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Sonderkommando Lange in Soldau
Contemporary Source

22-02-1941 Letter from Wilhelm Koppe to Karl Wolff on Sonderkommando Lange in Soldau: “I took 1,558 troublesome people away”

Sonderkommando Lange in Soldau

As Wilhelm Rediess declined to pay 10 Reichsmarks for each institutional inmate killed by the Sonderkommando Lange in Soldau and requested a decision from the Reichsführer-SS, Wilhelm Koppe reiterates his position on this matter to Karl Wolff, chief of the personal staff of the Reichsführer-SS. Koppe notes that he “took 1,558 troublesome people away from the Higher SS and Police Leader Northeast for alternative accommodation” and emphasises “it was necessary for a Kommando from my office to stay in East Prussia for 17 days”. He stresses that East-Prussia’s “Gauleiter Koch has agreed to cover all expenses associated with this order”. Additionally, the payment will be also used to fund “Sonderkommando Lange’s stay in Holland ordered by the Reichsführer-SS with over RM 3,000”.

Document

Posen, den 22. Februar 1941

Der Höhere SS u. Polizeiführer beim Reichsstatthalter in Posen im Wehrkreis XXI
L/Ho

Geheime Reichssache!

Eilt!

Tel mit Obf. Brack


An den
Chef des Persönlichen Stabes des Reichsführer-SS
SS-Gruppenführer Wolff
Berlin SW 11
Prinz-Albrecht-Str. 8

Im Juni 1940 habe ich dem Höheren SS- und Polizeiführer Nordost 1 558 lästige Personen zwecks anderweitiger Unterbringung abgenommen. Zur Durchführung dieser mit dem Gruppenführer Rediess getroffenen Vereinbarung war es erforderlich, dass ein Kommando meiner Dienststelle sich 17 Tage in Ostpreussen aufhielt.

Mein Inspekteur der Sicherheitspolizei und des SD, SS-Standartenführer Damzog, vereinbarte mit dem Inspekteur der Sicherheitspolizei und des SD in Königsberg, SS-Brigadeführer Rasch, für Transportkosten und sonstige Unkosten für jede abzutransportierende Person RM 10.-. Soweit mir bekannt ist, hat sich der Gauleiter Koch bereit erklärt, sämtliche Unkosten aus diesem Auftrag zu übernehmen. Der in Frage kommende Betrag wird aber sicherlich bereits lange im Besitz des Höheren SS- und Polizeiführers Nordost sein. Trotz mehrfacher Anmahnungen ist es mir nun bis heute nicht gelungen, diese mir zustehende Summe von RM 15 580.- vom Höheren SS- und Polizeiführer Nordost zu erhalten.

SS-Gruppenführer Sporrenberg behauptet, er sei für die Bezahlung nicht zuständig, da der Gruppenführer Rediess den Auftrag für den Abtransport erteilt habe. In einer Unterredung sagte mir Gruppenführer Sporrenberg einmal, dass für den Oberabschnitt Nordost von dem ausgeworfenen Betrag auch etwas abfallen müsste. Vor einigen Monaten teilte mir nun SS-Gruppenführer Rediess aus Oslo mit, dass im Auftrage des Reichsführers-SS Sie die Entscheidung wegen der Bezahlung der Transportkosten treffen würden.

Ich wäre daher dankbar, wenn der Höhere SS- und Polizeiführer Nordost angewiesen würde, den mir auf Grund der getroffenen Vereinbarung zustehende Betrag von RM 15 580.- zu zahlen. Ich darf hierzu noch bemerken, dass ich für das Sonderkommando Lange ausserdem einen Teil der Kosten des vom Reichsführer-SS befohlenen Aufenthaltes in Holland mit über RM 3 000.- von obiger Summe zu bestreiten habe.

Der Höhere SS- und Polizeiführer
[Unterschrift]
SS-Gruppenführer

Posen, February 22, 1941

The Higher SS and Police Leader at the Reich Governor in Posen in Military District XXI
L/Ho

Secret State Affair!

Urgent!

Telephone call with Oberführer Brack!

In June 1940 I took 1,558 troublesome people away from the Higher SS and Police Leader Northeast for alternative accommodation. In order to carry out this agreement made with Gruppenführer Rediess, it was necessary for a Kommando from my office to stay in East Prussia for 17 days.

My inspector of the security police and the SD, SS-Standartenführer Damzog, agreed with the inspector of the security police and the SD in Königsberg, SS-Brigadeführer Rasch, to pay RM 10 for transport costs and other expenses for each person to be transported away. As far as I know, the Gauleiter Koch has agreed to cover all expenses associated with this order. The amount in question will certainly have been in the possession of the Higher SS and Police Leader Northeast for a long time. Despite repeated reminders, I have not yet managed to receive the sum of RM 15,580 that I am entitled to from the Higher SS and Police Leader Northeast.

SS-Gruppenführer Sporrenberg claims that he is not responsible for the payment because Gruppenführer Rediess gave the order for the removal. In a conversation, Gruppenführer Sporrenberg once told me that something would have to be reduced from the amount emitted for the upper northeast section. A few months ago, SS-Gruppenführer Rediess from Oslo informed me that on behalf of the Reichsführer-SS you would make the decision regarding payment of the transport costs.

I would therefore be grateful if the Higher SS and Police Leader Northeast were ordered to pay the amount of RM 15,580 to which I am entitled based on the agreement reached. I would also like to point out that I also have to cover part of the costs of the Sonderkommando Lange’s stay in Holland ordered by the Reichsführer-SS with over RM 3,000 of the above sum.

The Higher SS and Police Leader
[signature]
SS-Gruppenführer

Archivial reference:
BArch NS 19/2576, p.7-8

Heinrich May
Post-War Testimony

Testimony of May, Heinrich on Kulmhof extermination camp

Heinrich May

Certified copy of interrogation protocol of forestry official Heinrich May dated 13 December 1960, recorded in Bonn (West-Germany) on his experiences and observations on Holocaust operations near Kulmhof (Chełmno). May was a longstanding member of the NSDAP and SS, career took a dark turn during WWII when he found himself managing a forestry office near Kulmhof extermination camp. May witnessed suspicious activities, including the movement of “gas vans” used for exterminating Jewish individuals. Despite not seeing the killings firsthand, the evidence was overwhelming, with frequent sightings of smoke rising from the forest. Bothmann, the commander of the Sonderkommando operating the site, later revealed to May the presence of mass graves and confirmed the scale of the atrocities. At the end of the war, May penned a manuscript, “The Great Lie,” which recounted these details but was never published. In this post-war interrogation, May corroborated the details presented in his manuscript.

Heinrich May
Heinrich May

Testimony

– 8 Js 52/60 –

Bonn, den 13.12.1960

Gegenwärtig:
Staatsanwalt M.
KOM W.
KK K.
als Vernehmende

JA S.
als Protokollführerin

Auf Vorladung erscheint der Forstmeister a.D. Heinrich Wilhelm May, geb. am 28. 11. 1896 in Misselberg bei Nassau/Lahn, wohnhaft in Bergnassau bei Nassau/Lahr… und erklärt mit dem Gegenstand seiner Vernehmung vertraut gemacht und zur Wahrheit ermahnt, zur Sache folgendes:

