in der
Operationszone Adriatisches Küstenland
SS-Gruppenführer Globocnik
Triest.

Lieber Globus!

Ich bestätige Ihren Brief vom 4.11.43 und Ihre Meldung über den Abschluß der Aktion Reinhardt. Ebenso danke ich Ihnen für die mir übersandte Mappe.

Ich spreche Ihnen für Ihre großen und einmaligen Verdienste, die Sie sich bei der Durchführung der Aktion Reinhardt für das ganze deutsche Volk erworben haben, meinen Dank und meine Anerkennung aus.

Heil Hitler!

[Unterschrift]

The Reichsführer-SS Field Command Post, November 30, 1943
RF/M.

To the
Higher SS and Police Leader in the
Operational Zone Adriatic Coastal Land
SS-Gruppenführer Globocnik
Trieste.

Dear Globus!

I acknowledge your letter of November 4, 1943, and your report on the completion of Operation Reinhardt. I also thank you for the folder you sent me.

I express my gratitude and appreciation for your great and unique services, which you have rendered in carrying out Operation Reinhardt for the entire German people.

Heil Hitler!
[Signature]

Archivial reference:

Bundesarchiv, NS 19/2234

Interrogation protocol of Josef Peham, dated December 12, 1962, on his experiences in Kulmhof (Chelmno) extermination camp.
Post-War Testimony

Testimony of Peham, Josef on Kulmhof / Chelmno Extermination Camp (December 12, 1962)

Introduction

Interrogation protocol of Josef Peham, dated December 12, 1962, on his experiences in Kulmhof (Chelmno) extermination camp.

Testimony of Josef Peham

Vernehmung des Beschuldigten

Landes-Gericht für Strafsachen Wien
am 12.12.1962, Beginn 9 Uhr

Gegenwärtig:

Richter: LGR. Dr. Johann Tinhof
Schriftführer: VB. Christine Mayer

Strafsache gegen:
Der Beschuldigte wird ermahnt, die vorzulegenden Fragen bestimmt, deutlich und wahrheitsgemäß zu beantworten.

Er gibt über seine persönlichen Verhältnisse an:

Vor- und Zuname:
(bei Frauen auch Mädchenname)
Josef Peham

Ruf- oder Hausname:

Familienstand:
verh.,

Namen der Eltern:
(nur Mutter Elisabeth Peham, (ae. Vater Jakob Buchegger))

Vorname des Gatten:
Rosalia, geb. Ryll

Tag, Monat, Jahr der Geburt:
1.3.1918

Ort, Bezirk, Land der Geburt:
Schönau-Bad Schallerbach, Bez. Grieskirchen O.Ö.

Staatszugehörigkeit:
Österreich

Glaubensbekenntnis:
rk.

Beruf und Stellung im Beruf:
Pol.Ray.Insp.

Letzter Wohn-(Aufenthalts-)ort, Bezirk, (Straße, Hausnummer):
Wien, 2., Engerthstr. 245/8/2/7

Schulbildung:
8 Volksschule

Vermögen und Einkommen:
keines, ca. S 2450,- monat. netto

Pflicht zu sorgen für:
Gattin

Vorstrafen:
keine

Gemäß § 38/3 StPO. wegen Verd. d. Verbrechens des Mordes nach §§ 134, 135/5 StG. vernommen, gebe ich an:

Die Vorkehrungen, die in dieser Strafsache angeblich gegen mich vorliegen, wurden mir vorgehalten. Ich bekenne mich der mir zur Last gelegten Straftat nicht schuldig. Es ist wohl richtig, dass ich einem Sonderkommando der Schutzpolizei angehörte, welches im Vernichtungslager Kulmhof-Polen eingesetzt war. Bei diesem Einsatz habe ich die mir aufgetragenen Befehle nur so weit ausgeführt, dass ich mich heute einer strafbaren Handlung nicht schuldig fühlen muss. Ich habe meines Erachtens keine Handlung gesetzt, derentwegen ich nunmehr beschuldigt werden könnte, an der Vernichtung von Menschen im Kulmhof teilgenommen zu haben.

Ich wurde am 1.3.1918 in Schönau, Bez. Grieskirchen von Elisabeth Pelham geboren. Mein Vater Jakob Buchegger war Hilfsarbeiter. Ich bin mit ihm nur wenig in Berührung gekommen. Aufgezogen wurde ich durch meine Großeltern Josef und Elisabeth Pelham in Schönau. Meine Mutter war in Wien als Haushaltshilfe tätig. Mit meiner Mutter lebte ich niemals im gemeinsamen Haushalt. Sie heiratete später. Dieser Ehe entstammt ein Sohn; es ist dies mein einziger Stiefbruder. Andere Geschwister besitze ich nicht.

In Schönau besuchte ich 8 Klassen Volksschule; nach meinem Schulaustritt im Jahre 1932 war ich zunächst als landwirtschaftlicher Hilfsarbeiter tätig; später war ich ebenfalls als Hilfsarbeiter in einem Schotterwerk und danach wieder in der Landwirtschaft tätig. Beruf erlernte ich zunächst keinen. Im Herbst 1938 wurde ich zum Reichsarbeitsdienst eingezogen. Unser Lager befand sich in Kammer-Schörfling am Attersee. Im Frühjahr 1939 wurde ich aus dem Arbeitsdienst entlassen. Nach meiner Entlassung war ich wieder als landwirtschaftlicher Arbeiter tätig.

Am 1. Juni 1940 wurde ich zur Schutzpolizei eingezogen, nachdem ich mich freiwillig gemeldet hatte. Ich hatte die Absicht Polizeibeamter zu werden. Der Standort der Polizeieinheit zu der ich eingezogen wurde, war an sich Wien. Ich wurde jedoch sofort zu dem Polizeiausbildungsbataillon nach Pohrlitz-Niederdonau eingezogen. Meiner Erinnerung nach war ich bei der 3.Kompani. Nach ca.3-monatiger Grundausbildung wurde ich mit meiner Kompanie zu einer Radfahrerersatzschwadron der SS-Polizeidivision nach Katschar in Oberschlesien versetzt. Bei dieser Division dürfte ich glaublich nicht ganz 1 Jahr gewesen sein. Glaublich im März 1941 wurde ich mit meiner damaligen Einheit zu einem Polizeiausbildungsbataillon nach Litzmannstadt versetzt. Welcher Komp. ich damals zugeteilt war, weiss ich heute nicht mehr genau. Mein Kompaniechef war Polizeihauptmann N. Dietrich. In Litzmannstadt wurde unsere Ausbildung weiterbetrieben; neben der Ausbildung wurden wir aber auch bereits zu örtlichen Polizeidiensten, so vor allem für Streifen und Absperrdiensten herangezogen. Wir wurden hierzu einzelnen Polizeirevieren zugeteilt.

Ende 1941 oder Anfang 1942 den näheren Zeitpunkt vermag ich heute nicht mehr zusagen wurde ich mit anderen Angehörigen meiner Komp. nach Kulmhof Polen abkommandiert. In Kulmhof wurden wir einem Polizeikommando zugeteilt. Wir hatten Absperrdienst und Wachdienst im und am Schloss sowie im Waldlager zu leisten.

Am 1. April 1943 heiratete ich meine nunmehrige Frau Rosalia. Sie war eine Volksdeutsche und wohnte in einer Ortschaft welche in der Nähe von Kulmhof lag. Schon vorher nämlich am 28.2.1943 hatte meine Frau unsere Tochter Hertha geboren. Da ich mich im Zeitpunkt meiner Verehelichung noch bei dem Sonderkommando in Kulmhof befand nahm ich an dass etwa um diese Zeit das Kommando von Kulmhof abgezogen wurde. Es ist möglich dass ich mich zum Zeitpunkt der Verehelichung bereits im Urlaub befand und das Sonderkommando einige Zeit vorher aus Kulmhof abgezogen wurde. Die Abkommandierung dürfte aber frühestens anfangs Mitte März 1943 erfolgt sein. Jedenfalls war ich bis zu diesem Zeitpunkt bei dem Sonderkommando der Schutzpolizei in Kulmhof.

Mit dem Pol.Sonderkommando wie den Angehörigen des ebenfalls in Kulmhof eingesetzten SS-Sonderkommando wurde ich im Anschluss zu der SS-Waffendivision “Prinz Eugen” nach Jugoslawien versetzt. Ich war inzwischen zum Polizeirottwachtmeister befördert worden.

Bei der SS-Division Prinz Eugen wurden wir als Polizeidivision eingesetzt, wobei wir auch zur Partisanenbekämpfung herangezogen wurden. In Jugoslawien trugen wir die Uniform der Waffen-SS, ebenso erhielten wir die Dienstgradbezeichnungen der Waffen-SS.

Am 14.10.1944 geriet ich bei Negotin/Jugoslawien in russische Kriegsgefangenschaft. Ich wurde in der Folge nach Russland abtransportiert und befand mich zuletzt in dem Kriegsgefangenenlager in Kasan. Bereits von den Russen wurde ich wegen meiner Zugehörigkeit zu dem Sonderkommando in Kulmhof vernommen und wurde deswegen 11 Monate lang in Einzelhaft gehalten.

Im März oder April 1948 wurde ich schließlich von den Russen an die Engländer ausgeliefert. Der Grund dieser Auslieferung war, weil ich 1944 bei einem Transport eines englischen Abwehroffiziers, es soll sich hierbei um den Neffen Churchills gehandelt haben, in Jugoslawien dabei waren. Es wurden damals übrigens neben diesem Abwehroffizier noch mehrere andere in Jugoslawien gefangenommene Engländer nach Belgrad transportiert.

Nach der Übergab an die Engländer an der Zonengrenze in Berlin wurde ich in Hamburg-Altona von den Engländern verhört und versch. Personen gegenübergestellt. Es stellte sich heraus dass ich mit der Angelegenheit die die Engländer untersuchten nichts zu tun hatte. Ich wurde hierauf im Juni oder Juli 1948 ordnungsgemäß aus der Kriegsgefangenschaft entlassen. Ich begab mich zunächst zu einer Tante nach Wels, meine Grosseltern waren ja inzwischen verstorben. Ich hielt mich noch in Wels auf, als ich um Aufnahme bei der Gend. bzw. bei der Polizei ansuchte. Durch die Bundespolizeidirektion Wien wurde meinem Ansuchen Folge gegeben; glaublich Ende Juli anfangs August 1948 zog ich nach WIen. Ich hatte mich mit dem richtigen Namen und richtigen Personaldaten in Wien polizeilich gemeldet. Am 30.10.1948 wurde ich als Polizeianwärter zur Ausbildung eingezogen; nach der Ausbildung verrichtete ich an verschiedenen Polizeikommissariaten in Wien Dienst und befinde mich seit etwa Ende 19455 bei der Alarmabteilung. Meine unmittelbar vorgesetzte Dienststelle ist das Generalinspektorat der SW. Mein dzt. Dienstrang in Polizei-Ray.Insp.

Seit September 1948 wohne ich mit meiner Frau beisammen, der es geglückt war, von Polen nach Westdeutschland zu flüchten und von dort nach Wien zu mir zu kommen.

Meine Frau ist zur Zeit als Vorarbeiterin berufstätig.: meine Tochter ist bereits selbst erhaltungsfähig. Vermögen besitze ich keines.

Mitglied der NSDAP oder einer ihrer Organisationen war ich nicht.

Zur Sache:

Wie ich bereits angab, weiss ich heute nicht mehr genau, welcher Kompanie des Bataillons der Schutzpolizei in Litzmannstadt ich angehörte. Chef meiner Kompanie war zuerst Hauptmann Dietrich und später H. Maas. Die Namen der einzelnen Angehörigen meiner Kompanie weiß ich heute auch nicht mehr. Ich glaube mich zu erinnern dass Johann Heilbrunner, Theo Malzmüller, Michalsky bei meiner Kompanie waren. Sicher weiß ich das heute aber nicht mehr. Wer das Bataillon in Litzmannstadt führte, weiß ich heute nicht mehr. Zuletzt waren wir in einem Barackenlager an der “Böhmischen Linie” in Litzmannstadt kaserniert.

In Litzmannstadt wurde die Infanterieausbildung fortgesetzt. Wir wurden aber auch schon zu Polizeidiensten herangezogen, so vor allem zu Streifendienst, Bewachung des Ghettos in Litzmannstadt u.a.

Glaublich Ende 1941 oder anfangs 1942 wurde ich einem Sonderkommando zugeteilt, das in Litzmannstadt aus Angehörigen des Bataillons der Schutzpolizei zusammengestellt wurde. Ich meldete mich zu diesem Sonderkommando nicht freiwillig sondern wurde hierzu befohlen. Nach welchen Gesichtspunkten die Abkommandierung erfolgte, weiss ich nicht. Ich weiss heute nicht mehr sicher, ob wir bereits in Litzmannstadt über den Einsatz des Sonderkommandos unterrichtet wurden. Ich kann mich nicht mehr erinnern, von wem das Sonderkommando von Litzmannstadt nach Kulmhof geführt wurde und mit welchen Transportmitteln wir dort hin gebracht wurden. In Litzmannstadt hatte ich von dem in Kulmhof errichteten Vernichtungslager noch nicht gehört.

Kulmhof war eine kleine polnische Ortschaft gelegen an dem dort vorbeifließenden Fluss “Ner”. Bei meinem Eintreffen in diesem Ort war bereits ein Wachkommando der Schutzpolizei vorhanden ebenso ein SS-Sonderkommando. Ich nehme an dass wir zur Verstärkung des Wachkommandos gekommen sind. Ich konnte nicht feststellen dass auf Grund unseres Eintreffens eine größere Anzahl von Angehörigen der Schutzpolizei von Kulmhof abgezogen worden wären.

Meiner Erinnerung nach wurde das Wachkommando von Pol.Oberleutnant Hüfing geführt.

Das SS-Sonderkommando setzte sich m.W. aus Angeh. des SD zusammen und wurde von SS-Hauptsturmführer Bothmann geführt. Er war auch Kommandant des Lagers Kulmhof. Sein Stellvertreter war SS-Untersturmführer Platte [Plate].

Kurz nach unserem Eintreffen in Kulmhof hielt uns Bothmann eine Ansprache und erklärte uns den Zweck unseres Einsatzes in Kulmhof und verpflichtete uns zu strengstem Stillschweigen. Schon bei unserem Eintreffen in Kulmhof er fuhr ich von den schon länger dort anwesenden dass im Schloss Juden vergast und deren Leichen in einem nahe gelegenen Waldstück verscharrt werden. Durch Bothmann erfuhr ich es nun offiziell. Ich kann mich nicht erinnern, ob und welche Strafsanktionen von Bothmann für die Verletzung der Verschwiegenheitspflicht angedroht wurden. Ich weiss aber, dass die Vorgänge in Kulmhof als “Geheime-Reichssache” bezeichnet wurden.

