Blog

  • All
  • Contemporary Source
  • Perpetrator
  • Post-War Testimony
  • Uncategorized
Contemporary Source

1943-08-13 Letter from Plate to Gestapo Litzmannstadt confirming “the rental shortfall of the district gardening grounds used by the SS-Sonderkommando in Kulmhof (Chełmno)”

Introduction

Albert Plate, deputy commander of Kulmhof (Chełmno) extermination camp, confirmed the correctness of the claim by Walter Becht, Disctrict Administrator of Warthbrücken (Koło) for reimbursement of lease loss for the district gardening ground next to the Kulmhof castle. The letter was sent on August 13, 1943, using the field post number of the Feldgendarmerie-Trupp 7 of SS-Freiwilligen-Gebirgs-Division Prinz Eugen.

Document

Geheime Staatspolizei                                     Litzmannstadt, den 28. Juni 1943
Staatspolizeistelle Litzmannstadt
L I –

Abschriftlich
gegen Rückgabe an Herrn KOS. Plate
SS-Feldpost-Nr. 47 188 G 
mit der Bitte um Aussprache bzw. Bescheinigung der sachlichen Richtigkeit.

Im Auftrage:
[Unterschrift]

/En.

SS-Dienststelle Feldpost.Nr. 43059             O.U, den 13.8.1943.

Urschriftl

der Geheimen Staatspolizei 
Staatspolizeistelle Litzmannstadt
z.Hd.v. Pol.Oberinsp. Lenk 
in Litzmannstadt
zurückgesandt.

Der Pachtausfall des vom SS-Sonderkommando benutzten Kreisgärtnereigeländes in Kulmhof für die Zeit vom 1.10.1942 bis Ende März 1943 in Höhe von 50 RM (fünfzig) muß noch beglichen werden.

Die sachliche Richtigkeit wird hiermit bescheinigt.

Im Auftrage: 
[Unterschrift]
SS-Untersturmführer

Secret State Police Litzmannstadt, June 28, 1943
State Police Office Litzmannstadt
L I –

Copy
to be returned to Mr. KOS. Plate
SS-Field Post No. 47 188 G
with a request for discussion or certification of factual accuracy.

By order:
[Signature]

/En.

SS-Service Office Field Post No. 43059 O.U, August 13, 1943.

Original

of the Secret State Police
State Police Office Litzmannstadt
Attn: Polizeionberinspektor Lenk
in Litzmannstadt

returned.

The rental shortfall of the district gardening grounds used by the SS-Sonderkommando in Kulmhof for the period from October 1, 1942, to the end of March 1943, amounting to 50 RM (fifty), still needs to be settled.

The factual accuracy is hereby certified.

By order:

[Signature]
SS-Untersturmführer

Archivial reference:

APL/221/29678, p.116

Contemporary Source

1941-10-04 Letter from Uebelhör to Himmler: “If the Ghetto Lodz were a pure extermination ghetto…”

Introduction

On October 4, 1941, the Government President of Litzmannstadt, Friedrich Uebelhoer, wrote to Reichsführer-SS Heinrich Himmler, addressing the planned transfer of “at least 20,000 Jews and 5,000 Gypsies” to the Litzmannstadt (Łódź) Ghetto. The letter explained the ghetto’s current capacity issues (“if the Litzmannstadt Ghetto were a pure extermination ghetto, then one could consider even greater crowding of the Jews”) and the potential risks to the surrounding German population. In the end, he declared that he “must decline responsibility for the consequences in full” if the deportations of additional Jews and the Sinti and Roma will be carried out.

Document

Der Regierungspräsident

Litzmannstadt, den 4. Oktober 1941

An den
Reichsführer-SS, Pg. Heinrich Himmler,
Berlin.

Der Gauleiter und Reichsstatthalter Pg. Arthur Greiser hat mich benachrichtigt, dass Anfang Oktober in das Ghetto Litzmannstadt 20 000 Juden und 5 000 Zigeuner aus dem Altreich eingewiesen werden sollen.

Die Möglichkeit der Einweisung weiterer Juden in das Litzmannstädter Ghetto ist vor Kurzem deshalb genau untersucht worden, weil beabsichtigt war, weitere Juden aus dem Warthegau in dieses Ghetto zu verbringen. Dabei hat sich herausgestellt, dass bei der jetzigen Struktur des Ghettos sowohl aus seuchen- und sicherheitspolizeilichen, wie auch aus nahrungswirtschaftlichen und ernährungspolitischen Gründen, sowie aus Raumangel, weitere Juden in das Ghetto Litzmannstadt nicht aufgenommen werden können.

Ich muss pflichtgemäß darauf hinweisen, dass bei dem heutigen Stand der Dinge im Ghetto Litzmannstadt eine weitere Einweisung auch von Altreichsjuden und darüber hinaus von Zigeunern nicht möglich ist. Wäre das Ghetto Litzmannstadt ein reines Dezimierungsghetto, dann könnte man an eine noch größere Zusammenpferchung der Juden denken, obwohl auch dabei zu beachten ist, dass beim Ausbruch von Seuchen, die ja nicht am Zaune halt machen, eine außerordentlich starke Gefährdung der etwa 120 000 heute in Litzmannstadt lebenden Deutschen eintritt, da ja das Ghetto rings von Stadtteilen umgeben ist, in denen Deutsche wohnen. Nun ist es aber mit größten Anstrengungen gelungen, in dem Ghetto Litzmannstadt ein Arbeitsghetto zu machen, in dem die Juden heute ihren Lebensunterhalt zu 80% selbst durch Arbeit verdienen. Dabei beabsichtigt auch der durchgreifende Entwicklung der Judenkonzentration war doch so, dass die Juden in der ersten Zeit nur durch Herabgabe ihrer Hamstervorräte sich über ihren täglichen Bedarfs erhielten. Es war vorauszusehen, dass diese Art der Bestreitung des Unterhalts der Juden einmal ihr Ende nehmen musste. Deshalb wurde sofort wohlüberlegt und tatkräftig die Heranziehung der Juden zur Arbeit organisiert mit dem Ziel, dass die Juden ausschliesslich durch Arbeit den Lebensunterhalt für sich und ihren Anhang selbst verdienen sollten. Aufträge in einem gewaltigen Ausmass waren für das Gelingen dieses Planes Voraussetzung. Diese Aufträge wurden unter Überwindung grösster Schwierigkeiten fast ausschliesslich von der Wehrmacht hereingeholt. Etwa 95% der Aufträge sind heute für die Wehrmacht auszuführen. Sie stellen einen Wert von 50 – 60 Millionen Reichsmark dar. Die Einzelheiten sind aus dem beiliegenden Bericht des Oberbürgermeisters – Ghettoverwaltung – ersichtlich. Ich kann mich diesen Ausführungen nur voll und ganz anschliessen. Das Ghetto ist heute ein feiner und äusserst empfindliches Wehrwirtschaftsgebiet. Eine Störung von aussen, wie sie durch die Einweisung von weiteren 20 000 Juden und 5 000 Zigeunern unvermeidlich ist, zieht den Zusammenbruch des Wehrwirtschaftsgebietes mit heute noch unübersehbaren Folgen nach sich.

Die beabsichtigte Einweisung der Juden und namentlich Zigeuner bedingt die Schliessung sämtlicher Betriebe und damit die Zurückgabe von über 40 Waggons Rohstoffe und Halbfertigfabrikate an die Wehrmacht. Ich bezweifle, dass das Oberkommando der Wehrmacht sich mit dieser Zurücknahme einverstanden erklärt wird vielmehr schärfstens Einspruch erheben, weil es die Aufträge heute nicht anderweitig unterbringen kann. Man spricht im Reich von der Division Ghetto Litzmannstadt; denn die hier arbeitenden jüdischen Handwerker haben eine Division Handwerker im Reich für den Wehrmachtsdienst freigemacht. Selbst wenn aber, was ich nicht glaube, die Wehrmacht nicht Einspruch erhebt, dann geht der Abtransport der Waren bei der heutigen Transportlage nicht so schnell vonstatten. In der Zwischenzeit besteht die Gefahr der Brandstiftung und damit der Vernichtung unersetzlicher Warenwerte durch die Zigeuner. Diese Zigeuner mit ihrem Freiheits- und Wandertrieb, werden eine dauernde Gefahr für die Sicherheit und Ordnung des Ghettos und nach nicht zu verhindernden Ausbrüchen, in Stadt und Land sein. Dabei weise ich auf die Ausführungen des Oberbürgermeisters von Litzmannstadt auf Seite 13 seines Berichtes, besonders hin.

Mit dem Wegfall der Aufträge wird das Ghetto ein reines Ernährungs- und Dezimierungsghetto. Wenn bisher kein Pfennig Steuergeld in Form von Reichsfinanzzuweisungen für die Erhaltung der Juden erforderlich war, werden in Zukunft vom Reich im Monat RM 3 675 000, im Jahre RM 44 441 000 für die Unterhaltung der Juden zur Verfügung gestellt werden müssen.

Das Entstehen von gefährlichen Seuchen im Ghettogebiet wäre bei der beabsichtigten Belegung von etwa 71 000 Juden und Zigeunern auf einen Quadratkilometer des bebauten Raums, gegenüber einem heutigen von etwa 60 000 Juden unausbleiblich. In der Großstadt Lodsch wohnten früher im Zentrum 11500 Menschen auf einem Qkm. In der Kampfzeit sprachen wir bei der grössten Bevölkerungsdichte von 3000 Menschen auf einen Quadratkilometer in den Großstädten des Reiches, von Brutstätte des Kommunismus.

Aus allen diesen Gründen erkläre ich pflichtgemäss, dass ich die beabsichtigte Einweisung von 20 000 Juden und namentlich 5 000 Zigeunern aus dem Altreich für undurchführbar halte. Sollte sie trotzdem angeordnet bleiben und der Versuch ihrer Durchführung gemacht werden, muss ich die Verantwortung für die Folgen in vollem Umfange ablehnen.

1 Anlage.

[Unterschrift]

The Government President

Litzmannstadt, October 4, 1941

To the
Reichsführer-SS, Pg. Heinrich Himmler,
Berlin.

The Gauleiter and Reich Governor Pg. Arthur Greiser has informed me that at the beginning of October, 20,000 Jews and 5,000 Gypsies from the Old Reich are to be admitted to the Litzmannstadt Ghetto.

The possibility of admitting additional Jews to the Litzmannstadt Ghetto was recently investigated because it was intended to transfer more Jews from the Warthegau to this ghetto. It has been found that with the current structure of the ghetto, further Jews cannot be admitted to the Litzmannstadt Ghetto due to health and security police reasons, as well as food supply and nutritional policy reasons, and also due to lack of space.

I must dutifully point out that under the current conditions in the Litzmannstadt Ghetto, further admission of Jews from the Old Reich and additionally of Gypsies is not possible. If the Litzmannstadt Ghetto were a pure extermination ghetto, then one could consider even greater crowding of the Jews, although it should also be noted that in the event of outbreaks of epidemics, which do not stop at the fence, there is an extremely strong risk to the approximately 120,000 Germans currently living in Litzmannstadt, as the ghetto is surrounded by areas of the city inhabited by Germans. However, it has been achieved with great effort to make the Litzmannstadt Ghetto a labor ghetto, where the Jews today earn their living 80% through work. It was also intended that the thorough development of the concentration of Jews would be such that the Jews initially survived by giving up their hoarded supplies. It was foreseeable that this way of sustaining the Jews would have to come to an end. Therefore, the employment of the Jews was immediately organized with careful planning and vigor, with the goal that the Jews should earn their livelihood exclusively through work for themselves and their dependents. Orders on a massive scale were essential for the success of this plan. These orders were procured almost exclusively from the Wehrmacht, overcoming great difficulties. About 95% of the orders today are for the Wehrmacht. They represent a value of 50 to 60 million Reichsmarks. The details can be seen from the attached report of the mayor – Ghetto administration. I can only fully and completely agree with these statements. The ghetto is today a fine and extremely sensitive economic area. Any disturbance from outside, as would be unavoidable by the admission of another 20,000 Jews and 5,000 Gypsies, would lead to the collapse of the economic area with consequences that are still unforeseeable today.

The intended admission of Jews and especially Gypsies necessitates the closure of all enterprises and thus the return of over 40 wagons of raw materials and semi-finished products to the Wehrmacht. I doubt that the High Command of the Wehrmacht will agree to this withdrawal and will rather raise the strongest objections, because it cannot accommodate the orders elsewhere today. People talk in the Reich about the Litzmannstadt Ghetto division; for the Jewish craftsmen working here have freed up a division of craftsmen in the Reich for Wehrmacht service. Even if, which I do not believe, the Wehrmacht does not object, the removal of the goods cannot proceed quickly given the current transport situation. In the meantime, there is a danger of arson and thus the destruction of irreplaceable goods by the Gypsies. These Gypsies, with their drive for freedom and wandering, will pose a constant threat to the security and order of the ghetto and, after inevitable escapes, will spread unchecked in town and country. I particularly refer to the remarks of the mayor of Litzmannstadt on page 13 of his report.