Ich wurde als Sohn des Landwirtes Karl Theodor May in Misselberg geboren. Nach dem Besuch der achtklassigen Volkschule in Dienethal kam ich am 1. Oktober 1910 als Forsteleve an die Fortmeisterei in Naussau. Beim Ausbruch des 1. Weltkrieges meldete ich mich als Kriegsfreiwilliger. Nach Beendigung des 1. Weltkrieges übernahm ich vertretungsweise die Försterei Singhofen bei Nassau. Nach Ablegung der Förstereiprüfung wurde mir diese Försterei übertragen. Am 1. Oktober 1927 wurde ich zum Oberförster befördert und übernahm im Forstamt Hachenburg/Süd die Oberförsterstelle Mündersbach. Bei der Mobilmachung im August 1939 wurde ich als Feldwebel zum Infanterieregiment 463 eingezogen. Auf Aufforderung des Reichsforstamtes wurde ich kurz vor Weihnachten 1939 vom Wehrdienst freigestellt und hatte mich in Posen bei Landforstmeister Sommermeyer gemeldet. Dann wurde mir die Leitung des Forstamtes Kolo (Warthbrücken) übertragen. Meines Wissens ist Sommermeyer jetzt Oberlandförster in Hannover. Das mir übertragene Forstamt befand sich in dem Dörfchen Gaj an einem kleinen See bei Izbica – nördlich von Kolo. Das Forstamt Kolo umfasste ca. 51000 ha Staatswald und ca. 2000 ha Privatwald als Aufsichtswald. Mir unterstand auch die Försterei Kulmhof, welche nordwestlich von dem Ort Kulmhof (Chelmno) lag direkt am Waldrand. Diese Försterei wurde zunächst von einem polnischen Förster geleitet. Dieser Förster wurde nach meiner Erinnerung Ende 1940 oder Anfang 1941 durch einen deutschen Förster, es handelte sich um den Revierförster Staegemeier1, Vorname nicht bekannt abgelöst. Meines Wissens stammte dieser Förster aus Westfalen. Nach meiner Schätzung ist er etwa 1885 bis 1888 geboren. Die Leitung des Forstamtes Kolo übte ich bis Januar 1945 als die russischen Truppen das Gebiet besetzten.

Der NSDAP habe ich seit 1926 angehört. Eine Funktion hatte ich in dieser Partei nicht. Der allgemenen SS habe ich seit 1933 angehört. Bis zum Jahre 1936 war ich in der SS Hauptsturmführer. Diesen Dienstgrad habe ich bis Kriegsende behalten.

Ende des Jahres 1941 – den genauen Zeitpunkt kann ich nicht mehr angeben – meldete mir der Revierförster Staegemeier aus Kulmhof es seien im Walde bei Kulmhof ein größeres Kommando der Gendarmerie erschienen und habe ein größeres Waldstück abgesperrt und mit dichten Postengruppe umgeben. Ihm sei erklärt worden, er dürfe dieses Waldstück nicht mehr betreten. Zu welchem Zweck das Waldgebiet abgesperrt wurde, wusste Staegemeier zu diesem Zeitpunkt nicht. Daraufhin führte ich Beschwerde beim Landesforstamt in Posen, jedoch wurde mir von dort aus mitgeteilt dass daran nichts zu ändern sei. Es wurde aber nicht gesagt, was es mit der Absperrung des Waldgebietes auf sich hatte.

In den folgenden Monaten interessierte ich mich natürlich dafür was in dem Waldgebiet vor sich ging. Vom Hörensagen erfuhr ich von Volksdeutschen und Polen, dass in den betreffenden Waldgebiet jüdische Menschen in Gaswagen umgebracht wurden. Gesehen habe ich davon jedoch nichts. Im Verlaufe des Jahres 1942 habe ich dann mehrfach sog. Gaswagen die einen geschlossenen Kastenaufbau hatten und dunkel gestrichen waren vom Schloss in Kulmhof in Richtung des abgesperrten Waldgebietes fahren sehen, woraus ich schloss dass die jüdischen Menschen im Schloss die Gaswagen besteigen mussten, anschließend darin umgebracht wurden die Leichen anschließend zum Wald gefahren wurden. Einmal habe ich gesehen dass einer der Gaswagen an der Straße zum Walde in den Straßengraben abgerutscht war und Gendarmeriebeamte mittels eines zweiten Gaswagens versuchten den abgerutschen Wagen herauszuziehen. Ich habe auch mehrfach beobachtet, dass Gaswagen aus einem Tor am Schloss herausgefahren kamen, welche sich in einem hohen Bretterzaun befand, mit welchem das Schloss umgeben war.

Diese Beobachtungen habe ich aber nur gemacht wenn ich durch Kulmhof auf einem Dienstweg mit meinem Wagen durchgefahren bin. Ein Anhalten auf der Straße in Kulmhof war verboten, was durch Schilder zum Ausdruck gebracht wurde. Einmal habe ich auch am Schloss Menschen gesehen die mit Ketten an den Beinen und Händen gefesselt waren und von einem Gendarm bewacht wurden. Auf meinem Dienstfahrten habe ich auch mehrfach im Verlaufe des Jahres 1942 beobachtet dass viele Menschen mit der Kleinbahn von Kolo in Richtung Kulmhof transportiert wurden. Diese Beobachtungen habe ich aber immer nur aus grösserer Entfernung gemacht. Wie ich seinerzeit erfahren habe wurden diese Menschen an einem Gut zwischen Kulmhof und Kolo ausgeladen und mit Lastkraftwagen Richtung Kulmhof weitertransportiert. An dem Betreffenden Gut habe ich auch in einem Falle eine grössere Anzahl Menschen lagern sehen. Bei dem Gutsverwalter handelte es sich um einen Reichsdeutschen namens Herkner. Dieser erzählte mir einmal dass jüdische Menschen die gebrechlich waren und nicht mehr die Lastwagen besteigen konnten hinter einer Hecke des Gutes von Wachmannschaften erschossen worden seien.

Aus all dem, was ich bisher geschildert habe bestätigte sich mir das was mir vom Hörensagen bekannt wurde und zwar dass in dem Waldgebiet bei Kulmhof jüdische Menschen umgebracht wurden. Die Gewissheit darüber erhielt ich Ende 1942 oder Anfang 1943. In diesem Zeitpunkt wurde ich eines Tages zum Landesforstamt nach Posen befohlen. Von hier aus wurde ich zu einem Regierungsbeamten in Posen geschickt, auf dessen Namen ich mich aber nicht mehr besinnen kann. Dieser erklärte mir dass sich der Führer des in dem abgesperrten Waldgebiet bei Kulmhof tätigen. Kommandos bei mir zwecks Aufforstung einer im Wald gerodeten Fläche melden würde, und ich ihn zwecks Aufforstung dieser Fläche fachmännisch beraten sollte. Kurz darauf suchte mich ein gewisser Bothmann in meinem Forstamt auf, und wir fuhren gemeinsam in das abgesperrte Waldgebiet. Dort sah ich inmitten des Waldes eine geredete Fläche von etwa 200 m Länge und 150 m Breite. Auf dieser Fläche waren 2 grosse Massengräber, welche mit erde zugeworfen waren. Bothmann brachte beiläufig zum Ausdruck, dass dort ca 250 Tausend Menschen unter der Erde lügen, und noch Platz für viele vorhanden sei. Dieses brachte er in zynischer Weise zum Ausdruck, jedoch äusserte er sich weiter nicht, und ich fragte ihn auch nicht näher. Ich beriet Bothmann dann wie am zweckmäßigsten diese Fläche aufzuforsten sei. Nach meiner Erinnerung sagte ich, dass Ginstersamen säen solle, weil Ginster am schnellsten wachse. Die Aufforstung wollte Bothmann selbst durchführe. Anschließend verabschiedete ich mich von Bothmann.