Die Angehörigen des Wachkommandos waren in Privathäusern in Kulmhof untergebracht. Das Wachkommando war in Gruppen aufgeteilt. Die Stärke des Polizei-Wachkommandos schätze ich auf 50-60 Mann. Das Wachkommando wurde eingesetzt zur Bewachung des Waldlagers, der Kirche, welches als Magazin für die den Juden abgenommen Kleider und Wertgegenstände diente, der Mühle und insbesondere zur Bewachung der jüdischen Arbeitskommandos.

In Kulmhof war ich bereits Unterwachtmeister (Gefreiter).

Ich glaube mich zu erinnern dass wir nach unserem Eintreffen in Kulmhof von Bothmann durch das Schloss geführt wurden. Die Örtlichkeiten im Schloss kenne ich aber auch durch meine Dienstleistung im und am Schloss. Wann ich erstmals zum Wachdienst im oder am Schloss eingeteilt wurde, weiss ich heute nicht mehr.

Das Schloss selbst war ein altes, baufälliges glaublich zweistöckiges Steingebäude. Vorne, nämlich zur Landstrasse hin, war es von einem Bretterzaun umgeben. Der rückwärtige, zum Fluss abfallende Teil dürfte von einem Drahtzaun umgeben sein. Ausser dem Hauptgebäude befanden sich in der Umzäunung noch ein oder zwei Schuppen.

Als Wachtposten ausserhalb des Schlosses also am Schloss, hatte man die Aufgabe niemand Unbefugten in das Schloss hineinzulassen; vor allem aber eine Flucht oder einen Ausbruch der im Schloss untergebrachten jüdischen Arbeitskommandos zu verhindern.

Als Posten am Schloss wurde ich sehr häufig und zu jeder Tageszeit herangezogen. Bewaffnet waren wir bei diesem Posten meiner Erinnerung nach mit einer Pistole. Wir hatten den Befehl auf Juden, wenn sie flüchten wollten, zu schießen. Ich selbst wurde niemals vor die Entscheidung gestellt, ob ich diesen Befehl ausführen soll oder nicht, weil während meiner Wachzeit am Schloss niemand flüchtete.

Bald nach unserem Eintreffen in Kulmhof konnte ich selbst wahrnehmen, dass mittels LKWs Menschen in das Schloss transportiert wurden. Meinen Wahrnehmungen nach handelte es sich hierbei um Juden, wobei sowohl Frauen als auch Männer in jegliche. Altersstufen, aber auch Kinder antransportiert worden waren.

Die LKW wurden von Angehörigen des SS-Sonderkommandos und zivilen Fahrern gelenkt. Die LKW waren meistens sehr stark beladen. Mitunter kamen täglich mehrere Transport an. ZU meiner Zeit wurden die Juden immer per LKW ins Schloss gebracht. Auf jedem LKW befand sich jeweils ein Wachposten von unserem Wachkommando, der mit einem Karabiner oder einer Pistole bewaffnet war.

Vom Hören her weiss ich , dass die Juden hauptsächlich aus Polen stammten, doch sollten einige Transporte auch aus Wien und dem damaligen “Altreich” gekommen sein.

Die Anzahl der Menschen, die während meines Aufenthaltes in Kulmhof herangebracht und getötet wurden, weiss ich nicht. Es waren aber sehr viele.

Auf Grund meiner Wahrnehmungen als Wachposten bei der “Mühle” weiss ich, dass Juden mit einer Kleinbahn hergebracht wurden. Die “Mühle” war ein grosses Gebäude , aber nicht mehr als Mühle in Betrieb. Die Kleinbahn endete etwa 300 bis 300 m vor der Mühle. Nach der Ankunft der Kleinbahn mussten die Juden aussteigen und wurden zur Mühle geführt. In der Mühle mussten sie meistens übernachten und wurden am nächsten Tag mit LKW ins Schloss gebracht.

Ich war sehr oft zum Wachdienst bei der Mühle eingeteilt. Insgesamt waren wir jeweils drei Wachposten bei der Mühle und wurden nach zwei Stunden Dienst abgelöst und nach vier Stunden Freizeit wieder eingesetzt. Da sich die Juden in der Mühle immer ruhig verhielten und den notwendigen Anordnungen ohne Widerstand Folge leisteten, kam ich selbst niemals in die Lagen einen Juden mit Gewalt oder sonstigen Misshandlungen gefügig zu machen. Ich konnte nicht wahrnehmen und habe auch nichts davon gehört, dass Juden wegen eines etwaigen Fluchtversuches oder sonstigen Widersetzlichkeiten bei der Mühle misshandelt, erschossen oder auf andere Art getötet worden wären. Beim Verladen auf die Lkw mussten meinen Wahrnehmungen nach ebenfalls keine Gewaltmaßnahmen ergriffen werden, weil sie sich nicht widersetzlich zeigten.

Im Schloss selbst war ich nur sehr selten als Wachposten eingeteilt. Wenn ich eingeteilt war, dann nur zur Bewachung der im Schlossgebäude untergebrachten jüdischen Arbeitskommandos. Das Arbeitskommando, das ich zu bewachen hatte, hatte die Aufgabe, Kleider und Wertgegenstände, die den Juden vor ihrer Tötung abgenommen wurden, zu sortieren. Das Arbeitskommando setzte sich durchschnittlich aus 10-15 Juden zusammen, die an ihren Füßen mit Ketten gefesselt waren. Die Kleider oder Wertgegenstände, die zu sortieren waren, befanden sich entweder im Schlosshof oder in der Kirche, wobei ich hinzufügen muss, dass die Kleider und Wertgegenstände aus einem höhergelegenen Raum durch ein Fenster zu den zum Fluss abfallenden Hang des Schlossgebäudes geworfen wurden. Bei der Entkleidung der Juden, welche meines Wissens in einem höher gelegenen Raum im Schloss stattfand, war ich nie zugegen. Dies war Hauptaufgabe von eigens hierzu herangezogenen Polen. Ich war auch niemals Posten in jenen Kellergängen, durch die die Juden zum “Gaswagen” geführt oder getrieben wurden. Mir ist aber bekannt, dass die antransportierten Juden nach ihrer Entkleidung mit dem Hinweis, dass sie baden gehen müssten, zum Gaswagen geführt und dort vergast wurden.

Mit der Bedienung oder Handhabung des Gaswagens hatte ich nichts zu tun. Wie die Wachposten in den Kellergängen bzw. in den Umkleideräumen oder in der Nähe des Gaswagens bewaffnet waren, weiß ich nicht. Meines Wissens waren 3 oder 4 Gaswagen im Einsatz. Gelenkt wurden diese von Angehörigen des SS-Sonderkommandos. Wie die Lenker hießen, weiß ich heute nicht mehr. Das Gas wurde meines Wissens vom Auspuff des Motors mittels eines Schlauches in das Wageninnere geführt. Wer die Verbindung zwischen dem Auspuffrohr und dem Wageninneren mit dem Schlauch jeweils herstellte, entzieht sich meiner Kenntnis. Dem Hören nach dürften in einem Gaswagen 50-60 Leute hineingegangen sein. Wer die Zugangstüren zum Gaswagen schloss, nachdem die Juden drinnen waren, weiß ich nicht.

Mir ist aber bekannt, dass der Gaswagen mit den getöteten Menschen in das nahegelegene Waldlager fuhr. In der ersten Zeit wurden die getöteten Menschen im Waldlager verscharrt, später in einem errichteten Verbrennungs-Ofen verbrannt.

Das Waldlager war vom Schloss ca. 3-4 km entfernt und konnte vom Schloss her auf der Landstraße, welche nach Wartbrücken führte, erreicht werden. Als ich nach Kulmhof kam, bestand dieses Waldlager bereits, bei dem es sich um eine Waldlichtung im Ausmaß von ca. 300 m zu 600 m handelte.

Wieviel Massengräber und in welchem Ausmass in diesem Waldlager waren, weiss ich nicht. Ich bin wohl auch als Wachposten beim Waldlager eingeteilt worden, doch meistens nur zur Nachtzeit und immer ausserhalb des Lagers. Zur Bewachung der jüdischen Arbeitskommandos im Waldlager wurde ich nicht eingeteilt. Aufgabe der Wachposten ausserhalb des Waldlagers war, das Hineingehen Unbefugter zu verhindern und die Flucht der dort eingesetzten jüdischen Arbeitskommandos hintanzuhalten. Das Waldkommando wurde von einem Polizeimeister geführt. Ich weiss aber heute nicht mehr, wie dieser hiess. Ich selbst habe bei meinem Nachtdienst im Waldlager niemals ein Angehörigen der dort eingesetzten jüdischen Arbeitskommandos misshandelt oder getötet. Ich habe auch nicht wahrgenommen, dass im Waldlager Juden aus irgendeinem Grund, sei es, weil sie arbeitsunfähig geworden sind oder sich Anordnungen widersetzten, erschossen worden wären.

Mir ist bekannt, dass in dem errichteten Verbrennungs-Ofen im Waldlager die Leichen der getöteten Menschen verbrannt wurden. Ich habe lediglich gehört, aber nicht selbst gesehen, dass Leichen aus Massengräbern herausgenommen und verbrannt wurden. Es wurden also nicht nur die kurz zuvor im Gaswagen getöteten, sondern schon längere Zeit vorher getöteten Menschen im Waldlager verbrannt. Der Verbrennungsofen wurde von einem Angehörigen der Schutzpolizei errichtet. Es dürfte dies Hauptwachtmeister Runge gewesen sein. Ich selbst habe nicht wahrgenommen oder gehört dass auch noch lebende Menschen in den Verbrennungsofen geworfen wurden.

Meines Wissens wurde das jüdische Arbeitskommando, welches im Waldlager eingesetzt wurde, jeweils mit LKW in das Waldlager gebracht. Ich selbst war niemals beim Antransport des jüdischen Arbeitskommandos dabei. Das Brennmaterial für den Verbrennungsofen wurde in den umliegenden Wäldern von einem eigenen Waldkommando besorgt. Mit der Besorgung des Brennmaterials hatte ich niemals etwas zu tun.

Ich war des Öfteren auch als Wachtposten bei der Kirche eingesetzt, wo jüdische Arbeitskommando damit beschäftigt waren, Kleidungsstücke und sonstige Wertgegenstände zu sortieren. Die sortierten Gegenstände wurden mittels LKWs weggeschafft; man erzählte dass die Kleidungsstücke in eine Kleiderfabrik bzw. Stofffabrik gebracht wurden. Sie sollten dort angeblich als Ausgangsstoff für die Erzeugung neuer Stoffe verwendet worden sein. Was mit den Wertgegenständen geschah , weiss ich nicht. Ich selbst habe keinen wie immer gearteten Gegenstand der den Juden abgenommen wurde, erworben oder sonst wie an mich gebracht.

Für die Dienstleistungen in Kulmhof erhielten wir Sonderzulagen in Geld und Naturalien. Die Geldzulage betrug glaublich 12 Mark. Die Verpflegung war ganz gut. Während unserer Freizeit war es uns gestattet Filmvorführungen zu besuchen und mit en in der Nähe ansässigen Volksdeutschen persönlichen Kontakt aufzunehmen. Ich lernte auf diese Weise meine nunmehrige Gattin kennen, welche die Tochter eines Besitzers in der Nähe gelegenes Gutshofes war, es handelte sich um einen grösseren landwirtschaftlichen Betrieb. Ich dürfte mit dem Wachtkommando der Schutzpolizei bis ca. Mitte März 1943 in Kulmhof gewesen sein. Jedenfalls wurde ich mit den Angehörigen meines Wachtkommandos und Oberleutnant Hüfing sowie SS-Hauptsturmführer Bothmann und dessen Stellvertreter, SS-Untersturmführer N. PLatte [Plate] gleichzeitig zur SS-Division “Prinz Eugen” nach Jugoslawien versetzt und dort der Feldgendarmerie zugeteilt.

Ich glaube mich zu erinnern dass wir vor unserer Verlegung nach Jugoslawien auch in Berlin waren wo uns von einem höheren SS-Offizier eine Ansprache gehalten wurde. Ob uns in Berlin neuerlich strengstens Stillschweigen über die Vorgänge in Kulmhof auferlegt wurde, weiss ich nicht mehr. Wie ich bereits aufzeigte, geriet ich in Jugoslawien in russische Kriegsgefangenschaft. Nach Kulmhof kehrte ich nicht mehr zurück.

Lediglich vom Hörensagen weiss ich, dass das Vernichtungslager in Kulmhof später nochmals eröffnet worden sein soll. Wer damals dort eingesetzt war und von wem das Lager damals geleitet wurde, vermag ich nicht zu sagen.

Die Vernichtung der Juden wurde bei verschiedenen dienstlichen Anlässen und Besprechungen in Kulmhof als unbedingt notwendige Massnahme dargestellt. Es wurde hierbei von der “Lösung des Judenproblems” gesprochen. Ich selbst war innerlich mit diesen Massnahmen niemals einverstanden. Den Befehl mit dem Sonderkommando nach Kulmhof zu gehen und nachdem ich den wahren Zweck des Sonderkommandos in Kulmhof erfahren hatte, dort zu bleiben und den mit aufgetragenen Wachdienst zu versehen, konnte ich mich auf Grund der damaligen Situation nicht entziehen. Ich habe es gar nicht versucht meine Versetzung zu erreichen da ich ein diesbezügliches Ansuchen als zwecklos hielt. Ich habe auch niemals gehört dass es irgendeinem geglückt wäre, seine Versetzung zu erreichen. Ich habe niemals gehört dass man allenfalls durch eine Meldung zum Fronteinsatz eine Versetzung erreichen könnte. Für den Fall einer Befehlsverweigerung hatte ich mit strengster Bestrafung rechnen müssen, obwohl ich heute nicht mehr sicher weiss, mit welcher Bestrafung man bei Befehlsverweigerung hätte rechnen müssen.

Da ich lediglich den mir auf ertragenen Wachdienst verrichtete, selbst aber keine Menschen in Kulmhof misshandelte oder durch sonstige Handlungen oder Unterlassungen zu ihrer Tötung beigetragen habe, fühle ich mich des Tatbestands der mir nunmehr strafrechtlich vorgeworfenen wird, nicht schuldig.