With the elimination of the orders, the ghetto will become a pure sustenance and extermination ghetto. If until now no penny of tax money in the form of Reich financial allocations for the maintenance of the Jews was necessary, in the future RM 3,675,000 per month and RM 44,441,000 per year will have to be provided by the Reich for the maintenance of the Jews.

The emergence of dangerous epidemics in the ghetto area would be inevitable with the intended occupancy of about 71,000 Jews and Gypsies on one square kilometer of built-up space, compared to the current approximately 60,000 Jews. In the city of Lodz, 11,500 people used to live in the center on one square kilometer. During the struggle period, we spoke of the highest population density of 3,000 people per square kilometer in the major cities of the Reich, as breeding grounds of communism.

For all these reasons, I must dutifully declare that I consider the intended admission of 20,000 Jews and particularly 5,000 Gypsies from the Old Reich to be impracticable. Should it still be ordered and an attempt made to carry it out, I must decline responsibility for the consequences in full.

1 Attachment.

[Signature]

Archivial reference:

Bundesarchiv, NS 19/2265

Letter from Landrat Warthbrücken to Gestapo Lodz of June 24, 1943
Contemporary Source

1943-06-24 Letter from Becht to Gestapo Lodz about the “use of part of the district gardening area by the SS-Sonderkommando in Kulmhof”

Introduction

The letter dated June 24, 1943 was sent from Walter Becht, Disctrict Administrator of Warthbrücken (Koło) to the State Police Office in Litzmannstadt (Łódź). Becht reveals in this document that the SS-Sonderkommando Kulmhof took over the gardening area next to the estate with the “castle” (mansion) as early as October 1941. After the dissolution of the commando, the original tenant resumed full lease payments from April 1, 1943. The document requests reimbursement for the remaining lease loss of 50 RM for the period from October 1, 1942, to the end of March 1943.

Document

Abschrift

Der Landrat des Kreises Wartbrücken      Wartbrücken, den 24.6.1943
Reg.Bez.Hohensalza.
Az.: K. I 960/01-W

An die Staatspolizeistelle Litzmannstadt
in Litzmannstadt C2

Betrifft: Beteiligung des SS-Sonderkommandos Kulmhof an der Jahrespacht der Kreisgärtnerei in Kulmhof.

Infolge Benutzung eines Teiles des Kreisgärtnereigeländes durch das SS-Sonderkommando in Kulmhof ist im dem Kreise Wartbrücken ein jährlicher Pachtausfall von 100.- RM entstanden. Dieser Pachtausfall wurde für die Zeit vom 1.10.41 – 30.9.42 mit 150.- RM erstattet. Nach der Auflösung des Kommandos hat der frühere Pächter die fraglichen Ländereien Anfang April d.Js. wieder übernommen; er zahlt ab 1.4.43 wieder den vollen Pachtpreis, sodaß vom Sonderkommando noch der Pachtausfall für die Zeit 1.10.42 bis Ende März in Höhe 50.- RM zu erstatten wäre.

Ich bitte, die Erstattung des vorstehenden Betrages von dort aus veranlassen zu wollen.

gez.: Unterschrift

Beglaubigt
[Unterschrift]
Kanzleiangestellte.

Copy

The District Administrator of Wartbrücken District Warthbrücken, 24.6.1943
Government District Hohensalza

Ref.: K. I 960/01-W

To the State Police Office Litzmannstadt
in Litzmannstadt C2

Subject: Participation of the SS-Sonderkommando Kulmhof in the annual lease of the district gardening area in Kulmhof.

Due to the use of part of the district gardening area by the SS-Sonderkommando in Kulmhof, the Wartbrücken district has incurred an annual lease loss of 100 RM. This lease loss was compensated for the period from October 1, 1941, to September 30, 1942, with 150 RM. After the dissolution of the commando, the previous tenant resumed the concerned lands at the beginning of April this year; he has been paying the full lease price again since April 1, 1943, so the commando still needs to compensate for the lease loss from October 1, 1942, to the end of March, amounting to 50 RM.

I kindly request that you arrange for the reimbursement of the aforementioned amount.

Signed: [Signature]

Certified
[Signature]
Clerk.

Archivial reference:

APL/221/29678, p.115

Citations:

Alberti, Die Verfolgung und Vernichtung der Juden im Reichsgau Wartheland 1939-1944, p. 415;
Klein, “Die Gettoverwaltung Litzmannstadt” 1940 bis 1944, p. 384f.;

Contemporary Source

1942-07-28 Letter from Ganzenmüller to Wolff on deportation of Jews to the Extermination Camps Treblinka, Belzec and Sobibor

Introduction

On July 28, 1942, Albert Ganzenmüller, State Secretary in the Reich Ministry of Transport and Deputy Director General of the German Reichsbahn, wrote a letter to SS-Obergruppenführer Karl Wolff. The letter cites a report from the General Directorate of the Eastern Railways in Krakow that “since July 22 [1942], a train with 5,000 Jews has been running daily from Warsaw via Malkinia to Treblinka, and also twice a week a train with 5,000 Jews from Przemysl to Belzek [Belzec]”. The transports to Sobibor were paused due to construction on the route.

Document

Berlin W8, den 28. Juli 1942

Dr.-Ing Ganzenmüller
Staatssekretär im Reichsverkehrsministerium
Stellvertretender Generaldirektor der Deutschen Reichsbahn

Herrn SS-Obergruppenführer Wolf
Berlin SW 11
Prinz-Albrecht-Str 8

Geheim

– Persönlicher Stab des Reichsführers SS –

Sehr geehrter Pg Wolf!

Unter Bezugnahme auf unser Ferngespräch vom 16. Juli teile ich Ihnen folgende Meldung meiner Generaldirektion der Ostbahnen (Gedob) in Krakau zu Ihrer gefälligen Unterrichtung mit:

“Seit dem 22.7. fährt täglich ein Zug mit je 5 000 Juden von Warschau über Malkinia nach Treblinka, außerdem zweimal wöchentlich ein Zug mit 5 000 Juden von Przemysl nach Belzek. Gedob steht in ständiger Fühlung mit dem Sicherheitsdienst in Krakau. Dieser ist damit einverstanden, dass die Transporte von Warschau über Lublin nach Sobibor (bei Lublin) solange ruhen, wie die Umbauarbeiten auf dieser Strecke diese Transporte unmöglich machen (ungefähr Oktober 1942).”

Die Züge wurden mit dem Befehlshaber der Sicherheitspolizei im Generalgouvernement vereinbart. SS- und Polizeiführer des Distrikts Lublin, SS-Brigadeführer Globotschnigg, ist verständigt.

Heil Hitler!

Ihr ergebener
[Unterschrift]

Berlin W8, 28 July 1942

Dr.-Ing Ganzenmüller
State Secretary in the Reich Ministry of Transport
Deputy Director General of the German Reichsbahn

To SS-Obergruppenführer Wolf
Berlin SW 11
Prinz-Albrecht-Str 8

Secret

– Personal Staff of the Reichsführer SS –

Dear Party Member Wolf,

With reference to our telephone conversation on July 16, I inform you of the following report from my General Directorate of Eastern Railways (Gedob) in Krakow for your information:

“Since July 22, a train with 5,000 Jews has been running daily from Warsaw via Malkinia to Treblinka, and also twice a week a train with 5,000 Jews from Przemysl to Belzek. Gedob is in constant contact with the security service in Krakow. They agree that transports from Warsaw via Lublin to Sobibor (near Lublin) will be suspended as long as the reconstruction work on this route makes these transports impossible (approximately October 1942).”

The trains were agreed upon with the commander of the security police in the General Government. SS and police leader of the Lublin district, SS-Brigadeführer Globotschnigg, has been informed.

Heil Hitler!

[Signature]

Archivial reference:

Bundesarchiv, NS 19/2265

Koppe Himmler Sonderkommando Lange
Contemporary Source

1941-10-04 Himmler to Koppe: “The Sonderkommando is to be dispatched immediately”

Introduction

In this intercepted radio communication dated 4 October 1941, Heinrich Himmler replied to Wilhelm Koppe that “the Sonderkommando is to be dispatched immediately”. This communcation refers to Koppe’s earlier messsage whether Sonderkommando Lange could be provided to clear an asylum in Veliky Novgorod as requested by the German army.

Document

DQH de DPJ SQM Nr. 7 1345 113 SQP 155.
An Höheren SS und Pol.führer Posen, Gruppenführer GOPPE [sic!].
Das Sonderkommando ist sofort zu entsenden. Dem Ersuchen ist stattzugeben.
Gez. H. Himmler.

DQH de DPJ SQM Nr. 7 1345 113 SQP 155.
To the Higher SS and Police Leader Posen, Group Leader GOPPE [sic!].
The Sonderkommando is to be dispatched immediately. The request is to be granted.
signed H. Himmler.

Archivial reference:
PRO HW 16/32, ZIP/GPD 405, traffic 04.10.41, item 20

(courtesy of an internet user known as “TheBlackRabbitofInlé”)

Globocnik Aktion Reinhard
Contemporary Source

1943-03-03 Letter from Globocnik to Reichsführer-SS on Delivered Values from Aktion Reinhard (Operation Reinhard)

Introduction

The following documents were provided on 3 March 1943 by the SS- and police leader of Lublin Odilo Globocnik to the staff of Heinrich Himmler. The report details the “delivered values from Operation Reinhard”, the Nazi campaign to exterminate the Jews in the General Gouvernement. The total value of the confiscated assets reached more than RM 100,000,000 and underscores the vast scale of economic exploitation that accompanied the atrocities of the Holocaust.

Document

Der SS- und Polizeiführer
im Distrikt Lublin

G1/T Tgb.No 16/43/gRs

An den
Persönlichen Stab Reichsführer-SS
z.Hd. SS-Hauptsturmführer Grothmann
Berlin

Lublin, den 3. März 1943

Geheime Reichssache!

Lieber Grothmann!

Der Reichsführer-SS hat bei seinem letzten Besuch, wie Sie sich erinnern werden, einige Unterlagen von mir gefordert, die ich Ihnen in der Anlage übermittle. Diese sind:

1. Abgelieferte Werte aus der Aktion Reinhard,
2. Beförderungsvorschläge,
3. Vorschlagslisten für die Verleihung des Kriegsverdienstkreuzes,
4. Feststellung über den Turm an der Straße nach Kulm (Cholm),
5. Siedlerbrief,
6. Einsatz der BDM-Führerin Ilse Wilhelm,
7. Bestellungen die sich aus der Umsiedlung ergeben,
8. Durchgeschleuste Deutschstämmige,’
9. Germanen-Umsiedlung,
10. Zahlen über angesetzte Deutsche und Umsiedler,
11. Maßnahmen für die weitere Umsiedlung.

gez.
[Unterschrift]
SS-Gruppenführer und Generalleutnant der Polizei


Abgelieferte Werte aus der Aktion Reinhard

Werte aus der Aktion “Reinhard” wurden zwecks Weiterleitung an die Reichsbank, bezw. an das Reichswirtschaftsministerium, beim SS-Wirtschafts-Verwaltungshauptamt, Berlin, abgeliefert und zwar:

a) Reichsmark-Beträge im Gesamtwerte von RM 53,013,133.51

b) Devisen in Banknoten aus allen Hauptländern der Erde (wobei besonders ½ Million Dollar bemerkenswert ist) im Gesamtwerte von ” 1,452,904.65

c) Devisen in gemünztem Gold i.Gesamtwerte ” 843,802.75

d) Edelmetalle (rund 1.800 kg Gold u. etwa 10.000 kg Silber in Barren) im Gesamtwerte von ” 5,353,943.–

e) Sonstige Werte wie Schmuckgegenstände, Uhren, Brillen usw. (wobei besonders die Zahl der Uhren mit cca 16.000 gebrauchsfähigen und etwa 51.000 reparaturbedürftigen bemerkenswert ist, die der Truppe zur Verfügung gestellt wurden) ” 26,089,800.–

f) Rund 1.000 Waggons Spinnstoffe im Gesamtwerte von ” 13,294,400.–

Zusammen: RM 100,047,983.91

An Spinnstoffen lagern noch rund 1.000 Waggons, an anderen Werten cca 50% der obenangeführten Werte, – die noch der Zählung und Bewertung unterliegen – hier. Hervorzuheben ist hierbei, daß die eingesetzten Werte auf Grund der amtlich festgesetzten Kurse bzw. Preise ermittelt wurden, die jedoch als Verkehrswerte bedeutend höher liegen, beispielsweise bei Verkauf von Edelsteinen oder Edelmetallen ins Ausland, da die Flucht in feste Werte dort größer ist als bei uns. Außerdem bringen uns die Auslandverkäufe Devisen.