Einige Monate später erschien abermals Bothmann in meinem Forstamt und bam mich mit ihm gemeinsam abermals das abgesperrte Waldgebiet aufzusuchen um ihn darüber zu beraten was er mit einer Anzahl Bäumen machen solle, welche bei der Verbrennung von Leichen angebrannt seien, da das Feuer auf den Waldbestand übergegriffen hatte. Er brachte zum Ausdruck dass die Gefahr bestehe dass Unbefugte in den Wald einsehen konnten, wenn die Bäume umstürzten. Ich sah mir daraufhin mit Bothmann den Schaden an, und ich erklärte Bothmann er brauchte vorerst ein Umstürzen der Bäume nicht zu befürchten da sie ja noch mit den Wurzeln fest im Erdreich verwachsen seien. Bei dieser Gelegenheit habe ich gesehen dass ein grösseres Massengrab von ca. 80 m Länge geöffnet war. Leichen habe ich jedoch in diesem Massengrab nicht sehen können, da ich nicht näher herantreten durfte. Nachdem ich Bothmann die betreffende Auskunft gegeben hatte erklärte er mir er wolle mir einmal seine neuste Errungenschaft zeigen und er führte mich zu einer Bretterbude. In dieser Bretterbude befand sich eine Maschine, und er erklärte dass es sich hierbei um eine Knochenmühle handele, in welcher die Knochen der Leichen zermahlen würden, da diese nicht richtig verbrennen würden. Hieraus schloss ich dass die Leichen irgendwie verbrannt wurden. Für die Einstellung des Bothmann ist bezeichnend, dass er einen älteren Mann bei dem es sich wahrscheinlich um einen Juden handelte herbeirief und ihn beauftragte aus einem Sack in der Bretterbude eine Hand von Mehl herauszuholen. Als dieser Mann nun mit beiden Händen voll Mehl ankam fragte Bothmann ihn ob er wisse was das sei. Als dieser Mann keine Antwort gab, sagte Bothmann: “Das sind deine Rassegenossen.” In sein Schicksal ergeben sagte der alte Mann: “Nun, was kann man da machen.” Erwähnen möchte ich noch dass sich in der Bretterbude noch weitere Säcke befanden in welchem offenbar ebenfalls Knochenmehl vorhanden war. Weiter muss ich noch erwähnen dass ich im Vorbeigehen in der Nähe der Bretterbude ca. 4-5 Leichen habe liegen sehen, die meines Erachtens Kopfschüsse aufwiesen, da von den Stirnen Blutstreifen über die Gesichter liefen. Weitere Beobachtungen habe ich an diesem Tage nicht gemacht, jedoch war mir endgültig klar geworden, dass in dem Waldgebiet viele Menschen umgebracht worden waren.

Kurz darauf kaufte Bothmann bei mir grössere Mengen Brennholz auf. Offenbar benötigte er das Holz zum Verbrennen von Leichen. Schließlich forderte Bothmann so große Mengen Holz, dass ich diese Mengen aus dem planmäßigen Einschlag nicht mehr liefern konnte. Daraufhin wandte er sich an die Regierung Posen und ich erhielt von dort vom Landesforstamt den Auftrag das Holz unter allen Umständen zu liefern, ggfls. durch Vernahme eines Kahlschlages. Somit war ich gezwungen an Bothmann weiter Holz zu liefern. Das Holz wurde von Bothmann mit Lastkraftwagen abgeholt. Bezahlt wurden die Lieferungen an die Forstkasse in Konin. Wie die Leichenverbrennung in dem Waldgebiet vor sich geht, habe ich weder gesehen noch erfahren. Ich habe lediglich öfter gesehen dass aus dem Waldgebiet Rauchwolken aufstiegen. Im Jahre 1943 , den Zeitpunkt weiss ich nicht mehr, wurde das Vernichtungslager aufgelöst. Das Schloss in Kulmhof war, wie ich einmal sah, gesprengt worden. Das Vernichtungskommando war auf einmal nicht mehr anwesend. Das Waldgebiet blieb jedoch in der Folgezeit durch Polizeiposten abgesperrt, auch 1944 über. Auf Befragen erkläre ich dass ich mich nicht erinnern kann, ob das Vernichtungslager Kulmhof 1944 wieder in Betrieb genommen wurde.

Weiter erkläre ich auf Befragen dass ich ausser mit Bothmann mit keiner anderen Person, die dem Sonderkommando in Kulmhof angehörte, Verbindung hatte. Ich kann auch keine Namen von Angehörigen des Sonderkommandos angeben. Von wem das Sonderkommando in Kulmhof eingesetzt war bzw. wem das Vernichtungslager unterstanden hat, kann ich nicht sagen. Mir ist ist lediglich noch in Erinnerung dass es sich bei dem Vorgesetzten des Bothmann um einen SS-Oberführer Damzog handelte. Woher ich das erfahren habe, weiss nicht mehr. Ob der Höhere SS- und Polizeiführer Koppe für dieses Vernichtungslager verantwortlich war, weiß ich nicht. Ich habe auch niemals gesehen, dass Koppe, der mir vom Anschein bekannt war, das Vernichtungslager Kulmhof aufgesucht hat.

Nach dem Kriege habe ich über meine Erlebnisse in Polen ein Manuskript “Die grosse Lüge” verfasst, in welche ich in dem Unterabschnitt “Der große Judenmord” Schilderungen über das Vernichtungslager Kulmhof gemacht habe. Ich hatte die Absicht eine Broschüre herauszugeben, wozu es aber nicht gekommen ist. Die Sachverhalte in dem Kapitel entsprechen den Tatsachen. Ich muss lediglich einschränken dass ich nicht alles selbst erlebt habe, was in diesem Kapitel niedergeschrieben ist, wenn es auch beim LEsen desselben manchmal so scheinen mag. Wenn ich auf Bl.38 angebe, dass ich ich mich im Jahre 1942 zwecks Aufforstung des Vernichtungslagers in der Reichstatthalterei in Posen bei dem SS-Oberführer Dr. Mehlhorn habe melden müssen, so trifft das zu. Jetzt kann ich mich auf diesen Namen wieder besinnen. Wenn ich auf Bl. 43 angegeben habe, dass im Frühjahr 1944 das Sonderkommando unter Bothmann abermals in Kulmhof tätig gewesen sei, so dürfte das wohl zutreffen. Als ich das Manuskript schrieb war mir alles noch frisch in Erinnerung, jedoch kann ich mich heute darauf nicht mehr besinnen. Meines Erachtens kann das Manuskript “Die große Lüge” voll und ganz als Beweismittel vewendet werden. Die darn niedergeschriebenen Sachverhalte dürften den Tatsachen entsprechen. Von dem Manuskript hatte ich noch eine Durchschrift in meinem Besitz jedoch konnte ich sie bisher nicht wiederfinden, trotzdem ich mehrfach zu Hause danach gesucht habe.

Weitere Angaben kann ich zum Sachverhalt nicht machen.

Laut diktiert, genehmigt und unterschrieben:
[Unterschrift]
Heinrich May

Geschlossen:
[Unterschrift]
Beglaubigt:
[Unterschrift]
Justiz Ass. als Urkundsbeamter der Geschäftsstelle des Landgerichts

– 8 Js 52/60 –

Bonn, 13 December, 1960

Present:
Prosecutor M.
Kriminalobermeister W.
Kriminalkommissar K.
as examiners

Judicial Clerk S.
as recorder

The retired forester Heinrich Wilhelm May, born on November 28, 1896, in Misselberg near Nassau/Lahn, living in Bergnassau near Nassau/Lahr…,appears upon summon and declares that he has been made aware of the subject of his interrogation and is urged to tell the truth, states the following regarding the matter:

I was born in Misselberg as the son of the farmer Karl Theodor May. After attending the eight-grade public school in Dienethal, I joined the forestry office in Nassau as a forestry apprentice on October 1, 1910. At the outbreak of World War I, I volunteered for military service. After the end of World War I, I temporarily took over the forestry office in Singhofen near Nassau. After passing the forestry examination, this forestry office was assigned to me. On October 1, 1927, I was promoted to head forester and took over the head forester position at the forestry office in Hachenburg/South in Mündersbach. During the mobilization in August 1939, I was drafted as a sergeant into Infantry Regiment 463. Shortly before Christmas 1939, at the request of the Reich Forestry Office, I was released from military service and reported to the regional forestry master Sommermeyer in Posen. I was then assigned to manage the forestry office in Kolo (Warthbrücken). To my knowledge, Sommermeyer is now a senior forester in Hanover. The forestry office assigned to me was located in the small village of Gaj by a small lake near Izbica, north of Kolo. The Kolo forestry office comprised approximately 51,000 hectares of state forest and about 2,000 hectares of private forest under supervision. I was also responsible for the Kulmhof forestry office, which was located northwest of the town of Kulmhof (Chelmno), right at the edge of the forest. Initially, this forestry office was led by a Polish forester. To my recollection, at the end of 1940 or beginning of 1941, he was replaced by a German forester, the district forester Staegemeier, whose first name is unknown. To my knowledge, this forester was from Westphalia. I estimate he was born around 1885 to 1888. I managed the Kolo forestry office until January 1945 when Russian troops occupied the area.