Über das Verhalten und die Funktion der einzelnen Angehörigen des Polizeiwachtkommandos und des SS-Sonderkommandos kann ich heute keine sicheren Angaben mehr machen. Wenn mir nun einzelne Namen vorgehalten werden, so gebe ich hierzu wie folgt an:

SS-Hauptsturmführer Lange: Wie er mit Vornamen hiess, weiss ich nicht. Er war Lagerkommandant vor dem SS-Hauptsturmführer Bothmann. Wie sich Bothmann gegenüber den Juden verhielt, ob er persönlich Juden tötete, oder sie sonst misshandelte, weiss ich nicht.

SS-Untersturmführer Platte [Plate] war meines Wissens Stellvertreter von Bothmann. Sowohl er als auch Bothmann hielten sich sehr häufig sowohl im Schloss als auch im Waldlager auf.

Erwin Bürstinger: Meines Wissens war er Angehöriger des SS-Sonderkommandos. Er hatte glaublich den Dienstrang eines Oberscharführers. Weitere Angaben kann ich über ihn nicht machen.

Burmeister: Der Name kommt mir bekannt vor. Ich weiss aber nicht mehr, welche Funktion er in Kulmhof ausübte.

Ludwig Jung [Junk]: Mit diesem dürfte ich glaublich schon in Litzmannstadt beisammen gewesen sein. Er war so wie ich, lediglich Wachtposten in Kulmhof.

Theodor Malzmüller: Auch mit diesem war ich in Litzmannstadt schon beisammen. Ob er und Ludwig Jung gleichzeitig mit mir nach Kulmhof kamen, weiss ich nicht sicher, es könnte aber so gewesen sein.

Gustav Laabs: Er war Angehöriger des SS-Sonderkommandos. Ich glaube mich zu erinnern, dass er mit einem Gaswagen fuhr.

Gustav Hüfing: Er war Kommandant des Polizeiwachtkommandos und der unmittelbare Vorgesetzte der Polizeiangehörigen.

Otto Böge: Sicher weiss ich, dass er während meiner Zeit in Kulmhof war, kann mich aber nicht mehr ganz an seine Funktion erinnern. Es ist möglich das er Spieß des Polizeiwachtkommandos war.

Polizeimeister Willi Lenz: An einen Mann solchen Namens kann ich mich nicht erinnern.

Polizeimeister Alois Häfele: Dieser war hauptsächlich im Schloss tätig. Ihm unterstanden m.W. auch die Polen.

Revieroberwachtmeister Johannes Runge: Dieser war glaublich mit einem Kommando aus Posen gekommen. Er war ständig im Waldlager eingesetzt und Erbauer des Verbrennungsofens.

Johann Heilbrunner: Mit diesem war ich schon in Porlitz beisammen; ob ich mit ihm gleichzeitig nach Kulmhof kam, vermag ich jedoch nicht zusagen. Welche Funktionen er in Kulmhof innehatte und wie er sich den Juden gegenüber verhielt, weiss ich nicht.

Die übrigen aus dem Akt vorgehaltenen Namen der Angehörigen des Polizeiwachtkommandos S.31 – 37 sind mir zum Teil bekannt, jedoch vermag ich über das Verhalten und die Funktion dieser Namensträger in Kulmhof keine sicheren Angaben zu machen.

Lichtbilder von mir aus der Zeit in Kulmhof besitze ich nicht, da sie durch die Kriegsereignisse verloren gegangen sind.

Ende 16 Uhr

VB. Mayer eh.
Dr. Tinhof eh.
Josef Peham e.h.

Regional Court for Criminal Matters Vienna
on 12.12.1962, Start at 9 am

Present:

Judge: LGR. Dr. Johann Tinhof
Recorder: VB. Christine Mayer

Criminal case against: The accused is admonished to answer the questions to be presented clearly, precisely, and truthfully.

He states the following about his personal circumstances:

First and last name: (for women, also maiden name) Josef Peham

Nick or house name:

Marital status: married,

Names of parents: (only mother Elisabeth Peham, (father Jakob Buchegger))

First name of spouse: Rosalia, née Ryll

Day, month, year of birth: 1.3.1918

Place, district, country of birth: Schönau-Bad Schallerbach, District Grieskirchen Upper Austria

Nationality: Austrian

Religious affiliation: Roman Catholic

Occupation and position: Police Inspector

Last place of residence (address, district): Vienna, 2nd district, Engerthstr. 245/8/2/7

Education: 8 years of elementary school

Assets and income: none, approximately S 2450,- monthly net

Responsible for supporting: Wife

Previous convictions: none

According to § 38/3 StPO. due to suspicion of the crime of murder under §§ 134, 135/5 StG. interrogated, I state:

The provisions allegedly against me in this criminal case were presented to me. I plead not guilty to the crime charged against me. It is true that I belonged to a special unit of the Schutzpolizei, which was deployed in the Kulmhof extermination camp in Poland. During this deployment, I carried out the orders given to me only to the extent that I do not feel guilty of any criminal act today. I believe I did not commit any acts that could now make me accused of participating in the extermination of people at Kulmhof.

I was born on 1.3.1918 in Schönau, District Grieskirchen, to Elisabeth Pelham. My father, Jakob Buchegger, was a laborer. I had little contact with him. I was raised by my grandparents, Josef and Elisabeth Pelham, in Schönau. My mother worked as a housemaid in Vienna and never lived with me. She later married, and from this marriage, I have one half-brother, my only sibling.

In Schönau, I attended 8 years of elementary school. After leaving school in 1932, I worked initially as an agricultural laborer, then in a gravel plant, and later returned to agriculture. I did not initially learn a trade. In autumn 1938, I was drafted into the Reich Labor Service. Our camp was in Kammer-Schörfling at Attersee. In spring 1939, I was discharged from the Labor Service. After my discharge, I worked again as an agricultural laborer.

On June 1, 1940, I was drafted into the Schutzpolizei after volunteering. I intended to become a police officer. The police unit to which I was drafted was based in Vienna, but I was immediately sent to the police training battalion in Pohrlitz-Niederdonau. To my recollection, I was in the 3rd company. After about three months of basic training, my company was transferred to an SS-Police Division cyclist replacement squadron in Katschar, Upper Silesia. I was with this division for not quite a year, I believe. In March 1941, I was transferred with my then-unit to a police training battalion in Litzmannstadt. I no longer remember exactly which company I was assigned to then. My company commander was Police Captain N. Dietrich. In Litzmannstadt, our training continued; we were also used for local police duties, especially for patrol and cordoning duties. We were assigned to individual police stations for this purpose.

At the end of 1941 or the beginning of 1942, I was transferred to Kulmhof, Poland, with other members of my company. In Kulmhof, we were assigned to a police command. We had to perform cordoning and guard duties at the castle and in the forest camp.

On April 1, 1943, I married my current wife Rosalia. She was an ethnic German and lived in a village near Kulmhof. My wife had already given birth to our daughter Hertha on February 28, 1943. Since I was still with the special unit in Kulmhof at the time of my marriage, I assume that the unit was withdrawn from Kulmhof around that time. It is possible that I was on leave at the time of the marriage and the special unit had been withdrawn from Kulmhof some time before. The transfer probably occurred no earlier than mid-March 1943. In any case, I was with the special unit of the Schutzpolizei in Kulmhof until that time.

With the police special unit, as well as the members of the SS special unit also deployed in Kulmhof, I was transferred to the SS-Waffen Division “Prinz Eugen” in Yugoslavia. I had meanwhile been promoted to Police Sergeant.

With the SS Division “Prinz Eugen,” we were used as a police division, also for partisan combat. In Yugoslavia, we wore the uniform of the Waffen-SS and received the ranks of the Waffen-SS.

On October 14, 1944, I was captured by the Russians near Negotin/Yugoslavia. I was subsequently transported to Russia and ended up in the prisoner-of-war camp in Kazan. Already by the Russians, I was interrogated about my involvement with the special unit in Kulmhof and was kept in solitary confinement for 11 months because of this.

In March or April 1948, I was finally handed over to the British by the Russians. The reason for this transfer was because I was involved in the transport of a British intelligence officer in Yugoslavia in 1944; it was said to be Churchill’s nephew. Besides this intelligence officer, several other British prisoners captured in Yugoslavia were transported to Belgrade.

After handing me over to the British at the border zone in Berlin, I was interrogated by the British in Hamburg-Altona and confronted with various persons. It turned out that I had nothing to do with the matter the British were investigating. I was duly released from captivity in June or July 1948. I initially went to an aunt in Wels, as my grandparents had meanwhile passed away. I was still in Wels when I applied to join the Gendarmerie or the police. My application was granted by the Federal Police Directorate in Vienna; I believe I moved to Vienna at the end of July or the beginning of August 1948. I registered with the police in Vienna under my real name and real personal details. On October 30, 1948, I was drafted as a police recruit for training; after the training, I served at various police stations in Vienna and have been with the Alarm Department since around the end of 1955. My immediate superior department is the General Inspectorate of SW. My current rank is Police Inspector.

Since September 1948, I have been living with my wife, who managed to flee from Poland to West Germany and from there came to Vienna to join me.

My wife is currently working as a forewoman; my daughter is already self-sufficient. I have no assets.

I was never a member of the NSDAP or any of its organizations.

To the case:

As I already stated, I do not know exactly which company of the Schutzpolizei battalion in Litzmannstadt I belonged to. My company commander was first Captain Dietrich and later H. Maas. I no longer remember the names of the individual members of my company. I think I recall that Johann Heilbrunner, Theo Malzmüller, and Michalsky were in my company. But I am not sure about that today. I do not know who commanded the battalion in Litzmannstadt. We were last quartered in a barracks camp on the “Bohemian Line” in Litzmannstadt.

In Litzmannstadt, infantry training continued. But we were also used for police duties, mainly for patrols and guarding the Litzmannstadt ghetto.

I believe I was assigned to a special unit at the end of 1941 or early 1942, composed of members of the Schutzpolizei battalion in Litzmannstadt. I did not volunteer for this special unit but was ordered to join it. I do not know the criteria for the assignment. I do not remember if we were informed about the special unit’s mission in Litzmannstadt. I do not remember who led the special unit from Litzmannstadt to Kulmhof and how we were transported there. In Litzmannstadt, I had not heard about the extermination camp established in Kulmhof.

Kulmhof was a small Polish village situated by the “Ner” river. When I arrived in this place, a guard command of the Schutzpolizei and an SS special unit were already present. I assume we came to reinforce the guard command. I did not notice any significant withdrawal of Schutzpolizei members from Kulmhof due to our arrival.

To my recollection, the guard command was led by Police Lieutenant Hüfing.

The SS special unit consisted of members of the SD and was led by SS Captain Bothmann. He was also the commandant of the Kulmhof camp. His deputy was SS Second Lieutenant Platte [Plate].

Shortly after our arrival in Kulmhof, Bothmann gave us a speech explaining the purpose of our deployment in Kulmhof and imposing strict confidentiality on us. From those already there, I learned that Jews were gassed in the castle and their bodies buried in a nearby forest area. Bothmann confirmed this officially. I do not remember if any penalties were threatened by Bothmann for violating confidentiality. But I know the operations in Kulmhof were classified as “Reich secret.”

The guard command members were housed in private homes in Kulmhof. The guard command was divided into groups. I estimate the strength of the police guard command at 50-60 men. The guard command was used to guard the forest camp, the church (which served as a depot for clothing and valuables taken from the Jews), the mill, and particularly to guard the Jewish labor commands.

In Kulmhof, I was already an under-sergeant (private first class).

I believe we were guided through the castle by Bothmann after our arrival in Kulmhof. But I know the premises from my service in and around the castle. I do not remember when I was first assigned to guard duty at or near the castle.

The castle itself was an old, dilapidated two-story stone building. The front, facing the main road, was enclosed by a wooden fence. The rear, sloping down to the river, was probably surrounded by a wire fence. Apart from the main building, there were one or two sheds within the enclosure.

As a guard outside the castle, our task was to prevent unauthorized persons from entering the castle, and especially to prevent the escape of the Jewish labor commands housed in the castle.

I was frequently assigned to guard duty at the castle at all times of day. We were armed with pistols. We were ordered to shoot Jews attempting to escape. I was never faced with the decision to carry out this order, as no one attempted to escape during my guard duty at the castle.

Soon after our arrival in Kulmhof, I saw people being transported to the castle by trucks. To my knowledge, these were Jews, including women, men of all ages, and children.

The trucks were driven by members of the SS special unit and civilian drivers. The trucks were often heavily loaded, and sometimes several transports arrived daily. During my time, Jews were always brought to the castle by truck. Each truck had a guard from our guard command, armed with a carbine or a pistol.

I heard that the Jews mainly came from Poland, but some transports also came from Vienna and the “Old Reich.”

I do not know the number of people brought to Kulmhof and killed during my stay. But it was very many.

Based on my observations as a guard at the “mill,” I know that Jews were also brought by a narrow-gauge railway. The “mill” was a large building no longer in operation as a mill. The narrow-gauge railway ended about 300-400 meters from the mill. After the train arrived, the Jews had to disembark and were taken to the mill. They usually spent the night there and were transported to the castle by truck the next day.

I was often assigned to guard duty at the mill. There were always three guards at the mill, rotating every two hours with four hours off. The Jews always behaved quietly and followed necessary orders without resistance, so I never had to use force or other means to subdue them. I did not observe or hear of Jews being mistreated, shot, or otherwise killed at the mill for attempting to escape or other insubordination. Loading them onto trucks did not require force, as they did not resist.

I was rarely assigned to guard duty inside the castle. When I was, it was only to guard the Jewish labor commands housed there. These commands sorted clothing and valuables taken from the Jews before their killing. The labor command consisted of 10-15 Jews, chained at the feet. The clothing and valuables to be sorted were in the castle yard or the church. The clothing and valuables were thrown from a higher room through a window to the slope leading to the river. I was never present during the undressing of the Jews, which took place in a higher room in the castle. This was mainly done by specially assigned Poles. I was also never a guard in the basement corridors where the Jews were led to the “gas van.” But I know the Jews were led to the gas van with the pretense of going to bathe and were gassed there.

I had no involvement in operating the gas van. I do not know how the guards in the basement corridors, undressing rooms, or near the gas van were armed. As far as I know, three or four gas vans were in use. These were driven by members of the SS special unit. I do not remember the drivers’ names. The gas was fed from the exhaust pipe into the van interior using a hose. I do not know who connected the exhaust pipe to the van interior. I heard that 50-60 people could fit in one gas van. I do not know who closed the doors of the gas van after the Jews were inside.

But I know the gas van with the killed people was driven to the nearby forest camp. Initially, the bodies were buried in the forest camp, later burned in a constructed incineration oven.

The forest camp was about 3-4 km from the castle, accessible via the main road to Wartbrücken. When I arrived in Kulmhof, this forest camp already existed, a clearing of about 300 m by 600 m.