Wenn hier diese Preise als Wertunterlage genommen wurden, so geschah dies aus dem Grunde, um ein Bild über die abgelieferten Werte geben zu können; im allgemeinen ist diese Berechnung nicht so maßgebend. Der Wert der Vereinnahmung liegt hauptsächlich darin, daß dadurch so große Mengen an dringend notwendigen Rohstoffen gewonnen werden konnten und daß auf Grund der erfassten Werte eine Deviseneinnahme herbeigeführt werden kann, wodurch abermals Rohstoffe durch Reichsstellen eingekauft werden können.

gez.
[Unterschrift]
SS-Gruppenführer und Generalleutnant der Polizei

1 detaillierte Liste liegt bei.


Wertmäßige Aufstellung der bis zum 3.2.1943 zur Ablieferung gelangten Judensachen.

1.) Kassenbestände: RM 15.931.722,01

Ablieferung -Wirtsch. Krakau ” 31.500.000,00

-W.-V. Hauptamt Berlin (R.b.) ” 5.581.411,50

RM 52.013.133,51

2.) Devisen und Noten:

WährungKursWert in RM
USA Dollar2,501.262.615,–
Pal. Pfund9.309.941,70
Pengö1,109.861,–
Rubel-,-29.407,–
Engl. Pfund9.3035.544,60
Canada Dollar2.509.601,87
Pesetas2.40314,40
Kč.-,-78.963,–
Frs.0.051.138,37
Brasil. Frs.-,--.72
Südafr. Pfund4.40125.40
Türk. Pfund1.102.225,45
Holl. Gulden1.332.287,60
Schweiz. Frs5.804.367,40
Lire-,-114,79
Lewa0.011,–
Austral. Pfund2.5038.75
Lei0.02269,72
Ägyp. Pfund4.4019,80
Belga0.401.681,20
Lats1,-1,–
Argent. Pesos1,-90,–
Paragu.0.606,–
Schwed. Kr.0.60273,–
Norw. Kr.0.6099,–
Dinare0.051,50
Karbowanek-,-155.50
Slow. Kronen0.105.960,88
Litas0.1014,–

RM 1.452.904,65

3.) Devisen in gemünztem Gold:

WährungKursWert in RM
USA Dollar4.20488,985,–
Rubel2.15196,428,30
Engl. Pfund20.4077,969,–
Öst. Kronen-.8526,299,–
Öst. Schilling-,-1,185,–
Dukaten10,-23,660,–
röm. Mark1,-12,750,–
Reichsmark1,-12,750,–
Zloty-.50540,–
Dän. Kronen-.52119,60
Čech. Dukaten10,-2,–
Port. Reis1,-150,–
Pesetas1.5037,50
Franz. Frs.1.6212,968,10
Südafr. Pfund2.4040,80
Türk. Pfund3.50164,50
Holl. Gulden1.10 (f.1.10Hfl.)535,50
Schweiz. Frs16.50 (f.20Frs.)404,25
Lire-.50605,–
Austral. Pfund20.40172,60
Lei-.50570,–
Belga-.5070,–
Schwed. Kr.11.20 (f.10 Kr.)22,40
Norw. Kr.11.20 (f.10 Kr.)39,20
Dinare-.5015,–
Cuban. Pesos4.2042,–
Alb. Frs.-.5010,–

RM 843,802,75

4.) Edelmetalle:

1.775,46 kg Gold in Barren a RM 2.784,– RM 4,942,870,–
9,639,34 kg Silber ” a ” 40,– ” 385,573,–
5,10 kg Bruchplatin a ” 5.000,– ” 25,500,–

RM 5,352,943–

5.) Sonstige Werte:

BeschreibungAnzahlWert pro Stück (RM)Gesamtwert (RM)
5 St. Drehbleistifte gold530,–150,–
17 Füllhalter1770,–1.190,–
7 Damenplatinuhr7300,–2.100,–
2894 Herrentaschenuhren gold2894500,–1.427.000,–
578 Herrenarmbanduhren578300,–173.400,–
7313 Damenarmbanduhren7313250,–1.828.250,–
19 Platingehäuse m.Brill. u.a.191000,–19.000,–
280 Armbänder m. Brillant u. Diamanten2803500,–980.000,–
6215 Herrenarmbanduhren621510,–62.450,–
13455 Herrentaschenuhren1345520,–269.100,–
1 Herrentaschenuhr gold m.Brill.1600,–600,–
179 Damengolduhren m.brill.u.Diamanten179600,–107.400,–
7 Damenuhren gold7150,–1.050,–
4 Damenhängeuhren m. Perlen4200,–800,–
394 Damenhängeuhren m.Brill.394600,–236.400,–
228 Damenplatinbrillantuhr2281200,–273.600,–
293 Damenhängeuhren gold293250,–73.250,–
22324 Brillen223243,–66.972,–
3 Paar Manschettenknöpfe m.Brill.3 Paar150,–450,–
11675 St. Ringe aus Gold m.Brill.u.Diam.116751500,–11.675.000,–
7200 Damenarmbanduhren720010,–72.000,–
40 Goldbroschen40350,–14.000,–
1399 Paar Ohrringe aus gold m.Brill.1399250,–349.750,–
169 St. Anstecknadeln m.Brill.u.Diam.169100,–16.900,–
1974 Broschen aus Gold1974200,–3.948.000,–
27 Armreifen27250,–6.750,–
49 kg Perlen49 kg80.000,–4.000.000,–
7000 St. Füllhalfte700010,–70.000,–
130 einzelne große Brillanten1301000,–130.000,–
2 Halsketten m. Brill.u.Diamanten21500,–3.000,–
4 goldenes Zigarettenetui4400,–1.600,–
3 Perlmutterkästchen320,–60,–
4 Puderdosen in Gold450,–200,–
2 Operngläser aus Perlmutter250,–100,–
1,44 kg Korallen1,44 kg150,–216,–
51370 St. Reparaturuhren513705,–256.850,–
1000 Drehbleistifte100010,–10.000,–
350 Rasierapparate3502,50875,–
1 Taschenmesser1800,–800,–
3240 Geldbörsen32401,504.860,–
BeschreibungAnzahlWert pro Stück (RM)Gesamtwert (RM)
1315 St. Brieftaschen13152.503,287.50
1500 Scheren1500-.50750,–
230 Taschenlampen230-.50115,–
2554 Reparaturwecker25543,–7,662,–
160 Wecker gangbar1603,–480,–
477 Sonnenbrillen477-.50238,50
41 silberne Zigarettendosen4130,–1,230,–
230 Fieberthermometer2303,–690,–

RM 26,089,800.–

6.) Spinnstoffe:

BeschreibungAnzahlWert pro Stück (RM)Gesamtwert (RM)
462 Waggon Lumpen462700,–323,400,–
251 Bettfedern25110,000,–2,510,000,–
317 Bekleidung u. Wäsche31733,000,–10,461,000,–

RM 13,294,400.–

Zusammenstellung

BeschreibungGesamtwert (RM)
1. Abgeliefertes Bargeld u. BarbetragRM 53,013,133.51
2. Devisen in NotenRM 1,452,904.65
3. Devisen in gemünztem GoldRM 843,802.75
4. EdelmetalleRM 5,353,943.–
5. SonstigesRM 26,089,800.–
6. SpinnstoffeRM 13,294,400.–

RM 100,047,983.91

Lublin, den 27. Februar 1943

[Unterschrift]
SS-Sturmbannführer


The SS and Police Leader
in the Lublin District

G1/T Tgb.No 16/43/gRs

To the
Personal Staff of the Reichsführer-SS
Attn. SS-Hauptsturmführer Grothmann
Berlin

Lublin, March 3, 1943

Secret Reich Matter!

Dear Grothmann!

During his last visit, as you will recall, the Reichsführer-SS requested some documents from me, which I am forwarding to you in the attachment. These are:

1. Delivered values from Operation Reinhard,
2. Promotion proposals,
3. Proposal lists for the award of the War Merit Cross,
4. Determination regarding the tower on the road to Kulm (Chełm),
5. Settler letter,
6. Deployment of BDM leader Ilse Wilhelm,
7. Orders arising from the resettlement,
8. Screened ethnic Germans,
9. Germanic resettlement,
10. Numbers of appointed Germans and resettlers,
11. Measures for further resettlement.

Signed
[Signature]
SS-Gruppenführer and Lieutenant General of the Police

Delivered Values from Operation Reinhard

Values from Operation “Reinhard” were delivered for forwarding to the Reichsbank, or to the Reich Ministry of Economics, at the SS Economic and Administrative Main Office, Berlin, namely:

a) Reichsmark amounts totaling RM 53,013,133.51

b) Foreign currency in banknotes from all major countries of the world (with particularly noteworthy ½ million dollars) totaling ” 1,452,904.65

c) Foreign currency in minted gold totaling ” 843,802.75

d) Precious metals (approximately 1,800 kg of gold and about 10,000 kg of silver in bars) totaling ” 5,353,943.–

e) Other valuables such as jewelry, watches, glasses, etc. (particularly noteworthy are the number of watches with approximately 16,000 usable and about 51,000 needing repair that were made available to the troops) ” 26,089,800.–

f) Around 1,000 wagons of textiles totaling ” 13,294,400.–

Total: RM 100,047,983.91

Additionally, around 1,000 wagons of textiles and other values worth approximately 50% of the above-mentioned values are still in storage – which are still subject to counting and valuation – here. It should be noted here that the values used were determined based on officially set exchange rates or prices, which, however, are significantly higher in terms of market values, for example, in the sale of gemstones or precious metals abroad, since the flight to tangible assets is greater there than here. Additionally, foreign sales bring us foreign currency.

If these prices were used as the basis for valuation here, it was done to provide an overview of the delivered values; in general, this calculation is not so significant. The value of the collection mainly lies in the fact that it enabled the acquisition of large quantities of urgently needed raw materials and that, based on the captured values, foreign exchange earnings can be generated, allowing raw materials to be purchased again through Reich offices.

Signed
[Signature]
SS-Gruppenführer and Lieutenant General of the Police
1 detailed list is enclosed.

Valuation of Jewish property handed over up to February 3, 1943.

1.) Cash reserves: RM 15,931,722.01
Delivery – Economic office Krakau ” 31,500,000.00
-W.-V. Main Office Berlin (R.b.) ” 5,581,411.50

RM 52,013,133.51

2.) Foreign currencies and notes:

CurrencyExchange RateValue in RM
USA Dollar2.501,262,615.00
Pal. Pound9.309,941.70
Pengö1.109,861.00
Ruble-,-29,407.00
Engl. Pound9.3035,544.60
Canada Dollar2.509,601.87
Pesetas2.40314.40
Kč.-,-78,963.00
Frs.0.051,138.37
Brasil. Frs.-,--.72
Südafr. Pound4.40125.40
Turk. Pound1.102,225.45
Holl. Gulden1.332,287.60
Schweiz. Frs5.804,367.40
Lire-,-114.79
Lewa0.011.00
Austral. Pound2.5038.75
Lei0.02269.72
Ägyp. Pound4.4019.80
Belga0.401,681.20
Lats1,-1.00
Argent. Pesos1,-90.00
Paragu.0.606.00
Schwed. Kr.0.60273.00
Norw. Kr.0.6099.00
Dinare0.051.50
Karbowanek-,-155.50
Slow. Kronen0.105,960.88
Litas0.1014.00

RM 1,452,904.65

3.) Foreign currencies in minted gold:

CurrencyExchange RateValue in RM
USA Dollar4.20488,985.00
Ruble2.15196,428.30
Engl. Pound20.4077,969.00
Öst. Kronen-.8526,299.00
Öst. Schilling-,-1,185.00
Ducats10.0023,660.00
Roman Mark1.0012,750.00
Reichsmark1.0012,750.00
Zloty-.50540.00
Dän. Kronen-.52119.60
Čech. Dukats10.002.00
Port. Reis1.00150.00
Pesetas1.5037.50
French Francs1.6212,968.10
South African Pound2.4040.80
Turkish Pound3.50164.50
Dutch Gulden1.10 (f.1.10Hfl.)535.50
Swiss Francs16.50 (f.20Frs.)404.25
Lire-.50605.00
Austral. Pound20.40172.60
Lei-.50570.00
Belga-.5070.00
Swedish Kr.11.20 (f.10 Kr.)22.40
Norwegian Kr.11.20 (f.10 Kr.)39.20
Dinars-.5015.00
Cuban Pesos4.2042.00
Albanian Frs.-.5010.00