I have been a member of the NSDAP since 1926. I did not hold any position in this party. I have been a member of the general SS since 1933. Until the year 1936, I was a Hauptsturmführer in the SS. I retained this rank until the end of the war.

At the end of 1941 – I cannot specify the exact time – the district forester Staegemeier from Kulmhof reported to me that a large gendarmerie unit had appeared in the forest near Kulmhof, cordoned off a large area of the forest, and surrounded it with dense groups of guards. He was told that he was no longer allowed to enter this part of the forest. Staegemeier did not know the purpose of the closure at that time. Subsequently, I filed a complaint with the regional forestry office in Posen, but I was informed that nothing could be done about it. However, they did not disclose what the closure of the forest area was about.

In the following months, I naturally took an interest in what was happening in the forest area. From hearsay, I learned from ethnic Germans and Poles that Jewish people were being killed in gas vans in the specified forest area. However, I did not see this myself. Over the course of 1942, I repeatedly saw so-called gas vans, which had a closed box structure and were painted dark, driving from the castle in Kulmhof towards the cordoned-off forest area. From this, I deduced that the Jewish people had to board the gas vans at the castle, were then killed inside, and the bodies were subsequently driven to the forest. Once, I saw one of the gas vans slide into the ditch on the road leading to the forest, and gendarmerie officers were trying to pull the slipped van out with the help of a second gas van. I also observed several times that gas vans were driving out of a gate at the castle, which was surrounded by a high wooden fence.

I only made these observations when I passed through Kulmhof on official business in my vehicle. Stopping on the road in Kulmhof was prohibited, as indicated by signs. Once, I also saw people at the castle who were shackled at the legs and hands and guarded by a gendarme. During my official journeys, I also observed several times throughout 1942 that many people were transported by narrow-gauge railway from Kolo in the direction of Kulmhof. However, these observations were always made from a distance. As I learned at the time, these people were unloaded at an estate between Kulmhof and Kolo and then transported further towards Kulmhof by truck. At this particular estate, I also once saw a large number of people being held. The estate manager was a Reich German named Herkner. He once told me that Jewish people who were frail and could no longer board the trucks were shot by the guard teams behind a hedge on the estate.

From everything I have described so far, what I had heard by hearsay was confirmed, namely that Jewish people were being killed in the forest area near Kulmhof. I became certain of this at the end of 1942 or the beginning of 1943. At that time, I was summoned one day to the regional forestry office in Posen. From there, I was sent to a government official in Posen, whose name I can no longer recall. He explained to me that the leader of the commando operating in the cordoned-off forest area near Kulmhof would contact me regarding the reforestation of a cleared area in the forest, and that I should provide expert advice on how to reforest this area. Shortly thereafter, a certain Bothmann visited my forestry office, and we went together to the cordoned-off forest area. There, in the middle of the forest, I saw a cleared area about 200 meters long and 150 meters wide. On this area, there were 2 large mass graves that had been covered with earth. Bothmann casually mentioned that there were approximately 250 thousand people buried under the earth, and that there was still room for many more. He expressed this in a cynical manner, but did not elaborate further, and I did not inquire further. I then advised Bothmann on the most appropriate way to reforest the area. From what I recall, I suggested sowing broom seeds because broom grows the fastest. Bothmann wanted to carry out the reforestation himself. After that, I bid Bothmann farewell.

Several months later, Bothmann reappeared at my forestry office and asked me to visit the cordoned-off forest area with him again to advise him on what to do with a number of trees that had been scorched during the burning of bodies, as the fire had spread to the surrounding forest. He expressed concern that if the trees fell, unauthorized individuals could see into the forest. I then inspected the damage with Bothmann and explained to him that he need not worry about the trees falling for the time being, as they were still firmly rooted in the ground. On this occasion, I saw that a larger mass grave, about 80 meters long, had been opened. However, I could not see any bodies in this mass grave, as I was not allowed to approach it closely. After I had given Bothmann the relevant information, he told me he wanted to show me his latest acquisition and led me to a wooden shack. Inside this shack was a machine, and he explained that it was a bone mill, where the bones of the bodies would be ground up because they would not burn properly. From this, I concluded that the bodies were somehow being burned. It is characteristic of Bothmann’s attitude that he summoned an older man, who was probably Jewish, and instructed him to retrieve a handful of flour from a sack in the shack. When the man arrived with his hands full of flour, Bothmann asked him if he knew what it was. When the man did not respond, Bothmann said, “These are your fellow race members.” Resigned to his fate, the old man said, “Well, what can one do.” I should also mention that there were further sacks in the shack which apparently also contained bone meal. Additionally, I must mention that in passing near the shack, I saw about 4-5 bodies lying on the ground, which, in my opinion, had headshots, as streaks of blood ran down their faces from their foreheads. I did not make any further observations that day, but it had become definitively clear to me that many people had been killed in the forest area.

Shortly thereafter, Bothmann purchased large quantities of firewood from me. Apparently, he needed the wood for burning bodies. Eventually, Bothmann requested such large amounts of wood that I could no longer supply them from the scheduled logging. He then turned to the government in Posen, and I received orders from the regional forestry office there to deliver the wood under any circumstances, possibly by conducting a clear-cutting. Thus, I was compelled to continue supplying wood to Bothmann. The wood was picked up by Bothmann using trucks. The deliveries were paid for at the forestry cash office in Konin. How the burning of bodies in the forest area was conducted, I neither saw nor learned. I only frequently noticed that smoke clouds were rising from the forest area. In 1943, I don’t remember the exact time, the extermination camp was dissolved. The castle in Kulmhof, as I once saw, had been blown up. The extermination squad was suddenly no longer present. However, the forest area remained cordoned off by police posts, even in 1944. Upon questioning, I declare that I cannot remember whether the Kulmhof extermination camp was put back into operation in 1944.

Additionally, upon questioning, I declare that I had no contact with anyone from the special commando in Kulmhof other than with Bothmann. I also cannot name any members of the special commando. I do not know who deployed the special commando in Kulmhof or under whose authority the extermination camp operated. I only remember that Bothmann’s superior was an SS-Oberführer named Damzog. Where I learned this from, I no longer remember. Whether the Higher SS and Police Leader Koppe was responsible for this extermination camp, I do not know. I have also never seen Koppe, who I knew by appearance, visit the Kulmhof extermination camp.

After the war, I wrote a manuscript titled “The Great Lie” about my experiences in Poland, in which I described the Kulmhof extermination camp in the subsection “The Great Jewish Murder”. I intended to publish a pamphlet, but it never came to fruition. The facts in that chapter are accurate. I must qualify that I did not personally experience everything written in this chapter, even though it may seem so when reading it. If I stated on page 38 that I had to report to SS-Oberführer Dr. Mehlhorn at the Reich Governor’s office in Posen in 1942 for the reforestation of the extermination camp, this is correct. Now, I can recall this name again. If I stated on page 43 that in the spring of 1944, Bothmann‘s special commando was active again in Kulmhof, this is likely accurate. When I wrote the manuscript, everything was still fresh in my memory, but I can no longer recall it today. In my opinion, the manuscript “The Great Lie” can be fully used as evidence. The facts written down there should correspond to the truth. I had another copy of the manuscript in my possession, but I have not been able to find it despite searching several times at home.

I cannot provide any further information on the matter.

Dictated aloud, approved, and signed:
[Signature]
Heinrich May

Closed:
[Signature]

Certified:
[Signature]
Justice Assistant as the certifying officer of the registry of the District Court

Archivial reference:
LAS, Abt. 352.3, Nr.16508.1, p. 210 – 216

Note: In the document, Staegemeier is misspelled Staegmeier / Staegmeyer, corrected both in transcription and translation.