I do not know how many mass graves were in this forest camp. I was assigned as a guard at the forest camp mainly at night and always outside the camp. I was not assigned to guard the Jewish labor commands in the forest camp. The guards’ task outside the forest camp was to prevent unauthorized entry and the escape of the Jewish labor commands. The forest command was led by a police sergeant. I do not remember his name. During my night shifts at the forest camp, I never mistreated or killed any Jewish labor command members. I did not observe any Jews being shot or killed for becoming unable to work or disobeying orders.

I know the bodies of the killed people were burned in the incineration oven in the forest camp. I only heard, but did not see, that bodies were removed from mass graves and burned. So, not only the recently killed but also those killed much earlier were burned in the forest camp. The incineration oven was built by a member of the Schutzpolizei, probably Master Sergeant Runge. I never saw or heard that living people were thrown into the incineration oven.

As far as I know, the Jewish labor command working in the forest camp was brought there by truck. I was never present during the transport of the Jewish labor command. The fuel for the incineration oven was gathered by a separate forest command from the surrounding woods. I had nothing to do with gathering the fuel.

I was often assigned to guard duty at the church, where Jewish labor commands sorted clothing and valuables. The sorted items were removed by truck; it was said the clothing was taken to a factory for new fabric production. I do not know what happened to the valuables. I did not acquire any items taken from the Jews.

For the services in Kulmhof, we received special allowances in cash and kind. The cash allowance was 12 marks, I believe. The food was quite good. During our free time, we were allowed to attend film screenings and interact with ethnic Germans in the vicinity. This is how I met my current wife, the daughter of a nearby estate owner. It was a large agricultural operation. I was with the Schutzpolizei guard command in Kulmhof until about mid-March 1943. In any case, I was transferred with the members of my guard command, Lieutenant Hüfing, SS Captain Bothmann, and his deputy, SS Second Lieutenant N. Plate, to the SS Division “Prinz Eugen” in Yugoslavia, and assigned to the field gendarmerie.

I believe we were in Berlin before our transfer to Yugoslavia, where a senior SS officer addressed us. I do not remember if we were again strictly instructed to keep silent about the events in Kulmhof. As I mentioned, I was captured by the Russians in Yugoslavia. I never returned to Kulmhof.

I only heard that the extermination camp in Kulmhof was reopened later. I do not know who was deployed there then and who led the camp at that time.

The extermination of Jews was presented at various official events and meetings in Kulmhof as an absolutely necessary measure. It was referred to as the “solution to the Jewish problem.” I was never internally in agreement with these measures. I could not avoid the order to join the special unit in Kulmhof and, after learning its true purpose, to stay and perform the guard duty assigned to me. I did not attempt to request a transfer, as I considered such a request pointless. I never heard of anyone successfully getting a transfer. I never heard that one could request a transfer by volunteering for frontline duty. In case of refusing orders, I would have faced severe punishment, although I do not remember what the specific punishment would have been.

Since I only performed the guard duty assigned to me and did not mistreat or contribute to the killing of people in Kulmhof, I do not feel guilty of the crime now charged against me.

I cannot make any reliable statements about the behavior and function of the individual members of the police guard command and the SS special unit today. If individual names are presented to me, I state as follows:

SS Captain Lange: I do not know his first name. He was the camp commandant before SS Captain Bothmann. I do not know how Bothmann treated the Jews, whether he personally killed or mistreated them.

SS Second Lieutenant Platte [Plate] was, as far as I know, Bothmann’s deputy. Both he and Bothmann were often present in both the castle and the forest camp.

Erwin Bürstinger: As far as I know, he was a member of the SS special unit. He was likely a senior squad leader. I cannot provide any further information about him.

Burmeister: The name is familiar. But I do not remember his function in Kulmhof.

Ludwig Jung [Junk]: I believe I was already with him in Litzmannstadt. Like me, he was only a guard in Kulmhof.

Theodor Malzmüller: I was also with him in Litzmannstadt. I am not sure if he and Ludwig Jung came to Kulmhof with me, but it is possible.

Gustav Laabs: He was a member of the SS special unit. I believe he drove a gas van.

Gustav Hüfing: He was the commander of the police guard command and the immediate superior of the police members.

Otto Böge: I know he was in Kulmhof during my time there, but I do not clearly remember his function. He may have been the sergeant major of the police guard command.

Police Master Willi Lenz: I do not remember a man by this name.

Police Master Alois Häfele: He was mainly active in the castle. He was also in charge of the Poles, as far as I know.

District Sergeant Johannes Runge: He came with a command from Posen, I believe. He was constantly deployed in the forest camp and built the incineration oven.

Johann Heilbrunner: I was already with him in Pohrlitz; I cannot say if he came to Kulmhof with me. I do not know his functions in Kulmhof or how he treated the Jews.

The other names of police guard command members presented in the file on pages 31-37 are partially familiar, but I cannot provide reliable information about their behavior and function in Kulmhof.

I have no photographs of myself from the time in Kulmhof, as they were lost during the war.

End at 4 pm

VB. Mayer signed Dr. Tinhof signed Josef Peham signed

Archivial reference:
Landesarchiv Schleswig-Holstein, Abt. 352.3, Nr. 16511

Letter from Globocnik to Himmler of November 4, 1943
Contemporary Source

1943-11-04 Letter from Globocnik to Himmler on the completion of Aktion Reinhard (Operation Reinhard)

Introduction

On 4 November 1943, Odilo Globocnik reported to Heinrich Himmler the completion of “Operation Reinhardt, which I led in the General Government, and dissolved all the camps”. Globocnik mentions he enclosed a detailed folder and sought approval to propose Iron Cross awards for the “special achievements of this arduous task”.

Document

Der Höhere SS- und Polizeiführer
in der Operationszone
Adriatisches Küstenland

Gl./Go. – Tgb.No 225/43

An den
Reichsführer-SS und Chef
der Deutschen Polizei
Heinrich Himmler,
Berlin

Reichsführer!

Ich habe mit 19.10.1943 die Aktion Reinhardt, die ich im Generalgouvernement geführt habe, abgeschlossen und alle Lager aufgelöst.

Als Abschlußdarstellung erlaube ich mir, beiliegende Mappe, Ihnen, Reichsführer, zu überreichen.

Meine Feststellungen in Lublin haben ergeben, daß es sich im Generalgouvernement und besonders aber im Distrikt Lublin um einen besonderen Ausstrahlungsherd gehandelt hat und versuchte ich daher diese Gefahrenmomente bildlich festzuhalten. Es wird vielleicht für die Zukunft sich zweckmäßig erweisen, auf die Ausschaltung dieser Gefahr hinweisen zu können. Andererseits aber habe ich versucht, eine Darstellung über den Arbeitseinsatz zu geben, aus dem nicht nur die Arbeitsmenge zu ersehen ist, sondern auch mit wie wenig Deutschen dieser Großeinsatz ermöglicht wurde. Er ist heute jedenfalls so angewachsen, daß sich namhafte Industrien hierfür interessieren.

Ich habe mittlerweile diese Arbeitslager an SS-Obergruppenführer Pohl übergeben.

Ich bitte, Reichsführer, diese Mappe durchzusehen.

Bei einem Besuch haben mir Reichsführer in Aussicht gestellt, daß für die besonderen Leistungen dieser harten Aufgabe einige EK’s nach Abschluß der Arbeiten verliehen werden könnten. Ich bitte, Reichsführer, um Mitteilung, ob ich hierfür Vorschläge unterbreiten darf.

Ich darf mir erlauben darauf hinzuweisen, daß für den Warschauer-Einsatz, der einen verhältnismäßig kleinen Teil der Gesamtarbeit ausgemacht hat, an die Kräfte des dortigen SS- und Polizeiführers ebenfalls eine solche Verleihung bewilligt wurde. Ich wäre Ihnen, Reichsführer, für eine positive Entscheidung diesbezüglich sehr dankbar, als ich gerne die harte Arbeit meiner Männer belohnt sehen möchte.

Heil Hitler!

gez.
[Unterschrift]
SS-Gruppenführer
und Generalleutnant der Polizei

The Higher SS and Police Leader
in the Operational Zone
Adriatic Coastal Land

Gl./Go. – Ref.No 225/43

To the
Reichsführer-SS and Chief
of the German Police
Heinrich Himmler,
Berlin

Reichsführer!

On October 19, 1943, I completed Operation Reinhardt, which I led in the General Government, and dissolved all the camps.

As a final report, I am submitting the enclosed folder to you, Reichsführer.

My findings in Lublin have shown that the General Government, especially the Lublin district, was a particular hotspot, and I tried to document these danger moments visually. It might be useful for the future to point out the elimination of this danger. On the other hand, I have tried to provide a report on the labor deployment, which shows not only the amount of work done but also how few Germans were involved in this major operation. It has grown to such an extent that well-known industries are now interested in it.

I have since handed over these labor camps to SS-Obergruppenführer Pohl.

I request, Reichsführer, that you review this folder.

During a visit, the Reichsführer indicated that some Iron Crosses could be awarded for the special achievements of this arduous task upon completion of the work. I request, Reichsführer, to be informed if I may submit proposals for this.

I would like to point out that for the Warsaw operation, which constituted a relatively small part of the overall work, the forces of the local SS and Police Leader were also granted such an award. I would be very grateful for a positive decision in this regard, as I would like to see the hard work of my men rewarded.

Heil Hitler!

Signed
[Signature]
SS-Gruppenführer
and Lieutenant General of the Police

Archivial reference:

Bundesarchiv, NS 19/2234

Report "The Incidents in Kulmhof" of April 1942 by Hersz Wasser on Chelmno Extermination camp
Contemporary Source

1942-04-00 Report by Hersz Wasser “The Incidents in Kulmhof” on Chelmno Extermination Camp

Introduction

In a report titled “The Incidents in Kulmhof,” Hersz Wasser, the secretary of the Warsaw Ghetto underground organisation Oneg Shabbbat, describes the atrocities at the Chelmno Extermination Camp, also known as Kulmhof, during December 1941 and January 1942. The document was addressed to the Polish Home Army in April 1942.1

Document

Die Vorfälle in Kulmhof

In der zweiten Hälfte des M. Dezember 1941 und im Laufe des M. Jänner 1942 ereigneten sich im Dorfe Kulmhof Kreis Warthbrücken Fälle, welche an Greul und Barbarei alle bisherigen menschlichen Begriffe übertreffen.

Im Zeitlauf von etwa 4 Wochen vor der sogenannten Aussiedlung aus den gegebenen Judengemeinden wurde von den deutschen Behörden auf die gesamte jüdische Bevölkerung eine Kopfsteuer in der Höhe von RM 4.- auferlegt. Ausserdem wurden alle Juden (Männer von 14-60 und Frauen bis 50) einer ärztlichen Untersuchung unterzogen zwecks Feststellung ob sie arbeitseinsatzfähig sind, d.h. ob sie sich zur physischen Arbeit eignen. Diese Tatsachen beunruhigten ernstlich die Judenräte, jedoch alle Bemühungen zur Aufklärung des wahren Sinnes dieser Verordnungen haben fehlgeschlagen. Wohl hier und da sind ein deutscher Beamte oder SS Mann versichert, dass alle Juden aus dem Warthegau nach Pinsk, Galizien oder anderswo ausgesiedelt werden, aber diese Nachrichten trugen dem Charakter subjektiver Annahmen der Informateure ohne sich auf welche Daten zu stützen. Man schenkte dem keinen Glauben in der Meinung, dass nach 2-jährigen Bestehen des Warhegaus nach der Reduzierung bis zum Minimum der jüdischen Siedlungen, auf diese Angelegenheit niemand zurückkommen wird. Übrigens haben die schweren Lebensbedingungen der Juden im Warthegau und das Fehlen jeglichen Kontakts mit den massgebenden deutschen Stellen es verursacht, dass sämtliche Bemühungen erfolg- und zwecklos waren.

Die Juden des Kreises Kolo wussten lediglich von der Aussiedlung der Hinterberger Juden im Oktober 1941, welche sich auf ganz geheime Art vollzogen hat. In Hinterberg wurde die ganze jüdische Bevölkerung des Kreises Konin in der Zahl 8000 Seelen konzentriert. Die Amtshandlungen vor der Aussiedlung kamen vor ebenfalls in Hinterberg. Die Juden entrichteten die Kopfsteuer in der Höhe von RM 4.- und wurden ärztlich untersucht. Nach einer gewissen Zeit begann die Aussiedlung. In Partien zu je 60 Mann wurden die Juden in Lastautos weggeführt, wobei jeder nur 1 kg Paket mitnehmen durfte. Die Fahrt endete in den Kasimir-Wäldern in der Gegend vom Hinterberg. Dort stiegen alle aus und gingen in den Wald. Dann hörte man nichts mehr von ihnen. Sowohl Eilboten wie auch überall ins Reich und Generalgouvernement entsendete Briefe brachten nichts Neues. Die Tiefen der Kasimir-Wälder bargen das Geheimnis der Ausgesiedelten Hinteberger Juden.

Mitte Dezember 1941 wurde die ganze jüdische Bevölkerung aus Kolo (2000 Seelen) und Dombje a Ner (1000 Seelen) nach Kulmhof weggeführt. Die Aussiedlung umfasste wörtlich alle Juden. In Lastautos wurden Säuglinge, Kinder, Greise, Bettlägerige und alle übrigen mit dem ganzen Hab und Gut verladen und in Partien zu 60 Personen nach Kulmhof gebracht. Kulmhof ist ein auf der Strasse von Kolo nach Dombje a/ Ner ca 12 Kilometer von Kolo entferntes Dorf.

Die deutschen Behörden verbreiteten tendenziös Gerüchte, dass Kulmhof eine ausschließlich jüdische Siedlung im Kreis Kolo werden wird. Die Juden werden dort ihren Lebensunterhalt auf Grund produktiver Arbeit organisieren.

Das Schicksal der Juden aus Kolo und Dombje a/ Ner interessierte lebhaft die restlichen Gemeinden des Kreises Kolo. Die Juden aus Klodawa (1200 jüdische Einwohner), aus Izbica-Kuj. (1800 jüd. Einwohner), aus Bugaj (Bugitten, 800) und aus Sompolno (1000) glaubten richtig, dass auch sie dasselbe Schicksal erwartet. Um die Lebensbedingungen in Kulmhof genau kennenzulernen, entsendeten sämtliche Gemeinden polnische und deutsche Boten. Diese sollten konkrete Nachrichten über Kulmhof bringen. Die erhaltenen Nachrichten hatten gleichen Wortlaut: die Juden werden im Kulmhofer Schloss untergebracht, von wo sie nicht mehr herauskommen. Ins Schloss werden keine Lebensmittel gebracht. Die dortigen Bauern beobachten oft ein graues Lastauto, das mehrmals im Tage ins Schloss fährt und es verlässt und dann in die Lubrodzer Wälder fährt. Sie äusserten die Meinung, dass die Juden vergast werden. Man glaubte dem nicht und behandelte diese Nachrichten als ein Produkt bäuerlicher Phantasie. Das Leben floss weiter. Allein die Stimmung war sehr gedrückt- die Atmosphäre wurde dichter.