RM 843,802.75

4.) Precious metals:
1,775.46 kg gold in bars a RM 2,784.– RM 4,942,870.–
9,639.34 kg silver ” a ” 40.– ” 385,573.–
5.10 kg broken platinum a ” 5,000.– ” 25,500.–

RM 5,352,943–

5.) Other Values:

DescriptionQuantityValue per piece (RM)Total value (RM)
5 pcs. gold mechanical pencils530,–150,–
17 fountain pens1770,–1,190,–
7 ladies’ platinum watches7300,–2,100,–
2894 men’s gold pocket watches2894500,–1,427,000,–
578 men’s wristwatches578300,–173,400,–
7313 ladies’ wristwatches7313250,–1,828,250,–
19 platinum cases with diamonds, etc.191000,–19,000,–
280 bracelets with diamonds and gemstones2803500,–980,000,–
6215 men’s wristwatches621510,–62,450,–
13455 men’s pocket watches1345520,–269,100,–
1 men’s gold pocket watch with diamonds1600,–600,–
179 ladies’ gold watches with diamonds179600,–107,400,–
7 ladies’ gold watches7150,–1,050,–
4 ladies’ pendant watches with pearls4200,–800,–
394 ladies’ pendant watches with diamonds394600,–236,400,–
228 ladies’ platinum watches with diamonds2281200,–273,600,–
293 ladies’ gold pendant watches293250,–73,250,–
22324 eyeglasses223243,–66,972,–
3 pairs cufflinks with diamonds3 pairs150,–450,–
11675 rings of gold with diamonds116751500,–11,675,000,–
7200 ladies’ wristwatches720010,–72,000,–
40 gold brooches40350,–14,000,–
1399 pairs gold earrings with diamonds1399250,–349,750,–
169 pins with diamonds169100,–16,900,–
1974 gold brooches1974200,–3,948,000,–
27 bracelets27250,–6,750,–
49 kg pearls49 kg80.000,–4,000,000,–
7000 fountain pens700010,–70,000,–
130 large diamonds1301000,–130,000,–
2 necklaces with diamonds and gemstones21500,–3,000,–
4 gold cigarette cases4400,–1,600,–
3 mother-of-pearl boxes320,–60,–
4 gold powder boxes450,–200,–
2 opera glasses with mother-of-pearl250,–100,–
1.44 kg coral1.44 kg150,–216,–
51370 watches for repair513705,–256,850,–
1000 mechanical pencils100010,–10,000,–
350 razors3502.50875,–
1 pocket knife1800,–800,–
3240 wallets32401.504,860,–
DescriptionQuantityValue per piece (RM)Total value (RM)
1315 pcs. briefcases13152.503,287.50
1500 scissors15000.50750,–
230 flashlights2300.50115,–
2554 alarm clocks for repair25543,–7,662,–
160 working alarm clocks1603,–480,–
477 sunglasses4770.50238,50
41 silver cigarette cases4130,–1,230,–
230 thermometers2303,–690,–

RM 26,089,800.–

6.) Textiles:

DescriptionQuantityValue per piece (RM)Total value (RM)
462 wagons of rags462700,–323,400,–
251 bed feathers25110,000,–2,510,000,–
317 clothing and linens31733,000,–10,461,000,–

RM 13,294,400.–

Summary

DescriptionTotal value (RM)
1. Delivered cash and currencyRM 53,013,133.51
2. Foreign currency notesRM 1,452,904.65
3. Foreign currency in minted goldRM 843,802.75
4. Precious metalsRM 5,353,943.–
5. MiscellaneousRM 26,089,800.–
6. TextilesRM 13,294,400.–

RM 100,047,983.91

Lublin, February 27, 1943

[Signature]

SS-Sturmbannführer


Archivial reference:

Bundesarchiv, NS 19/2234

Interrogation Wilhelm Görlich Sonderkommando Kulmhof
Post-War Testimony

Testimony of Görlich, Wilhelm on Kulmhof Extermination Camp (21 December 1960)

Introduction

Interrogation protocol of Wilhelm Görlich, former member of the SS-Sonderkommando Kulmhof, dated 21 December 1960, recorded in Bonn on his participation and experiences in the extermination camp Kulmhof (Chełmno). He was assigned to the Kulmhof extermination camp in April 1942. According to the testimony, Görlich’s role at Kulmhof was largely administrative. He was responsible for managing supplies and financial matters for the camp’s personnel. He recounted that he had no direct involvement in the extermination processes but learned through conversations with other camp members that the purpose of the Sonderkommando was the extermination of Jewish people. Victims were stripped, driven into gas vans, and killed using exhaust fumes. The corpses were transported to nearby woods for mass burial or cremation.

Interrogation Wilhelm Görlich Sonderkommando Kulmhof

Testimony of Wilhelm Görlich

Der Leitende Oberstaatsanwalt bei dem Landgericht

– 8 Js 52/60 –

Bonn, den 21.12.1960

Gegenwärtig: Staatsanwalt Solbach als Vernehmender
Justizangestellte Kehren als Protokollführerin

Auf Vorladung erscheint der Pförtner Wilhelm Görlich, geb. am 14.6.1913 in Saatz/Sudetenland, wohnhaft in Königsbach Krs. Pforzheim, Baumstraße 9, und erklärt, nachdem ihm der Gegenstand seiner Vernehmung bekannt ge- geben, er zur Wahrheit ermahnt und über sein Aussage- verweigerungsrecht gem. § 55 StPO belehrt worden ist:

Als Sudetendeutscher war ich tschechischer Staatsange- höriger. Beim Einmarsch der deutschen Truppen am 10. Oktober 1938 wurde ich mit vielen anderen Sudetendeutschen aufgerufen, mich zu melden. Ich meldete mich dement- sprechend bei der Stadtverwaltung und wurde einem deutschen Einsatzkommando zugeteilt, aus dem später die Staatspolizei- und Grenzpolizeidienststellen gebildet wurden. Ich wurde als Hilfspolizeibeamter angestellt und später Polizeiassistentenanwärter. 1940 wurde ich zum außerplanmäßigen Polizeiassistenten – nach bestehen- der Prüfung – in Karlsbad ernannt. Am 6.1.1941 wurde ich zur Stapo-Stelle Hohensalza in den Warthegau versetzt. 1941 wurde ich hier zum planmäßigen Polizeiassistenten ernannt. Leiter der Stapo-Leitstelle Hohensalza war Regierungsrat Hegenscheid. Folgende Angehörige der Stapo- Stelle sind mir noch bekannt: Polizeiinspektor Rudi Hermann, Geh. Sekretär Müller, Polizeisekretär Bergmann, Kriminalsekretär Mitsch. Ich selbst führte bei der Stapo-Stelle die Bekleidungskammer, die gleichzeitig auch für die Kriminalpolizei Hohensalza zuständig war. Leiter der Verwaltung der Stapo-Stelle Hohensalza war Polizeiinspektor oder Oberinspektor Siebert oder Sieberts.

Im März/April 1942 wurde mir mitgeteilt, durch wen, weiß ich heute nicht mehr, daß ich zu einem Sonderkommando abkommandiert sei, über dessen Aufgaben mir jedoch noch nichts gesagt wurde. Es wurde mir gesagt, die Abkommandierung erfolge nur für kurze Zeit. Ich weiß heute nicht mehr, von welcher Stelle der Befehl zur Abkommandierung ergangen war. Wenn ich in meinem Lebenslauf im R.- und S.-Fragebogen (Bl. 39 Sonderheft Görlich) angegeben habe, daß die Abkommandierung am 10.4.1942 durch den Inspekteur der Sicherheitspolizei und des SD in Posen erfolgt sei, so werde ich dies damals so erfahren haben. Ich habe jedenfalls nichts Falsches niedergeschrieben, insbesondere auch nicht, weil Lebenslauf und Fragebogen dem Leiter der Stapo-Stelle, Hegenscheid, der über die Abkommandierung ja informiert war, vorgelegen haben (Vgl. Bl. 31 Sonderheft Görlich). Es wurde mir seinerzeit auch nicht gesagt, welche Verwendung ich bei dem Sonderkommando finden sollte. Es hieß seinerzeit lediglich, daß sich das Sonderkommando in der Nähe von Wartbrücken befinde. Wahrscheinlich wurde mir auch die Ortschaft Kulmhof genannt.

Jedenfalls sollte ich mich in Kulmhof bei einem Kriminalkommissar Lange melden. Nach meiner Erinnerung wurde mir von der Stapo-Stelle Hohensalza ein Dienstkraftwagen zur Verfügung gestellt, mit welchem ich nach Kulmhof fuhr. Dieser Kraftwagen stand mir auch in der Folgezeit zur Verfügung. In Kulmhof angekommen, meldete ich mich auftragsgemäß bei dem Kriminalkommissar Lange. Dieser erklärte mir, in Kulmhof sei ein Sonderkommando tätig, welches sich aus Gestapo-Angehörigen und Schutzpolizeibeamten aus Litzmannstadt vom Polizeibataillon Litzmannstadt zusammensetze. Für dieses Sonderkommando sollte ich die Verwaltungsgeschäfte führen. Er übergab mir auch Listen, auf welchen sämtliche Angehörige des Sonderkommandos aufgeführt waren. Über die Aufgaben des Sonderkommandos sagte Lange mir nichts. Er wies mir ein Dienstzimmer an in dem Gebäude der Gemeindeverwaltung des Ortes Kulmhof.

Erst in der Folgezeit habe ich gesprächsweise bei Unterhaltungen mit Angehörigen des Sonderkommandos erfahren, daß dieses Sonderkommando die Aufgabe hatte, jüdische Menschen zu vernichten. Ich habe auch erfahren, daß Juden in dem sogenannten Schloß der Ortschaft Kulmhof sich entkleiden mußten und anschließend in sogenannte Gaswagen getrieben wurden, in welchen sie mit Auspuffgasen umgebracht wurden. Weiter wurde mir vom Hörensagen bekannt, daß die Leichen mit den Gaswagen zu einem mehrere Kilometer von Kulmhof entfernten Waldstück in Richtung Wartbrücken transportiert wurden, wo sie in Massengräbern verscharrt wurden oder verbrannt wurden. Über diese Vorgänge habe ich jedoch selbst nichts gesehen. Ich habe weder einer Vernichtung von Menschen in den Gaswagen noch der Beseitigung der Leichen beigewohnt. Lediglich habe ich mehrfach beobachtet, daß in Kulmhof Transporte mit Menschen ankamen. Sie kamen entweder mit der Kleinbahn an, welche von Wartbrücken nach Kulmhof führte, oder sie wurden auch mit Lastkraftwagen herantransportiert. Diese Menschen wurden dann in jedem Fall zu dem sogenannten Schloß geführt. Das Schloß selbst habe ich nie betreten. Auch bin ich niemals im Waldlager gewesen. Während meines Aufenthaltes in Kulmhof bin ich auch niemals an der Vernichtung von Menschen beteiligt gewesen.

Meine Aufgabe als Führer der Verwaltungsgeschäfte des Sonderkommandos bestand darin:

1. Die Verpflegungsmarken für das gesamte Kommando bei der Dienststelle des Reichsstatthalters in Posen zu besorgen,
2. sogenannte Sammelberechtigungsscheine, ebenfalls beim Reichsstatthalter in Posen zu besorgen,
3. sogenannte Beschäftigungsgelder beim Oberbürgermeister in Litzmannstadt – Abt. Ghettoverwaltung – für das Kommando zu empfangen und an die einzelnen Angehörigen monatlich zweimal zur Auszahlung zu bringen.

Nach meiner Erinnerung erhielten die Angehörigen des Polizeiwachkommandos täglich 12,- Reichsmark Beschäftigungsgeld. Die Polizeimeister erhielten 14,- oder 15,- Reichsmark täglich, die Gestapoangehörigen erhielten Dienstgradmäßig die gleichen Beträge. Der Kommandoführer erhielt 16,- oder 17,- Reichsmark. Diesen Betrag erhielt auch der Führer des Polizeiwachkommandos. Welche Mengen Spirituosen auf jeden einzelnen Angehörigen des Kommandos entfielen, kann ich heute nicht mehr sagen.

Außer diesen angegebenen Tätigkeiten habe ich während meiner Zugehörigkeit zum SS-Sonderkommando Kulmhof keine weiteren Tätigkeiten ausgeübt.