Letter from Wilhelm Rediess to Karl Wolff of 7 November 1940 on Sonderkommando Lange in Soldau
Contemporary Source

1940-11-07 Letter from Rediess to Wolff on Sonderkommando Lange in Soldau: “the matter to be in the interest of the Reich”

Sonderkommando Lange in Soldau

This document, dated November 7, 1940, is a response to the letter from Wilhelm Koppe to Jakob Sporrenberg. The former Higher SS and Police Leader of East-Prussia, Wilhelm Rediess, escalated the financial dispute to the Reichsführer-SS over the payment of 10 RM for each victim killed by Sonderkommando Lange in Soldau (East-Prussia). In the letter, addressed to Karl Wolff of Himmler’s personal staff, Rediess mentions “the Kommando Lange” evacuated “1,558 inmates from the East Prussian Provincial Institutions” and “also about 250 to 300 mentally ill (Poles) from the Zichenau region” after “obtaining permission from the Reichsführer-SS”. He explains that he could not take Koppe’s demand for “payment of RM 10.- for each patient…seriously”, as he considered “the matter to be in the interest of the Reich”. Wolff added a handwritten remark “Brack” to the text, referencing to Viktor Brack, a key figure in implementing Nazi Euthanasia.

Document

Oslo, den 7. November 1940

Der Höhere SS- und Polizeiführer beim Reichskommissar für die besetzten norwegischen Gebiete

Tgb.Nr. 38/40 – g.Rs.-

[GEHEIME REICHSSACHE]

An den Chef des persönlichen Stabes Reichsführer-SS
– SS-Gruppenführer Wolff –

Berlin SW 11
Prinz-Albrecht-Str. 9

Lieber Wolff!

Beigefügt überreiche ich dir eine Forderung des SS-Gruppenführers Koppe – gerichtet an den Höheren SS- und Polizeiführer Nordost – SS-Gruppenführer Sporrenberg -, die dieser mir zur Rückäusserung übersandt hat.

Es handelt sich dabei wie aus dem betreffenden Schreiben des Gruppenführers Koppe ersichtlich, um die Evakuierung von 1 558 Anstaltsinsassen der Ostpreussischen Provinzial-Anstalten. Hierzu kommen meines Wissens noch etwa 250 bis 300 Irre (Polen) aus dem Ostpreussen angegliederten Gebiet Zichenau.

Ich hatte in fraglicher Zeit gelegentlich eines Informationsbesuches bei SS-Gruppenführer Koppe – nach Einholung der Genehmigung des Reichsführers-SS – um zur Verfügungstellung des Kommandos Lange gebeten. In diesem Zusammenhang hatte Gruppenführer Koppe die Gegenleistung von RM 10.- für jeden Kranken erwähnt. Ich konnte diese Forderung nicht ernst nehmen, da die Einzahlung des Betrages auf Konto des SS-Oberabschnitts Warthe erbeten war. Ich habe die Angelegenheit stets als eine im Interesse des Reiches liegende betrachtet, umsomehr als durch Absprache zwischen mir und dem Oberpräsidenten in Ostpreussen zum Ziel gesetzt war, die Anstalt Wehlau als Unterkunft der Waffen-SS zu erhalten und die Überlassung dieser Anstalt gewissermaßen als Gegenleistung der Provinzial-Verwaltung gelten sollte.

Der SS-Oberabschnitt Nordost und der Höhere SS- und Pol.-Führer Nordost hatten aus dieser Aktion keinerlei weitere Forderung an die Provinzial-Verwaltung gestellt.

Wenn der Reichsführer-SS im Sinne der Zuschrift des Gruppenführers Koppe entschieden hat, müsste die Forderung an die Provinzial-Verwaltung Ostpreussen gerichtet werden. [Brack]

Der Vorschuss, den der Kriminal-Kommmissar Lange vom Inspekteur der Sicherheitspolizei und des SD – SS-Oberführer Dr. Rasch – erhielt, wurde meines Wissens aus Reichsmitteln entnommen. Schon dadurch erhielt die Angelegenheit für mich das Ansehen eines Reichsauftrages.

Wegen der Eigenartigkeit der Forderung, insbesondere mit Rücksicht auf die schwierige Postzustellung mit Norwegen leite ich die Angelegenheit über Dich, mit der Bitte, erforderlichenfalls die Entscheidung des Reichsführers-SS herbeizuführen und den Entscheid dem SS-Oberabschnitt Nordost zuleiten zu wollen.

Für Deine Bemühungen recht herzlichen Dank.

Heil Hitler!
Dein
[Unterschrift]
SS-Gruppenführer

Oslo, November 7, 1940

The Higher SS and Police Leader at the Reich Commissioner for the Occupied Norwegian Territories

File No. 38/40 – Secret state affair

[Secret State Affair]

To the Chief of the Personal Staff of the Reichsführer-SS
– SS-Gruppenführer Wolff –

Berlin SW 11
Prinz-Albrecht-Str. 9

Dear Wolff!

Enclosed I am submit to you a demand from SS-Gruppenführer Koppe – addressed to the Higher SS and Police Leader Northeast – SS-Gruppenführer Sporrenberg -, which he has sent to me for a response.

As evident from the relevant letter from Gruppenführer Koppe, this concerns the evacuation of 1,558 inmates from the East Prussian Provincial Institutions. To my knowledge, there are also about 250 to 300 mentally ill (Poles) from the Zichenau region, which was annexed to East Prussia.

During a visit for information at SS-Gruppenführer Koppe’s – after obtaining permission from the Reichsführer-SS – I had requested the allocation of the Kommando Lange. In this context, Gruppenführer Koppe mentioned a payment of RM 10.- for each patient. I could not take this demand seriously, as the payment was requested to be deposited into the account of the SS Upper Section Warthe. I have always considered the matter to be in the interest of the Reich, especially since an agreement between me and the Oberpräsident in East Prussia was aimed at securing the Wehlau institution as accommodation for the Waffen-SS, and the provision of this institution was to be seen as a counterperformance of the provincial administration.

The SS Upper Section Northeast and the Higher SS and Police Leader Northeast made no further demands on the provincial administration from this action. If the Reichsführer-SS has decided in the sense of Gruppenführer Koppe’s letter, the demand should be directed to the Provincial Administration of East Prussia. [Brack]

The advance received by Kriminal-Kommissar Lange from the Inspector of the Security Police and the SD – SS-Oberführer Dr. Rasch – was, to my knowledge, taken from Reich funds. This already gave the matter the appearance of a Reich order to me.

Due to the peculiar nature of the demand, especially considering the difficult postal service with Norway, I am forwarding this matter through you, with a request to seek a decision from the Reichsführer-SS if necessary, and to forward the decision to the SS Upper Section Northeast.

Thank you very much for your efforts.

Heil Hitler!
Yours,
[Signature]
SS-Gruppenführer

Archivial reference:
BArch NS 19/2576, p.1-2

As Wilhelm Rediess declined to pay 10 Reichsmarks for each institutional inmate killed by the Sonderkommando Lange in Soldau and requested a decision from the Reichsführer-SS, Wilhelm Koppe reiterates his position on this matter to Karl Wolff, chief of the personal staff of the Reichsführer-SS. Koppe notes that he "took 1,558 troublesome people away from the Higher SS and Police Leader Northeast for alternative accommodation" and emphasises "it was necessary for a Kommando from my office to stay in East Prussia for 17 days". He stresses that East-Prussia's "Gauleiter Koch has agreed to cover all expenses associated with this order". Additionally, the payment will be also used to fund "Sonderkommando Lange's stay in Holland ordered by the Reichsführer-SS with over RM 3,000".
Contemporary Source

1940-10-18 Letter from Koppe to Sporrenberg: “The so-called Sonderkommando Lange …evacuated 1,558 sick individuals from the transit camp in Soldau”

Sonderkommando Lange and Nazi Euthanasia in Soldau (Działdowo)

In the letter of 19 October, 1940, the Higher SS and Police Leader of the Warthegau, Wilhelm Koppe, discloses to his counterpart in East Prussia, Jakob Sporrenberg, that “the so-called Sonderkommando Lange…evacuated 1,558 sick individuals from the transit camp in Soldau” in the period from May 21 to June 8, 1940. Koppe mentions that Sporrenberg’s predecessor, Wilhelm Rediess, had previously agreed “at that time that an amount of RM 10.- should be paid for the evacuation of each sick person”. At the beginning of the operation, the “leader of Sonderkommando Lange, Kriminalkommissar Lange, took an advance of RM 2,000.- from the Inspector of the Security Police and the SD in Königsberg”. Koppe then requests that Sporrenberg transfers “the remaining amount of RM 13,580”. The document provides insight into the administrative and logistical aspects of early Nazi extermination operations, particularly how they managed and funded the tasks involved SS and police units.