Am 2-ten und 4-ten Jänner 1942 wurden 46 Männer (30 und 16) aus Klodawa, am 6-ten und 9-ten Jänner 45 Männer (29 und 16) aus Izbica-Kuj. (Mühlental), am 9-ten Jänner 16 Männer aus Bugitten (Buhaj) genommen und nach Kulmhof weggeführt. In Bugitten lebten bereits 800 aus Kolo und Babjak ausgesiedelte Juden die dort musterhafte Landsiedlunge eingerichtet haben. Die Prozedur der früheren Einiehung der Kopfsteuer in der Höhe von 4 RM der ärztlichen Untersuchung der Juden und der Wegführung vorher einer gewissen Anzahl jüdischer Männer nach Kulmmhof betraf sowohl Warthbrücken und Dombje wie auch die oben erwähnten Städte.

Es unterliegt gar keinen Zweifel, dass die Aktion ideal vorbereitet und koordiniert war und die Ortsgendamerie von dem die jüdischen Bevölkerung erwartenden Schicksal genau benachrichtigt war. So haben z.B. in Izbica-Kuj. sämtliche Gendarmen darunter Ltnt. Johanne, Meister Plätzennieder und der volksdeutsche Gendarm Schmalz keinen Juden von der wahren Tatsache informiert, dagegen habe sie alle belogen und behauptet, dass ihnen von irgendwelcher Aussiedlung der Juden nichts bekannt ist.

Die früher weggeführten Juden erfüllten die Aufgaben der Gräber.

In der Zeit von 2-ten bis 9-ten Jänner wurden aus dem jüdischen Gheto in Lodz gebracht Zigeuner hingerichtet (manche glaubten, dass die Zigeuner politische Verbannte aus Jugoslawien sind). Am 10-ten und 12-ten Jänner wurden Juden aus Klodawa, am 13-ten Juden aus Bugaj, am 14-ten u. 15-ten Jänner Juden aus Izbica-Kuj. und vom 16-an Juden aus Lodz hingerichtet. Die erste Partie der nach Kulmhof “ausgesiedelten” Lodzer Juden zählte 750 Familien, ungefähr 3000 Seelen. Informateure (die am 15-ten Jänner aus Lodz nach Kulmhof gebrachten Gräber) geben an, dass die “Aussiedlung” der Juden aus Lodz 10.000 Personen erfassen soll.

Die Juden wurden in Lastautos, zuerst in Partien zu 60 , dann zu 90 Personen gebracht. Das Gepäck wurde in der Kirche, die links an der Strasse gelegen ist, abgelegt. Die rings um der Kirche befindlichen Gebäude wrden durch mundierte und nichtmunduierte Gestapo requiriert. Weiter links liegt das betreffende Dorf. Rechts von der Strasse, etwa 100 m entfernt, befindet sich das kulmhofer Schloss. Dort eben fuhr jedes Mal das Auto mit den Opfern vor. Beim Aussteigen aus dem Wagen war ein älterer, etwa 60-jähriger Deutsche behilflich und benahm sich gegen die Deliquenten sehr herzlich. Hielt die Säuglinge, damit die Mütter aus den Auto steigen können, den Alten und Kranken half er aus dem Wagen. Die Kranken stützten sich auf seinen Arm auf dem Wege ins Schloss. Durch sein herzliches Auftreten erwarb er sich die Sympathie und Vertrauen aller.

Das Schloss, von dem die Rede ist, ist ein altes einstöckiges Gebäude nach einem durch die Kriegshandlungen in den Jahren 1914-1918 vernichtetes Schlösschen. Einen düsteren Eindruck machte der Anblick der fehlenden Fensterscheiben. Das richtige Gebäude befindet sich im zweiten Hof. Der Raum, in dem man die Opfer gebracht hat, war ein grosses beheiztes Zimmer. Von dort führt eine Treppe hinunter ins Untergeschoss. Dort befindet sich ein Korridor, an dessen Ausgang eine Rampe aufgestellt wurde, zu der eine kleine Treppe führt. Im Untergeschoss befinden sich mehrere Kellerzimmer. Die Eingangstür führt in den ersten Hof und die zweite in den zweiten, den richtigen Schlosshof. Das ganze Schloss war durch starke Gendarmarie-Posten bewacht. Es waren dort zumindest 20 Gendarme. Gestapo, welche die ganze Aktion leitete, handelte nach einem präzis-ausgearbeiteten Plan. Das Grundprinzip der ganzen Aktion war vollständige Diskretion. Die Einzelnen Teile waren derart perfekt zusammengestellt, dass nicht ein Mal kam es vor, dass sich 2 Gruppen der “ausgesiedelten” zusammengetroffen hätten.

Ein SS-Offizier und der erwähnte 60 jährige hielten an die Versammelten Ansprachen. Sie erklärten, dass alle Versammelten nach Litzmannstadt Ghetto fahren werden, wo die Männer in Fabriken und Shops beschäftigt werden und die Frauen werden sich mit Hauswirtschaft befassen und die Kinder werden in die Schule gehen. Vor der Abreise nach Lodz müssen aber die Juden in speziell eingerichteten Schwitzbad, wo auch ihre Sachen desinfiziert werden. Alle müssen sich ausziehen, die Männer bleiben in Hemden und Unterhosen, die Frauen in Hemden. Ausweise und Wertgegenstände sollen in einem Tuch aufbewahrt werden. Das in der Kleidung eingenähte Geld soll herausgenommen werden, damit es im Desinfektor nicht vernichtet wird.

Nach dieser Vorbereitung der Versammelten wurde die Tür geöffnet und durch eine kleine Treppe die hinunter führte wurden sie höflich aufgefordert ins Bad zu gehen. Nach dem Verlassen des Zimmers fiel stark die Temperatur, da es draussen ein starker Frost herrschte und der Korridor gänzlich unbeheizt war. Auf die Klagen der Versammelten antwortete der 60-jährige Deutsche und der SS-Offizier auf höfliche und herzliche Art, sie mögen ein wenig Geduld haben, bis sie in dem Baderaum kommen. Der “Baderaum” war eben die Rampe, auf die man die Opfer mit Peitschen und Stöcken gejagt hat und von wo sie in das Gasauto das an der zweiten Seite der Rampe untergebracht war, verladen wurden. Die Herzlichkeit und Höflichkeit schwanden. Eine unbeschreibliche Verzweiflung und wilder Schrecken packte die Unglücklichen. Sie schrieen und weinten und beteten laut. Der Wagen, in den die Opfer hineingejagt wurden (es war derer zwei) war ungefähr so groß wie ein grosses Lastauto. Grau, hermetisch abgesperrt, hatte gut zugepasste Türen mit einem Aussenriegel versehen. Innen war keine Sitzplätze. Die Wände waren mit Blech beschlagen, der Fußboden mit Strohmatten auf hölzerne Leisten ausgelegt. Unter den Leisten, zu beiden Seiten des Wagens, waren zwei 15-cm breite Gasröhren untergebracht. Beide Röhren , der Öffnungen sich im Innern des Wagens befanden, führten in den Fahrerraum wo sie mit einer Gasleitung verbunden waren, welche mit mehreren Knöpfen versehen war.

Nachdem alle verladen waren und das Auto hermetisch abgesperrt war fuhr der Wagen durch die beiden Schlosstore in den 7 km in der Richtung Kolo entfernten Wald. Die Fahrt dauerte 15 Minuten. Links von der Strasse führte ein halb-kilometerlanger glattgemachter Weg und wieder links davon nach ungf. 200 meter Fahrt sah man den Standplatz. Es war dies ein Wiesenplatz umstellt mit Gendarmen mit schiessbereiten Hand Maschinengewehren. Entlang des Platzes zog sich im Rechteck ein Graben bis zum Weg der zum Platz führte.

Der Graben vielmehr das gemeinsame Grab der vergasten Opfer war unten 1,5 Meter und oben 5 Meter breit. Die Tiefe betrug 5 Meter.

Am Platz drehten sich die Gräber ind Zahl von ung. 20-50, und durchschnittlich 30 Gendarmen und S.S. Männer und civile Gestapo. Ein Teil der Gräber war mit dem aufgraben des durch den Frost hartgewordenen Bodens, ein anderer Teil wieder bei den Leichen. Die Gräber sowohl die im Mannesalter wie auch 15 jährige Jungs und 60 Jährige Greise arbeiteten nur dürftig gekleidet u.z. in Hosen Unterhosen Hemden und Stiefeln. Andere Garderobeteile mussten sie ablegen.

Der Wagen blieb ungefähr 100 Meter vom Grab stehen. Der Fahrer und Henker in einer Person drückte auf die Knöpfe des Gasaparates der im Fahrerraum montiert war und ging hinaus. Die Fahrer der beiden Hinrichtungswagen waren wie gesagt gleichzeitig die Henker. Es waren dies SS-Männer mit dem Totenkopf auf den Mützen. Auf dem Wagen drängte ein gedämpftes Geschrei, Lärmen und Weinen und Klopfen in die Wände. Nach einer gew. Zeit (etwa einer Viertelstunde) war alles wieder still. Dann stieg der Fahrer und Henker wieder in den Fahrerraum und schaute mit Hilfe einer elektrischen Taschenlampe in das Innere der Gaskammer (Wageninnere) um festzustellen ob der Tod eingetreten ist. Zwischen der Gaskammer und dem Fahrerraum waren 2 Scheiben. Nachdem er festgestellt hat dass der Tod eingetreten ist fuhr er näher zum Grab. Dann wartete er 5 Minuten wonach der sog. SS Platzoffizier der sich durch eine unbegreifliche Barbarei und Sadismus auszeichnete den Befehl gab die Türe des Wagens zu öffnen. Es schlug ein starker Gas Geruch. Nach weiteren 5 Minuten schrie der Offizier: “Juden geht Tefilin legen das hiess schmeisst die Leichen heraus. Diese Arbeit verrichteten 8 Juden von denen 4 die Leichen aus dem Wagen holten 2 warfen sie ins Grab und 2 legten sie dort zurecht. Die Leichen im Wagen waren in einem schrecklichen Durcheinander, beinahe alle waren mit Kot beschmutzt wahrscheinlich von Schreck oder durch die Wirkung des Gases. Die Toten behielten aber die natürliche Hautfarbe und sahen eher aus wie im Schlaf. Das Hinauswerfen der Leichen vom Wagen geschah schnell und brutal. Der Offizier schrie und schlug mit der Peitsche. Frauenleichen wurden bei den Haaren die anderen bei den Händen und Füßen gepackt und so auf einen Haufen geworfen. Dann haben 2 Deutsche in zivil die Leichen speziell genau untersucht um ihnen die Wertsachen abzunehmen. Die Prozedur sah mehr weniger so aus. Aus dem Haufen nahm man der Reihe nach je eine Leiche und untersuchte sie genau. Die Halsketten wurden heruntergerissen die Eheringe von den Fingern heruntergezogen, die Goldkronen aus dem Mund gerissen. Es wurde genau nachgesehen, ob nicht Wertsachen und Gold im After oder den weiblichen Organen verborgen liegen. Diese Prozedur rief unter den terrorisierten Gräbern einen wahren Schrecken und Wutanfall hervor. Die Zigeuner wurden zum Unterschied von den Juden im Gasauto mitsamt ihren Hab sogar mit den Wertsachen untergebracht und nach erfolgter Hinrichtung zusammen bestattet. Dann wurden die geschändeten und beraubten Leichen in dem Grab geworfen. Diese Arbeit verrichteten 2. hierzu speziell gewählten Juden. 2 andere jüdische Gräber arbeiten im Grab selbst unter den Befehl eines SS-Mannes welcher mit Hilfe eines Zweiges, oben stehend die Arbeit leitete und zeigte, wie die Leichen gelegt werden sollen. Diese wurden mit dem Gesicht zum Boden gelegt – neben dem Kopfe der einen lagen die Beine der anderen. Im Freiraum legte man die Säuglinge, Kinder und bei den Zigeunern das Hab und Gut.

Nach dem Entleeren wurde der Wagen von menschlichen Kot und anderen Unsauberkeiten gereinigt, dann fuhr er fort.

Täglich wurden 6-9 Transporte beerdigt. Eine Schicht zählte bis 200 Leichen. Jede Schicht wurde mit Erde zugeschüttet und ab 17. Jänner schüttete man noch Chlorkalk darüber um den üblen faulen Geruch zu beseitigen.

Der Kulmhofer Wald wo diese massenhafte, unheimliche Hinrichtung stattfand, war dicht mit Gendarmarieposten besetzt. Es ging darum, die absolute Sicherheit zu gewinnen, dass das schreckliche Geheimnis des höllischen Mordens ganzer jüdischer Siedlungen nicht entdeckt werden. Die am Mordplatz tätigen Gendarmen hatten die Aufgabe die Gräber bei jedem Ortswechsel (vom Grab zum Wagen, zum Mittagessen) zu hüten und ihnen fortwährend mit den HMG zu drohen.

Die Gräber sassen im Schloss in 2 anschliessenden Kellern. Der Tag begann um 7 Uhr früh. Der zivile deutsche Koch brachte den Eimer mit dem Frühstück. Es bestand aus einen bitteren lauen schwarzen Kaffee und trockenen Brot, das aus dem Gepäck der jüdischen Opfer stammte. Nach dem Frühstück meldete der diensthabende Gendarm dem SS Offizier. Dann öffnete er die 3-fach geschlossene Tür, es kam der Befehl: Juden raus! Nicht ein einziges mal kam es vor dass der SS-Offizier in Keller stieg, denn er fürchtete die verzweifelten, desperaten Gräber, die vom Hass gegen die Henker erfüllt waren. Beim Verlassen des Kellers wurden die Gräber mehrmals gezählt. Jede Partie wurde in den Hof geführt. Der Hof war mit 20 Mann starken Feldgendarmie-Posten bestellt, mit HMG gegen die Versammelten gerichtet. Nach neuerlichen Zählen der Gräber wurden sie im Auto verladen. Zwei Wagen, ein Lastauto und eine Autokarre führten sie zum Hinrichtungsplatz. Hinter dem Wagen fuhr eine Limousine mit mund. und nichtmund. Gestapo.