Wenn mir vorgehalten wird, daß ich auch die Gelder, welche den Juden in Kulmhof abgenommen worden waren, nach Litzmannstadt bringen und dem Leiter der Ghettoverwaltung Hans Biebow aushändigen mußte, so trifft das zu. Ich möchte aber einräumen, daß Lange mir für diese Tätigkeit keine besondere Anordnung gegeben hatte. Die Gelder wurden mir von dem SS-Hauptsturmführer Fritz Ismer und Polizeiwachtmeister Max Sommer übergeben, weil es offenbar vorher schon so gehandhabt worden war; da ich die Rechnungsgeschäfte machte, hatte ich dagegen auch keine Einwendungen. Ebenfalls wurden mir die den Juden abgenommenen Schmuck- und Wertsachen von Ismer und Sommer zwecks Weiterleitung an die Ghettoverwaltung Litzmannstadt übergeben. Diese Schmuck- und Wertsachen wurden von mir listenmäßig erfaßt. Diese Listen gingen ebenfalls an die Ghettoverwaltung. Auch bezüglich dieser Angelegenheiten bestand keine besondere Anweisung von Lange. Ich machte diese Tätigkeit, weil ich offenbar als Rechnungsführer dafür zuständig war. Es ist nicht gesagt, daß ich in jedem Falle die Sachen zur Ghettoverwaltung abführte. Es kam auch vor, daß Ismer und Sommer die Wertsachen nach Litzmannstadt brachten. Weiter kam es vor, daß Wert- und Schmucksachen mit einem Lastkraftwagen nach Litzmannstadt transportiert wurden, wenn größere Mengen angefallen waren, die ich in meinem PKW nicht unterbringen konnte. Die ausschließliche Aufgabe von Ismer und Sommer war es, die den Juden abgenommenen Gelder und Wertsachen zu übernehmen und zu sortieren. Zu diesem Zweck hatten sie einen Raum im Gebäude der Gemeindeverwaltung Kulmhof zur Verfügung.

Ich möchte noch erwähnen, daß meine Tätigkeit erforderte, daß ich mich sehr wenig in Kulmhof aufhielt. Die meiste Zeit befand ich mich auf Dienstreisen nach Litzmannstadt und Posen, so daß ich von den Vorgängen in Kulmhof selbst sehr wenig erfahren habe. Erwähnen möchte ich auch noch, daß eine listenmäßige Erfassung der Schmuck- und Wertsachen nicht vorgeschrieben war. Ich stellte die Listen aus eigenem Interesse zusammen, damit später niemand hätte sagen können, daß ich mir irgendwelche Sachen angeeignet hätte.

Schließlich möchte ich noch erwähnen, daß ich im Mai oder Juni 1942 in der Nähe von Wartbrücken einen Unfall hatte, bei welchem ich mir eine schwere Gehirnerschütterung sowie eine Meniskusverletzung zuzog. Ich lag dann ca. 4 Wochen im Kreiskrankenhaus Wartbrücken und erhielt anschließend vier Wochen Genesungsurlaub. Im August oder September 1942 übernahm ich wieder meine Tätigkeit in Kulmhof. Zwischenzeitlich hatte die Geschäfte meines Wissens der vorerwähnte Sommer geführt.

Folgende Personen gehörten seinerzeit dem Gestapo- oder SS-Sonderkommando in Kulmhof an:

1. Kriminalkommissar und SS-Hauptsturmführer Lange, Vorname nicht bekannt; Heimatort nicht bekannt. Ich kann auch nicht sagen, wo Lange sich heute aufhält. Nach meiner Erinnerung war er bis Ende April oder Anfang Mai 1942 Kommandant des Vernichtungslagers Kulmhof. Wann er nach Kulmhof gekommen ist, kann ich nicht sagen. Er war für die gesamte Vernichtung von jüdischen Menschen in Kulmhof bis zu diesem Zeitpunkt verantwortlich.

2. Kriminalkommissar und SS-Hauptsturmführer Hans Bothmann. Er kam von der Gestapo-Leitstelle Posen und war der Nachfolger des vorerwähnten Lange.

3. Kriminalsekretär und SS-Untersturmführer Albert Plate. Er kam von der Stapo-Stelle Litzmannstadt und wohnte mit seiner Familie ebenfalls in Litzmannstadt. Nach seinem Dialekt stammte er aus Norddeutschland. Wo er sich heute aufhält, weiß ich nicht. Auf einem mir vorgelegten Lichtbildbogen (Lichtbildbogen des Albert Plate, geb. am 31.12.1903 in Rüstringen, im Sonderheft Plate) habe ich Plate einwandfrei wiedererkannt. Plate war Stellvertreter von Lange und Bothmann. Ich muß mich berichtigen, denn ich kann nicht sagen, ob er Stellvertreter gewesen ist. Ich weiß nicht, welche Funktionen er in dem Vernichtungslager ausgeübt hat. Ich weiß lediglich, daß er dem Sonderkommando angehörte. In welcher Weise er sich an der Vernichtung von jüdischen Menschen beteiligt hat, habe ich weder gesehen noch erfahren. Sonst kann ich über Plate nichts sagen.

4. SS-Unterscharführer oder Scharführer Walter Burmeister, Heimatort nicht bekannt. Ich kann auch nicht sagen, wo er sich heute aufhält. Ich weiß auch nicht, von welcher Dienststelle er nach Kulmhof kam. Auf einem mir vorgelegten Lichtbildbogen (Lichtbilder des Walter Burmeister, geb. am 2.5.1906, im Sonderheft Walter Burmeister) habe ich diesen einwandfrei wiedererkannt. Er war Fahrer des Lagerkommandanten Bothmann und sorgte auch für dessen Verpflegung. In welcher Weise er an der Judenvernichtung beteiligt war, kann ich nicht sagen.

5. SS-Scharführer oder Oberscharführer Erwin Bürstinger aus Österreich. Meines Wissens kam er von der Stapo-Leitstelle Posen. Auf dem mir vorgelegten Lichtbildbogen des Erwin Bürstinger, geb. am 26.2.1908 (siehe Sonderheft Bürstinger) habe ich diesen einwandfrei wiedererkannt. Bürstinger war meines Wissens in Kulmhof Schirrmeister für die zum Sonderkommando gehörenden Kraftfahrzeuge. Dazu gehörten zwei Gaswagen, zwei bis drei Personenkraftwagen und einige Lastkraftwagen. Bürstinger unterstand auch die Versorgung dieser Kraftwagen mit Benzin. Woher er dies erhielt, weiß ich nicht. Ob er noch in anderer Weise an der Vernichtung von jüdischen Menschen in Kulmhof beteiligt gewesen ist, ist mir nicht bekannt.

6. SS-Oberscharführer Hiecke-Richter, Vorname nicht bekannt; Heimatort nicht bekannt; ich weiß auch nicht, wo er sich heute aufhält. Er war von der Stapo-Leitstelle Posen. Er sprach meines Erachtens den Berliner Dialekt. Welche Funktionen er in dem SS-Sonderkommando Kulmhof ausgeübt hat, weiß ich nicht. Auf den mir vorgelegten Lichtbildern (Lichtbildbogen des Herbert Hiecke-Richter, geb. am 2.8.1911, aus dem Sonderheft Hiecke-Richter) habe ich ihn einwandfrei wiedererkannt. Weitere Angaben kann ich über ihn nicht machen.

7. SS-Scharführer oder Oberscharführer Laabs, Vorname nicht bekannt; Heimatort nicht bekannt, von welcher Dienststelle er kam, weiß ich ebenfalls nicht, auch kann ich nicht sagen, wo er sich heute aufhält. Soviel ich weiß, war Laabs Fahrer eines Gaswagens. Sonst kann ich über Laabs nichts sagen.

8. SS-Hauptscharführer Fritz Ismer aus Berlin. Er kam von der Umwandererzentrale Litzmannstadt zum SS-Sonderkommando Kulmhof. Als ich nach Kulmhof kam, war er schon dort. Wie ich schon angegeben habe, hatte Ismer im Vernichtungslager die Aufgabe, die den Juden abgenommenen Schmuck- und Wertsachen zu übernehmen und zu sortieren. Ich kann nicht sagen, ob er noch in anderer Weise an der Vernichtung der Juden beteiligt gewesen ist.

9. Ein SS-Angehöriger namens Hering. Vorname und Dienstgrad nicht bekannt. Ich weiß auch nicht, von welcher Dienststelle er kam, ebenfalls ist mir nicht bekannt, wo er beheimatet war bzw. wo er heute aufhältig ist. Welche Tätigkeit er in dem Vernichtungslager ausübte, weiß ich ebenfalls nicht.

Weitere Angehörige des SS-Sonderkommandos sind mir nicht mehr erinnerlich. Ich glaube auch nicht, daß mehr Gestapo- oder SS-Leute, wie sie vorstehend aufgeführt sind, zum Sonderkommando gehörten.

Von den Angehörigen des Polizeiwachkommandos Kulmhof sind mir noch folgende Personen in Erinnerung:

1. Polizeioberleutnant Hüfing, Heimatort nicht bekannt, jetziger Aufenthalt nicht bekannt. Weiteres kann ich über ihn nicht sagen. Ich weiß auch nicht, ob er direkte an der Vernichtung von Juden beteiligt gewesen ist.

2. Polizeimeister Alois Häfel aus Karlsruhe. Welche Funktionen er in Kulmhof hatte, weiß ich nicht. Wenn ich an dem Schloß vorbeikam, habe ich gesehen, daß er dort auf dem Hof herumlief. Inwieweit er an der Judenvernichtung beteiligt war, weiß ich nicht. Sonst kann ich über ihn nichts sagen.

3. Polizeimeister Willi Lenz, Heimatort nicht bekannt, jetziger Aufenthalt nicht bekannt. Von welcher Schutzpolizeistelle er kam, weiß ich ebenfalls nicht. Über ihn weiß ich lediglich zu berichten, daß er immer mit Angehörigen des Polizeiwachkommandos zum Waldlager hinausfuhr. Welche Tätigkeit er in dem Waldlager ausübte, habe ich weder gesehen noch erfahren. Sonst kann ich über ihn nichts sagen. Auf Befragen erkläre ich, daß ich nie etwas darüber gehört habe, daß er im Waldlager Juden durch Genickschuß getötet hat. Ob er den Spitznamen “Doktor” hatte, weiß ich nicht. Mir wurden Lichtbilder eines Willi Lenz, geb. am 9.1.1911 (siehe Lichtbildbogen im Sonderheft Lenz) vorgelegt; Bei diesem handelt es sich nicht um den Beschuldigten Lenz.

4. Polizeioberwachtmeister oder Hauptwachtmeister Hans oder Johannes Runge, Heimatort nicht bekannt, jetziger Aufenthalt nicht bekannt. Meines Wissens kam er von der Ordnungspolizei in Posen. Bezüglich seiner Tätigkeit in Kulmhof weiß ich lediglich zu berichten, daß er immer gemeinsam mit Lenz zum Waldlager hinausfuhr. Welche Tätigkeit er dort ausübte, habe ich nie erfahren. Mir ist auch nicht bekannt geworden, in welcher Weise er an der Judenvernichtung beteiligt gewesen ist. Mir wurden heute Lichtbilder eines Johannes Runge, geb. am 16.9.1903 sowie eines Johannes Runge, geb. am 17.4.1907 (siehe Sonderheft Runge) vorgelegt, auf welchen ich den Beschuldigten Runge jedoch nicht wiedererkannt habe. Weiter wurde mir eine Lichtbildmappe (Beweismaterialheft XIII) vorgelegt, in welcher ich auf einem Lichtbild (Lichtbild Nr. 34) den Beschuldigten Runge wiedererkannt habe. Weitere Angaben kann ich zu Runge nicht machen.

5. Polizeiwachtmeister oder Oberwachtmeister Kretschmer, Vorname nicht bekannt, beheimatet war er meines Wissens in Sachsen. Über seine Funktionen im Vernichtungslager Kulmhof weiß ich nichts zu sagen. Auf den mir vorgelegten Lichtbildern des Erich Kretschmer, geb. am 29.5.1907 (siehe Sonderheft Kretschmer), habe ich den Beschuldigten nicht wiedererkannt. Nachdem mir die Lichtbildmappe (Beweismaterialheft XIII) vorgelegt wurde, möchte ich sagen, daß es sich bei der auf dem Lichtbild Nr. 35 abgebildeten Person um den Beschuldigten handelt.

6. Polizeimeister Heider, Vorname nicht bekannt, Er stammte aus Bayern. Wo er sich heute aufhält, weiß ich nicht. Ich kann mich nicht mehr daran erinnern, welche Tätigkeit er in Kulmhof ausübte. Ich weiß auch nicht, inwieweit er an der Vernichtung von Juden beteiligt war.