Also, see the response from Wilhelm Rediess, Higher SS and Police Leader, on the letter here.

Document

Der Höhere SS- und Polizeiführer beim Reichsstatthalter in Posen im Wehrkreis XXI 

Posen, den 18. Oktober 1940 

L/Ho

Geheime Reichssache! 

An den Höheren SS- und Polizeiführer Nordost 
SS-Gruppenführer Sporrenberg
Königsberg

Betrifft: Kosten des Sonderkommandos Lange

Das mir für besondere Aufgaben unterstellte sogenannte Sonderkommando Lange war in der Zeit vom 21.5. bis 8.6.1940 gemäß der mit dem Reichssicherheitshauptamt getroffenen Absprache nach Soldau in Ostpreussen abkommandiert und hat während dieser Zeit vom Durchgangslager Soldau aus 1 558 Kranke evakuiert. 

Ich habe von hier aus mit SS-Gruppenführer Rediess damals vereinbart, dass für die Evakuierung eines jeden Kranken von dort ein Betrag von RM 10.- zu zahlen sei. Es würde sich demnach um eine Summe von RM 15 580.- handeln, die gemäß der getroffenen Absprache auf das Konto des SS-Oberabschnitts Warthe überwiesen werden sollte. 

Der Führer des Sonderkommandos Lange, Krim.-Kommissar Lange, hat nach seiner Mitteilung bei Beginn seiner Tätigkeit in Soldau von dem Inspekteur der Sicherheitspolizei und des SD in Königsberg, SS-Oberführer Dr. Rasch zur Bestreitung seiner laufenden Ausgaben einen Vorschuss von RM 2000,- genommen.

Ich darf daher bitten, diesen Betrag von RM 2 000.- unmittelbar an den Inspekteur der Sicherheitspolizei und des SD in Königsberg zu erstatten und den Restbetrag von RM 13 580.- an den SS-Oberabschnitt Warte zu überwiesen.

Der Höhere SS- und Polizeiführer
[Unterschrift]
SS-Gruppenführer

Der Höhere SS- und Polizei-Führer
beim Oberpräsidenen von Ostpreußen im Wehrkreis I. 

Königsberg (Pr), den 30. Oktober 1940

Tgb.Nr. A 60/40 – GRs.

Urschriftlich
dem Höheren SS- und Polizei-Führer Nord 
SS-Gruppenführer Redieß 
in Oslo

mit der Bitte um Äußerung und Rückgabe übersandt. 

Heil Hitler! 
[Unterschrift]
SS-Gruppenführer

The Higher SS and Police Leader to the Reich Governor in Posen in Military District XXI

Posen, October 18, 1940

L/Ho

Secret State Affair!

To the Higher SS and Police Leader Northeast
SS-Gruppenführer Sporrenberg
Königsberg

Subject: Costs of the Sonderkommando Lange

The so-called Sonderkommando Lange, which was under my command for special tasks, was dispatched to Soldau in East Prussia from May 21 to June 8, 1940, according to the arrangement made with the Reich Security Main Office, and evacuated 1,558 sick individuals from the transit camp in Soldau during this period.

I had agreed with SS-Gruppenführer Rediess at that time that an amount of RM 10.- should be paid for the evacuation of each sick person from there. Accordingly, a sum of RM 15,580.- would be involved, which, according to the agreement made, should be transferred to the account of the SS Upper Section Warthe.

The leader of Sonderkommando Lange, Kriminalkommissar Lange, took an advance of RM 2,000.- from the Inspector of the Security Police and the SD in Königsberg, SS-Oberführer Dr. Rasch, at the beginning of his work in Soldau to cover his ongoing expenses.

I would therefore ask you to reimburse this amount of RM 2,000.- directly to the Inspector of the Security Police and the SD in Königsberg, and transfer the remaining amount of RM 13,580.- to the SS Upper Section Warthe.

The Higher SS and Police Leader
[Signature]
SS-Gruppenführer
The Higher SS and Police Leader
to the Senior President of East Prussia in Military District I.

Königsberg (Pr), October 30, 1940

Ref.No. A 60/40 – GRs.

Originally
sent to the Higher SS and Police Leader North
SS-Gruppenführer Redieß
in Oslo

with the request for comments and return.

Heil Hitler!

[Signature]
SS-Gruppenführer

Archivial reference:
BArch NS 19/2635, p. 3-4;

Contemporary Source

1942-04-00 List of Jewish transports from Radegast Train Station in Ghetto Litzmannstadt to Przybyłów near Kulmhof between 16 March and 2 April 1942

Introduction

The document details a list of transports carrying 16,748 Jews from Radegast Station in the Łódź Ghetto to Przybyłów near Kulmhof, conducted between March 16 and April 2, 1942.

Document

Nachweis der in der Zeit vom 16.3 – 2.4.1942 abgefertigten Juden-Sdz

TagHinfahrt
Bef. Pers.
Juden

Begl.
Fahrtkosten
RM
Juden
Rpf
RM
Begl.
RpfRückfahrt
Begleiter
Fahrtkosten
RM Rpf
Rpf
16.3637131879503835137670
17.3768132265603835137670
18.31001132952953835157670
19.3.10011330703835137670
20.3.1001131180953640137280
21.3.1041132351953640137280
22.3.303132950137280
23.3.797132950153640137280
24.3.10001329523640137280
25.3.10001329503640137280
26.3.1001132952953640137280
27.3.10001329503640137280
28.3.1001132952953640137280
29.3.100013295036137280
30.3.9651328467536137280
31.3.8831326048536137280
1.4.104913309455137280
2.4.130113383795137280
+ 1950 Zuschl.
16748496927562660134550
+ 97
am 22.3.42

Am 22.3.42 wurden 400 Personen berechnet, um die 50% Fahrpreisermäßigung gewähren zu können. Entfernung Widzew Radegast – Przybylow 147 km
Halber Fahrpreis 2,95 RM
Rückfahrt Warthbrücken – Widzew R. 146 km; Fahrpreis 5,60 RM.
Die Begleiter der ersten 4 Züge fuhren bis Przybylow. Die übrigen bis Warthbrücken.

Record of the Jews transported on special trains during the period from March 16 to April 2, 1942.

DayOutward journey
Transported people
Jews

Escorts
Travel costs
RM
Jews
Rpf
RM
Escorts
RpfReturn trip
Escorts
Travel costs
RM Rpf
Rpf
16.3637131879503835137670
17.3768132265603835137670
18.31001132952953835157670
19.3.10011330703835137670
20.3.1001131180953640137280
21.3.1041132351953640137280
22.3.303132950137280
23.3.797132950153640137280
24.3.10001329523640137280
25.3.10001329503640137280
26.3.1001132952953640137280
27.3.10001329503640137280
28.3.1001132952953640137280
29.3.100013295036137280
30.3.9651328467536137280
31.3.8831326048536137280
1.4.104913309455137280
2.4.130113383795137280
+ 1950
surcharge
16748496927562660134550
+ 97
on 22.3.42

On March 22, 1942, 400 persons were accounted for to be able to grant a 50% reduction in fare. Distance from Widzew Radegast to Przybylow is 147 km
Half fare is 2.95 RM
Return trip from Warthbrücken to Widzew R. is 146 km; fare is 5.60 RM.
The escorts of the first four trains traveled to Przybylow. The others went as far as Warthbrücken.