In der Zeit der kurzen Jännertage, wenn man um 8 Uhr früh hinausfuhr, war es noch finster, so dass man noch keinem Fremden begegnete.

Die Arbeit am Hinrichtungsplatz begann gegen 8.30 früh und dauerte bis Mittag, d.h. 12.30. Es fiel der Befehl: Spaten stehen lassen! Die Gräber verließen den Graben und eskortiert von SS Männern und Gendarme begaben sich zum Ort, wo sich ihre Kleidung befande. Dort befahl man ihnen sich zusammenzudrücken und sich am Gepäck hinsetzen. Das Mittagessen bestand wieder aus bitterem Kaffe, kalten schwarzen Kaffee und hartem gefroren Brot.

8 Gräber, die unmittelbar bei den Leichen beschäftigt waren, durften das Grab nicht verlassen. Dorthin wurde ihnen der Kaffee ohne Brot gereicht. Vor dem Beenden des Arbeitstages befahl man ihnen, sich in das Grab mit den Gesicht zu den Leichen gewendet zu legen und ein SS Mann durchlöcherte ihnen die Köpfe mit dem HMG. Die übrigen schütteten das Grab zu und begaben sich eiligst unter Eskorte der Gendarme auf dem Sammelplatz. Mehrmals wurde ihre Zahl kontrolliert. Nach dem Befehl: – Juden anziehen! – zogen sich alle an. Grundsätzlich endete der Arbeitstag um 5 Uhr. Es waren jedoch Tage, besonders beim Hinrichten der Lodzer Juden, dass bis zum späten Abend bei Scheinwerferlicht gearbeitet wurde.

Während der Arbeit im Grab verrichteten die Gräber oft das Gebet für die Gestorbenen, das s,g. Kadisch. Die Arbeiter mussten oft zusehen, wie ihre nahem Verwandten in das Grab geworfen wurden.
Jede Erscheinung der Ermüdung wurde mit harten Prügeln am nackten Körper oder mit dem Tod bestraft.
Der Platz-Offizier war oft betrunken und in der Folge hatte er die Arbeiter noch barbarischer und herzloser geprügelt.
Beinahe jeden Tag kamen SS-Offiziere in Autos um die “Arbeit” mitanzusehen. Mit sichtlicher Befriedigung schauten sie der Hinrichtung zu und drückten dann dem Platz-Offizier mit Anerkennung die Hand.

Folgender Vorfall fand am 13. Jänner statt: nach dem Hinauswerfen der Leichen aus der Gaskammer stellte es sich heraus, dass ein Säugling aus Bugitten in ein Polster gehüllt durch einen wunderlichen Zufall nicht vergast wurde. Es begann zu weinen, aber ein Schuss aus dem MG in das Köpfchen des Kindes machte das wunderbar-gewonne Leben des Säuglings ein Ende. Die Nazi-Gerechtigkeit war befriedigt.

Im Schlosskeller war es kalt und düster. Am Boden lag in Unordnung das Kleidungsgepäck der Gräber. Die Hände mit Eis bedeckt. Im Winkel brannte eine kleine Petroleumlaterne. Im zweiten stand ein Latrineeimer. DIe Nerven der noch lebenden Opfer waren derart zerrüttet dass das Weinen erwachsener Männer war eine natürliche Erscheinung. Die einen hielt noch der Selbsterhaltungstrieb, die anderen unterlagen gänzlich der Verzweiflung und begingen Selbstmord. Über alles aber wollten alle aus der Falle hinaus, um die noch bestehenden jüdischen Gemeinden und die ganze Welt von den schrecklichen Geschehnissen in den Kulmhofer Wald zu alarmieren.

Es kam noch vor, dass der Wächter verlangte, dass die Juden singen. Es half kein Flehen und Bitten. Das MG zwang sie zum Gehorchen. Man sang Fragmente des Gebetes “Schma Israel” und das Nationallied “Hatikwa” (Die Hoffnung). Alle fühlte sich wie vor dem Gottesgericht. Der Ernst und völlige Gleichgültigkeit zu den irdischen Angelegenheiten und Leidenschaften erfüllten ihr Dasein. Doch war das dem brutalen Wächter zu wenig. Die Juden mussten laut den von ihm gesprochenen Satz wiederholen: “Wir Juden danken Adolf Hitler für diese Sache” und dann “Wir Juden danken Adolf Hitler für das Essen.”

Die Richtigkeit der obigen Beschreibung unterliegt keinen Zweifel. Sie stützt sich auf sicheres Quellenmaterial.

The Incidents in Kulmhof

In the second half of December 1941 and during January 1942, incidents occurred in the village of Kulmhof, Warthbrücken district, which surpassed all previous human notions of cruelty and barbarism.

Approximately four weeks before the so-called resettlement from the given Jewish communities, the German authorities imposed a head tax of RM 4 on the entire Jewish population. Additionally, all Jews (men aged 14-60 and women up to 50) were subjected to a medical examination to determine if they were fit for physical labor. These facts seriously worried the Jewish councils, but all efforts to clarify the true meaning of these regulations failed. Here and there, a German official or SS man assured that all Jews from the Warthegau would be resettled to Pinsk, Galicia, or elsewhere, but these reports were seen as subjective assumptions without data to back them up. No one believed that, after two years of the Warthegau’s existence and the reduction of Jewish settlements to a minimum, this matter would resurface. Moreover, the harsh living conditions of Jews in the Warthegau and the lack of any contact with the relevant German authorities caused all efforts to be futile and pointless.

The Jews of the Kolo district only knew about the resettlement of the Hinterberg Jews in October 1941, which was carried out in a very secretive manner. In Hinterberg, the entire Jewish population of the Konin district, numbering 8,000 souls, was concentrated. The formalities before the resettlement also took place in Hinterberg. The Jews paid the head tax of RM 4 and were medically examined. After some time, the resettlement began. In groups of 60 men, the Jews were taken away in trucks, each allowed to carry only a 1 kg package. The journey ended in the Kazimier forests in the Hinterberg area. There, they disembarked and walked into the forest. Then nothing more was heard of them. Neither couriers nor letters sent throughout the Reich and General Government brought any news. The depths of the Kazimier forests held the secret of the resettled Hinterberg Jews.

In mid-December 1941, the entire Jewish population of Kolo (2,000 souls) and Dombje a Ner (1,000 souls) were taken to Kulmhof. The resettlement literally included all Jews. Infants, children, the elderly, bedridden individuals, and all others, with all their belongings, were loaded onto trucks and brought to Kulmhof in groups of 60 people. Kulmhof is a village about 12 kilometers from Kolo on the road to Dombje a/ Ner.

The German authorities spread tendentious rumors that Kulmhof would become an exclusively Jewish settlement in the Kolo district. The Jews were to organize their livelihoods there based on productive work.

The fate of the Jews from Kolo and Dombje a/ Ner was of keen interest to the remaining communities of the Kolo district. The Jews from Klodawa (1,200 Jewish residents), Izbica-Kuj. (1,800 Jewish residents), Bugaj (Bugitten, 800), and Sompolno (1,000) correctly believed that they would share the same fate. To learn about the living conditions in Kulmhof, all communities sent Polish and German messengers. These were to bring concrete news about Kulmhof. The reports they received were identical: the Jews were housed in the Kulmhof castle, from which they did not come out. No food was brought to the castle. The local farmers often saw a gray truck that drove to the castle several times a day, left, and then drove into the Lubrodzer forests. They expressed the opinion that the Jews were being gassed. This was not believed and was treated as a product of peasant imagination. Life went on. However, the mood was very depressed—the atmosphere became denser.

On January 2nd and 4th, 1942, 46 men (30 and 16) from Klodawa, on January 6th and 9th, 45 men (29 and 16) from Izbica-Kuj. (Mühlental), and on January 9th, 16 men from Bugitten (Buhaj) were taken to Kulmhof. In Bugitten, 800 Jews expelled from Kolo and Babjak had already set up a model rural settlement. The procedure of collecting the head tax of 4 RM, the medical examination of Jews, and the prior removal of a certain number of Jewish men to Kulmhof applied to both Warthbrücken and Dombje as well as the aforementioned towns.

There is no doubt that the action was ideally prepared and coordinated, and the local gendarmerie was fully informed of the fate awaiting the Jewish population. For example, in Izbica-Kuj., all gendarmes, including Ltnt. Johanne, Meister Plätzennieder, and the ethnic German gendarme Schmalz, did not inform any Jew of the true situation but lied, claiming they knew nothing of any Jewish resettlement.

The previously removed Jews fulfilled the tasks of gravediggers.

From January 2nd to 9th, Gypsies from the Jewish ghetto in Lodz were brought and executed (some believed the Gypsies were political exiles from Yugoslavia). On January 10th and 12th, Jews from Klodawa, on January 13th Jews from Bugaj, on January 14th and 15th Jews from Izbica-Kuj., and from January 16th Jews from Lodz were executed. The first group of Lodz Jews “resettled” to Kulmhof numbered 750 families, approximately 3,000 souls. Informants (the gravediggers brought from Lodz to Kulmhof on January 15th) reported that the “resettlement” of Jews from Lodz was to include 10,000 people.

The Jews were brought in trucks, first in groups of 60 and then 90 people. The luggage was deposited in the church, located on the left side of the road. The buildings around the church were requisitioned by uniformed and non-uniformed Gestapo. Further to the left was the concerned village. About 100 meters to the right of the road was the Kulmhof castle. This was where the truck with the victims stopped each time. An elderly, approximately 60-year-old German man assisted the victims in getting off the truck and behaved very kindly towards them. He held infants so that mothers could get off the truck, helped the elderly and sick out of the vehicle. The sick leaned on his arm as they walked to the castle. His cordial demeanor earned him the sympathy and trust of all.

The castle in question is an old single-story building, replacing a small castle destroyed by war actions in 1914-1918. The sight of the missing window panes created a gloomy impression. The actual building is in the second courtyard. The room where the victims were taken was a large heated room. From there, a staircase led down to the basement. There is a corridor at the end of which a ramp was set up, accessed by a small staircase. In the basement, there are several cellar rooms. The entrance door leads to the first courtyard, and the second door leads to the second, the main castle courtyard. The entire castle was guarded by strong gendarmerie posts. There were at least 20 gendarmes. The Gestapo, which led the entire action, acted according to a precisely worked-out plan. The basic principle of the entire action was complete discretion. The individual parts were so perfectly coordinated that it never happened that two groups of the “resettled” met each other.

An SS officer and the mentioned 60-year-old addressed the assembled victims. They explained that all assembled would go to the Litzmannstadt ghetto, where the men would work in factories and shops, women would take care of housekeeping, and children would attend school. However, before leaving for Lodz, the Jews had to go to a specially equipped steam bath, where their belongings would also be disinfected. Everyone had to undress, men remaining in shirts and underwear, women in shirts. Identity documents and valuables were to be kept in a cloth. Money sewn into clothing was to be removed so it would not be destroyed in the disinfectant.

After this preparation, the assembled were politely asked to go to the bath through a small staircase leading down. Upon leaving the room, the temperature dropped sharply, as it was very frosty outside and the corridor was completely unheated. The 60-year-old German and the SS officer replied politely and warmly to the complaints of the assembled, asking them to have a little patience until they reached the bath. The “bathroom” was actually the ramp where the victims were driven with whips and sticks and from which they were loaded into the gas van stationed on the other side of the ramp. The cordiality and politeness disappeared. An indescribable despair and wild terror gripped the unfortunate. They screamed, cried, and prayed loudly. The truck into which the victims were herded (there were two) was about the size of a large truck. Gray, hermetically sealed, with well-fitted doors secured by an external latch. Inside, there were no seats. The walls were lined with metal sheets, the floor covered with straw mats on wooden slats. Under the slats, on both sides of the truck, were two 15-cm wide gas pipes. Both pipes, with openings inside the truck, led to the driver’s cabin where they were connected to a gas line with several buttons.

After all were loaded and the truck was hermetically sealed, it drove through the two castle gates to the forest 7 km away towards Kolo. The ride took 15 minutes. A smooth path, half a kilometer long, led to the left of the road, and after another 200 meters, one reached the execution site. It was a meadow surrounded by gendarmes with ready-to-fire hand machine guns. Along the site, a trench was dug in a rectangular shape leading to the path to the site. The trench, or rather the mass grave of the gassed victims, was 1.5 meters wide at the bottom, 5 meters at the top, and 5 meters deep.

At the site, the gravediggers, numbering around 20-50, and an average of 30 gendarmes and SS men and civilian Gestapo were present. Some of the gravediggers were digging the hard, frost-hardened ground, others dealing with the corpses. The gravediggers, whether of working age, 15-year-old boys, or 60-year-old elders, worked only scantily dressed, i.e., in trousers, underwear, shirts, and boots. They had to lay down other clothing items.

The truck stopped about 100 meters from the grave. The driver and executioner in one person pressed the buttons of the gas apparatus installed in the driver’s cabin and stepped out. The drivers of the two execution trucks were also the executioners. They were SS men with skulls on their caps. From the truck, a muffled cry, noise, and weeping and knocking on the walls could be heard. After some time (about a quarter of an hour), everything was quiet again. Then the driver and executioner climbed back into the driver’s cabin and looked inside the gas chamber (truck interior) with the help of a flashlight to ascertain if death had occurred. Between the gas chamber and the driver’s cabin were two glass panes. After confirming death, he drove closer to the grave. He waited for 5 minutes, after which the so-called SS site officer, known for his incomprehensible barbarity and sadism, gave the order to open the truck doors. A strong gas odor wafted out. After another 5 minutes, the officer shouted: “Jews, put on Tefilin,” meaning throw out the bodies. This task was performed by 8 Jews, 4 of whom took the bodies out of the truck, 2 threw them into the grave, and 2 arranged them there. The bodies in the truck were in a terrible mess, almost all smeared with feces, probably from fear or the gas’s effect. The dead retained their natural skin color and looked more like they were sleeping. Throwing the bodies out of the truck was done quickly and brutally. The officer shouted and whipped. Women’s bodies were grabbed by the hair, others by the hands and feet, and thrown onto a heap. Then two Germans in civilian clothes examined the bodies thoroughly to take their valuables. The procedure looked more or less like this: from the heap, each body was taken in turn and examined thoroughly. Necklaces were torn off, wedding rings pulled off fingers, gold crowns ripped from mouths. It was checked whether valuables and gold were hidden in the anus or female organs. This procedure caused real horror and rage among the terrorized gravediggers. Unlike the Jews, the Gypsies were buried in the gas truck with all their belongings, even with valuables, and buried together after execution. Then the desecrated and robbed bodies were thrown into the grave. This work was done by 2 specially chosen Jews. Two other Jewish gravediggers worked in the grave under the command of an SS man who, standing above, directed the work with the help of a branch, showing how the bodies should be laid. They were laid face down, with the legs of one next to the head of the other. In the free space, infants, children, and in the case of the Gypsies, belongings were placed.