7. Polizeiwachtmeister Max Sommer aus Sachsen. Wo er sich jetzt aufhält, weiß ich nicht. Wie ich schon angegeben habe, hatte er gemeinsam mit Ismer im Vernichtungslager Kulmhof die Aufgabe, die angefallenen Schmuck- und Wertsachen zu übernehmen und zu sortieren. Ob er noch in anderer Weise an der Vernichtung von jüdischen Menschen beteiligt gewesen ist, weiß ich nicht.

8. Polizeioberwachtmeister oder Hauptwachtmeister Erwin Schmidt aus dem Sudetengau. Jetziger Aufenthalt nicht bekannt. In Kulmhof war er der Fourier des gesamten Kommandos. Eine andere Tätigkeit hat er in Kulmhof nicht ausgeübt.

9. Polizeihauptwachtmeister Fiedler aus dem Sudetengau, Vorname nicht bekannt. Welche Funktionen er in Kulmhof ausübte, weiß ich nicht. Sonst kann ich über ihn nichts sagen.

An weitere Angehörige des Polizeiwachkommandos kann ich mich nicht mehr erinnern.

Nachdem mir weitere Namen vorgehalten wurden, erinnere ich mich noch an folgende Personen:
Polizeiwachtmeister Baumgartner – Fourier von Erwin Schmidt,
Fritz Hagen – Koch des Sonderkommandos,
Sonst kann ich über diese beiden Personen nichts sagen.
Die weiter mir vorgehaltenen Personen bzw. Namen von Angehörigen des Sonderkommandos sagen mir heute nichts mehr.

Mir wurden nachträglich noch Lichtbilder eines Oskar Hering, geb. am 23.10.1908, (siehe Sonderheft Hering) vorgelegt, doch kann ich nicht sagen, ob es sich hierbei um den Beschuldigten Hering handelt.

Den Beschuldigten Fritz Ismer habe ich auf einem mir vorgelegten Lichtbild wiedererkannt (siehe Sonderheft Ismer – Lichtbild des Fritz Ismer, geb. am 1.9.1908).

Den Beschuldigten Bürstinger habe ich außerdem auf einem weiteren Lichtbild (Lichtbildband Beweismittelheft XIII Bild Nr. 32) wiedererkannt.

Auf Befragen erkläre ich noch, daß das Polizeiwachkommando seinerzeit aus ca. 50 bis 60 Polizeibeamten bestand, die meines Wissens vom Polizeibataillon Litzmannstadt kamen.

Im Februar oder März 1943 wurde das Vernichtungslager Kulmhof aufgelöst. Ob auch eine Abschlußfeier in einer Gaststätte in Wartbrücken unter Teilnahme des Gauleiters Greiser stattgefunden hat, weiß ich nicht. Ich habe jedenfalls an einer derartigen Feier nicht teilgenommen. Wie die Auflösung des Vernichtungslagers bzw. die Beseitigung von Spuren der Menschenvernichtung vor sich gegangen ist, ist mir nicht bekannt, da ich damit nichts zu tun hatte. Ich weiß nur noch, daß Bothmann eines Tages sagte, das Vernichtungslager würde aufgelöst. Das gesamte Kommando einschließlich Schutzpolizisten erhielt mehrere Wochen Urlaub. Es hieß, daß wir Bescheid erhalten würden, sobald wir einen anderen Einsatz bekämen. Während meines Urlaubs habe ich im April meine erste Ehefrau geheiratet. In diesem Monat erhielt ich auch die Nachricht, daß ich mich in Posen bei einer SS-Dienststelle zu melden hätte. Um welche Dienststelle es sich handelte, weiß ich nicht mehr. Jedenfalls traf ich dort wieder mit den anderen Angehörigen des Sonderkommandos Kulmhof zusammen. Von einem Arzt wurden wir dort auf SS-Tauglichkeit bzw. Wehrdiensttauglichkeit untersucht. Ob Bothmann auch anwesend war, weiß ich nicht mehr. Nach der Untersuchung konnten wir alle unseren Urlaub fortsetzen. Am 20.5.1943 erhielt ich einen Gestellungsbefehl für die SS-Division “Prinz Eugen”. Es hieß darin, daß ich mich in einer Kaserne in Wien zu melden hätte. Wo das war, kann ich heute nicht mehr sagen. Jedenfalls traf ich dort abermals mit sämtlichen vormaligen Angehörigen des Sonderkommandos Kulmhof zusammen. Auch Bothmann war anwesend. Wir wurden dort eingekleidet und fuhren uns anschließend unter Führung des Bothmann zum Stab der SS-Division “Prinz Eugen”, der in der Nähe von Belgrad lag, in Marsch. In dieser Division wurden wir eine Feldgendarmerie-Einheit unter Führung des Bothmann.

Auf Befragen erkläre ich, daß wir uns seinerzeit nach Auflösung des Vernichtungslagers Kulmhof nicht in Berlin beim Reichssicherheitshauptamt melden mußten. Ich bin jedenfalls seinerzeit nicht in Berlin gewesen.

Ende 1943 oder Anfang 1944 war Bothmann eines Tages nicht mehr bei der SS-Division “Prinz Eugen”. Auch Bürstinger und Burmeister waren nicht mehr anwesend. Kurz darauf erfuhr ich dann, daß diese Personen wieder nach Kulmhof abkommandiert waren. Woher der Befehl dazu gekommen war, weiß ich nicht. Im April 1944 erhielt ich eines Tages vom Divisionsstab der SS-Division “Prinz Eugen” den Bescheid, daß zur Polizei zurückkommandiert worden sei und mich nach Posen in Marsch zu setzen hätte, wo ich mich bei der Stapo-Leitstelle melden sollte. Woher der Befehl dazu gekommen war, weiß ich nicht. In Posen wurde mir von einem SS-Führer der Stapo-Leitstelle gesagt, daß ich mich wieder nach Kulmhof begeben und bei dem SS-Hauptsturmführer Bothmann melden sollte. In Kulmhof angekommen, setzte mich Bothmann wieder für die gleiche Tätigkeit ein, die ich bereits 1942/43 in dem Vernichtungslager ausgeübt hatte, also Führung der Verwaltungsgeschäfte. Es war wieder ein SS-Sonderkommando, ein Polizeiwachkommando anwesend, Gleichermaßen wie 1942/43 wurden abermals jüdische Menschen in Gaswagen umgebracht, die entweder mit der Kleinbahn oder mit Lastkraftwagen nach Kulmhof transportiert wurden. Die Transporte habe ich öfters gesehen, jedoch bin ich bei den Vergasungen der Menschen bzw. bei der Beseitigung der Leichen nie zugegen gewesen. Von den SS-Leuten waren in Kulmhof anwesend: Bothmann, Bürstinger, Burmeister. Wer sonst noch von den SS-Angehörigen wieder eingesetzt war, weiß ich nicht. Auch ist mir nicht mehr erinnerlich, wer von den Polizeibeamten wieder in Kulmhof tätig war. Daß Juden auch im Jahre 1944 vergast wurden, weiß ich nur vom Hörensagen.

Als im Januar 1945 die russischen Truppen näher rückten, löste Bothmann das Kommando auf. Wir sollten uns in Wartbrücken sammeln, jedoch ist es dazu nicht gekommen, da alle anderen Angehörigen des Kommandos sich fluchtartig zurückzogen. Ich meldete mich dann bei der Stapoleitstelle in Posen. Dort habe ich keinen Angehörigen des Sonderkommandos wiedergetroffen. Ich wurde dann zur Verteidigung Posens eingesetzt und am 22.2.1945 von russischen Truppen gefangengenommen. Bis zum 20.4.1950 befand ich mich in russischer Gefangenschaft. Dann wurde ich aus der Gefangenschaft entlassen.

Auf Befragen erkläre ich, daß der SS-Hauptsturmführer Lange mir im April 1942, als ich meine Tätigkeit in Kulmhof aufnahm, erklärte, daß ich über alles, was ich zu sehen und zu hören bekäme, unbedingt zu schweigen hätte. Irgendeine Bestrafung für den Bruch des Schweigens drohte er mir nicht an.

Weiter erkläre ich auf Befragen, daß mir nicht bekannt ist, wer über Bothmann und Lange hinaus für das Vernichtungslager Kulmhof verantwortlich gewesen ist. Ich weiß nicht, ob der Höhere SS- und Polizeiführer im Warthegau Dirlewanger die Durchführung der Judenvernichtung in Kulmhof veranlaßt hat. Ebenfalls ist mir nicht bekannt, ob der Höhere SS- und Polizeiführer das Vernichtungslager inspiziert hat. Ich weiß auch nicht, daß andere höhere Führer das Vernichtungslager in den Jahren 1942 – 1944 inspiziert haben.

Ich kann nicht sagen, wieviel jüdische Menschen in den ganzen Jahren in dem Vernichtungslager Kulmhof umgebracht worden sind.

[….]


The Chief Public Prosecutor at the District Court
– 8 Js 52/60 –

Bonn, December 21, 1960

Present: Prosecutor Solbach as the interrogator
Judicial clerk Kehren as the recorder

In response to a summons, the doorman Wilhelm Görlich, born on June 14, 1913 in Saaz/Sudetenland, residing in Königsbach district of Pforzheim, Baumstraße 9, appears and declares, after being informed of the subject of his interrogation, being admonished to tell the truth, and being instructed about his right to refuse to testify according to § 55 StPO:

As a Sudeten German, I was a Czechoslovakian citizen. During the German troops’ entry on October 10, 1938, I was called upon with many other Sudeten Germans to report. Accordingly, I reported to the city administration and was assigned to a German task force, from which the state police and border police service units were later formed. I was employed as an auxiliary police officer and later as a police assistant candidate. In 1940, I was appointed as an extraordinary police assistant after passing the examination in Karlsbad. On January 6, 1941, I was transferred to the Stapo-Stelle Hohensalza in the Warthegau. In 1941, I was appointed as a regular police assistant here. The head of the Stapo-Leitstelle Hohensalza was Government Councillor Hegenscheid. The following members of the Stapo-Stelle are still known to me: Police Inspector Rudi Hermann, Secret Secretary Müller, Police Secretary Bergmann, Criminal Secretary Mitsch. I personally managed the clothing chamber at the Stapo-Stelle, which was also responsible for the criminal police in Hohensalza. The head of administration at the Stapo-Stelle Hohensalza was Police Inspector or Chief Inspector Siebert or Sieberts.

In March/April 1942, I was informed, by whom I do not remember today, that I was to be assigned to a special unit, but nothing was said about its tasks. I was told that the assignment would only be for a short time. I do not remember today from which office the order for the assignment came. If I indicated in my resume in the R.- and S.-questionnaire (Bl. 39 Special Issue Görlich) that the assignment took place on April 10, 1942, by the Inspector of the Security Police and the SD in Posen, I must have learned this at the time. I certainly wrote nothing false, especially since my resume and questionnaire had been submitted to the head of the Stapo-Stelle, Hegenscheid, who was informed about the assignment (Cf. Bl. 31 Special Issue Görlich). At that time, I was also not told what function I would have with the special unit. At that time, it was merely stated that the special unit was located near Wartbrücken. I was probably also told the locality of Kulmhof.

In any case, I was to report to a criminal commissioner Lange in Kulmhof. As I recall, a service car was provided for me by the Stapo-Stelle Hohensalza, with which I drove to Kulmhof. This vehicle was also available to me later. Upon arriving in Kulmhof, I reported as instructed to the criminal commissioner Lange. He explained to me that a special unit in Kulmhof was active, consisting of Gestapo members and protection police officers from Litzmannstadt of the Litzmannstadt police battalion. I was to manage administrative duties for this special unit. He also handed me lists on which all members of the special unit were recorded. Lange did not tell me anything about the tasks of the special unit. He assigned me an office in the municipal administration building of Kulmhof.

Only later did I learn through conversations with members of the special unit that this unit had the task of exterminating Jewish people. I also learned that Jews had to undress in the so-called castle of the locality of Kulmhof and were then driven into so-called gas vans where they were killed with exhaust gases. Furthermore, I heard that the corpses were transported in the gas vans to a wooded area several kilometers away from Kulmhof in the direction of Wartbrücken, where they were buried in mass graves or burned. I have not seen any of these events myself. I have neither witnessed an extermination of people in the gas vans nor the disposal of the corpses. I only observed several times that transports with people arrived in Kulmhof. They either came by the small railway from Wartbrücken to Kulmhof or were also transported by trucks. These people were then always brought to the so-called castle. I never entered the castle myself. I have also never been to the forest camp. During my stay in Kulmhof, I was never involved in the extermination of people.

My duties as head of the administrative affairs of the special unit consisted of:

1. Obtaining food coupons for the entire unit from the office of the Reich Governor in Posen,

2. Obtaining so-called collection permits, also from the Reich Governor in Posen,

3. Receiving so-called employment funds from the mayor in Litzmannstadt – Dept. of Ghetto Administration – for the unit and disbursing them to the individual members twice a month.