Archivial reference:
APL/221/29665, p. 123

Perpetrator

Plate, Albert – Deputy Commander of Kulmhof Extermination Camp

Introduction

Post Status

This page is currently a working draft and will undergo further updates.

Facts Sheet

Name: Albert Plate
Birth: 31.12.1903 in Rüstringen (Wilhelmshaven)
Death: 4.10.1944
Function: Deputy Commander of Sonderkommando Kulmhof (1942 – 1943)
Agency: Stapo Litzmannstadt
Rank: Obwm (01.02.1934), Rev.Obwm. (01.09.1935), Krim.Ob.Ass, Krim.Sekr. (01.06.1941), Krim.Ob.Sekr. (01.10.1942)
Memberships: NSDAP (01.05.1933 #2867578)
Awards: KVK II m.Schw. (1942?)
Education: Primary school (eight-year)
Profession: Farmer, police officer
Family: married (06.03.1930), 1 child (guardian)

Quotes

Curriculum Vitae

Albert Plate was born on December 31, 1903, in Rüstringen (Wilhelmshaven). His parents were the ship’s carpenter Johann Plate (born October 13, 1873) and Anna Dreyer (born February 12, 1875). He had eight siblings. Plate attended elementary schools in Hamburg (from age 6 to 14) and in Oldenburg. In 1915, Plate volunteered for land service and was worked with a farmer in Borbeck (Essen).

During the winters of 1919 and 1920, Plate attended an agricultural school in Oldenburg, but struggled to find work as a farmer in post-war Germany. On December 20, 1923, Plate emigrated to Pernambuco, Brazil, with the hope to establish himself as a farmer. He was, however, unable to gain a professional foothold there and returned to Germany in November 1925.

On February 1, 1926, he joined the Schutzpolizei in Oldenburg. Within a year, he was promoted to Unterwachtmeister of the Schutzpolizei and served with the so-called Revierhundertschaft in field service. On March 6, 1930, he married Tina Siebje, who brought her daughter L. into the marriage.

Plate joined the NSDAP on May 1, 1933, under membership number 2867578. He was promoted to Oberwachtmeister of the Schutzpolizei (February 1, 1934) and later to Revieroberwachtmeister of the Schutzpolizei (September 1, 1935).

On February 1, 1938, Plate was transferred to the Geheime Staatspolizei in Aachen as provisional Krim.-Oberassistent. After attending the leadership school in Berlin/Charlottenburg, he was appointed Krim.-Oberassistent on December 1, 1938. On June 1, 1941, he was promoted to Kriminal-Sekretär and on 1 October, 1942, to Kriminal-Obersekretär.1

During the Poland campaign, Plate was assigned to Einsatzkommando 2 of Einsatzgruppe III and later integrated into the Staatspolizeistelle Litzmannstadt. His daughter was also employed at the Stapo Litzmannstadt, as stenotypist.2

With the National Socialists’ colonial ambitions for Africa, Plate volunteered for service in the colonies. In February 1941, he completed a colonial training course at the leadership school of the Security Police in Berlin Charlottenburg. 3 The Geheime Staatspolizei in Litzmannstadt nominated Plate in January 1942 for the War Merit Cross 2nd Class with Swords.4

Instead of being deployed to Africa, at the end of 1941, the SS-Sonderkommando leader Herbert Lange recruited Plate to the extermination camp Kulmhof. Both men likely knew each other already from their time at the Stapo Aachen. After the departure of SS-Obersturmführer Herbert Otto in early 1942, Plate assumed the position of acting camp commander until the camp’s dissolution. In this role, Plate was a key figure in the extermination of Jews at Kulmhof.

Plate supervised operations both in the so called castle or mansion in Kulmhof and the body disposal in the Rzuchów forest. The police officer Kurt Moebius characterized him as “the ‘big boss’ in Kulmhof, acting with a real lust for power”. Plate was directly involved in the murder and personally shot members of the Jewish work commando selected for execution.

After the extermination camp was closed, Plate was drafted for military service in the 7th SS Volunteer Mountain Division “Prinz Eugen”. Like the other former members of the SS-Sonderkommando Kulmhof, he was deployed in the field gendarmerie. On October 4, 1944, Plate was seriously injured while his company attempted to blow up the bridge over the Timok in Vratarnica and subsequently shot himself.

Documents

Footnotes

  1. IPN Ld 1/8529 ↩︎
  2. BArch R 70-Polen/650 ↩︎
  3. BArch R 58/11508 ↩︎
  4. BArch R 58/11966 ↩︎
Contemporary Source

1942-03-00 List of Jewish transports from Radegast Train Station in Ghetto Litzmannstadt (Łódź) to Warthbrücken (Koło) between 1 and 15 March 1942

Introduction

The document provides a list of transports with 10,348 Jews deported between March 1 and 15, 1942 from Radegast Station in the Litzmannstadt (Łódź) Ghetto to Warthbrücken. It was used to establish the transportation costs, which were reviewd by SS-Hauptscharführer Alfred Stromberg from the Stapo Litzmannstadt on March 27, 1942.

Document

Aufstellung über die in der Zeit vom 1. – 5.[sic]3.1942 von Bf Widzew Radegast nach Warthbrücken beförderten Pj-Züge

TagBef. JudenBegleiterZusammenTransportkosten
RM Rpf
Begleiter
Rückfahrt
Fahrkosten
RM Rpf
1.3501135141439 201372 80
2.510135231464 401372 80
3.502135151442 –1584 –
4.660136731884 401372 80
5.801138142279 201372 80
6.812138252310 –1372 80
7.801138142279 201372 80
8.851138642419 201372 80
9.785137982234 401372 80
10.790138032248 401372 80
11.780137932339 401372 80
12.701137142106 301372 80
13.651136641958 801372 80
14.602136151814 301372 80
15.601136141811 301372 80
31133,701103,20

geprüft: [Unterschrift] SS-Hptscharf. 27/3.42

Listing of Pj-trains transported from Bf Widzew Radegast to Warthbrücken during the period from March 1 to March 5, 1942.

DayTransported JewsEscortstotalTransport costs
RM Rpf
Escorts
Return trip
Travel costs
RM Rpf
1.3501135141439 201372 80
2.510135231464 401372 80
3.502135151442 –1584 –
4.660136731884 401372 80
5.801138142279 201372 80
6.812138252310 –1372 80
7.801138142279 201372 80
8.851138642419 201372 80
9.785137982234 401372 80
10.790138032248 401372 80
11.780137932339 401372 80
12.701137142106 301372 80
13.651136641958 801372 80
14.602136151814 301372 80
15.601136141811 301372 80
31133,701103,20

reviewed: [signature] SS-Hptscharf. 27 March 42

Archivial reference:
APL/221/29665, p. 215

Göring's Forschungsamt on Jews in Ghetto Lodz
Contemporary Source

1942-04-22 Document from Göring’s Secret Service Forschungsamt: “All Jews in the Warthegau capable of working would be resettled into the Lodz Ghetto after the removal of those unfit for work.”

Introduction

The document is dated April 22, 1942 and was written by Forschungsstelle A Litzmannstadt (Łódź), a local branch of Hermann Göring’s Secret Service Forschungsamt of the Reich Ministry of Aviation. The message recalls a statement by Robert Schefe of the Litzmannstadt Stapo office that “All Jews in the Warthegau capable of working would be resettled into the Litzmannstadt Ghetto after the removal of those unfit for work”. Furthermore, he noted that “those Jews not capable of working would be placed in so-called care camps” – an euphemistic term for Kulmhof extermination camp.

Document

Geheime Reichssache!