After unloading, the truck was cleaned of human excrement and other dirt, then drove off.

Daily, 6-9 transports were buried. A shift counted up to 200 bodies. Each layer was covered with earth, and from January 17th, lime was also spread over it to eliminate the foul decaying smell.

The Kulmhof forest, where this massive, eerie execution took place, was densely guarded by gendarmerie posts. The aim was to ensure absolute secrecy so that the terrible secret of the hellish murder of entire Jewish settlements would not be discovered. The gendarmes at the murder site were tasked with guarding the gravediggers at every movement (from the grave to the truck, to lunch) and constantly threatening them with hand machine guns.

The gravediggers sat in the castle in two adjoining cellars. The day began at 7 am. The civilian German cook brought a bucket of breakfast. It consisted of a bitter lukewarm black coffee and dry bread that came from the luggage of the Jewish victims. After breakfast, the duty gendarme reported to the SS officer. Then he opened the triple-locked door and gave the order: Jews out! Not once did the SS officer descend into the cellar, as he feared the desperate, desperate gravediggers filled with hatred for the executioners. Upon leaving the cellar, the gravediggers were counted several times. Each group was led into the courtyard. The courtyard was manned by a 20-man field gendarmerie post, with hand machine guns aimed at the assembled. After recounting the gravediggers, they were loaded into a truck. Two vehicles, a truck and an auto cart, took them to the execution site. A limousine with uniformed and non-uniformed Gestapo followed behind the truck.

During the short January days, when they left at 8 am, it was still dark, so they did not encounter any strangers.

Work at the execution site began around 8:30 am and lasted until noon, i.e., 12:30. The order was given: Spades down! The gravediggers left the grave and, escorted by SS men and gendarmes, went to the place where their clothing was. There, they were ordered to huddle together and sit by the luggage. Lunch consisted again of bitter coffee, cold black coffee, and hard frozen bread.

8 gravediggers, who were directly involved with the bodies, were not allowed to leave the grave. Coffee was brought to them without bread. Before the end of the workday, they were ordered to lie in the grave with their faces to the bodies, and an SS man shot them in the head with a hand machine gun. The rest filled the grave with earth and quickly went under the gendarmerie escort to the assembly point. Their number was repeatedly checked. After the order: – Jews dress! – everyone got dressed. The workday generally ended at 5 pm. However, there were days, especially during the execution of Lodz Jews, when they worked until late at night under spotlights.

During the work in the grave, the gravediggers often recited prayers for the dead, the so-called Kaddish. They often had to watch their close relatives being thrown into the grave. Any sign of fatigue was punished with severe beatings on the bare body or death. The site officer was often drunk, and as a result, he beat the workers even more barbarically and heartlessly. Almost every day, SS officers came by car to watch the “work.” With visible satisfaction, they watched the execution and then shook hands with the site officer in recognition.

The following incident occurred on January 13th: after the bodies were thrown out of the gas chamber, it turned out that a baby from Bugitten, wrapped in a pillow, miraculously was not gassed. It began to cry, but a shot from the machine gun to the child’s head ended the miraculously spared life. Nazi justice was satisfied.

The castle cellar was cold and dark. The clothing luggage of the gravediggers lay in disorder on the ground. Their hands were covered with ice. In the corner, a small kerosene lamp burned. In the second corner stood a latrine bucket. The nerves of the surviving victims were so shattered that the crying of grown men was a natural occurrence. Some were still driven by the instinct of self-preservation, while others succumbed completely to despair and committed suicide. Above all, they all wanted to get out of the trap to alert the remaining Jewish communities and the whole world about the horrific events in the Kulmhof forest.

It also happened that the guard demanded that the Jews sing. No pleas and requests helped. The machine gun forced them to obey. They sang fragments of the prayer “Shema Israel” and the national anthem “Hatikva” (The Hope). Everyone felt like they were before God’s judgment. The seriousness and complete indifference to earthly matters and passions filled their existence. However, this was too little for the brutal guard. The Jews had to loudly repeat the sentence spoken by him: “We Jews thank Adolf Hitler for this matter” and then “We Jews thank Adolf Hitler for the food.”

The accuracy of the above description is beyond doubt. It is based on reliable source material.

Archivial reference:

Ringelblum Archive. The Underground Archive of the Warsaw Ghetto, ARG I 1117

Online

  1. Die Verfolgung und Ermordung der europäischen Juden durch das nationalsozialistische Deutschland 1933–1945, Band 10 Polen: Die eingegliederten Gebiete August 1941–1945, p. 330 ↩︎
Contemporary Source

1942-03-09 Invoice for “8 Barrels of 100 kg Chlorinated Lime” for Chelmno Extermination Camp

Introduction

On March 9, 1942, the F. Reichelt Aktiengesellschaft Litzmannstadt, a Pharmaceutical Company, issued an invoice to the Ghetto Administration in Lodz for “8 barrels of 100 kg chlorinated lime”. The bill was paid on May 7, 1942 from the special account 12300, suggesting that the materials were supplied to Chelmno (Kulmhof) extermination camp for desinfecting the mass grave in the forest camp.

Document

F. Reichelt Aktiengesellschaft Litzmannstadt
Fernruf: Sammel-Nr. 25323
für Bestellungen: 25320
Bank-Konten: Deutsche Bank, Filiale Litzmannstadt Dresdner Bank, Filiale Litzmannstadt
Postcheckkonto Breslau 79715
Postanschrift: F. Reichelt, Aktiengesellschaft, Litzmannstadt, Adolf-Hitler-Straße 96

Herrn Apotheker D.D.A.
Der Oberbürgermeister des Ernährungs & Wirtschaftsamtes
Getto-Verwaltung
Moltke Str. 211

Litzmannstadt, 9.3.42
Adolf-Hitler-Straße 96

Rechnung

Wir sandten Ihnen für Ihre Rechnung und Gefahr durch Auto – Post – Bahn – Expreß F.R. Nr.

wird abgeholt

Auftrag Nr. o13921 /ohne/027/7/Schi/G

Lieferschein Nr. 026189
Einheitspreis RM Netto Kasse RM Zielposten RM
8 Fass a 100 kg. Chlorkalk /800 Kg./ % 25.- 200.-
8 Fässer 5.- 40.-
—————————————
40.- 200.-
Rm 240.-


Überweisung 14814
7.5.42

F. Reichelt Aktiengesellschaft Litzmannstadt

Telephone: General Number 25323
for Orders: 25320

Bank Accounts: Deutsche Bank, Litzmannstadt Branch Dresdner Bank, Litzmannstadt Branch
Postal Account Breslau 79715

Postal Address: F. Reichelt, Joint Stock Company, Litzmannstadt, Adolf-Hitler-Straße 96

To Pharmacist D.D.A.
The Mayor of the Food & Economic Office
Ghetto Administration

Litzmannstadt, 9.3.42
Adolf-Hitler-Straße 96

Invoice

We sent you the invoice and the risk through Car – Post – Rail – Express F.R. No.

will be picked up

Order No. o13921 /without/027/7/Schi/G

Delivery Note No. 026189

Unit Price RM Net Cash RM Account RM
8 barrels of 100 kg. chlorinated lime /800 Kg./ % 25.- 200.-
————————–
8 barrels 5.- 40.-
40.- 200.-
RM 240.-


Transfer 14814
7.5.42

Archivial reference:

APL/221/29665, p.114

Contemporary Source

1943-08-13 Letter from Plate to Gestapo Litzmannstadt confirming “the rental shortfall of the district gardening grounds used by the SS-Sonderkommando in Kulmhof (Chełmno)”

Introduction

Albert Plate, deputy commander of Kulmhof (Chełmno) extermination camp, confirmed the correctness of the claim by Walter Becht, Disctrict Administrator of Warthbrücken (Koło) for reimbursement of lease loss for the district gardening ground next to the Kulmhof castle. The letter was sent on August 13, 1943, using the field post number of the Feldgendarmerie-Trupp 7 of SS-Freiwilligen-Gebirgs-Division Prinz Eugen.

Document

Geheime Staatspolizei                                     Litzmannstadt, den 28. Juni 1943
Staatspolizeistelle Litzmannstadt
L I –

Abschriftlich
gegen Rückgabe an Herrn KOS. Plate
SS-Feldpost-Nr. 47 188 G 
mit der Bitte um Aussprache bzw. Bescheinigung der sachlichen Richtigkeit.

Im Auftrage:
[Unterschrift]

/En.

SS-Dienststelle Feldpost.Nr. 43059             O.U, den 13.8.1943.

Urschriftl

der Geheimen Staatspolizei 
Staatspolizeistelle Litzmannstadt
z.Hd.v. Pol.Oberinsp. Lenk 
in Litzmannstadt
zurückgesandt.

Der Pachtausfall des vom SS-Sonderkommando benutzten Kreisgärtnereigeländes in Kulmhof für die Zeit vom 1.10.1942 bis Ende März 1943 in Höhe von 50 RM (fünfzig) muß noch beglichen werden.

Die sachliche Richtigkeit wird hiermit bescheinigt.

Im Auftrage: 
[Unterschrift]
SS-Untersturmführer

Secret State Police Litzmannstadt, June 28, 1943
State Police Office Litzmannstadt
L I –

Copy
to be returned to Mr. KOS. Plate
SS-Field Post No. 47 188 G
with a request for discussion or certification of factual accuracy.

By order:
[Signature]

/En.

SS-Service Office Field Post No. 43059 O.U, August 13, 1943.

Original

of the Secret State Police
State Police Office Litzmannstadt
Attn: Polizeionberinspektor Lenk
in Litzmannstadt

returned.

The rental shortfall of the district gardening grounds used by the SS-Sonderkommando in Kulmhof for the period from October 1, 1942, to the end of March 1943, amounting to 50 RM (fifty), still needs to be settled.

The factual accuracy is hereby certified.

By order:

[Signature]
SS-Untersturmführer

Archivial reference:

APL/221/29678, p.116

Contemporary Source

1941-10-04 Letter from Uebelhör to Himmler: “If the Ghetto Lodz were a pure extermination ghetto…”

Introduction

On October 4, 1941, the Government President of Litzmannstadt, Friedrich Uebelhoer, wrote to Reichsführer-SS Heinrich Himmler, addressing the planned transfer of “at least 20,000 Jews and 5,000 Gypsies” to the Litzmannstadt (Łódź) Ghetto. The letter explained the ghetto’s current capacity issues (“if the Litzmannstadt Ghetto were a pure extermination ghetto, then one could consider even greater crowding of the Jews”) and the potential risks to the surrounding German population. In the end, he declared that he “must decline responsibility for the consequences in full” if the deportations of additional Jews and the Sinti and Roma will be carried out.

Document

Der Regierungspräsident

Litzmannstadt, den 4. Oktober 1941

An den
Reichsführer-SS, Pg. Heinrich Himmler,
Berlin.

Der Gauleiter und Reichsstatthalter Pg. Arthur Greiser hat mich benachrichtigt, dass Anfang Oktober in das Ghetto Litzmannstadt 20 000 Juden und 5 000 Zigeuner aus dem Altreich eingewiesen werden sollen.

Die Möglichkeit der Einweisung weiterer Juden in das Litzmannstädter Ghetto ist vor Kurzem deshalb genau untersucht worden, weil beabsichtigt war, weitere Juden aus dem Warthegau in dieses Ghetto zu verbringen. Dabei hat sich herausgestellt, dass bei der jetzigen Struktur des Ghettos sowohl aus seuchen- und sicherheitspolizeilichen, wie auch aus nahrungswirtschaftlichen und ernährungspolitischen Gründen, sowie aus Raumangel, weitere Juden in das Ghetto Litzmannstadt nicht aufgenommen werden können.

Ich muss pflichtgemäß darauf hinweisen, dass bei dem heutigen Stand der Dinge im Ghetto Litzmannstadt eine weitere Einweisung auch von Altreichsjuden und darüber hinaus von Zigeunern nicht möglich ist. Wäre das Ghetto Litzmannstadt ein reines Dezimierungsghetto, dann könnte man an eine noch größere Zusammenpferchung der Juden denken, obwohl auch dabei zu beachten ist, dass beim Ausbruch von Seuchen, die ja nicht am Zaune halt machen, eine außerordentlich starke Gefährdung der etwa 120 000 heute in Litzmannstadt lebenden Deutschen eintritt, da ja das Ghetto rings von Stadtteilen umgeben ist, in denen Deutsche wohnen. Nun ist es aber mit größten Anstrengungen gelungen, in dem Ghetto Litzmannstadt ein Arbeitsghetto zu machen, in dem die Juden heute ihren Lebensunterhalt zu 80% selbst durch Arbeit verdienen. Dabei beabsichtigt auch der durchgreifende Entwicklung der Judenkonzentration war doch so, dass die Juden in der ersten Zeit nur durch Herabgabe ihrer Hamstervorräte sich über ihren täglichen Bedarfs erhielten. Es war vorauszusehen, dass diese Art der Bestreitung des Unterhalts der Juden einmal ihr Ende nehmen musste. Deshalb wurde sofort wohlüberlegt und tatkräftig die Heranziehung der Juden zur Arbeit organisiert mit dem Ziel, dass die Juden ausschliesslich durch Arbeit den Lebensunterhalt für sich und ihren Anhang selbst verdienen sollten. Aufträge in einem gewaltigen Ausmass waren für das Gelingen dieses Planes Voraussetzung. Diese Aufträge wurden unter Überwindung grösster Schwierigkeiten fast ausschliesslich von der Wehrmacht hereingeholt. Etwa 95% der Aufträge sind heute für die Wehrmacht auszuführen. Sie stellen einen Wert von 50 – 60 Millionen Reichsmark dar. Die Einzelheiten sind aus dem beiliegenden Bericht des Oberbürgermeisters – Ghettoverwaltung – ersichtlich. Ich kann mich diesen Ausführungen nur voll und ganz anschliessen. Das Ghetto ist heute ein feiner und äusserst empfindliches Wehrwirtschaftsgebiet. Eine Störung von aussen, wie sie durch die Einweisung von weiteren 20 000 Juden und 5 000 Zigeunern unvermeidlich ist, zieht den Zusammenbruch des Wehrwirtschaftsgebietes mit heute noch unübersehbaren Folgen nach sich.