As far as I remember, members of the police guard unit received 12 Reichsmarks per day as employment pay. The police sergeants received 14 or 15 Reichsmarks daily, the Gestapo members received the same amounts according to rank. The unit leader received 16 or 17 Reichsmarks. This amount was also received by the leader of the police guard unit. I can no longer say today how much liquor was allocated to each member of the unit.

Apart from the activities mentioned, I did not perform any other duties during my affiliation with the SS special unit Kulmhof.

If it is alleged that I also had to bring the money taken from the Jews in Kulmhof to Litzmannstadt and hand it over to the head of the ghetto administration Hans Biebow, this is true. However, I want to admit that Lange did not give me any special orders for this task. The money was handed over to me by SS-Hauptsturmführer Fritz Ismer and police sergeant Max Sommer, because it had apparently been handled this way before; since I was managing the accounts, I had no objections. The jewelry and valuables taken from the Jews were also handed over to me by Ismer and Sommer for forwarding to the ghetto administration in Litzmannstadt. These jewelry and valuables were recorded by me in lists. These lists also went to the ghetto administration. There were no special instructions from Lange regarding these matters either. I performed this task because I was apparently responsible for it as the accountant. It is not said that I handed over the items to the ghetto administration in every case. It also happened that Ismer and Sommer brought the valuables to Litzmannstadt. It also happened that valuables and jewelry were transported to Litzmannstadt by a truck when larger quantities were involved that I could not carry in my car. The sole task of Ismer and Sommer was to take over and sort the money and valuables taken from the Jews. For this purpose, they had a room in the municipal administration building of Kulmhof at their disposal.

I would like to mention that my duties required that I spent very little time in Kulmhof. Most of the time I was on business trips to Litzmannstadt and Posen, so I learned very little about what was going on in Kulmhof itself. I would also like to mention that a systematic recording of the jewelry and valuables was not required. I compiled the lists out of my own interest so that later no one could claim that I had appropriated any items.

Finally, I would like to mention that in May or June 1942 I had an accident near Wartbrücken, in which I suffered a severe concussion and a meniscus injury. I then spent about 4 weeks in the district hospital in Wartbrücken and received four weeks of convalescent leave. In August or September 1942, I resumed my duties in Kulmhof. In the meantime, the aforementioned Sommer had conducted the business.

The following persons belonged to the Gestapo or SS special unit in Kulmhof at that time:

1. Criminal commissioner and SS-Hauptsturmführer Lange, first name unknown; hometown unknown. I also cannot say where Lange is today. According to my memory, he was commander of the extermination camp Kulmhof until the end of April or the beginning of May 1942. When he came to Kulmhof, I cannot say. He was responsible for the entire extermination of Jewish people in Kulmhof up to that point.

2. Criminal commissioner and SS-Hauptsturmführer Hans Bothmann. He came from the Gestapo office in Posen and was the successor of the aforementioned Lange.

3. Criminal secretary and SS-Untersturmführer Albert Plate. He came from the Stapo office in Litzmannstadt and also lived in Litzmannstadt with his family. From his dialect, he seemed to come from northern Germany. Where he is today, I do not know. I have clearly recognized Plate on a photo presented to me (photo of Albert Plate, born on 31.12.1903 in Rüstringen, in the special issue Plate). Plate was a deputy of Lange and Bothmann. I must correct myself, for I cannot say whether he was a deputy. I do not know what functions he performed in the extermination camp. I only know that he belonged to the special unit. In what way he participated in the extermination of Jewish people, I have neither seen nor heard. Otherwise, I can say nothing about Plate.

4. SS-Unterscharführer or Scharführer Walter Burmeister, hometown unknown. I also cannot say where he is today. I also do not know from which office he came to Kulmhof. On a photo presented to me (photos of Walter Burmeister, born on 2.5.1906, in the special issue Walter Burmeister) I have clearly recognized him. He was the driver of the camp commander Bothmann and also took care of his provisions. In what way he participated in the extermination of Jews, I cannot say.

5. SS-Scharführer or Oberscharführer Erwin Bürstinger from Austria. As far as I know, he came from the Stapo office in Posen. On the photo presented to me of Erwin Bürstinger, born on 26.2.1908 (see special issue Bürstinger) I have clearly recognized him. Bürstinger was, to my knowledge, the master sergeant responsible for the vehicles of the special unit in Kulmhof. This included two gas vans, two to three cars, and several trucks. Bürstinger was also in charge of supplying these vehicles with gasoline. Where he got it from, I do not know. Whether he was involved in any other way in the extermination of Jewish people in Kulmhof, I do not know.

6. SS-Oberscharführer Hiecke-Richter, first name unknown; hometown unknown; I also do not know where he is today. He came from the Stapo office in Posen. He spoke, in my opinion, the Berlin dialect. What functions he performed in the SS special unit in Kulmhof, I do not know. I have clearly recognized him on the photos presented to me (photo of Herbert Hiecke-Richter, born on 2.8.1911, in the special issue Hiecke-Richter). I cannot make any further statements about him.

7. SS-Scharführer or Oberscharführer Laabs, first name unknown; hometown unknown, I also do not know from which office he came, and I cannot say where he is today. As far as I know, Laabs was a driver of a gas van. I cannot say anything else about Laabs.

8. SS-Hauptscharführer Fritz Ismer from Berlin. He came from the Umwandererzentrale Litzmannstadt to the SS special unit Kulmhof. When I came to Kulmhof, he was already there. As I have already indicated, Ismer had the task in the extermination camp of taking over and sorting the jewelry and valuables taken from the Jews. I cannot say whether he was involved in any other way in the extermination of the Jews.

9. An SS member named Hering. First name and rank unknown. I also do not know from which office he came, nor do I know where he was based or where he is today. What function he performed in the extermination camp, I also do not know.

I cannot remember any other members of the SS special unit. I also do not think that more Gestapo or SS personnel, as listed above, belonged to the special unit.

From the members of the police guard unit in Kulmhof, I remember the following persons:

1. Police lieutenant Hüfing, hometown unknown, current residence unknown. I cannot say anything more about him. I also do not know if he was directly involved in the extermination of Jews.

2. Police master Alois Häfel from Karlsruhe. What functions he performed in Kulmhof, I do not know. When I passed the castle, I saw him walking around the yard. To what extent he was involved in the extermination of Jews, I do not know. Otherwise, I cannot say anything about him.

3. Police master Willi Lenz, hometown unknown, current residence unknown. I also do not know from which protection police station he came. I only know that he always went with members of the police guard unit to the forest camp. What functions he performed in the forest camp, I neither saw nor heard. Otherwise, I cannot say anything about him. When asked, I declared that I had never heard that he shot Jews in the forest camp. Whether he had the nickname “Doctor,” I do not know. Photos of a Willi Lenz, born on 9.1.1911 (see photo collection in the special issue Lenz) were presented to me; this is not the accused Lenz.

4. Police senior sergeant or chief sergeant Hans or Johannes Runge, hometown unknown, current residence unknown. As far as I know, he came from the Ordnungspolizei in Posen. Regarding his activities in Kulmhof, I can only report that he always went with Lenz to the forest camp. What functions he performed there, I never found out. I also do not know how he was involved in the extermination of Jews. I have been shown photos of a Johannes Runge, born on 16.9.1903, and another Johannes Runge, born on 17.4.1907 (see special issue Runge), on which I did not recognize the accused Runge. I was also shown a photo album (evidence book XIII) in which I recognized the accused Runge on one photo (photo no. 34). I cannot make any further statements about Runge.

5. Police sergeant or senior sergeant Kretschmer, first name unknown, he was based in Saxony, as far as I know. I cannot say anything about his functions in the extermination camp Kulmhof. On the photos presented to me of Erich Kretschmer, born on 29.5.1907 (see special issue Kretschmer), I did not recognize the accused. After the photo album (evidence book XIII) was shown to me, I would like to say that the person depicted on photo no. 35 is the accused.

6. Police master Heider, first name unknown, he was from Bavaria. Where he is today, I do not know. I cannot remember what functions he performed in Kulmhof. I also do not know to what extent he was involved in the extermination of Jews.

7. Police sergeant Max Sommer from Saxony. Where he is today, I do not know. As I have already indicated, he, together with Ismer, had the task in the extermination camp Kulmhof of taking over and sorting the jewelry and valuables taken from the Jews. Whether he was involved in any other way in the extermination of Jewish people, I do not know.

8. Police senior sergeant or chief sergeant Erwin Schmidt from Sudetenland. Current residence unknown. In Kulmhof, he was the quartermaster of the entire unit. He did not perform any other duties in Kulmhof.

9. Police chief sergeant Fiedler from Sudetenland, first name unknown. I do not know what functions he performed in Kulmhof. Otherwise, I cannot say anything about him.

I cannot remember any further members of the police guard unit.

After being confronted with additional names, I remember the following persons:
Police sergeant Baumgartner – quartermaster for Erwin Schmidt,
Fritz Hagen – cook of the special unit,
Otherwise, I cannot say anything about these two persons.
The further names of persons or members of the special unit do not mean anything to me today.

Later, I was shown photos of an Oskar Hering, born on 23.10.1908 (see special issue Hering), but I cannot say if it was the accused Hering.

I recognized the accused Fritz Ismer on a photo presented to me (see special issue Ismer – photo of Fritz Ismer, born on 1.9.1908).

I also recognized the accused Bürstinger on another photo (photo book evidence book XIII photo no. 32).

Upon questioning, I also declare that the police guard unit at that time consisted of about 50 to 60 police officers, who, as far as I know, came from the police battalion Litzmannstadt.

In February or March 1943, the extermination camp Kulmhof was dissolved. Whether a farewell party took place in a tavern in Wartbrücken with the participation of Gauleiter Greiser, I do not know. I did not participate in any such celebration. How the dissolution of the extermination camp or the disposal of the traces of the extermination of people took place, is unknown to me, as I had nothing to do with it. I only remember that one day Bothmann said that the extermination camp would be dissolved. The entire unit, including the protection police, received several weeks of leave. It was said that we would be informed as soon as we received another assignment. During my leave, I married my first wife in April. That same month, I also received the message that I was to report to a SS office in Posen. I do not remember what office it was. In any case, I met again there with the other members of the special unit Kulmhof. We were examined by a doctor there for SS fitness or military service fitness. Whether Bothmann was also present, I do not remember. After the examination, we were allowed to continue our leave. On May 20, 1943, I received an enlistment order for the SS Division “Prinz Eugen.” It stated that I was to report to a barracks in Vienna. Where that was, I do not remember today. In any case, I met there again with all the former members of the special unit Kulmhof. Bothmann was also present. We were outfitted there and then set off under Bothmann’s command to the headquarters of the SS Division “Prinz Eugen,” which was near Belgrade.

Upon questioning, I declare that we did not have to report to the Reich Main Security Office in Berlin after the dissolution of the extermination camp Kulmhof. I was not in Berlin at that time.

At the end of 1943 or early 1944, Bothmann was one day no longer with the SS Division “Prinz Eugen.” Bürstinger and Burmeister were also no longer present. Shortly thereafter, I learned that these persons had been reassigned to Kulmhof. Where the order came from, I do not know. In April 1944, I was one day informed by the division headquarters of the SS Division “Prinz Eugen” that I had been reassigned to the police and had to report to Posen to the Stapo office. Where the order came from, I do not know. In Posen, I was told by an SS officer at the Stapo office that I was to go to Kulmhof again and report to SS-Hauptsturmführer Bothmann. Arriving in Kulmhof, Bothmann assigned me the same duties I had already performed in the extermination camp in 1942/43, namely, the management of administrative affairs. There was again an SS special unit and a police guard unit. As in 1942/43, Jewish people were again killed in gas vans, which were either transported to Kulmhof by the small railway or by trucks. I often saw the transports, but I was never present at the gassings of the people or the disposal of the corpses. In Kulmhof, the following SS members were present: Bothmann, Bürstinger, Burmeister. I do not know who else from the SS was reassigned there. I also do not remember which police officers were reassigned to Kulmhof. That Jews were also gassed in 1944, I only know from hearsay.

When the Russian troops advanced in January 1945, Bothmann disbanded the unit. We were supposed to gather in Wartbrücken, but this did not happen because all other members of the unit fled. I reported to the Stapo office in Posen. I did not meet any members of the special unit there. I was then deployed for the defense of Posen and was captured by Russian troops on February 22, 1945. I was in Russian captivity until April 20, 1950. Then I was released from captivity.

Upon questioning, I declare that SS-Hauptsturmführer Lange told me in April 1942, when I took up my duties in Kulmhof, that I should absolutely keep silent about everything I saw and heard. He did not threaten me with any punishment for breaking this silence.