Vfg.
Litzmannstadt, den 22.4.1942

1. Fernschreiben an FA 5 A 3

Meldung zu Auswertefragen Nr. 284/42

Betr.: Getto, Litzmannstadt

Bei einer Besprechung bei der Stapo erklärte Regierungsrat Weygandt, dass das Litzmannstädter Getto gaueigenes Arbeitsgetto werde. Es würden alle im Warthegau arbeitsfähigen Juden nach Aussiedlung der nicht einsatzfähigen Juden in das Litzmannstädter Getto eingesiedelt. Hier sollten diese hauptsächlich mit der Fertigung von Wehrmachtsgut beschäftigt werden, was auf Weisung des Reichsmarschalls Göring geschehe, der jede Arbeitskraft ausgenutzt wissen wolle. Die nicht arbeitsfähigen Juden kämen in sogenannte Versorgungslager.

A Litzmannstadt
In Vertretung:
[Unterschrift]

2. Durchschrift an FHL B

3. z.d.A. G.Rs. 4

Secret State Affair!

Instruction

Litzmannstadt, April 22, 1942

1. Telex to FA 5 A 3

Report on Evaluation Issues No. 284/42

Re: Ghetto, Litzmannstadt

During a meeting at the Stapo, Government Councilor Weygandt stated that the Litzmannstadt Ghetto would become a labor ghetto owned by the district. All Jews in the Warthegau capable of working would be resettled into the Litzmannstadt Ghetto after the removal of those unfit for work. There, they would primarily be employed in the production of military goods, as per the directive of Reich Marshal Göring, who wanted every labor resource utilized. Those Jews not capable of working would be placed in so-called care camps.

A Litzmannstadt
On behalf of:
[Signature]

2. Copy to FHL B

3. To the files G.Rs. 4

Archivial reference:
YVA O.51/13, p. 319

Contemporary Source

1942-01-16 Telex from Forschungsstelle A Litzmannstadt to Forschungsamt 5 A 3: “the resettlement beginning on January 16 of 10,000 non-working Jews, involving whole families…estimated the number of non-working Jews at around 100,000”

Introduction

The document, dated January 16, 1941, was addressed from Forschungsstelle A in Litzmannstadt to Forschungsamt 5 A 3. Both offices were part of Hermann Göring’s Secret Service, the Forschungsamt of the Reich Ministry of Aviation. The telex communicates details from Herbert Weygandt of the Stapo office in Litzmannstadt about forthcoming actions in the ghetto. He mentioned the planned “resettlement beginning on January 16 of 10,000 non-working Jews – involving whole families” and following this “a complex currently housing approximately 8,000 Jews will be removed from the ghetto”. Weygandt also estimated “the number of non-working Jews at around 100,000” and indicated “further resettlement of non-working Jews, to bring in 10,000 Jewish workers from the Warthegau”. The removal of a section of the ghetto “intended to improve traffic conditions and finally make the highway to Warsaw available for public use again”.

This document reveals a strategy of step by step progress taken by the Nazi officals to exterminate the Jews, which was orchestrated under the guise of economic, hygienic, infrastructural etc. improvements. This approach also helped to maintain a façade of legality and administrative normality amidst the atrocities.

Document

Geheime Reichssache!

Vfg.
Litzmannstadt, den 16. Januar 1942

1.) Fernschreiben an FA 5 A 3

Meldung zu Auswertefragen Nr. 244

Betr.: Litzmannstädter Getto.

Bei der Übermittlung von NL 4429 machte RR Weygandt von der Stapostelle Litzmannstadt Angaben über zukünftige Pläne und Absichten der Gettogestaltung. Danach solle nach der am 16.1. beginnenden Aussiedlung von 10 000 arbeitsunfähigen Juden – es handele sich hierbei um ganze Familien – ein Komplex aus dem Getto heruasgenommen [sic!] werden, der gegenwärtig ungefähr 8 000 Juden beherberge. Damit sollen die Verkehrsverhältnisse gebessert werden und die Chaussee nach Warschau endlich dem öffentlichen Verkehr wieder zur Verfügung gestellt werden. Wie RR Weygandt äusserte, würde damit ein lang gehegter Wunsch der Stadt Rechnung getragen.

Die Zahl der arbeitsunfähigen Juden gibt RR Weygandt mit rund 100 000 an. Im übrigen beabsichtige, wie RR Weygandt abschließend mitteilte, der Gauleiter nach einer weiteren Aussiedlung arbeitsunfähiger Juden die Einsiedlung von 10 000 jüdischen Arbeitskräften aus dem Warthegau.

A Litzmannstadt
[Unterschrift]

2.) Zweitschrift an FHLB
3.) ZDA GRs 4

Secret State Affair!
Instruction

Litzmannstadt, January 16, 1942

1.) Telex to FA 5 A 3

Report on Evaluation Issues No. 244

Re: Litzmannstadt Ghetto.

During the transmission of NL 4429, RR Weygandt from the Stapo office in Litzmannstadt provided information about future plans and intentions for the restructuring of the ghetto. According to him, following the resettlement beginning on January 16 of 10,000 non-working Jews – involving whole families – a complex currently housing approximately 8,000 Jews will be removed from the ghetto. This is intended to improve traffic conditions and finally make the highway to Warsaw available for public use again. As RR Weygandt expressed, this would fulfill a long-held desire of the city.

RR Weygandt estimates the number of non-working Jews at around 100,000. Furthermore, as RR Weygandt concluded, the Gauleiter intends, after further resettlement of non-working Jews, to bring in 10,000 Jewish workers from the Warthegau.

A Litzmannstadt
[Signature]

2.) Second copy to FHLB
3.) To the files GRs 4

Archivial reference:
YVA O.51/13, p. 221

Contemporary Source

1941-12-09 Telex from Forschungsstelle A Litzmannstadt to Forschungsamt 5 A 3: “the sick from the ghetto should be “removed”. When the Stapo office asked whether Berlin had been informed about this, the response was evasive”

Introduction

The telex, dated December 9, 1941, was sent from Forschungsstelle A Litzmannstadt to Forschungsamt 5 A 3, both of which were components of Hermann Göring’s Secret Service Forschungsamt of the Reich Ministry of Aviation. The message from the Litzmannstadt branch mentions a conversation involving Robert Schefe, the head of the local Stapo office that “by order of the Gauleiter, the sick from the ghetto should be ‘removed’.” Furthermore, when questions were raised about whether central authorities in Berlin had been informed of this decision, the response of the Stapo “was evasive”.

The term “removed” implies the extermination of the sick in Kulmhof extermination camp, where the operation was ramped-up at the time. The evasive answer about informing Berlin suggest a possible attempt to manage such operations discretely or independently at the local level, indicating the decentralized nature of some Nazi policies.

Document

Geheime Reichssache!

Litzmannstadt, den 9. Dezember 1941

Fernschreiben an FA 5 A 3

Meldung zu Auswertefragen Nr. 236

Betr.: Klärung der Gesundheitsfrage im Getto und Zigeunerlager.

Vorg.: Ohne.

Bei Übermittlung von NL 4135 erklärte der Stapostellenleiter Dr. Schefe, dass bei der Besprechung am 5.12. beim Regierungspräsidenten erklärt worden sei, dass auf Anweisung des Gauleiters die Kranken des Gettos “weggebracht” werden sollten. Auf eine Frage der Stapostelle, ob darüber Berlin unterrichtet sei, habe man ausweichend geantwortet.

Forschungsstelle A Litzmannstadt
[Unterschrift]

Zweitschrift an FHL B
z.d.A. G.Rs. 4

Secret State Affair!

Litzmannstadt, December 9, 1941

Telex to FA 5 A 3

Report on Evaluation Issues No. 236

Re: Clarification of the health issue in the ghetto and Gypsy camp.

Ref.: None.

During the transmission of NL 4135, the head of the Stapo office, Dr. Schefe, stated that during the meeting on December 5 with the Government President, it had been declared that by order of the Gauleiter, the sick from the ghetto should be “removed”. When the Stapo office asked whether Berlin had been informed about this, the response was evasive.

Research Office A Litzmannstadt

[Signature]

Copy to FHL B
To the files G.Rs. 4

Archivial reference:
YVA O.51/13, p. 220

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