Die beabsichtigte Einweisung der Juden und namentlich Zigeuner bedingt die Schliessung sämtlicher Betriebe und damit die Zurückgabe von über 40 Waggons Rohstoffe und Halbfertigfabrikate an die Wehrmacht. Ich bezweifle, dass das Oberkommando der Wehrmacht sich mit dieser Zurücknahme einverstanden erklärt wird vielmehr schärfstens Einspruch erheben, weil es die Aufträge heute nicht anderweitig unterbringen kann. Man spricht im Reich von der Division Ghetto Litzmannstadt; denn die hier arbeitenden jüdischen Handwerker haben eine Division Handwerker im Reich für den Wehrmachtsdienst freigemacht. Selbst wenn aber, was ich nicht glaube, die Wehrmacht nicht Einspruch erhebt, dann geht der Abtransport der Waren bei der heutigen Transportlage nicht so schnell vonstatten. In der Zwischenzeit besteht die Gefahr der Brandstiftung und damit der Vernichtung unersetzlicher Warenwerte durch die Zigeuner. Diese Zigeuner mit ihrem Freiheits- und Wandertrieb, werden eine dauernde Gefahr für die Sicherheit und Ordnung des Ghettos und nach nicht zu verhindernden Ausbrüchen, in Stadt und Land sein. Dabei weise ich auf die Ausführungen des Oberbürgermeisters von Litzmannstadt auf Seite 13 seines Berichtes, besonders hin.

Mit dem Wegfall der Aufträge wird das Ghetto ein reines Ernährungs- und Dezimierungsghetto. Wenn bisher kein Pfennig Steuergeld in Form von Reichsfinanzzuweisungen für die Erhaltung der Juden erforderlich war, werden in Zukunft vom Reich im Monat RM 3 675 000, im Jahre RM 44 441 000 für die Unterhaltung der Juden zur Verfügung gestellt werden müssen.

Das Entstehen von gefährlichen Seuchen im Ghettogebiet wäre bei der beabsichtigten Belegung von etwa 71 000 Juden und Zigeunern auf einen Quadratkilometer des bebauten Raums, gegenüber einem heutigen von etwa 60 000 Juden unausbleiblich. In der Großstadt Lodsch wohnten früher im Zentrum 11500 Menschen auf einem Qkm. In der Kampfzeit sprachen wir bei der grössten Bevölkerungsdichte von 3000 Menschen auf einen Quadratkilometer in den Großstädten des Reiches, von Brutstätte des Kommunismus.

Aus allen diesen Gründen erkläre ich pflichtgemäss, dass ich die beabsichtigte Einweisung von 20 000 Juden und namentlich 5 000 Zigeunern aus dem Altreich für undurchführbar halte. Sollte sie trotzdem angeordnet bleiben und der Versuch ihrer Durchführung gemacht werden, muss ich die Verantwortung für die Folgen in vollem Umfange ablehnen.

1 Anlage.

[Unterschrift]

The Government President

Litzmannstadt, October 4, 1941

To the
Reichsführer-SS, Pg. Heinrich Himmler,
Berlin.

The Gauleiter and Reich Governor Pg. Arthur Greiser has informed me that at the beginning of October, 20,000 Jews and 5,000 Gypsies from the Old Reich are to be admitted to the Litzmannstadt Ghetto.

The possibility of admitting additional Jews to the Litzmannstadt Ghetto was recently investigated because it was intended to transfer more Jews from the Warthegau to this ghetto. It has been found that with the current structure of the ghetto, further Jews cannot be admitted to the Litzmannstadt Ghetto due to health and security police reasons, as well as food supply and nutritional policy reasons, and also due to lack of space.

I must dutifully point out that under the current conditions in the Litzmannstadt Ghetto, further admission of Jews from the Old Reich and additionally of Gypsies is not possible. If the Litzmannstadt Ghetto were a pure extermination ghetto, then one could consider even greater crowding of the Jews, although it should also be noted that in the event of outbreaks of epidemics, which do not stop at the fence, there is an extremely strong risk to the approximately 120,000 Germans currently living in Litzmannstadt, as the ghetto is surrounded by areas of the city inhabited by Germans. However, it has been achieved with great effort to make the Litzmannstadt Ghetto a labor ghetto, where the Jews today earn their living 80% through work. It was also intended that the thorough development of the concentration of Jews would be such that the Jews initially survived by giving up their hoarded supplies. It was foreseeable that this way of sustaining the Jews would have to come to an end. Therefore, the employment of the Jews was immediately organized with careful planning and vigor, with the goal that the Jews should earn their livelihood exclusively through work for themselves and their dependents. Orders on a massive scale were essential for the success of this plan. These orders were procured almost exclusively from the Wehrmacht, overcoming great difficulties. About 95% of the orders today are for the Wehrmacht. They represent a value of 50 to 60 million Reichsmarks. The details can be seen from the attached report of the mayor – Ghetto administration. I can only fully and completely agree with these statements. The ghetto is today a fine and extremely sensitive economic area. Any disturbance from outside, as would be unavoidable by the admission of another 20,000 Jews and 5,000 Gypsies, would lead to the collapse of the economic area with consequences that are still unforeseeable today.

The intended admission of Jews and especially Gypsies necessitates the closure of all enterprises and thus the return of over 40 wagons of raw materials and semi-finished products to the Wehrmacht. I doubt that the High Command of the Wehrmacht will agree to this withdrawal and will rather raise the strongest objections, because it cannot accommodate the orders elsewhere today. People talk in the Reich about the Litzmannstadt Ghetto division; for the Jewish craftsmen working here have freed up a division of craftsmen in the Reich for Wehrmacht service. Even if, which I do not believe, the Wehrmacht does not object, the removal of the goods cannot proceed quickly given the current transport situation. In the meantime, there is a danger of arson and thus the destruction of irreplaceable goods by the Gypsies. These Gypsies, with their drive for freedom and wandering, will pose a constant threat to the security and order of the ghetto and, after inevitable escapes, will spread unchecked in town and country. I particularly refer to the remarks of the mayor of Litzmannstadt on page 13 of his report.

With the elimination of the orders, the ghetto will become a pure sustenance and extermination ghetto. If until now no penny of tax money in the form of Reich financial allocations for the maintenance of the Jews was necessary, in the future RM 3,675,000 per month and RM 44,441,000 per year will have to be provided by the Reich for the maintenance of the Jews.

The emergence of dangerous epidemics in the ghetto area would be inevitable with the intended occupancy of about 71,000 Jews and Gypsies on one square kilometer of built-up space, compared to the current approximately 60,000 Jews. In the city of Lodz, 11,500 people used to live in the center on one square kilometer. During the struggle period, we spoke of the highest population density of 3,000 people per square kilometer in the major cities of the Reich, as breeding grounds of communism.

For all these reasons, I must dutifully declare that I consider the intended admission of 20,000 Jews and particularly 5,000 Gypsies from the Old Reich to be impracticable. Should it still be ordered and an attempt made to carry it out, I must decline responsibility for the consequences in full.

1 Attachment.

[Signature]

Archivial reference:

Bundesarchiv, NS 19/2265

Letter from Landrat Warthbrücken to Gestapo Lodz of June 24, 1943
Contemporary Source

1943-06-24 Letter from Becht to Gestapo Lodz about the “use of part of the district gardening area by the SS-Sonderkommando in Kulmhof”

Introduction

The letter dated June 24, 1943 was sent from Walter Becht, Disctrict Administrator of Warthbrücken (Koło) to the State Police Office in Litzmannstadt (Łódź). Becht reveals in this document that the SS-Sonderkommando Kulmhof took over the gardening area next to the estate with the “castle” (mansion) as early as October 1941. After the dissolution of the commando, the original tenant resumed full lease payments from April 1, 1943. The document requests reimbursement for the remaining lease loss of 50 RM for the period from October 1, 1942, to the end of March 1943.

Document

Abschrift

Der Landrat des Kreises Wartbrücken      Wartbrücken, den 24.6.1943
Reg.Bez.Hohensalza.
Az.: K. I 960/01-W

An die Staatspolizeistelle Litzmannstadt
in Litzmannstadt C2

Betrifft: Beteiligung des SS-Sonderkommandos Kulmhof an der Jahrespacht der Kreisgärtnerei in Kulmhof.

Infolge Benutzung eines Teiles des Kreisgärtnereigeländes durch das SS-Sonderkommando in Kulmhof ist im dem Kreise Wartbrücken ein jährlicher Pachtausfall von 100.- RM entstanden. Dieser Pachtausfall wurde für die Zeit vom 1.10.41 – 30.9.42 mit 150.- RM erstattet. Nach der Auflösung des Kommandos hat der frühere Pächter die fraglichen Ländereien Anfang April d.Js. wieder übernommen; er zahlt ab 1.4.43 wieder den vollen Pachtpreis, sodaß vom Sonderkommando noch der Pachtausfall für die Zeit 1.10.42 bis Ende März in Höhe 50.- RM zu erstatten wäre.

Ich bitte, die Erstattung des vorstehenden Betrages von dort aus veranlassen zu wollen.

gez.: Unterschrift

Beglaubigt
[Unterschrift]
Kanzleiangestellte.

Copy

The District Administrator of Wartbrücken District Warthbrücken, 24.6.1943
Government District Hohensalza

Ref.: K. I 960/01-W

To the State Police Office Litzmannstadt
in Litzmannstadt C2

Subject: Participation of the SS-Sonderkommando Kulmhof in the annual lease of the district gardening area in Kulmhof.

Due to the use of part of the district gardening area by the SS-Sonderkommando in Kulmhof, the Wartbrücken district has incurred an annual lease loss of 100 RM. This lease loss was compensated for the period from October 1, 1941, to September 30, 1942, with 150 RM. After the dissolution of the commando, the previous tenant resumed the concerned lands at the beginning of April this year; he has been paying the full lease price again since April 1, 1943, so the commando still needs to compensate for the lease loss from October 1, 1942, to the end of March, amounting to 50 RM.

I kindly request that you arrange for the reimbursement of the aforementioned amount.

Signed: [Signature]

Certified
[Signature]
Clerk.

Archivial reference:

APL/221/29678, p.115

Citations:

Alberti, Die Verfolgung und Vernichtung der Juden im Reichsgau Wartheland 1939-1944, p. 415;
Klein, “Die Gettoverwaltung Litzmannstadt” 1940 bis 1944, p. 384f.;

Contemporary Source

1942-07-28 Letter from Ganzenmüller to Wolff on deportation of Jews to the Extermination Camps Treblinka, Belzec and Sobibor

Introduction

On July 28, 1942, Albert Ganzenmüller, State Secretary in the Reich Ministry of Transport and Deputy Director General of the German Reichsbahn, wrote a letter to SS-Obergruppenführer Karl Wolff. The letter cites a report from the General Directorate of the Eastern Railways in Krakow that “since July 22 [1942], a train with 5,000 Jews has been running daily from Warsaw via Malkinia to Treblinka, and also twice a week a train with 5,000 Jews from Przemysl to Belzek [Belzec]”. The transports to Sobibor were paused due to construction on the route.

Document

Berlin W8, den 28. Juli 1942

Dr.-Ing Ganzenmüller
Staatssekretär im Reichsverkehrsministerium
Stellvertretender Generaldirektor der Deutschen Reichsbahn

Herrn SS-Obergruppenführer Wolf
Berlin SW 11
Prinz-Albrecht-Str 8

Geheim

– Persönlicher Stab des Reichsführers SS –

Sehr geehrter Pg Wolf!

Unter Bezugnahme auf unser Ferngespräch vom 16. Juli teile ich Ihnen folgende Meldung meiner Generaldirektion der Ostbahnen (Gedob) in Krakau zu Ihrer gefälligen Unterrichtung mit:

“Seit dem 22.7. fährt täglich ein Zug mit je 5 000 Juden von Warschau über Malkinia nach Treblinka, außerdem zweimal wöchentlich ein Zug mit 5 000 Juden von Przemysl nach Belzek. Gedob steht in ständiger Fühlung mit dem Sicherheitsdienst in Krakau. Dieser ist damit einverstanden, dass die Transporte von Warschau über Lublin nach Sobibor (bei Lublin) solange ruhen, wie die Umbauarbeiten auf dieser Strecke diese Transporte unmöglich machen (ungefähr Oktober 1942).”

Die Züge wurden mit dem Befehlshaber der Sicherheitspolizei im Generalgouvernement vereinbart. SS- und Polizeiführer des Distrikts Lublin, SS-Brigadeführer Globotschnigg, ist verständigt.

Heil Hitler!

Ihr ergebener
[Unterschrift]

Berlin W8, 28 July 1942

Dr.-Ing Ganzenmüller
State Secretary in the Reich Ministry of Transport
Deputy Director General of the German Reichsbahn

To SS-Obergruppenführer Wolf
Berlin SW 11
Prinz-Albrecht-Str 8

Secret

– Personal Staff of the Reichsführer SS –

Dear Party Member Wolf,

With reference to our telephone conversation on July 16, I inform you of the following report from my General Directorate of Eastern Railways (Gedob) in Krakow for your information:

“Since July 22, a train with 5,000 Jews has been running daily from Warsaw via Malkinia to Treblinka, and also twice a week a train with 5,000 Jews from Przemysl to Belzek. Gedob is in constant contact with the security service in Krakow. They agree that transports from Warsaw via Lublin to Sobibor (near Lublin) will be suspended as long as the reconstruction work on this route makes these transports impossible (approximately October 1942).”

The trains were agreed upon with the commander of the security police in the General Government. SS and police leader of the Lublin district, SS-Brigadeführer Globotschnigg, has been informed.

Heil Hitler!

[Signature]

Archivial reference:

Bundesarchiv, NS 19/2265

Koppe Himmler Sonderkommando Lange
Contemporary Source

1941-10-04 Himmler to Koppe: “The Sonderkommando is to be dispatched immediately”

Introduction

In this intercepted radio communication dated 4 October 1941, Heinrich Himmler replied to Wilhelm Koppe that “the Sonderkommando is to be dispatched immediately”. This communcation refers to Koppe’s earlier messsage whether Sonderkommando Lange could be provided to clear an asylum in Veliky Novgorod as requested by the German army.

Document

DQH de DPJ SQM Nr. 7 1345 113 SQP 155.
An Höheren SS und Pol.führer Posen, Gruppenführer GOPPE [sic!].
Das Sonderkommando ist sofort zu entsenden. Dem Ersuchen ist stattzugeben.
Gez. H. Himmler.

DQH de DPJ SQM Nr. 7 1345 113 SQP 155.
To the Higher SS and Police Leader Posen, Group Leader GOPPE [sic!].
The Sonderkommando is to be dispatched immediately. The request is to be granted.
signed H. Himmler.

Archivial reference:
PRO HW 16/32, ZIP/GPD 405, traffic 04.10.41, item 20

(courtesy of an internet user known as “TheBlackRabbitofInlé”)

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