Furthermore, I declare upon questioning that I do not know who, beyond Bothmann and Lange, was responsible for the extermination camp Kulmhof. I do not know whether the Higher SS and Police Leader in the Warthegau Dirlewanger initiated the extermination of Jews in Kulmhof. Nor do I know whether the Higher SS and Police Leader inspected the extermination camp. I also do not know that other higher leaders inspected the extermination camp in the years 1942 – 1944.

I cannot say how many Jewish people were killed in the extermination camp Kulmhof over the years.

[…]

Archivial reference:

Landesarchiv Schleswig-Holstein, Abt. 352.3, Nr. 16507

Sonderkommando Lange Nowgorod
Contemporary Source

1941-10-03 Intercepted Radio Message from Koppe to Himmler’s Staff on Dispatch of Sonderkommando Lange to Clear Asylums in Novgorod

Introduction

In this radio communication dated 3 October 1941, intercepted by British intelligence, the Higher SS and Police Leader Posen, Wilhelm Koppe, asked for Himmler’s decision to “dispatch Sonderkommando Lange with appropriate aparatus to clear three asylums near Novgorod” in occupied Northwest Russia. This request followed an initiative by Hans Hefelmann from the Chancellery of the Führer. The Army High Command offered to provide logistical support by sending “a Ju 52 to Posen on the morning of October 5th so that Krimiminal-Kommissar Lange with approximately 5 employees can promptly begin his work”.

Document

An Hauptsturmführer GROTHMANN.
Auf Befehl Sturmbannführer BRANDT gebe ich folgendes Fs. zur Entscheidung Rf SS durch KONRAD, Scharführer. “SSD Posen B d O Nr 36. Geheim. An Rf SS, Sonderzug Heinrich; soeben rief mit [richtig: mich] dem Oberarzt FREYBERG vom Oberkdo des Heeres auf Veranlassung von Ltnt. HEFELMANN Kanzlei des Führers an, und bat darum zur Ausräumung von 3 Ihren Anstalten bei NOWGOROD an Ilmen-See ein Sonderkdo LANGE mit entsprechender Reparatur [richtig: Aparatur] nach dort zu entsenden. Oberarzt FREYBERG erklärte sich bereit am 5. Oktober vormittags ein JU 52 nach Posen zu schicken, damit Krim.kommissar Lange mit etwa 5 Mitarbeitern seine Tätigkeit umgehend aufnimmt. Oberarzt FREYBERG wies auf die dringende Notwendigkeit des sofortigen Eintreffens hin, da die Insassen schwer Ruhrkrank sind und die Truppe die Anstalten als Quartiere dringend benötigt. Ich bitte um Entscheidung des RF SS, ob nach Lage der Dinge eine Entsendung des Sonderkommandos Lange nach NOWGOROD in Frage kommt. Fuer umgehende Mitteilung wäre ich dankbar, da gegebenenfalls noch einige Vorbereitungen für diese Aktion erforderlich sind.
Höherer SS und Pol.führer. gezeichnet KOPPE, SS Gruppenführer.

To Hauptsturmführer GROTHMANN.
On the order of Sturmbannführer BRANDT, I am submitting the following report for decision to the Reichsführer-SS
KONRAD, Scharführer.

“SSD Posen B d O No. 36. Secret. To Reichsführer-SS, Special Train Heinrich;
Just now, Oberarzt FREYBERG from the Oberkommando des Heeres, at the instigation of Ltnt. HEFELMANN, Chancellery of the Führer, called me and requested the dispatch of a Sonderkommando LANGE with appropriate repairs [means: equipment] to clear 3 of their asylums near NOWGOROD on Lake Ilmen. Oberarzt FREYBERG agreed to send a Ju 52 to Posen on the morning of October 5th so that Krimiminal-Kommissar Lange with approximately 5 employees can promptly begin his work. Oberarzt FREYBERG emphasized the urgent need for immediate arrival, as the inmates are severely afflicted with dysentery, and the troops urgently require the establishments as quarters. I request a decision from the Reichsführer-SS as to whether, given the circumstances, dispatching the Sonderkommando Lange to NOWGOROD is feasible. I would be grateful for prompt notification, as some preparations may still be necessary for this operation.
Higher SS and Police Leader, signed KOPPE, SS Gruppenführer.”

Archivial reference:
PRO HW 16/32, ZIP/GPD 402, Traffic 3.10.41, item 22

(courtesy of an internet user known as “TheBlackRabbitofInlé”)

Letter of Viktor Brackt to Heinrich Himmler of 23 June 1942
Contemporary Source

1942-06-23 Letter from Brack to Himmler: “Globocnik expressed the view that the entire Jewish action should be carried out as quickly as possible”

Introduction

On 23 June, 1942, SS-Oberführer Viktor Brack from Hitler’s Chancellery wrote to Heinrich Himmler on the matter of mass sterilisation of Jews considered fit for work by the Nazis and implies that the Jews not fit for forced labour will perish. He connects the latter activities to the “special task” of SS-Brigadeführer Odilo Globocnik, to whom he had provided “some of my men” (i.e. staff from the Nazi Euthansasia program). Brack notes that “Globocnik expressed the view that the entire Jewish action should be carried out as quickly as possible” and recalls Himmler’s statement that “we must work as quickly as possible for reasons of camouflage”. Globocnik carried out the mass murder of Jews mentioned in this letter through Operation Reinhard (Aktion Reinhard / Reinhardt) in the extermination camps in the General Gouvernement: Belzec, Sobibor, Treblinka. (further reading: Belzec, Sobibor, Treblinka Holocaust Denial and Operation Reinhard)

Document

VIKTOR BRACK
SS-OBERFÜHRER

Geheime Reichssache

BERLIN, DEN 23. Juni 1942
W 8, Voßstr. 4

An den
Reichsführer-SS und Chef der Deutschen Polizei
Heinrich Himmler
Berlin SW 11
Prinz Albrecht Str. 8

Sehr geehrter Reichsführer!

Ich habe dem Brigadeführer Globocnik auf Anweisung von Reichsleiter Bouhler für die Durchführung seiner Sonderaufgabe schon vor längerer Zeit einen Teil meiner Männer zur Verfügung gestellt. Aufgrund einer erneuten Bitte von ihm habe ich nunmehr weiteres Personal abgestellt. Bei dieser Gelegenheit vertrat Brigadeführer Globocnik die Auffassung, die ganze Judenaktion so schnell wie irgend möglich durchzuführen, damit man nicht eines Tages mitten drin steckenbliebe, wenn irgendwelche Schwierigkeiten ein Abstoppen der Aktion notwendig machen. Sie selbst, Reichsführer, haben mir gegenüber seinerzeit schon die Meinung geäußert, daß man schon aus Gründen der Tarnung so schnell wie möglich arbeiten müsse. Beide Auffassungen, die ja im Prinzip das gleiche Ergebnis zeitigen, sind nach meinen eigenen Erfahrungen mehr als berechtigt; trotzdem möchte ich Sie bitten, in diesem Zusammenhang folgende Überlegung von mir vortragen zu dürfen:

Bei ca. 10 Millionen europäischen Juden sind nach meinem Gefühl mindestens 2-3 Millionen sehr gut arbeitsfähiger Männer und Frauen enthalten. Ich stehe in Anbetracht der außerordentlichen Schwierigkeiten, die uns die Arbeiterfrage bereitet, auf dem Standpunkt, diese 2-3 Millionen auf jeden Fall herauszuziehen und zu erhalten. Allerdings geht das nur, wenn man sie gleichzeitig fortpflanzungsunfähig macht. Ich habe Ihnen vor ca. 1 Jahr bereits berichtet, daß Beauftragte von mir die notwendigen Versuche für diesen Zweck abschließend bearbeitet haben. Ich möchte diese Tatsachen nochmals in Erinnerung bringen. Eine Sterilisation, wie sie normalerweise bei Erbkranken durchgeführt wird, kommt in diesem Fall nicht in Frage, da sie zu zeitraubend und kostspielig ist. Eine Röntgenkastration jedoch ist nicht nur relativ billig, sondern lässt sich bei vielen Tausenden in kürzester Zeit durchführen. Ich glaube, daß es auch im Augenblick schon unerheblich geworden ist, ob die Betroffenen dann nach einigen Wochen bzw. Monaten an den Auswirkungen merken, daß sie kastriert sind.

Sollten Sie, Reichsführer, sich im Interesse der Erhaltung von Arbeitermaterial dazu entschließen, diesen Weg zu wählen, so ist Reichsleiter Bouhler bereit, die für die Durchführung dieser Arbeit notwendigen Ärzte und sonstiges Personal Ihnen zur Verfügung zu stellen. Ebenfalls bin ich beauftragt, Ihnen zu sagen, daß ich dann auf schnellstem Wege diese so notwendigen Apparaturen in Auftrag geben soll.

Heil Hitler!

Ihr
Viktor Brack

VIKTOR BRACK
SS-OBERFÜHRER

Secret State Affair

BERLIN, June 23, 1942
W 8, Voßstr. 4

To the Reichsführer-SS and Chief of German Police
Heinrich Himmler
Berlin SW 11
Prinz Albrecht Str. 8

Dear Reichsführer!

I have already assigned some of my men to Brigadeführer Globocnik on instructions from Reichsleiter Bouhler for carrying out his special task some time ago. Following another request from him, I have now assigned more personnel. On this occasion, Brigadeführer Globocnik expressed the view that the entire Jewish action should be carried out as quickly as possible so that we do not get stuck in the middle one day if any difficulties necessitate stopping the action. You yourself, Reichsführer, have already expressed to me at the time that we must work as quickly as possible for reasons of camouflage. Both views, which essentially lead to the same result, are more than justified according to my own experiences; nevertheless, I would like to present the following consideration to you:

Of the approximately 10 million European Jews, I feel that at least 2-3 million are very good, capable working men and women. In view of the extraordinary difficulties that the labor question presents to us, I stand by the point that we must pull out and retain these 2-3 million at all costs. However, this is only possible if we simultaneously make them incapable of reproduction. About a year ago, I already reported to you that representatives of mine have completed the necessary experiments for this purpose. I would like to bring these facts to your attention once again. Sterilization, as is normally carried out on the hereditarily ill, is not an option in this case because it is too time-consuming and expensive. However, an X-ray castration is not only relatively cheap but can also be carried out on many thousands in a very short time. I believe that it has already become irrelevant at the moment whether the affected individuals realize the effects after a few weeks or months that they have been castrated.

Should you, Reichsführer, decide in the interest of preserving labor material to choose this method, Reichsleiter Bouhler is ready to provide you with the necessary doctors and other personnel for carrying out this work. I am also instructed to inform you that I will then place the order for these so necessary devices as quickly as possible.

Heil Hitler!

Yours
Viktor Brack ​

Archivial reference:
BArch NS 19/1583

Contemporary Source

1941-08-16 Radio message from von dem Bach-Zelewski to Koppe: “Please order the immediate deployment of Hauptsturmführer Lange, etc., to Baranowicze.”

Introduction

On 16 August, 1941, the British intelligence intercepted a radio message from the Higher SS and Police Leader Center, Erich von dem Bach-Zelewski, to the Higher SS and Police Leader Posen, Wilhelm Koppe. In this communication, von dem Bach-Zelewski requested Koppe to “order the immediate deployment of Hauptsturmführer Lange, etc., to Baranowicze. On August 15, 1941, the day before, Himmler attended a demonstration shooting in Minsk and visited the Novinki asylum near Minsk.1 According to von dem Bach-Zelewski, Himmler ordered the facility to be cleared using a more humane method than shooting.2

See also related radio message from 18 August 1941.

Document

DQH de SQF Nr. 17 1035 104 SQP 6900.
Höherer SS und Pol.führer POSEN.
Bitte um sofortige Inmarschsetzung von Hauptsturmführer LANGE, usw., nach BARANOWICZE.
Höherer SS und Pol.führer MITTE.

DQH de SQF Nr. 17 1035 104 SQP 6900.
Higher SS and Police Leader Posen.
Please order the immediate deployment of Hauptsturmführer LANGE, etc., to BARANOWICZE.
Higher SS and Police Leader Center.

Archivial reference:
PRO HW 16/32, ZIP/GPD 325, traffic 16.8.41, item 20

(courtesy of an internet user known as “TheBlackRabbitofInlé”)

Literature:
Witte et al., Der Dienstkalender Heinrich Himmlers 1941/42, p. 195

  1. Der Dienstkalender Heinrich Himmlers, p. 195. ↩︎
  2. YVA, O.18/90, p. 55, see also Aufbau, volume 12, issue 34, p. 2. ↩︎
Scroll to Top